Warum gehen Blitze nur bis 1/200 bzw. 1/250?

Ich möchte mir einen externen Blitz für mein 550d zulegen, wahrscheinlich den 580 ex II, aber ich habe Bedenken. Weil ich dieses Blitz auch für Sportfotografie verwenden möchte, denke ich mir, dass 1/200 zu lang wären, aber eine kürzere Belichtung ist ja mit Blitz nicht möglich -aber warum eigentlich?

Hallo tobs93,

Wenn du mit deiner Kamera ein Bild machst passiert folgendes:

  1. Der erste Verschlussvorhang geht auf und Licht fällt auf den Sensor.
  2. Der zweite Verschlussvorhang folgt dem ersten hinterher und bedeckt den Sensor wieder.

Dieser physikalische Vorgang benötigt eine gewisse Zeit.
Bei sehr kurzen Belichtungszeiten (bei den meisten Kameras ca 1/250 sek und kürzer) läuft der zweite Vorhang dem ersten bereits hinterher, bevor der erste Vorhang den Sensor ganz freigelegt hat. Wenn du also bei einer derart kurzen Belichtungszeit blitzen würdest, würde ein Teil des Blitzlichts nicht auf den Sensor, sondern auf den Vorhang fallen.

Hoffe deine Frage ist damit beantwortet.

Viele Grüße

Thomas

Die kürzeste Verschlusszeit bei Verwendung eines Blitzes ist durch die Verschlussart der Kamera bestimmt: da der Chip durch einen rel. langsam ablaufenden Verschlussvorhangschlitz streifenweise belichtet wird, käme es zu Teil- oder Fehlbelichtungen, wäre die vollständige „Beleuchtungszeit“ des Sensors kürzer als die Leuchtdauer des Blitzes.

In der Praxis spielt das allerdings keine Rolle, wenn bei Sportaufnahmen die Belichtung auf das dauerhafte Umgebungslicht abgestimmt wird und der Blitz als Aufhellung zugeschaltet wird.

Der 580 EX II hat hierfür übrigens eine dementsprechende HighSync-Funktion, die diesen Effekt herstellt.

HTH

G imager761

Hallo !

Kürzere Belichtungen sind sehr wohl möglich.Bei Canon ( Ich hab leider nur Nikon kanns daher nich pruefen ) sind Zeiten bis 400tel sek. machbar.
Allerdings Kamera auf Manuel da im Auto Betrieb bei 200 abgeriegelt wird.
Die Kurzeit Synchro heisst FP

Die Kurzzeitsynchronisation oder High-Speed-Synchronisation (HSS) wurde entwickelt, um die Blitzlichtfotografie mit Belichtungszeiten zu ermöglichen, die kürzer sind als die Blitzsynchronzeit. Diese Betriebsart wird teilweise auch als (Super)FP-Modus oder FP-Mode bezeichnet, wobei FP aus dem Englischen kommt und für focal-plane shutter (Schlitzverschluss) steht. Diese Synchronisation ist auf langsambrennende, mit weitgehend gleichbleibender Lichtleistung abbrennende Blitzlämpchen wie z.B. Sylvania M3 (WZ) abgestimmt. Die gleich aussehende M2 desselben Herstellers ist ungeeignet, da sie schneller und nicht gleichmäßig abbrennt.

Hi

Sportfotographie mit Blitz: sportlich!
Da nimmt man sonst eine Scherbe mit hoher Lichtstärke… 2.8 oder besser, aber das kostet natürlich etwas mehr.

Der Blitz muss ja mit der Kamera synchronisiert werden.
Da der Blitz selbst ja das Objekt beleuchtet - nicht das Umgebungslicht - ist die Verschlusszeit *fast* egal, da ja nur der Moment der Bltzbelichtung auf’s Bild kommt. Anders ist das natürlich, wenn Du nur Aufhellblitzen bei schnellen Objekten machen willst, da bewegt sich dann das Objekt sichtbar (vor oder nach dem Blitz)

Aber bevor ich mir den Wolf tippe, liest Du hier;
http://de.wikipedia.org/wiki/Blitzlicht

Besten Gruß, Karl

Hallo tobs93,

das ist eine künstliche Limitiereung die von Kameras mit mechanischem Shutter herrrührt. Bei diesen wird bei kurzen Belichtungszeiten der „Vorhang“ geöffnet und auf der anderen Seite schon wieder geschlossen ohne das je die ganze Sensorfläche gleichzeitig offen wäre. Es ist sozusagen ein offener Streifen der über die Sensorfläche wandert, so daß jeder Teilbereich immer nur zb 1/1000s dem Licht ausgesetzt ist. Bei vielen Kameras ist die letze Sync-Zeit die den Sensor ganz öffnet eben bei 200, 250 oder 500stel Sek.

Wenn Du eine 550D kaufst hast Du aber evtl Glück. Günstigere Kameras verfügen aus kostengründen nicht über hochwertige und komplizierte vollmechanische Verschlüsse, sondern der Sensor liegt immer frei und die Auslesezeit wird elektronisch auf zb 1/1000s begrenzt.

Das ist nun der Vorteil, wenn man die Blitze manuell feuert, also zb über ein Kabel ohne elektronische Datenübertragung, dann kann man mit günstigeren Kameras recht flotte Sync-Zeiten hinbekommen, die selbst Profikameras alt aussehen lassen. Bei meiener Nikon D70 geht ca 1/800 bis 1/1250 s, je nach Blitzstärke und damit verbundener Abbrenndauer.

Nachteil ist daß man alles vorher manuell ausmessen und einstellen muss. Aber es geht und man kann sogar Mittagssonne niederblitzen :smile:

Das war jetzt die lange Erklärung. Die Kurz ist, wenn Du diese kurzen Verschlusszeiten gar nicht brauchst um das Umebungslicht auszuschliessen, dann kann ich Dich beruhigen. Die Abbrenndauer des Blitzes ist viel kürzer als 1/200s. Und damit auch die im Bild aufgenommene Blitzzeit und alles was von Blitz beleutet wird, wird eingefroren.

Soll in der Praxis heissen: Das was angeblitzt wird ist scharf, egal wie die Synczeit der Kamera ist. Klar? :wink:

Schöne Gruß

Sorry wegen der späten Antwort. Wenn man Objekte in superschneller Bewegung mit einer ultrakurzen Blitzleuchtzeit einfrieren und scharf abbilden möchte, muss man das Blitzgerät manuell steuern. Bei dem 580EX II ist der manuelle Betrieb möglich.