Warum gehen Männer fremd?

Hallo,

seit geraumer Zeit beschäftigt mich die Frage ob Männer aus grundsätzlich anderen Beweggründen fremdgehen als Frauen.

Nach meiner Erfahrung gehen Frauen fremd, weil sie ein Defizit in Ihrer Beziehung ausgleichen möchten. Also sie haben keinen befriedigenden Sex mehr oder suchen nach Zärtlichkeit, Nähe etc. Eventuell haben sie sich auch gleich in den Mann mit dem sie fremd gehen verliebt.

Gehen Männer aus ähnlichen Gründen fremd oder geht es Ihnen tatsächlich nur um Sex? Kann ein Mann ernsthaft sagen, dass er mit seiner Frau in einer glücklichen und sexuell aktiven und befriedigenden Ehe lebt und trotzdem hat er mit einer anderen Frau eine Affäre (nicht nur Sex sonder wirklich eine Affäre mit Gesprächen etc.)? Warum tut er das dann? Geht es tatsächlich um das „verteilen der Gene“ wie es Michelle Huntziger kürzlich in einem Interview sagte?

LG,

Jil

Hallo

seit geraumer Zeit beschäftigt mich die Frage ob Männer aus
grundsätzlich anderen Beweggründen fremdgehen als Frauen.

Nach meiner Erfahrung gehen Frauen fremd, weil sie ein Defizit
in Ihrer Beziehung ausgleichen möchten. Also sie haben keinen
befriedigenden Sex mehr oder suchen nach Zärtlichkeit, Nähe
etc. Eventuell haben sie sich auch gleich in den Mann mit dem
sie fremd gehen verliebt.

Gehen Männer aus ähnlichen Gründen fremd oder geht es Ihnen
tatsächlich nur um Sex? Kann ein Mann ernsthaft sagen, dass er
mit seiner Frau in einer glücklichen und sexuell aktiven und
befriedigenden Ehe lebt und trotzdem hat er mit einer anderen
Frau eine Affäre (nicht nur Sex sonder wirklich eine Affäre
mit Gesprächen etc.)? Warum tut er das dann? Geht es
tatsächlich um das „verteilen der Gene“ wie es Michelle
Huntziger kürzlich in einem Interview sagte?

Grundsätzlich ist die Monogamie eine Erfindung der menschlichen Zivilisation und somit eine Willensentscheidung. Bei den meisten bekannten Säugetierarten und auch bei den Primaten gibt es einen Chef, dem mehrere Weibchen „gehören“. Von daher ist es natürlich auch im Mann angelegt, möglichst viele Frauen zu bespringen, während es für die Frau eben nur drauf ankommt, möglichst mit ihrem aktuellen Begleiter auszukommen. Was Frauen allerdings nicht im geringsten dran hindert, beständig auch ihrerseits nach anderen Männern Ausschau zu halten, bevorzugt solchen mit der noch dickeren Geldbörse und noch mehr Macht. Und wenn sie den erfolgreich gegen den Vorgänger eingetauscht haben, schauen sie noch nach einem zweiten Exemplar der Gattung mit den passenden guten Genen für den Nachwuchs. Jenseits allen Gesülzes um gute Gespräche und Zärtlichkeit und Liebe und Nähe und weibliche Treue.

Bitte halte mich jetzt nicht für verbittert, ich habe keinen Grund zu Bitternis. Ich kenne dieses Spiel halt nur so, wie ich es beschreibe - und ich akzeptiere es als naturgegeben mit der nötigen Prise Sarkasmus.

Gruß
smalbop

ich akzeptiere es als naturgegeben mit
der nötigen Prise Sarkasmus.

Tut mir leid für dich. Echt.

Gehen Männer aus ähnlichen Gründen fremd oder geht es Ihnen
tatsächlich nur um Sex?

Manchmal ja, manchmal nein. Manchmal, weil etwas fehlt, manchmal gerade weil nichts fehlt.

Man tut generell besser daran, damit zu rechnen, dass Menschen sich so verhalten, wie wir es befürchten, anstatt so, wie wir es uns wünschen :smile:

Ciao

To.i

Männ:
Männer gehen aus vielen Gründen fremd (z.B. wie sind andere Frauen, Selbstwertgefüh - kann ich sie erobern?, Gene usw.)

Frauen:
Ich kenne einige Frauen die gehen aus folgenden Gründen fremd (neuen Reiz, der Langeweile des Ehealltags entkommen, usw.)

Die Beweggründe mögen tendenziell etwas verschieden sein zwischen Mann und Frau, aber die Gründe können bei beiderlei Geschlecht auch gleich sein.

Ein Paar Zahlen zum Frendgehen zwischen Mann und Frau: ca. 10% sind der gleichgeschlechtlich Liebe zugetan (übrigens auch oft im Tierreich und auch in allen Kulturen!) 10%-20% haben keine große Lust auf Sex. 15%-20% sind noch zu jung. Bleiben 60% der Gesamtbevölkerung übrig. Davon sind ca. 10%-20% monogam. Also ca. 5-10% der Gesamtbevölkerung.

Holla,

ich find das moralisch falsch, bei dem Fremdgehen von Mann und Frau zu differenzieren.

Mögliche Gründe, von meinen Geschlechtern:

  • Sex (daheim zu wenig)
  • Geil auf einen neuen Körper (der daheim wohl zu langweilig)
  • Emotionale verkrüppelung, eventuell aus Rache, Trotz, Hilfeschrei
  • In der Hoffnung mit der anderen Person was anfangen zu können
  • Langeweile
  • Daheim unerfüllte sexuelle Wünsche

Würd nicht pauschal sagen das ein Mann (oder auch Frau!!) nach einem bestimmten Fremd-geh-Schema vorgeht.

Grüße

Hi,

Würd nicht pauschal sagen das ein Mann (oder auch Frau!!)
nach einem bestimmten Fremd-geh-Schema vorgeht.

Würde ich auch nie behaupten. Ich würde sogar soweit gehen, dass jeder Mensch einen anderen Grund hat um fremdzugehen.

Dennoch denke ich dass die meisten Frauen aus anderen Gründen fremdgehen als die meisten Männer (und umgedreht).

Ich denke, dass Frauen eher aus Gründen wie

  • Vernachlässigung
  • Suche nach Aufmerksamkeit
    fremd gehen.

Bei Männern hingehen sind es eher Gründe wie

  • Selbstbestätigung
  • „natürlicher Trieb“ (Penisdenken)

pauschalisieren kann man das wie gesagt nicht. Sicher gibt es auch Frauen die fremdgehen einfach der Lust willen und sicher gibt es auch Männer die fremdgehen weil sie vernachlässigt werden.

Aber dennoch glaube ich an verschiedene Fremdgehmotive bei Männern und Frauen.

Gruß

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Moin Jil,

Geht es
tatsächlich um das „Verteilen der Gene“ wie es Michelle
Huntziger kürzlich in einem Interview sagte?

ohne die Dame wirklich zu kennen, sagt mir mein erster Eindruck von ihr, dass ich mir diese Denke von ihr nicht nur vorstellen kann, sondern für möglich halte, dass ihre „Lebensphilosophie“ auf dieser Annahme basieren könnte . . . :wink:

Wissenschaftlich fundiert setzt sich das Buch „Krieg der Spermien“ ausführlich mit diesem Thema auseinander und darüber hinaus erfährt man/frau noch vieles andere Wissenswerte zum Verständnis Mann-Frau.

Moin,

Ein Paar Zahlen zum Frendgehen zwischen Mann und Frau: ca. 10%
sind der gleichgeschlechtlich Liebe zugetan (übrigens auch oft
im Tierreich und auch in allen Kulturen!) 10%-20% haben keine
große Lust auf Sex. 15%-20% sind noch zu jung. Bleiben 60% der
Gesamtbevölkerung übrig. Davon sind ca. 10%-20% monogam. Also
ca. 5-10% der Gesamtbevölkerung.

wo auch immer Du diese Zahlen her haben magst und wie verlässlich die sind (meiner bescheidenen Erfahrung nach, wird nur noch bei der Steuererklärung mehr gelogen als bei Angaben dazu, wobei letztere i. d. R. auch nicht nachprüfbar sind).

Btw: Gelten die „15 bis 20% zu jung“ für alternde Industriegesellschaften oder für Entwicklungsländer oder für Schwellenländer oder ist es ein Mix aus allen . . .

ich akzeptiere es als naturgegeben mit
der nötigen Prise Sarkasmus.

Tut mir leid für dich. Echt.

Nicht nötig, ich fühle mich sehr wohl damit.

Männer neigen nicht generell aus „Sex-Defizit“ in der Beziehung fremd.
In der Verhaltensforschung gehen diese Verhaltensmuster auf viel basaleren Beweggründe zurück.
Die Grundlage des Lebens ist laut Richard Dawkins die Verbreitung der Gene, also die größtmögliche Nachkommenszahl des männlichen Geschlechts („Das egoistische Gen“). Michelle Hunziker hat anscheinend irgendwo einen Artikel davon gelesen/gehört, oder sogar vielleicht wenn sie fleißig war Dawkins Buch gelesen.
Männer müssen sich rein vom Ontogenistischen her im allgemeinen nach dem Geschlechtsverkehr nicht um das erzeugte Kind kümmern, die Frau dagegen hat 9 Monate Schwangerschaft und die Erhaltung danach als mögliche „Spätfolge“ des Geschlechtsverkehrs. Dies erklärt, wieso Männer eher zu ungebundenen Sex neigen als Frauen.
Dies kann neben den vielen anderen Bedeutungen auch als Grund für das erhöhte Fremdgehrisiko sein. Wichtig ist hier zu sagen, dass dies keine Entschuldigung für das Fremdgehen ist, sondern lediglich die „Tendenz“ zu dem. Wir sind alle Menschen und sind dazu fähig, auch wenn die sexuelle Anziehung sehr stark ist uns diesem Gefühl zu widersetzen.
Aber um zu der Frage zurück zu kommen, ja der „Fremdgeh-Sex“ wenn man es so sagen kann ist (meist) rein sexueller Natur.

Hallo,

zu einem anderen Aspekt des Fremdgehens:

http://www.amazon.de/Wanderv%C3%B6gler-Warum-M%C3%A4…

Habe die Autorin in einem Radio-Interview gehört. War einfach nur köstlich!

Grüße
miamei

Hallo danke für deinen wichtigen Einspruch!
ich habe die Zahlen aus dem Bauch heraus geschrieben ohne jede statistische Grundlage, nicht ganz sauber also.
Aber ich habe die Zahl z.B. für ca. 8% Homosexuelle aus Forschungsergebnissen (über alle Kulturen)
genauso 10-20% ohne Interesse an Sex aus einem Beitrag von Psychologie Heute (einige Jahre her)
die anderen Zahlen sind nicht abgesichert.
Was ist auch schon monogam?
Treu sein und jedes 2. Jahr eine andere Freundin, ist das monogam?
Ein ganzes leben lang mit einer Frau zusammen sein und nicht fremd gehen aber häufig Pornos anschauen, ist das monogam?
Abgrundtief für einen Schauspieler schwärmen trotz Partnerschaft, oder ständnig in Liebesromane schwelgen ist das monogam?
Ich wollte ein wenig wachrütteln mit dummen Zahlen :smile:

1 Like

Hallo Jil.

Ich kenne Michelle Huntziger nicht, aber offenbar hat sie mehr Ahnung, als die meisten hier.

Wenn ein Mann seinen Penis, zur beidseitigen Erbauung in eine fremde Dame stecken möchte, so braucht er dazu, im Normalfall, die Genehmigung dieser Dame. Egal ob er oder sie nun fremd gehen oder nicht.

Das heißt aber, etwas schnöde formuliert, jegliche Verführung, jeder Geschlechtsverkehr und auch jedes Fremdgehen geht vom Weibe aus.

Ein Mann kann sein Interesse bekunden, er kann eine Frau umwerben und ihr zeigen, dass seine Gene die besten für die ihren wären, mehr kann er nicht. (Keine Frage, dass manche Männer das weit besser können als andere und das teilweise auch ausnutzen.)

Paarbindung zwecks Jungenaufzucht mit gelegentlichem Fremdgehen ist nun ein Modell, das sich auch bei anderen Tierarten prächtig bewährt hat, bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen findet sich allerdings kein Beispiel dafür.

Die Frage ist, was hat die Art davon.
Die Antwort ist ganz einfach: Genetische Vielfalt und damit Chancenverbesserung. Bei einer echten Monogamie wären sämtliche Gene auf einer Art Einbahnstrasse fest gelegt und diese führt nunmal leicht in eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.
Geht der Mensch fremd, so haben seine Gene, wenn sie mit Partner A nichts werden, immer noch die Möglichkeit, mit Partner B zu überleben.

So sind die Motivationen zum Fremdgehen bei beiden Geschlechtern eigentlich ziemlich gleich. Für die Gene der Frau ist es ein Vorteil, wenn sie einen festen Partner hat, der für sie sorgt und nebenher noch ein paar Kuckuckskinder aufzieht, für die Gene des Mannes ist es ein Vorteil, wenn er die Sorge für einen Teil seiner Gene einem anderen Paar übertragen kann.

Natürlich muss er aufpassen, dass ihm nicht von anderen Männern her gleiches geschieht, auf dieser Sorge beruht die männliche Eifersucht, während sich die weibliche eher aus der Angst um den Verlust des helfenden Partners nährt.

Um nun aber zur eigentlichen Frage zurück zu kommen. Frauen müssen in die Fortpflanzung erheblich mehr investieren als Männer, ihr Risiko ist größer. Deshalb sind sie es, die bestimmen, ob es zum Geschlechtsverkehr kommt oder nicht.

Männer investieren und riskieren beim Geschlechtsverkehr so gut wie nichts, deshalb sind sie auch schneller und leichter dazu bereit. Männer reagieren sehr schnell auf optische Reize und verlieren in gewissen Situationen auch mal eher den klaren Verstand.

Zur Arterhaltung reicht das, eine Frau, die kalkuliert ob der Mann geeignet ist und ein Mann, der bei Gelegenheit mal eben seinen Samen spendet.

So isses halt.
(Man kann mit dem Thema Bücher füllen.)

Gruß, Nemo.

Aber um zu der Frage zurück zu kommen, ja der „Fremdgeh-Sex“
wenn man es so sagen kann ist (meist) rein sexueller Natur.

und für Frauen genauso!! Es ist günsiger für die Gene die Kinder mit verschiedenen Männern zu haben, um das Risiko eines Gendefektes eines Mannes nicht auf alle Kinder zu verteilen

Außerdem ist der Sex ein wichtiger Treibstoff des Lebens, nicht nur um Kinder zu bekommen, sondern das Leben zu genießen:smile:)) egal ob Mann oder Frau und deshalb gehen Menschen fremd. Vor allem Frauen reizt der neue Reiz. Frauen haben dafür häufiger das Hedonistengen…

die schlimmen Männer,
Frauen sind dafür viel „klüger“ als Männer und es kommt für den durchschnittlich naiveren Mann seltener ans Licht.
Insgesamt muss die Summe des Fremdgehens auf beiden Seiten (Mann und Frau) gleich sein :smile: