Hallo Jil.
Ich kenne Michelle Huntziger nicht, aber offenbar hat sie mehr Ahnung, als die meisten hier.
Wenn ein Mann seinen Penis, zur beidseitigen Erbauung in eine fremde Dame stecken möchte, so braucht er dazu, im Normalfall, die Genehmigung dieser Dame. Egal ob er oder sie nun fremd gehen oder nicht.
Das heißt aber, etwas schnöde formuliert, jegliche Verführung, jeder Geschlechtsverkehr und auch jedes Fremdgehen geht vom Weibe aus.
Ein Mann kann sein Interesse bekunden, er kann eine Frau umwerben und ihr zeigen, dass seine Gene die besten für die ihren wären, mehr kann er nicht. (Keine Frage, dass manche Männer das weit besser können als andere und das teilweise auch ausnutzen.)
Paarbindung zwecks Jungenaufzucht mit gelegentlichem Fremdgehen ist nun ein Modell, das sich auch bei anderen Tierarten prächtig bewährt hat, bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen findet sich allerdings kein Beispiel dafür.
Die Frage ist, was hat die Art davon.
Die Antwort ist ganz einfach: Genetische Vielfalt und damit Chancenverbesserung. Bei einer echten Monogamie wären sämtliche Gene auf einer Art Einbahnstrasse fest gelegt und diese führt nunmal leicht in eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.
Geht der Mensch fremd, so haben seine Gene, wenn sie mit Partner A nichts werden, immer noch die Möglichkeit, mit Partner B zu überleben.
So sind die Motivationen zum Fremdgehen bei beiden Geschlechtern eigentlich ziemlich gleich. Für die Gene der Frau ist es ein Vorteil, wenn sie einen festen Partner hat, der für sie sorgt und nebenher noch ein paar Kuckuckskinder aufzieht, für die Gene des Mannes ist es ein Vorteil, wenn er die Sorge für einen Teil seiner Gene einem anderen Paar übertragen kann.
Natürlich muss er aufpassen, dass ihm nicht von anderen Männern her gleiches geschieht, auf dieser Sorge beruht die männliche Eifersucht, während sich die weibliche eher aus der Angst um den Verlust des helfenden Partners nährt.
Um nun aber zur eigentlichen Frage zurück zu kommen. Frauen müssen in die Fortpflanzung erheblich mehr investieren als Männer, ihr Risiko ist größer. Deshalb sind sie es, die bestimmen, ob es zum Geschlechtsverkehr kommt oder nicht.
Männer investieren und riskieren beim Geschlechtsverkehr so gut wie nichts, deshalb sind sie auch schneller und leichter dazu bereit. Männer reagieren sehr schnell auf optische Reize und verlieren in gewissen Situationen auch mal eher den klaren Verstand.
Zur Arterhaltung reicht das, eine Frau, die kalkuliert ob der Mann geeignet ist und ein Mann, der bei Gelegenheit mal eben seinen Samen spendet.
So isses halt.
(Man kann mit dem Thema Bücher füllen.)
Gruß, Nemo.