Warum geht`s CDU reg. Ländern allg. besser?

Ich bin der letzte, der das bayerische Schulsystem verteufeln würde, schließlich habe ich dort mein Abi gemacht. (daher auch die intelligenten Bevölkerungsanteile

Ich kann mich noch lebhaft erinnern, dass einige wenig helle Köpfe in der Oberstufe ins benachbarte Hessen (damals noch SPD-regiert) abgewandert sind und da plötzlich Traumnoten hatten. Und das hatte nix
mit dem besseren hessischen System zu tun, sondern damit, dass man dort schon ein „sehr gut“ in Gemeinschaftskunde bekommen hat, wenn man nicht schon in der ersten Pause eine Tüte geraucht hat:wink:

Aber das ist eben nur eine Wahrheit. Pisa hat gezeigt, dass in Deutschland wie in kaum einem anderen Land die soziale Herkunft über schulischen Erfolg entscheidet. Ich denke, da wirst selbst du mir beipflichten, dass dies nicht genetisch bedingt ist, sondern eben mit den sozial bedingten Startvoraussetzungen zu tun hat. Die sind bei Kindern aus „gutem Hause“ nun mal eben besser. Wenn die Schulen in München mit solchen sozialen und kulturellen Problemen zu kämpfen hätte wie z.B. Berlin, sähe die Pisa-Bilanz dort auch ein wenig anders aus.
Gruß
André

Hi,

Man mag den Bayern (also auch mir, Vorsicht:wink:) viel
vorwerfen, aber es ist nachweislich das Bundesland, das die
geringste Anhängigkeit von der sozialen Herkunft bei der
Bildung hat.

Ist das so? Was mich mal interessieren würde, wären Zahlen über die Verteilung der Gesellschaftsschichten und auch über den Ausländeranteil (soll jetzt aber keine Aufforderung an Dich sein).

Man mag also viele Feindbilder pflegen wollen, dieses stimmt
einfach nicht, auch wenn es Dein Weltbild zerstört:wink:

Ich hab ja auch nur vermutet. Und ein „Feindbild Bayer“ pflege ich nicht wirklich. Solang ich da nicht leben muß und solang Stoiber bnicht in die Regierung zieht, ist mir Bayern eigentlich ziemlich schnurz :smile:

Gelegentliche Beusche bei einem Freund in Nürnberg (zwar Franken, aber immerhin auch Teil des Freistaats) bestätigen meine Vorurteile übrigens regelmäßig *ggg*

Gruß,

Malte

Hallo Maximilian,

wie willst du auf eine unsachliche, parteipolitisch
motivierte Suggestivfrage eine sachliche Antwort
bekommen?

Was empfandest du konkret als unsachlich und parteipolitisch?

Moin, Christian!

Was ist denn für Dich Produktivität? Und ich sage gleich, daß
nach allen Definitionen die ich kenne, die „Produktivität“ bei
Dienstleistern im Schnitt deutlich höher ist.

Die von mir getroffene Aussage einer höheren Produktivität von Industriearbeitsplätzen gegenüber Dienstleistungsarbeitsplätzen basiert auf einer Betrachtung von Prof. G. Steinmann, Wittenberg-Universität, die sich mit Bevölkerungsbewegungen und daraus resultierenden Veränderungen der ökonomischen Bedingungen betroffener Städte und Stadtregionen befasst.

Ausgangspunkt der Betrachtung war eine Untersuchung hinsichtlich der Frage nach Zusammenhängen städtischer (bewohnerbezogener) und gleichzeitiger wirtschaftlicher Schrumpfung einer Liste ausgewählter Ostdeutscher Städte, die um eine Analyse des gleichen anzunehmenden Sachverhalts auf Westdeutsche, ehemalige Industriestandorte erweitert wurde.
Interessanterweise wird dabei die Wachstumsrate als unabhängige Variable begriffen und angenommen, daß das Ausmaß regionalen Wirtschaftswachstums die Bevölkerungsbewegungen beeinflußt. Die Urbanisierung - und das ist sicherlich keine neue Erkenntnis - steht demnach in einem direkten Verhältnis zu der Entwicklung von Beschäftigungs- und Einkommenschancen.
Nach BÜRKNER wird zudem impliziert, daß auch in Regionen mit überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum (aus hohem Anteil dienstleistender Unternehmen) trotzdem ökonomische Schrumpfungsphänomene auftreten können und zwar verstärkt gerade dort, wo der vorangegangene Verlust von Industriearbeitsplätzen bereits zu Tendenzen einer Suburbanisierung geführt hat.

Ich hätte also nicht von einer höheren/niedrigeren Produktivität von Industrie-/Dienstleistungsarbeitsplätzen sprechen dürfen, sondern allenfalls von damit korrelierenden Schrumpfungsketten, die für mich allerdings bei der Betrachtung des o.a. Strukturwandels außer Frage stehen.

Insofern hattest du vollkommen recht, mich auf diesen Fehler hinzuweisen.

Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, daß pauschale Aussagen von der *Produktivität* unterschiedlicher Wirtschaftszweige hinsichtlich demographischer Indikatoren relativiert werden sollten. Anders wäre es für mich nämlich nicht erklärbar, warum z.B. in Ostdeutschland trotz Wachstumsgewinnen keine erhöhte Beschäftigung erzielt werden kann.
Grundsätzlich ermöglichen Produktivitätslücken durch ökonomische Strukturumbrüche IMMER ein Wachstumspotenzial. Über die Folgen des zwar notwendigen, aber gemessen an seiner ökonomischen Potenz vielleicht auch falsch eingeschätzten (überschätzten?) Strukturwandels dürfte also beizeiten noch reichlich zu sprechen sein!

Thorsten

Nicht wirklich hilfreich, aber interessant:

http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,37460…

Wenn ich die Abituraufgaben vom LK Deutsch zwischen Mecklenburg-Vorpommern mit denen von Bayern vergleiche muss ich schon sagen, dass BAyern doch ein sehr sehr hohes Niveau hat.

gruß
Raoul

Aber das ist eben nur eine Wahrheit. Pisa hat gezeigt, dass in
Deutschland wie in kaum einem anderen Land die soziale
Herkunft über schulischen Erfolg entscheidet. Ich denke, da
wirst selbst du mir beipflichten, dass dies nicht genetisch
bedingt ist, sondern eben mit den sozial bedingten
Startvoraussetzungen zu tun hat. Die sind bei Kindern aus
„gutem Hause“ nun mal eben besser.

Hallo Andre,

ganz allgemein stimme ich dir da ja mal voll zu. Das Ärgerliche an der Sache ist, dass ich nicht glaube, dass der Staat das ändern kann. Bildung ist doch nicht unbedingt eine Frage des Einkommens (Auch wenn die Bibliothek eine Leihgebühr verlangen sollte, ist die doch immer noch viel günstiger als ein Fernseher nebst GEZ…?) und auch die Ganztagesschule ist kein Allheilmittel. Das Problem ist doch, wenn seitens der Eltern und des Umfeldes Bildung als unwichtig angesehen und nicht vorgelebt wird bzw. die Eltern mangels eigener Bildung nicht ausreichend unterstützen können - wie soll der Nachwuchs dann Lernen toll und erstrebenswert empfinden? Das Gemeine ist doch, das viele Kinder schon bei der „Auswahl ihrer Eltern“ verloren haben (nicht nur die, die arme Eltern haben, aber die natürlich überdurchschnittlich oft.) und ich habe keine Idee, wie man das wirksam ändern könnte…

Grüßle vom teddy

Das sehe ich ähnlich. Hinzu kommt: Kinder aus sozial schwachen Familien haben einen recht guten Instinkt, wenn es um die Beurteilung ihrer Chancen geht. Wenn in der Familie oder im Freundeskreis niemand ist, der studiert hat, rückt diese Perspektive automatisch ganz weit weg. Nach dem Moto: „Das ist eh nix für mich.“ Das gleiche gilt oft für die Eltern. Die können ihre Kinder gar nicht auf dem Weg ins Gymnasium unterstützen, weil das für sei eine völlig fremde Welt ist, die schon so in die Ferne gerückt ist, dass sie als Bildungsperspektive völlig ausgeblendet wird. Helfen kann der Staat da vielleicht, wenn die Bildungsarbeit schon viel früher, also schon intensiv im Kindergarten angepackt wird. Und Ganztagsschulen könnten auch ein Schritt in die richtige Richtung sein, dann sind die Kinder wenigstens länger einer „anregenden“ Umgebung ausgesetzt. Aber das kostet viel Geld. Wir kriegen es ja nicht mal hin, einen vernünftigen Halbtagsunterricht anzubieten.
Gruß
André

Alle Vergleiche lächerlich.Mannheim liegt in Baden Wttbg. und hat hohe Arbeitslosenraten.Nürnberg liegt in Bayern hat große Probleme.Das Saarland wird von der CDU regiert,höchste Verschuldung,Arbeitslose usw.Es liegt einfach an der Struktur und nicht nur an der Politik ihr Schlaumeier.Wer hier eine Politik-Kunst der CDU hinein interpretieren möchte,hat einiges noch nicht verstanden.
wilfried

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallöchen,

Nach BÜRKNER wird zudem impliziert, daß auch in Regionen mit
überdurchschnittlichem Wirtschaftswachstum (aus hohem Anteil
dienstleistender Unternehmen) trotzdem ökonomische
Schrumpfungsphänomene auftreten können und zwar verstärkt
gerade dort, wo der vorangegangene Verlust von
Industriearbeitsplätzen bereits zu Tendenzen einer
Suburbanisierung geführt hat.

Ich hätte also nicht von einer höheren/niedrigeren
Produktivität von Industrie-/Dienstleistungsarbeitsplätzen
sprechen dürfen, sondern allenfalls von damit korrelierenden
Schrumpfungsketten, die für mich allerdings bei der
Betrachtung des o.a. Strukturwandels außer Frage stehen.

ich denke, daß man die Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland nur
schlecht vergleichen kann. Während in den großen Industrieballungsräumen, die vom - ich greife das Wort wieder auf - Strukturwandel betroffen sind, d.h. insbesondere in NRW und im Saarland, der Vorgang über Jahrzehnte stattfand und eine gesunde (restliche) Wirtschaftsstruktur vorhanden war, kam im Osten der „Strukturwandel“ sozusagen über nacht und betraf alle Wirtschaftszweige.

Im Westen hätte daher durchaus die Möglichkeit bestanden, den Übergang von der Montanindustrie auf moderne Wirtschaftszweige fördernd zu begleiten. Darüber, wie die Sache im Osten abgelaufen ist, könnte man ganze Romane schreiben, was ich für heute mal lassen werde.

Aus diesen Unterschieden ergeben sich auch völlig verschiedene Bevölkerungsentwicklungen bzw. Reaktionen der Erwerbsbevölkerung. Hinzu kommt, daß im Osten mit Hilfe einer fragwürdigen Wirtschaftsförderung ein Flickenteppich mit moderner aber leider wenig arbeitsintensiver Industrie entstanden ist. Auch hierüber ließe sich ausführlich referieren.

So oder so lassen sich die beiden Entwicklungen eben nicht vergleichen.

Das Problem im Westen ist, daß man mit hohen staatlichen Zuschüssen bspw. den Bergbau erhalten hat, was einerseits verhinderte, daß diese Gelder sinnvoll investiert wurden und andererseits dazu führte, daß Kapital der Wirtschaft in wenig rentablen und ganz sicherlich nicht zukunftsweisenden Wirtschaftszweigen gebunden blieb. Erst in den letzten Jahren ist erkennbar, daß sich beispielsweise die RAG in andere Richtungen orientiert. Vorher dümpelten die anderen Zweige des Konzern ohne große Investitionen vor sich hin, weil das Kapital nun einmal im Bergbau gebunden war.

Besser noch: Die staatliche Förderung des Bergbaus zwang die RAG nachgerade zur stiefmütterlichen Behandlung der anderen Bereiche der Gruppe, weil die Förderung mit diversen Auflagen verbunden war, die u.a. unter anderem zum Inhalt hatten, daß man mit den anderen Zweigen wenig bis kein Geld verdienen durfte. Das sind genau die Dinge, die ich meine, wenn ich davon spreche, daß das Festhalten an alten Industrien schädliche Auswirkungen auf die Wirtschaft - und damit die Arbeitsmarktsituation - hat.

Gruß,
Christian

Alle Vergleiche lächerlich.Mannheim liegt in Baden Wttbg. und
hat hohe Arbeitslosenraten.Nürnberg liegt in Bayern hat große
Probleme. Das Saarland wird von der CDU regiert,höchste
Verschuldung,Arbeitslose usw.Es liegt einfach an der Struktur
und nicht nur an der Politik ihr Schlaumeier.

Selber Schlaumeier. Sechs Jahre reichen sicherlich nicht, um 30 Jahre verkorkste Wirtschaftspolitik auszugleichen. Was den Vergleich von ALQ bei einzelnen Städten angeht, habe ich schon weiter oben etwas geschrieben.

C.