Warum genau rostet VA bei Kontakt zu St

Hallo,
mich interessiert, warum rost- und säurebeständiger Stahl dennoch rostet, sobald Partikel von gewöhnlichem Baustahl in seine Oberfläche eingebracht werden.

Grundwissen ist vorhanden - Mich interessieren die Prozesse bishin zu den Kristallgittern und darüber hinaus…

Vielen Dank im Voraus!

Hallo buff
Wir verwenden zunächst mal das Wort oxidieren, dann wird es ein bisschen durchsichtiger.
Der sogenannte rostfreie Stahl oxidiert auch, aber mit Hilfe der Legierungsbestandteile wird eine geschlossene und schützende Oxidhaut über die Oberfläche gelegt.
Wenn die Spannungsverhältnisse in dieser Oxidhaut durch eine Übermaß an oxidierendem Eisen (aus dem Anflug von niedrig legiertem Stahl) gestört werden, wird auch die schützende Passivschicht durchbrochen und der „rostfreie“ Stahl rostet.
Allerdings nicht großflächig, sondern nur an der gestörten Stelle, das wiederum kann zu gefährlichen Schäden führen, weil an der Oberfläche ein kleines Loch besteht, das sich aber in der Tiefe zu einer Höhle erweitert.

Gruß
Rochus

Danke für die Antwort.
Was aber genau sorgt dafür, dass die Oxidhaut durchbochen wird?

Gruß

Hallo Buff
Der mechanische Kontakt zu dem unedleren Teil (Eisenflitter) und die rel. hohen elektrischen Spannungen zwischen Fremdkörper und Oberfläche führen zum punktförmigen Abtrag der Passivschicht.
Eine korrosionstechnisch passive Schicht ist ja weiterhin leitend.

Gruß
Rochus

Okay, also greift der Baustahl nicht aktiv an, sondern öffnet nur die Schranken für die Sauerstoffatome…

Dass heißt, man kann auch CrNi-Stähle mit Baustahl verschweißen und hat, anfangs zumindest, nur Korrosion an deren oberflächlichen Übergang zu erwarten?

Hallo,
suche mal unter dem Stichworten „interkristalline Korrosion“

Eine Bedingung, die auch h9er eine Rolle spielt, ist die
die Anwesenheit eines Elektrolyt. Das kann dann auch sehr
selektiv auf die Kristallstrukturen wirken.
Gruß Uwi

mich interessiert, warum rost- und säurebeständiger Stahl
dennoch rostet, sobald Partikel von gewöhnlichem Baustahl in
seine Oberfläche eingebracht werden.
Grundwissen ist vorhanden - Mich interessieren die Prozesse
bishin zu den Kristallgittern und darüber hinaus…
Vielen Dank im Voraus!

Hallo buff tuff,

von dem verschweißen hochlegierter Stähle mit CrNi Anteil und niedriglegiertem Baustahl rate ich ab. Abgesehen von der bereits erwähnten Korrosionsrisiken weil sich eine elektrochemische Spannungsreihe bildet ist hierbei die unterschiedliche Kristallstruktur das entscheidende Argument.
Baustähle sind in der Regel ferritische, haben also ein kubisch raumzentriertes Gitter.
Chrom und Nickel sind sogenannte Austenitbildner, ein Stahl mit diesen Legierungselementen ist also wahrscheinlich ein Austenit (kubisch flächenzentriert). Beim Versuch diese beiden Phasen miteinander zu verschweißen werden Sie daher kaum erfolg haben, sondern druch die Temperatur und Abkühlung des Baustahls wahrscheinlich ein Härtegefüge erzeugen (Martensit und Bainit). Deren besondere Kristallstruktur erlaubt eine temporäre Verbindung der Stähle, allerdings wir die Naht bei leichter mechanischer Belastung an der Phasengrenze aufreissen.