Warum gibt es Homosexualität ?

Liebe Liebende,

provokanter Titel? Hmmm, vielleicht.
Aber bevor mir die Augen ausgekratzt werden, bitte erst weiterlesen, insbesondere den letzen Absatz, ja?

Angeregt durch Myriams (Fingersmiths) Antwort im vorherigen thread der zu Recht (und auch von mir) reich besternt wurde:
Was ist die biologische / medizinische Ursache für Homosexualität?
Ich möchte das rein wissenschaftlich und sachlich verstanden wissen, ohne Vorurteile und Denkverbote auch wenns in scheinbar absurde Richtungen geht.
Diese Neigung hat streng biologisch gesehen keinerlei Sinn: Das Individuum vermehrt sich i.d.R. nicht.
Warum also macht die Natur so was, und vor allem: WIE?
Mithin kann Homosexualität auch nicht regulär vererbt werden, es sei denn durch Kombination rezessiver Merkmale. Warum ist eine Person also schwul oder lesbisch? Hormone? Genetik? Prägung / Erziehung / Umfeld? Warum „entdecken“ manche erst nach vielen Jahren diese Seite an sich?
Nur wegen Konventionen?

Disclaimer:
Mir persönlich ist es völlig schnuppe, welche Sexualität jemand hat, wo er welches Körperteil reinsteckt oder stecken läßt. Ob allein, zu zweit, zu ganz vielen. Mit Gerätschaften oder ohne.
Solange dabei nicht die Rechte und Freiheiten anderer Menschen ungebührlich eingeschränkt werden soll jeder tun, was er für richtig hält (safe, sane, consensual). Und man darf auch offen dazu stehen.
Ich weiß, daß in jedem von uns ein wenig vom „andern Ufer“ steckt, für mich persönlich kann ich mir allerdings nichts mit einem Mann vorstellen, nicht mein Ding.
Nein, ich gehöre nicht zu denen, die unbewußt den Arsch zur Wand drehen oder einen Schritt zurücktreten, wenn sich das Gegenüber als Homo outet.
Nein, ich hätte auch kein Problem gehabt, wenn eines meiner (Stief-)Töchter „so“ geworden wäre.

Ich bin schlicht neugierig auf die Ursache, OK?

Liebe Grüße

BeLa

Anregung
Hallo BeLa,

vielleicht wäre deine Frage in einem anderen Brett besser aufgehoben, fragt sich nur in welchem.

http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität#Wissensc…

Bei all diesen Hypothesen wäre Biologie noch das passendste Brett.

Gruß

Stefan

Hallo,

Was ist die biologische / medizinische Ursache für
Homosexualität?

Das ist die übliche Debatte „nature vs. nurture“, d.h. ist es angeboren oder erworben. Der Stand der Forschung ist, dass es sich um eine angeborene Veranlagung handelt. Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt.

Diese Neigung hat streng biologisch gesehen keinerlei Sinn:

Es gibt diverse Theorien, die aussagen, dass ein gewisser Prozentsatz homosexueller Individuen einen positiven Einfluss auf die gesamte „Sippe“ haben, da sie sich um die Nachkommen der anderen kümmern können. Außerdem könnte die Genkombination, welche bei Männern zu Homosexualität führt bei Frauen zu gesteigerter Fruchtbarkeit führen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t#Evo…

Mithin kann Homosexualität auch nicht regulär vererbt werden,
es sei denn durch Kombination rezessiver Merkmale.

Die Veranlagung könnte von der Mutter vererbt werden. Oder es werden andere Faktoren benötigt, damit sich die Veranlagung zeigt, im Gespräch sind da Stresshormone während der Schwangerschaft.

Warum ist
eine Person also schwul oder lesbisch? Hormone? Genetik?

Das ist noch nicht 100%ig erforscht, möglicherweise eine Kombination mehrerer Faktoren.

Prägung / Erziehung / Umfeld? Warum „entdecken“ manche erst
nach vielen Jahren diese Seite an sich?
Nur wegen Konventionen?

Hier muss man zwischen der Veranlagung und dem Ausleben derselben unterscheiden. Nicht jeder Homosexuelle lebt auch so. Um homosexuell zu leben braucht man die Veranlagung + ein Umfeld, das es ermöglicht.

Den Wiki-Artikel finde ich sehr brauchbar:
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t

Gruß,

Myriam

Lieber BL,

Diese Neigung hat streng biologisch gesehen keinerlei Sinn:
Das Individuum vermehrt sich i.d.R. nicht.

vielleicht grad drum!

Gruß
Susanne

Hallo BeLa,

Ich möchte das rein wissenschaftlich und
sachlich
verstanden wissen, ohne Vorurteile und
Denkverbote auch wenns in scheinbar absurde Richtungen geht.

Fragt sich, ob das in der Praxis möglich ist.

Warum also macht die Natur so was, und vor allem: WIE?

Hmm … schon die in der Fragestellung steckende Meinung,
dass ‚die Natur‘ etwas macht, finde ich bedenklich. Die
Natur ‚macht‘ garnichts. Sie ist die Summe unserer Umgebung
und mehr nicht.

Aber zur Frage:

Ich glaube nicht an ein Bankräuber-, Schwulen- oder Nazigen.
Also das jemand ‚von Natur aus‘ homosexuell ist, halte ich
für rein Propaganda der entsprechenden Verbände.

Ich denke, dass es gewisse genetische Dispositionen gibt,
die einen ‚anfälliger‘ (wertfrei gemeint!) für Homosexsualität
werden lassen und diese einen mehr oder weniger ‚empfänglich‘
für diese machen. Die entscheidenden Impulse kommen mMn danach
aus der persönlichen Entwicklung d.h. durch kulturelle Umwelt-
faktoren im weitesten Sinn.

Die einzige Einschränkung dazu sehe ich bei einigen wenigen
Schwulen und Lesben, die ein Grundverhaltensmuster welches
jeweils dem des anderen Geschlechts entspricht, ausleben.
Bei diesen Frauen mit sehr männlichem und Männern mit sehr
weiblichem Verhalten halte ich eine Veranlagung für möglich.
Diese sind jedoch, nach allem was ich aus Leben und Literatur
kenne, nur eine Randgruppe innerhalb der Lesben (ca. 20 %)
und Schwulen (ca. 10 %).

Ich habe 2 Personen im Freundeskreis, bei denen ich über
einen hinreichend langen Zeitraum ausreichende Kenntnisse
besitze um mir ein Urteil zu erlauben.

Ein Kumpel wollte immer nur seinen persönlichen Spass beim
Sex schnell, billig und unkompliziert haben. Erste Freundin
mit 15. Danach ONS und Puff. Irgendwann Darkroom. Er fand
es immer geil um 21 Uhr wegzugehen, 2 bis 3 mal Sex zu haben
und zum Spielfilm nach den Tagesthemen wieder daheim zu sein.
Beziehungen mit Frauen waren ihm irgendwann zu stressig.

Ein weiblicher Kumpel hatte mit mehreren Männern hinterein-
ander Pech. Sie wurde geschlagen, missbraucht und gebrochen.
Eine liebe Freundin bot Schutz und Pflege und die beiden
wurden ein Paar.

Beide wären mMn auch als Heteros glücklich geworden wenn die
Umstände Andere gewesen wären.

Viele Grüße

Jake

Das ist die übliche Debatte „nature vs. nurture“, d.h. ist es
angeboren oder erworben. Der Stand der Forschung ist, dass es
sich um eine angeborene Veranlagung handelt. Die Ursachen sind
noch nicht abschließend geklärt.

dann müssen zumindest Ausnahmen erlaubt sein,denn ich kenne zum einen Geschwister wo einer schwul ist und der andere nicht und der wichtigere Beweis: eineiige Zwillinge
die eine steht nur auf Männer,die andere nur auf Frauen…
und das wäre genetisch ja ausgeschlossen

Moin,
meine Idee:

These:
Geschlechtliche Identität ergibt sich aus einer Kombination von verschiedensten Genvarianten und eines Prägungsablaufs. Je nach Kombination der Faktoren sind bestimmte Merkmale stärker ausgeprägt oder weniger stark.
Es gibt also kein eindeutig Mann oder eindeutig Frau, sondern es gibt viele mögliche (und zum Teil wohl nicht mögliche, s. die rel. seltenen körperlichen Zwischenzustände) Zustände dazwischen.
Die jeweilige Ausprägung ergibt also der Zufall der Kombination der Gene. Deshalb wird man meiner Meinung nach auch kein Schwulengen finden, weil die (Homo-)Sexualität bzw. die geschlechtliche Identität nicht ganz so einfach zu fassen ist.
Wenn das so wäre: Warum sollte es also keine Homosexualität geben?
Und zwar ohne jeden Hintersinn der Evolution einfach nur, weil sie möglich ist? Manchmal glaube ich, dass wir viel zu viele Gründe suchen …

Grüße
Jürgen

die eine steht nur auf Männer,die andere nur auf Frauen…

Na, da gibt´s wenigstens keinen Streit.

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Evolutionstechnisch ist Homosexualität ne Sackgasse,weil Männer und Frauen allein sich nicht vermehren können…
und es gibt nur deshalb "soviele"davon ,weil es früher einfach garnicht möglich war als nicht-Herrscher auszuleben wozu man gerade Lust hat…zumindest nicht offen für alle sichtbar.Da haben alle für Nachwuchs gesorgt!!Ausserdem ist es der - im Vergleich zu früher -
extremen Toleranz des Westens zu verdanken,dass alle so leben können wie se wollen…zumindest im Westen!!

Diese Neigung hat streng biologisch gesehen keinerlei Sinn:
Das Individuum vermehrt sich i.d.R. nicht.

Hallo,

das ist ein Missverständnis der Funktion von Evolution.

Mutationen treten nicht zielgerichtet auf, weil eine neue Eigenschaft praktisch wäre, vielmehr treten sie völlig zufällig auf ohne Rücksicht darauf, ob die Veränderung nützlich oder schädlich ist. Die meisten sind schädlich, und je mehr, desto mehr „Druck“ wird von der Umwelt ausgeübt, die Mutation im Genom zurückzudrängen.

Entstehen z.B. zufällig grüne Schmetterlinge, so erhebt sich die Frage, ob die grüne Farbe für sie ein Nachteil ist; wenn nicht, gibt es eben zukünftig auch grüne, ein Vorteil ist dafür nicht erforderlich.

Also lautet die Frage umgekehrt, warum Homosexualität nicht ausgemerzt wird. Man könnte z.B. argumentieren, dass ein Anteil von 10-20% die Fitness der Menschheit als solche nicht beeinträchtigt, weil immer noch genügend Nachwuchs geboren wird (ganz offensichtlich, zur Lösung des Bevölkerungsproblems wären 80% besser).

Gruss Reinhard

… liebe Leutz,

der Wiki-Artikel war interessant und gab Denkanstöße, letztendlich kann man aber nur sagen: Nichts genaues weiß man nicht…

Jedem das seine - ich hab´s nur nie verstanden, was ein Mann an einem andern Mann finden kann. Aber das ist eben auch nur mein subjektives Empfinden.

Gruß
BeLa

Hallo,

dann müssen zumindest Ausnahmen erlaubt sein,denn ich kenne
zum einen Geschwister wo einer schwul ist und der andere nicht
und der wichtigere Beweis: eineiige Zwillinge
die eine steht nur auf Männer,die andere nur auf Frauen…
und das wäre genetisch ja ausgeschlossen

Ich bin kein Experte der Genetik, aber ich habe den Eindruck, Du hast eine falsche bzw. zu vereinfachte Vorstellung davon, wie Vererbung funktioniert. Es gibt hier im Brett sicherlich Experten, welche Dir fachlich korrekt und verständlich erläutern können, warum Dein Beweis kein Beweis ist.

Gruß,

Myriam

Ich bin schlicht neugierig auf die Ursache, OK?

Also bei einem Test wurden 5 Hamster in einen Käfig gesperrt. 4 Männchen und 1 Weibchen. Die 4 Männchen prügelten sich immer um die Gunst des Weibchen bis einer „Chef“ im Käfig war. Dann nahmen die Forscher das Weibchen raus aus dem Käfig und beobachteten das sich einer von den Untergeordneten Hamster den Alpha Hamster darbot. Nun Waren es 3 Hamster die sich immer um die Gunst des Alpha Ranges stritten und der 4. Schwule Hamster hatte ein Schönes leben, wurde von allen in ruhe gelassen und genoss den Schutz des Alpha Hamsters. Die Forscher legten das Weibchen wieder in den Käfig und sahen das alle Männchen inklusive den Schwulen Männchen wieder um die Gunst des Weibchens stritten.
In diesen Falle war es klar das der Hamster Schwul wurde um sich einfach das Leben zu erleichtern.

Dann gab es die Geschichte von den 2 Schwulen Storchen in der Wilhelma (Zoo in Stuttgart) da fanden die Betreuer kein Weibchen und sperrten eben 2 Männliche Storche in den Käfig.
ich denke in diesem Falle hat die Natur eben seinen Lauf genommen und da die Triebe Stärker sind als Erziehungen oder Moral hat sich die Natur angepasst und die Storche zusammen geführt.

[MOD]: Fullquote entfernt. Bitte achte auf Leserlichkeit: http://www.wer-weiss-was.de/content/netiquette.shtml (Satz 3 Pkt.7)

weil es früher einfach
garnicht möglich war als nicht-Herrscher auszuleben wozu man
gerade Lust hat…zumindest nicht offen für alle sichtbar.

Das war früher mitunter einfacher als heute. Im antiken Griechenland war Homosexualität beispielsweise völlig normal und gesellschaftlich akzeptiert. Dass die „extreme Toleranz des Westens“ davon weit entfernt ist, sieht man beispielsweise an der Formulierung der Ausgangsfrage.

Also lautet die Frage umgekehrt, warum Homosexualität nicht
ausgemerzt wird. Man könnte z.B. argumentieren, dass ein
Anteil von 10-20% die Fitness der Menschheit als solche nicht
beeinträchtigt, weil immer noch genügend Nachwuchs geboren
wird (ganz offensichtlich, zur Lösung des Bevölkerungsproblems
wären 80% besser).

Nein, so kann man ganz sicher nicht argumentieren. Dafür ist der Antiel viel zu hoch. Selbst Polymosphismen, die bei den meisten Individien überhaupt keine spürbaren Auswirkungen haben, sind üblicherweise mit einem gerigeren Prozentsatz in der Population vertreten.

Hier haben wir es mit einem Phänotyp zu tun, bei dem die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Das ist in der Evolution ein ganz schweres Geschütz und führt üblicherweise dazu, dass der Genotyp ganz schnell aus dem Genom der Spezies verschwindet. Dass das hier nicht der Fall ist kann nur bedeuten, dass der Nachteil irgendwie kompensiert wird.

Interessant ist dabei auch, dass ein simpler Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit genetisch viel einfacher zu realisieren ist. Sowas ist aber sehr viel seltener. Hier ist die Antwort auf die Frage also sicher nicht zu suchen.

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Jedem das seine - ich hab´s nur nie verstanden, was ein Mann
an einem andern Mann finden kann.

Ich weiß ja noch nicht einmal, was Frauen an Männern finden. Nicht dass ich etwas dagegen hätte, aber verstehen kann ich es nicht.

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Jedem das seine - ich hab´s nur nie verstanden, was ein Mann
an einem andern Mann finden kann.

Und ich hab’s nie verstanden, was ein Mann an einer Frau finden kann. :wink:

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Ich bin schlicht neugierig auf die Ursache, OK?

Liebe Grüße

BeLa

Hallo BeLa,

da hab ich mal was gelesen, das war recht interessant. Hoffentlich werde ich jetzt nicht von anderen in der Luft zerrissen…
Der menschliche Embryo ist zuallererst weiblich. Die ersten Zellteilungen haben ein weibliches Muster. Erst nach ein paar Wochen (etwa 3) macht sich ein eventuell vorhandenes Y Chromosom bemerkbar und seine Aufgabe ist, ständig zu hämmern: männlich! männlich! männlich!
Das stört irgendwie die Entwicklung, daher ist ein Mädchen einem Buben erst mal überlegen. Dieser Vorsprung wird erst in der Pubertät aufgeholt.
Ich kann mir vorstellen, wenn das Y Chromosom nicht genug hämmert, dann kommen Zwischenstadien zum Vorschein, bis hin zu den armen zwischengeschlechtlichen Wesen, die nicht wissen ob sie Weiblein oder Männlein sind.
Man hat daher gar keinen Einfluss darauf was da kommen wird, das wird aber doch mit Erbanlagen zu tun haben.

cu
whisper

Hallöchen zusammen!

Ich habe mal vor einer ganzen Weile eine ähnliche Theorie mitbekommen.
Also wie schon gesagt wurde, geht man dabei davon aus, dass zunächst alle Embryonen weiblich sind. Die Geschlechtsfestlegung erfolgt erst im Verlauf der Schwangerschaft durch das Hormon Testosteron. Wird eine bestimmte Testosteronschwelle überschritten, wird das Embryo männlich, sonst bleibt es weiblich. Im späteren Entwicklungsverlauf hat der Testosteronspiegel nach dieser Theorie (weiß nicht mehr, in wie weit die durch versuche und ähnliches belegt war) auch großen Einfluss auf die Hirnentwicklung. Je mehr Testosteron in dieser Entwicklungsphase auf das Embryo wirkt, desto männlicher wird das Gehirn gepolt. Abhängig davon, in welcher Phase der Entwicklung das Hormon welchen Einfluss in einem kongreten Fall hat entsteht dann zB bei einem männlichen Embryo ein sehr männlicher Mann (viel Testosteron), ein eher sensibler, weiblich angehauchter Mann (weniger Testosteron), und je nach Zeitpunkt der verminderten Testosteronzufuhr können dann eben auch Homosexualität und Transexualität ihren Ursprung haben.

So müsste in meinem Fall nach der Theorie zB in einem späteren Verlauf der Hirnentwicklung eher ein höherer Pegel Testosteron zur Verfügung gestanden haben, weil ich im denken doch eher rational und burschikos bin.

Natürlich sind das nur Anlagen, die mitgegeben werden, und ich denke, dass da doch auch viel noch die Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, in wie weit sich die Anlagen ausprägen später. Gesellschaftliche Werte haben doch einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung… ich könnte mir vorstellen, dass auf diese Weise späte Outings zustande kommen. Denn ich denke schon, dass eine grundsätzliche Anlage was die Sexualität angeht schon bei der Geburt mitgegeben wird. Denn oft bekommen ja zum Beispiel Geschwister sehr ähnliche Umwelteinflüsse in ihrer Prägungsphase mit, und trotzdem werden nicht zwangsläufig alle homosexuell oder nicht. Wie genau das alles passiert, weiß ich natürlich ebenbsowenig wie die Wissenschaft im Moment. Aber diese Theorie finde ich grundsätzlich nicht so sehr abwägig. Ich gebe aber zu, mit Entwicklungsbiologie des menschlichen Fötus kenne ich mich dann doch nur am Rande aus. Bekannt ist aber, dass bestimmte Einflüsse wärend der Schwangerschaft das Ungeborene beeinflussen können… warum dann also nicht auch die Sexualität.
Das die sexuellen Neigungen rein auf Erfahrungswerten beruht und quasi „erlernt“ (mehr oder weniger bewusst von außen beeinflussbar) sind, kann ich ehrlich gesagt nicht glauben, und ich denke auf diesem Denkmodell beruhen große Missverständnisse und Ausgrenzungen. Aber natürlich bedeutet das nicht, dass ich der pränatalen Prägung ihre Rolle nehmen will in der Menschwerdung.

lieben Gruß
aj, die sich mit solchen Fragen gerne rational beschäftigt, und zwar nicht nur, weil mich interessiert, warum man homosexuell wird, sondern im gleichen Maße, warum man heterosexuell wird.

Hallo atrox,

ich denke, das ist nicht verkehrt. Die Sache mit dem Testosteron würde allerdings nicht die weibliche Homosexualität erklären. Woher soll das kommen, wenn es zwei X Chromosomen gibt?
Es muss eine Eigenart der Chromosomen sein. Entweder ein X haut irgendwann wie ein Y dazwischen oder ein Y haut nicht so wie es sollte.
Nachdem das Weibliche sowieso eher die Normalform ist, sind männliche Variationen wesentlich häufiger. Das ganze ist natürlich als große Spielwiese zu sehen, auf der alle möglichen Dinge passieren. Jede nur denkbare Zwischenstation ist da möglich. Wobei die Homosexualität sicher die einfachste und harmloseste ist. Bedauernswert jene Geschöpfe, die nicht wissen ob sie Männlein oder Weiblein sind.

cu
whisper