Warum gibt es keine buddhistischen Elemente im Christentum

Hallo ,

ich habe zu meinem erstaunen gelesen, dass ca. 200 nach Christus buddhistische Elemente ins Christentum übernommen wurden, und zu einer Weltreligion wurden dem Manichäsismus . So z.B in den Gebeten, ebenfalls der Austritt aus den Wiedergeburten, erbittet wurde

Das erste Gebet ist dabei Gott ( Vater der Herrlichkeit ) gewidmet, um vom Kreislauf der Wiedergeburt befreit zu werden. Die darauffolgenden Gebete sind für die niederen Geister, Engel und die Auserwählten. Ähnliches geht aus dem Bekenntnis der Uiguren hervor: Vier Gebete sind Gott ( Äzrua ), dem Geist der Sonne und des Mondes, der Fünffaltigkeit und den Buddhas gewidmet.

laut Wikepedia.

Jetzt würde mich schonmal interessieren , wieso sich diese buddhistischen Elemente nicht weiterhin durchgesetzt haben ? Weiß jmd genaueres ? Oder was glaubt Ihr ?

Viele Grüße

Hallo,
meine Antwort trägt zwar nichts zur Lösung der Frage bei (bei bedarf gerne alles löschen, ich wollte es einfach nur loswerden), aber ich finde deinen Gedankenweg falsch. Alle Weltreligionen basieren eigentlich auf dem selben Ansatz. Welche Interpretationen da der ein oder andere hinein setzt und zu welchen Schlüssen er kommt ist eigentlich völlig egal. Die Frage ist vielmehr: Auf welchem Wissen basieren alle Religionen? Es geht hier immer nur um Glauben. Was mich sehr verwundert ist, dass sich in unserer heutigen Gesellschaft mit unserem Wissensschatz sich immer noch Leute befinden, die Glauben. Sei es an ein einen lieben Gott oder an Nanobots in den Imfungen. Es wird nur geglaubt und nicht gewusst. Es ist meiner Meinung nach sehr richtig, Informationen zu hinterfragen und gegen zu recherchieren. Der Wahrheit näher zu kommen. Im Idealfall sie zu finden. Aber nur zu glauben ist in unserer heutigen Gesellschaft völlig fehl am Platz.
Es gibt im Universum (nein, nicht in unserem, weil es gehört uns nicht), 2 feste Größen. Die Eine heißt Physik, die andere heißt Chemie. Von diesen beiden Größen geht alles aus. Aber die beiden Gott zu nennen halte ich für übertrieben. Es sind einfach nur Gesetze. Aus diesem Grund gibt es auch kein Leben nach dem Tod und keinen Himmel und keine Hölle.
Gruß

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Nunja, eine sehr materialistische Antwort. Nichts gegen Materialismus, nur ist es halt beschränkt. Den Menschen verlangt es aber immer nach mehr, und irgendwann befriedigt das Physische nicht mehr.
In der Religiosität geht es um Glaube, in der Religion an sich geht es um die Verwirklichung dieser Wahrheiten. Den einzigen Beweis, den man für diese Möglichkeit anbringen kann, sind die unzähligen Heiligen, Mystiker, Meister und Weisen in allen Kulturen auf allen Erdteilen, die diese Wahrheit durch ihr Leben zum Ausdruck gebracht haben.

das hätte ich, gegebenenfalls auch nur nur durch ein einzelnes Beispiel (natürlich wissenschaftlich fundiert), bitte genauer erklärt.

Das ist ein großes Problem. Hunderttausende wenn nicht Milionen Menschen sind deswegen gestorben.

Viel beitragen kann ich dazu leider auch nicht, nur, dass diese klare Trennung zwischen Ost und West nie so war, wie es die Kirche immer hinstellt.
Buddha war ja der erste, der das Mönchtum in der Gesellschaft institutionalisiert hat. Absolut denkbar, dass später die christlichen Wüstenväter davon inspiriert waren.
Auch die Philosophen des alten Griechenlands hatten definitiv Kontakt mit Indien, das ist auch klar, weil nur dort die innere Dimension derart gründlich erforscht wurde. So hatte sich zB Sokrates mit einem ind. Philosophen getroffen, Platon zitiert ein Gleichnis aus den Upanischaden, Pytagoras hat auch Referenz zu einer indischen Schrift, usw.
Will nur sagen, diese klare Trennung hat es so nicht gegeben. Und zu Karma und Wiedergeburt, lies mal Johannes 8,34, ebenso wie die Antwort Jesu auf die Frage der Leute, ob Johannes d. Täufer der wiedergeborene Elias ist (Matthäus 11,14).

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Objektive Beweisführung, auf der unsere Wissenschaft beruht, kann in Bezug auf das Innerliche nicht gegeben werden, weil es immer subjektiv ist.

Das hatte nichts mit Religion an sich zu tun, das dachten die Leute nur. Es war ein Vorwand für Gräueltaten.

Doch, das geht. Nennt sich Ethik.

Auch Ethik, Moral, Werte brauchen eine Unterstützung von innen, um belastbar zu sein.

Hier gebe ich dir einmal uneingeschränt recht. Aber dies geschieht aus der Erziehung eines Menschen heraus und nicht an dessen Glauben.

Grundsätzlich ist es doch so, dass sich Buddha nicht als Religionsgründer gesehen hat sondern als Lehrer auf dem praktischen Weg zur Selbstauflösung (Nirwana). Jeder war selbst für seinen Weg verantwortlich.

Das ganze Mystik -Brimborium wurde doch später in der überhitzten indischen Mystik mit ihren tausenden von Göttern, Halbgöttern und Geistern in den Buddhismus hineingetragen.
Der Mensch braucht offenbar seinen Geisterglauben. Im Katholizismus kann man das doch auch sehr schön sehen.

Kleines Beispiel: Meine Eltern haben mir beigebracht, dass stehlen, fremdgehen, andere Leute umbringen (nein, das muß kein Elterntel sagen, das versteht man schon selber), dass man Respekt vor seinen Eltern hat, Lügen, oder neidisch sein doof ist. Damit hätten wir schon die 10 Gebote, wenn man Gott außen vor lässt.

Religion war zu Anfang immer der Versuch die Welt zu erklären und bestimmte Verhaltensregeln zu etablieren. Zu diesen Zeiten ging das dauerhaft immer nur über religiöse Riten.

Heute haben wir die sozialen Medien. Da wird uns täglich vorgeführt, dass Logik nicht wichtig ist.

Und nun ziehe ich mich zur Nachtruhe zurück mit meinem Lieblingszitat: „mit dem Wissen wächst der Zweifel“

Johann Wolfgang von Goehte.

Das glaub ich auch aber eben auch Trost zu spenden…

Weil die Menschen noch nie mit ihrer Endlichkeit wirklich realistisch umgehen konnten.
Was bei den alten Schamanen noch lächelnd hingenommen wird, ist lebensgefährlich bei der Instrumentalisierung von Religion in der Politik – siehe Ukraine-Krieg und der Kreuzzug der orthodoxen Kirche gegen die Nazis in der Ukraine (nur mal so als jüngstes Beispiel).

Wie dem auch sein, hier bei uns manifestiert sich der Buddhismus sehr rein wie ich finde, da ist kein großes „Brimborium“ mit Tempeln, Göttern usw., sondern hier gibts ganz nüchterne Meditationshäuser, wo man Zen-Sesshins oder Vipassana-Kurse machen kann.
Diese (theoretisch stark reduzierten) Meditationswege punkten hierbei durch ihre pragmatisch-methodische Art, die unserem technischen Zeitgeist sehr entgegenkommt, wir wollen halt was konkretes „in der Hand haben“, nicht mehr nur mental an etwas glauben, worauf dann doch nicht viel passiert.
Zen und Vipassana haben übrigens ihren Ursprung auch in Indien. Und interessant, wenn man sich christliche Kontemplation anschaut (v.a. vom Haus Gries ausgehend), dann ist das gar nicht soo unähnlich. Daher, wie schon gesagt, diese Grenzen Ost-West gibt es so starr nicht.
Sogar Jesus soll in Indien gewesen sein, in seiner biblischen Ausfallzeit (13.-29.Lebensjahr), und, wie böse Zungen behaupten, auch nach der Kreuzigung. Aber das ist ein anderes Thema…

Weshalb mir der Buddhismus von allen „Religionen“ an sympathischsten ist.

Ich glaube aber, dass das immer auch eine Frage der Größe einer Glaubensgemeinschaft ist. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es dann immer vorrangig um Macht, Geld und Politik.
Im Moment hat der Buddhismus den Vorteil eher zu den kleinen Gruppen zu gehören.

Ja, aber es geht noch technischer, wie der indische Yogi, Mystiker… Sadhguru beweist. Der Basiskurs heißt „Inner Engineering“ :wink:
In zB buddh. Meditation wird vom Bewusstsein ausgegangen, in Hatha- oder Kriya-Yoga von der Lebensenergie. Und da das Energiesystem (von dem unsere Wissenschaftler noch nicht viel wissen) bei jedem Menschen gleich ist, funktioniert das bei sehr vielen sehr effektiv.
Das ist gerade sehr stark im Kommen und wird immer mehr zu einer globalen Bewegung, meiner Ansicht nach völlig zurecht!