Hi Paul,
Nein, die Leibeigenschaft wurde 1861 abgeschafft, dass viele
Bauern wirtschaftlich abhaengig blieben steht auf einem
anderen Blatt.
Ja, entschuldigung: Du hast Recht. Was ich aber meinte ist eben, daß das Volk unter diesen Umständen nicht mehr weiter leben wollten und das ist eine Grundlage jeglicher Revolution.
Es gab nicht Leibeigenen im strikten Sinne, aber es gab noch viele Menschen, die noch nicht in der Lage waren, auf eigenen Fuß zu leben, schlich und ergreifend, weil sie das gar (oder kaum) kannten. Daß heute zB. ein Gesetz verabschiedet wird, heisst noch lange nicht, daß alle noch heute sich völlig umstellen und das neue Gesetz ausschließlich angewendet werden muß. Es gibt (fast) immer eine Gewöhnungsphase, wenn dieses Gesetz, den Alltag so durcheinanderbringt, daß man sich neu einstellen muss.
Ich glaube, wenn Du all die Revolutionen dieser Welt und in
der Geschichte miteinander vergleichst, wirst Du feststellen,
daß sie immer vom Volk ausgehen und sich gegen die „obere
Gesellschaft“ (oder was sie als solches bezeichnet wurde)
richten. Und das war in Russland auch so.
Darueber laesst sich vortrefflich streiten, finde ich. An der
Spitze stand nicht das „Volk“, und auch nicht die Sozialisten
sondern eine Splittergruppe.
Tatsache ist, daß die meisten Einwohnern Russlands so nicht weiter leben wollten oder konnten. Erst waren sicherlich eine kleine Gruppe, die aufgestanden sind, aber nach und nach hat sich das ganze Volk, angeschlossen. Ausgenommen, klar, all diese die eh fast nur Vorteile vom früheren Leben gehabt haben (z.B. die Adeligen).
Die Zarenherrschaft wurde bereits
im Februar 1917 abgeschafft, wie es weiter gehen wuerde steht
aber in den Sternen, denn die Plaene einer verfassungsgebenden
Versammlung wurden durch die Oktoberrevolution zunichte
gemacht.
Die Zarenfamilie war für das Volk das Symbol einer Gesellschaft, sehr pyramidenförmig, die sie gar nicht mehr wollten. Und deshalb wurden sie auch ermordet.
Schöne Grüße,
Helena