Mich würde mal interessieren warum man früher die Dächer in den Wohnungen viel höher angesetzt hat als heutzutage.
Mich würde mal interessieren warum man früher die Dächer in
den Wohnungen viel höher angesetzt hat als heutzutage.
die raumhöhen in vorderhäusern von altbauten aus der gründerzeit sind größer, weil sie dem repräsentieren dienen sollten. das 1. obergeschoss - die „belle etage“ - ist auch in der regel das geschoss mit der größten raumhöhe; weiter oben wird es immer niedriger. in den seitenflügeln und hinterhäusern wohnten leute, die weniger repräsentierten - hier sind die raumhöhen niedriger und der stuck weniger reich.
Mich würde mal interessieren warum man früher die Dächer in
den Wohnungen viel höher angesetzt hat als heutzutage.
Hallo noctua,
gemeint ist sicherlich der Begriff Decken und nicht Dächer.
Früher war es schlichtweg üblich, Häuser mit hohen Decken zu bauen. Als Stilelement hat man in unterschiedlichen Etagen auch unterschiedliche Geschoßhöhen gehabt. Siehe Klassizismus. Einerseits waren das im EG Repräsentationsgründe. Im 1.OG im Schlafbereich waren diese Höhen wiederum niedriger, eben untergeordnet. Im obersten Geschoß gab es die „Mädchenzimmer“, die vom Personal genutzt wurden und noch niedriger waren. Erkennbar war das von aussen an den niedriger werdenden Fensterhöhen.
Nach dem 2 Weltkrieg im Wiederaufbau war das Geld knapp zum Bauen. Mann mußte in kurzer Zeit viel Bauvolumen bauen, häufig auch im Sozialwohnungsbau.Man reduzierte die Höhen. In Altbauten kam in den 70 er Jahren mit der ersten Ölkrise auch die Heizkosten in die Diskussion. Heizen wurde teuer. Vielfach wurden dann die Deckenhöhen reduziert und neue Zwischendecken eingebaut, um nicht das alte hohe Raumvolumen heizen zu müssen. Damit war der damals übliche Stuck verdeckt. Der Wärmeverbrauch konnte reduziert werden, weil die Räume schneller aufheizbar waren. Leider hatte man seinerzeit noch nicht eine zusätzliche Wärmedämmung in die abgehängten Decken gelegt.
Heute wird aus wirtschaftlichen Gründen keine höheren Decken gebaut. Üblich sind 2,50 auch nach Landesbauordnung. Eventuell wird eine Steinlage auf 2,60 m erhöht; das ist bei Bungalows manchmal noch der Fall.
Raumvolumen kostet Geld, das man heute lieber in der Fläche investieren möchte. Repräsentationsgebäude privat werden selten gebaut. Der tatsächliche Flächenverbrauch je Person steigt jedes Jahr in Deutschland.
Dennoch sind Räume mit hohen Decken grundsätzlich zu bevorzugen. Mit der heutigen Energieeinsparverordnung im Neubau und dicht schließenden Fenstern i.V. mit gut gedämmten Aussenwänden ergeben solche Räume ein ganz anderes positives Raumgefühl. Ich baue gerade ein solches privates Haus. Übrigens auch im Keller mit einer lichten Höhe von 3,0m Höhe. Traumhaft!!
Schönen Gruß
Riemer
Danke das klärt meine Frage ^^
Da kann ich dir auch keine fundierte Antwort geben.
Der Baustil hat sich natürlich im Laufe der Zeit geändert, mit Rücksicht auf den Energieverbrauch auch hin zu einer kompakteren Baukörperform.
Zum anderen ist in den Bebauungsplänen der Gemeinden meist eine maximal zulässige Firsthöhe und Dachneigung gefordert die es einzuhalten gilt.
Hallo noctua,
tut mir leid wegen der verspäteten Antwort - ich weiß jetzt auch nicht mehr, ob Du Sie noch benötigst.
Zusammengefaßt läßt sich sagen, dass hohe Räume auch heute als schön gelten, Sie jedoch im Bau aus zwei Gründen Geld kosten:
1.) Mehr Wandfläche/ pro Wohnung
2.) eventuell muss der Bauträger auf ein zusätzliches Geschoß verzichten und auf 6000,- Euro / m² (Kaufpreise in München) gerechnet ist das richtig viel Geld .