Beim Beobachten eines Eichhötrnchens fragten wir uns neulich: Warum haben Tiere oft einen weißen Bauch?
Beim Beobachten eines Eichhötrnchens fragten wir uns neulich:
Warum haben Tiere oft einen weißen Bauch?
Hi
Es gibt zwei mögliche Ansätze. Einmal, dass es nicht nötig ist, unten auch dunkles Fell zu haben, ein Räuber sieht seine Beute ja meistens von der Seite oder von oben, also wäre eine Pigmenteinlagerung an der Unterseite unnötig.
Die zweite Möglichkeit wäre, dass wenn man die Tiere von unten gegen den Himmel sieht, sie besser getarnt sind. Das halte ich bei Landtieren aber eher für die unwahrscheinliche Erklärung.
Grüße
Karana
Das halte ich
bei Landtieren aber eher für die unwahrscheinliche Erklärung.
Warum soll es da gegenüber Wasser oder Lufttieren Unterschiede geben.
Schollen haben eine weiße Unterseite, obwohl sie am Meeresgrund leben.
Das halte ich
bei Landtieren aber eher für die unwahrscheinliche Erklärung.Warum soll es da gegenüber Wasser oder Lufttieren Unterschiede
geben.
Schollen haben eine weiße Unterseite, obwohl sie am
Meeresgrund leben.
Ja, da ist dann wieder das andere Argument dran, also so nach dem Motto, warum soll man Pigmente einlagern, wenn sie nicht gebraucht werden.
Die Begründung mit der Sicht gegen den Himmel scheint mir wenig überzeugend. Bei Schollen oder fliegenden Tieren ok - aber bei anderen Tieren ist es doch häufig eher der weiße Bauch der dann doch mal rausblitzt und das Tier eher sichtbar macht.
Die gesparten Pigmente scheinen mir auch keine große Einsparung, um so etwas Bedeutsames wie die Färbung zu beeinflussen. Fragt sich überhaupt, ob das leuchtende Weiß nicht auch durch Pigmente hervorgerufen wird.
Zusatzfrage: Weshalb haben Katzen und andere Tiere häufiger weiße Pfoten,weiße Schwanzspitzen oder einen weißen Flek auf der Stirn?
Erstmal, wie viele Tiere kennst du, die von Natur aus einen weißen Bauch haben?
Bei kletternden Tieren, wie dem Marder kann eine weiße Kehle durchaus tarnend wirken.
Bei Fischen zieht das Argument mit der Tarnung, man spricht von „Gegenzeichnung“ durchaus.
Der Mensch hat früher weiße Haustiere (Hühner, Enten, Gänse, Schwäne) gezüchtet, weil sie bessere Futterverwerter waren. Die Energie wurde eben nicht zur Pigmenterzeugung benötigt. Teilweise war es aber auch nur wegen des Aussehens.
Weiße Stellen bei anderen Haustieren sind Folgen der Domestikation, die fehlfarbigen Tiere werden eben nicht mehr durch ihre natürlichen Feinde ausgemerzt.
Gruß, Nemo.
Hallo,
Weshalb haben Katzen und andere Tiere häufiger
weiße Pfoten,weiße Schwanzspitzen oder einen weißen Flek auf
der Stirn?
Zumindest bei Katzen kann das Scheckungsgen (dominant) dafür verantwortlich sein, wobei bei minimalen weissen Flecken auch andere Erbgänge in Frage kommen können, genauer:
http://www.joyceluna.de/html/genetik_16-18.html
Gruß
Maja
Die gesparten Pigmente scheinen mir auch keine große
Einsparung, um so etwas Bedeutsames wie die Färbung zu
beeinflussen. Fragt sich überhaupt, ob das leuchtende Weiß
nicht auch durch Pigmente hervorgerufen wird.
Hi
Es gibt etliche Höhlenbewohner, die überhaupt keine Pigmente mehr bilden - theoretisch wäre es ja egal, ob sie welche haben oder nicht, denn die Jäger sehen ja sowieso nichts. Warum sind dann aber trotzdem alle diese Höhlentiere weiß? Klar, sie sparen Pigmente!
Sogar Augen bilden sich zurück.
Und man könnte es sogar andersherum argumentieren. Wozu sollten sie da Farbe einlagern? Selbst bei Warnfarben oder so markanten Verwirr-Zeichnungen wie beim Zebra hört das Muster in der Bauchgegend allmählich auf. Es hat nie die Notwendigkeit gegeben, dort, wo eh niemand hinguckt, zu tarnen/warnen etc.
Zusatzfrage: Weshalb haben Katzen und andere Tiere häufiger
weiße Pfoten,weiße Schwanzspitzen oder einen weißen Flek auf
der Stirn?
Das ist im Prinzip eine vererbbare Gen"krankheit", der Leuzismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Scheckung
Insbesondere die Mutation im c-Kit verursacht diese weißen Stirnflecken.
Grüße
Karana
Huhu!
Erstmal, wie viele Tiere kennst du, die von Natur aus einen
weißen Bauch haben?
Bei kletternden Tieren, wie dem Marder kann eine weiße Kehle
durchaus tarnend wirken.
Mir fallen spontan viele Tiere ein, die von natur aus Bauchwärts heller gefärbt sind. Auch sehr viele Tiere, die nicht oder nur sehr selten klettern sind unterseits heller gefärbt
…Füchse, Feldhasen, viele Mäuse, Damwild
einige Tiere sind unterseits vielleicht eetwas heller, aber kaum nennenswert anders gefärbt
Rehe, Hirsche, Wildschweine…
Andererseits kenne ich auch einige Tiere, die gerade am Bauch ziemlich dunkel pigmentiert sind, von daher könnte man die Frage wohl genauso andersrum stellen
…Dachs, Feldhamster
Ich glaube ja, dass es da gar nicht eine allgemeingültige Wahrheit gibt, sondern dass man das von Tierart zu Tierart verschieden beleuchten muss. Andere Argumente gehen in die Richtung der effizienten Wärmeaufnahme und -leitung zum Beispiel.
gruß
Aj
Habe selbst kein eigenes Wissen dazu, interpretiere nur die bisher gegebenen Informationen.
Bei Fischen ist klar, dass für einen von unten kommenden Räuber eine helle Bauchseite gegenüber dem Himmel verschwimmt, der Fisch also getarnt ist.
Bei Landtieren ist die Färbung der Oberseite wichtig zur Tarnung. Eine dunkle Oberseite schützt auch vor UV Strahlung. Die Unterseite wird zur Tarnung nicht gebraucht, sie kann hell sein und schützt dann vor der Rückstrahlung des vom Boden reflektierten Sonnenlichts bzw der Wärmestrahlung. Also Schutz vor Überhitzung. Wenn das nicht wichig sein sollte, spart sich das Tier immerhin die Produktion von Pigenten.
Udo Becker
Hallo,
Ich glaube ja, dass es da gar nicht eine allgemeingültige Wahrheit gibt, sondern dass man das von Tierart zu Tierart verschieden beleuchten muss:
Ja, das glaube ich auch.
Als ich den Post gelesen hatte, dachte ich auch erst, dass bei einigen Tierarten vielleicht auch die Unterwürfigkeit eine Rolle spielen könnte? Also wenn zum Beispiel ein Hund sich dem anderen gegenüber unterwürfig zeigt, dann legt er sich auf den Rücken und zeigt seinen Bauch. Vielleicht hat in so einem Fall der helle Bauch auch eine Art Signalwirkung für andere Tiere?
Gruß
Shannon