Hallo Andreas,
ich weiß nicht, woher du diese Zahl hast, aber laut amtlicher Verlustliste des OKW per 31.12.1944 war der Anteil toter Offiziere an der Gesamtzahl der Toten zwar immer noch überproportional, aber seit Kriegsbeginn in stetem Sinken begriffen. Die trotzdem gegenüber den Mannschaften immer noch relativ höhere Zahl ist den Truppenoffizieren zuzuschreiben, sicher eher nicht der Generalität. Generale wie Rommel, die von vorne geführt haben, waren auch bei der Wehrmacht die Ausnahme, und dazu, sich in der Etappe von Fernartillerie oder Jagdbombern abschießen zu lassen oder mit TB anzustecken, gehört eher nicht so viel Mut, das passierte nämlich auch ohne eigenes Zutun, und selbst dort Generalen wie Feldköchen gleichermaßen.
Ich habe aber gar kein Problem damit, Generale gehören nicht in den Schützengraben, so lange sie auch so ausreichend schnell darüber informiert sind, was vorne los ist, und bei der Wehrmacht funktionierte das dem Vernehmen nach sehr gut.
Womit ich eher ein Problem habe, ist in der Tat die moralische wie politische Inkompetenz, im Kaminzimmer zu erkennen, wann spätestens die Nazis per Militärputsch zu beseitigen waren. Aber wenn man sich, wie Jodl, aktiv an der Formulierung des Kommissarbefehls beteiligt hatte, hätte man sich dann ja quasi selbst wegputschen müssen. Das war sicher zu viel verlangt.
Gruß
smalbop