Warum hat GB Hitler solange außenpolitisch gewähren lassen?

Das dürfte wohl besser ins Brett „Geschichte“ passen: https://www.wer-weiss-was.de/c/wissenschaft/geschichte/75
Abgesehen davon hat man erst später gemerkt, warum man radikale Meinungen (und Aktionen) nicht tolerieren sollte: https://twitter.com/laberfach/status/1139900218701484033

mfg M.L.

Weil sie wussten, dass Hitler die Sowjetunion im Visier hat. Den Westmächten ohnehin ein Dorn im Auge.

Nach dem Motto „Lassen wir den Österreicher und sein verblendetes Nachgefolge mal schön die Drecksarbeit machen - eingreifen können wir dann eben, wenn er es zu bunt treibt!“

Wer „Mein Kampf“ gelesen hat, sollte über die Ziele und Pläne Hitlers eigentlich Bescheid wissen.

Guten Abend alle miteinander,

naja, so einfach ist es nicht.
Die Bevölkerung der westalliierten Staaten war nach dem Trauma des ersten Weltkrieg nicht willens sich nochmals in einen Krieg ziehen zu lassen.
Da es keine Lobby gab sich gegen die Nazis aktiv zu engagieren, konnte Hitler in Deutschland wirken und den Versailler Vertrag Stück für Stück brechen.

Außerdem waren die Armeen nicht für diesen Krieg gerüstet. De facto bewahrte nur die starke Flotte der Briten und die schnell aufgerüstete Luftwaffe Groß Britannien vor einer Invasion. Die Armee alleine hätte die Deutschen niemals aufhalten können.

Dein,
Ebenezer

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Sorry, anscheinend macht man sich noch nicht mal mehr die Mühe eine Frage „hinzurotzen“ sondern es geht noch einfacher: ich schieß ein Foto und stell das hier rein ohne irgendwelche EIGENE Anmerkungen…

Liebe/r Halliduda05:

bisschen mehr info wäre schön… sonst poste ich dir hier eine Seite aus der Bibel (Genesis z. B. ) und frage: „wie ist die Welt entstanden unter dem Gesichtspunkt der christlichen Weltanschauung“…

Auch ohne Gruß aber immerhin mit eigenem Text. (Grüßen ist ja schon seit langem passé)

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Sieht nach Hausaufgaben aus. Selber lesen und denken macht klug. Nur Fragen einscannen und die Antworten mit" copy and pastepaste" aufnehmen dagegen weniger.

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Ja, das hat er selbst erkannt, deswegen fing sein Posting auch an mit:

Denkste vielleicht die Deutsche Bevölkerung hatte so großartig Bock?

Ich finde es schäbig von den Westmächten, dass sie die Tschechei und Polen verraten haben!

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Nein, die meisten nicht wirklich. Aber das spielt in einer Diktatur bekanntlich keine Rolle.

Was hätten die Alliierten den machen sollen?
Die wenigen Truppen aufspalten und versuchen über Skagerrak und Kattegat durch die Ostsee in Polen anzulanden?
Um das zu verhindern wäre die Kriegsmarine und Luftwaffe stark genug gewesen.

Außerdem weiß ich nicht ob die Polen und Tschechen bereit gewesen wären fremde Truppen auf ihrem Territorium zu akzeptieren. Sowjetische Truppen wären in jedem Fall abgelehnt worden.

Immerhin waren die Niederländer auch nicht bereit ihr Gebiet in den Aufbau der Maginotlinie integrieren lassen, weil sie befürchteten damit unter französische Oberhoheit zu geraten.

Fakt es jedenfalls das 37/38 die Alliierten nicht kampfbereit waren und auch 39 keinen Angriffskrieg führen konnten / wollten.

und hätten die „Mein Kampf“ gelesen und verstanden, hätten sie sich darauf aber vorbereiten können. Müssen!

Für die Einhaltung des Versailler Vertrags sorgen wäre eine Idee gewesen. Vor allem das mit der kleinen Armee ohne schwere Waffen.

war schon längst alles zu spät.

Ja, nur das die ersten Verstöße wie die Wiederbewaffnung, Wiederbesetzung des entmilitarisierten Rheinlandes und später der Anschluss Österreichs als eine Art Innerdeutsche Angelegenheit gesehen wurde. Dafür wollte keiner sterben.

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Ja, weil man ja jedes Buch, jede Rede und jedes Wahlversprechen eines Politikers ernst nehmen muss, weil es ja mit hundertprozentiger Gewissheit umgesetzt wird.

Du machst den Fehler das Du glaubst, dass Du von den damaligen Entscheidungsträgern erwartest, dass sie quasi mit hellseherischer Sicherheit hätten erkennen müssen wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Das was wir heute als Geschichte kennen damals nur eine von vielen möglichen Entwicklung der Zukunft war.

Genauso wenig wie wir heute die weitere Entwicklung der Pandemie sicher „planen“ können, konnten die Leute das früher. Genau wie wir heute, konnten die Menschen damals nur auf die aktuellen Geschehnisse reagieren und damit neue und nur in Teilen planbare Entwicklungen in Gang setzen.
Das Ergebnis nennt man dann später Geschichte.

Sofern Du also nicht die Weisheit gefressen hast und die richtigen Antworten auf unsere bestehenden Probleme hast, würde ich gegenüber unseren Altvorderen nicht so arrogant auftreten.

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Servus,

zumindest nicht kampfbereit gegenüber dem Gegner, den sie glaubten in Deutschland vor sich zu haben. Noch 1939 war der Westwall ein potemkinsches Dorf, zwar weitgehend fertig betoniert, aber ziemlich wenig bewaffnet und vor allem fast ohne Munition.

Dass im Mai 1940 der Vormarsch der deutschen Panzertruppen durch die Ardennen zwar von einem französischen Aufklärer beobachtet und gemeldet wurde, diese Meldung aber in Paris schlicht als Phantasie eines überhitzten Geistes abgetan und deswegen die durchaus vorhandenen und allenfalls mit der 8,8-Flak bekämpfbaren Char 1B viel zu spät und in die verkehrte Richtung in Marsch gesetzt wurden, war nicht die einzige Schlappe der französischen Aufklärung. Dass noch im April 1937, wo spätestens als eine Antwort auf Guernica der Marsch auf Berlin angezeigt gewesen wäre, Wehrmacht und Luftwaffe einem anglofranzösischen Angriff nicht sehr viel entgegenzusetzen gehabt hätten, zumal der Westwall zu diesem Zeitpunkt fast gänzlich aus Worten bestand, wussten Franzosen und Briten schlicht nicht. Es entsteht der Eindruck, dass der französische Generalstab ziemlich unentschieden in der Frage war, ob er sich auf die Seite von Léon Blum oder doch lieber auf die Seite von Adolf Hitler schlagen sollte.

Schöne Grüße

MM

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Womit Du die These bestätigst, dass derjenige einen Krieg gewinnt, der weniger Fehler macht.

Eine zweite sehr zutreffende These ist außerdem, dass kein Schlachtplan den ersten Feindkontakt übersteht, da die Kriegserklärung der Westalliierten in die deutschen Planungen nicht ernsthaft eingeplant war.

Vor allem die Fehler, die vor dem Krieg gemacht werden. Wie @Aprilfisch oben schon richtig andeutet, war die französische Doktrin von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Man wollte einen Defensivkrieg führen, bei dem sich die Wehrmacht an der Maginotlinie ausblutet und man dann ab '41 in die Offensive geht.

Die größten Fehler wurden imho bei der Panzerwaffe gemacht. Hier hätte man statt ‚Mein Kampf‘ lieber ‚Achtung-Panzer!‘ lesen sollen. Die strikte Aufteilung der Panzertruppe in Infanterie- und Kavalleriepanzer war der erste große Fehler. Der zweite war die Konzeption der Panzer. Auf dem Papier waren Char B1, S35 und sogar H39 beeindruckende Panzer, die den deutschen in vielen Belangen überlegen waren. Die beiden großen Mankos, die sich dann im Laufe des Krieges herauskristallisierte, waren einerseits das Fehlen von Funkgeräten und vor allem der massive Nachteil von Ein-Mann-Türmen. Besonders der letzte Punkt schränkte die Kampfkraft der französischen Panzer so stark ein, dass sie im Gefecht teilweise nutzlos waren.

Und noch etwas sollte beachtet werden: Kein Mensch konnte damals ahnen, dass die polnische Armee (immerhin 1 Millionen Mann stark) innerhalb von 35 Tagen besiegt wird. Das war für die westliche Alliierten ein immenser Schock, auch weil sie eben nur bedingt Informationen hatten und nicht mal eben bei Wikipedia den genauen Verlauf nachlesen konnten. Und auch die Kooperation zwischen dem DR und der SU war eine ziemlich böse Überraschung.

Mehr als die Saar-Offensive Mitte September schaute dann halt nicht mehr raus…

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Und nicht zu vergessen die Maginotlinie die nur die direkte deutsch-französische Grenze gesichert hat, aber die nördlichen und südlichen Grenzen hinter den Niederlanden, Belgien und der Schweiz ungesichert ließ.

Für diese unbrauchbare Sicherungsmauer ging aber ein Großteil des französisch Wehretat aufgebraucht hat.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, das Militärs ihre Armeen immer versuchen aufgrund der Erfahrungen des letzten Krieges vorzubereiten.
Ob dies dann ausreicht erkennt man erst, wenn die Feindseligkeiten begonnen haben.

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Also hier muss man die Franzosen ein bisserl in Schutz nehmen. Die Schweiz war ein ziemlich solides Bollwerk gegen einen deutschen Vorstoß und Verteidigungsanlagen an dieser Grenze wären tatsächlich eine Verschwendung gewesen.

Im Norden war es ja nicht so, dass entlang der belgisch-luxemburgischen Grenze keine Verteidigungsanlagen waren. Ein Durchstoß durch die Ardennen (Mansteinplan) war auch bei der deutschen Heeresführung umstritten und hätte leicht böse in die Hose gehen können. In dem Gebiet gab es insgesamt drei alliierte Verteidigungslinien und der Erfolg war alles andere als garantiert.

Hier zeigte sich auch eine weitere fatale Schwäche der französischen Doktrin: Die Kommandaten führten ihre Truppen Großteils aus sicherer Entfernung weit weg von der Front während die deutschen Kommandeure (zB Rommel mit der 7. P-D) ihre Truppen vorne leiteten.

Versteh mich nicht falsch, ich halte die Maginotlinie aus jetziger Sicht ebenfalls für eine kapitale Fehleinschätzung der Franzosen. Zur (schnellen) Niederlage trugen andere Faktoren aber imho deutlich mehr bei.

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