Hallo, meine 10jährige Tochter hat mir diese Frage gestellt und ich muß gestehen, ich konnte sie ihr nicht beantworten.
Kann mir jemand weiterhelfen? Übrigens wollte sie auch die Herkunft der anderen Tage wissen.
Namen von Göttern
http://de.wikipedia.org/wiki/Wochentag
Montag = Tag der Mondgöttin Luna
Interessanterweise bedeutet das Wort für Samstag im Ísländischen soviel wie „Warmwassertag“.
Gruß
Stefan
Moin Stefan,
Interessanterweise bedeutet das Wort für Samstag im
Ísländischen soviel wie „Warmwassertag“.
hast Du dafür auch eine Quelle?!
Gandalf
Ich hätte eine…
laugardagur = Samstag
laug = Bad, warme Quelle
dagur = Tag
Quelle:
Brynjólfsson, Ingvar G. 1983. Langenscheidts Universal-Wörterbuch Isländisch. Berlin: Langenscheidt KG.
Gruß,
- André
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Tach André,
Ich hätte eine…
laugardagur = Samstag
laug = Bad, warme Quelle
dagur = Tag
ist das denn ein zulässiges Aufdröseln, oder eher volksetymologisch?
Gandalf
ist das denn ein zulässiges Aufdröseln, oder eher
volksetymologisch?
Das weiß ich nicht genau, beides ist möglich. Ich finde’s gar nicht so abwegig. In meinem Wörterbuch steht außer „laug“ und „lauga“ (baden) und natürlich dem Samstag nichts, was dem Wort sonst ähneln könnte.
Man müsste in ein etymologisches Isländischwörterbuch gucken…
Grüße,
- André
hast Du dafür auch eine Quelle?!
- mein Wörterbuch zuhause
- http://en.wiktionary.org/wiki/laugardagur
- http://is.wikipedia.org/wiki/Laugardagur (interessant, Mittwoch heisst so was wie „Mittwochstag“
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,604…
- http://www.geocities.com/Athens/Olympus/5342/theme/k…
-
http://www.wodanserben.de/forum/archive/51/thread.html
http://www.google.com/search?hl=de&safe=off&client=o…
Doch mehr „baden“ als „warmes Wasser“. Alldieweil mir der da http://de.wikipedia.org/wiki/Laugarvatn als „Warmwassersee“ vorgestellt wurde. Dort läuft auch heute noch eine heiße Quelle hinein und als wir Ende Mai dort waren gingen Menschen dort schwimmen.
Gruß
Stefan
Hi, ihr Warmbader!
Man müsste in ein etymologisches Isländischwörterbuch
gucken…
GRIMM weiß zu „lauge“:
„… es entspricht auszerdem noch altnord. laug, warmes bad, lauga baden. dem wort scheint der begriff des brennenden zu grunde zu liegen und die nächste verwandtschaft mit lauch und lohe stattzufinden; vgl. auch das folgende lauge.“
Folgt der ausführliche Artikel zu „Lauge“.
Schönen Gruß!
Hannes
Doch mehr „baden“ als „warmes Wasser“.
Der Wortstamm ist da der gleiche, „laug-“.
Gruß,
- André
laugardagur = Samstag
laug = Bad, warme Quelle
Klar, Samstag ist Badetag.
Gruß
Eckard
Hallo, Birgi,
während die anderen über den isländischen Badetag diskutieren, will ich Dir mal lieber handfesteres geben: http://de.wikipedia.org/wiki/Wochentag
Also
Montag - Tag des Mondes
Dienstag - Tag des (germanischen Gottes) Ziu
Mittwoch - erklärt sich ja von selbst
Donnerstag - Tag des (germanischen Gottes) Donar
Freitag - Tag der (germanischen Göttin) Freya
Sonnabend - der Tag, der den Abend vor dem Sonntag enthält
bzw Samstag - was vom frz. Samedi abgeleitet ist
Sonntag - Der Tag der Sonne
Wobei sich die Alten natürlich Sonne und Mond auch als Götter vorstellten.
Gruß
Eckard
Hallo!
Interessanterweise bedeutet das Wort für Samstag im
Ísländischen soviel wie „Warmwassertag“.hast Du dafür auch eine Quelle?!
You made my day…
Ergänzung
Hallo,
im Englischen tragen auch der Mittwoch und der Samstag noch Götter im Namen:
Mittwoch: Wednesday - Wotan
Samstag: Saturday - Saturn
Beste Grüße
=^…^=
Hallo Hannes,
vielen Dank für diese Steilvorlage:
womit wieder der Kreis geschlossen wäre:
Vor einiger Zeit hatte ich hier im Brett mal darauf hingewiesen, dass Samstag seinen Ursprung in „S’Ambeth’s Tag“ habe. Ambeth ist eine der drei vorchristlichen weisen Frauen (zusammen mit der Vielbeth und der Worbeth), welche der heutigen mitteleuropäischen Menschheit auch den Begriff „beten“ = zu Gott sprechen eingebracht haben. Ambeth gilt von den dreien als „die Feurige“, die das volle Leben versprüht. das „S’“ als süddeutsche Kurzform des Koseartikels „Das“ (analog: das Mädchen = S’Maderl). Noch weiter zurück kann man den Begriff „beti“ (baskisch = ewig") damit verbinden: „Mit Gott sprechen“ kann somit auch als „Mit der Ewigkeit sprechen“ gleichgesetzt werden, da selbst nach der heute noch herrschenden katholischen Lehre Gott „ewiglich“ ist. Womit wieder ein Hinweis auf die Vorzeit der europäischen Sprachen gemacht wäre.
Damals wurde ich heftig attakiert von André, dass das nicht stimmen würde, er hätte danach gegoogelt und keine Treffer erhalten; alle würden übereinstimmend sagen, dass Samstag von „Sabbat“ herzuleiten sei. Ich hatte damals wenig Zeit, so bin ich nicht darauf eingegangen.
Hier nun heute der von André damals geforderte Link:
http://mantis-verlag.de/register.html
dort unter „Zuberbühler, Robert: Die drei Bethen und die Wochentage“ in Zeitschrift „Zeitensprünge“ Heft 2/1997.
Leider ist der Artikel selbst offenbar nicht digital im Netz.
Auf alle Fälle ist die dort angegebene Etymologie von Samstag allemal besser als die an den Haaren herbeigezogene verkrampfte Verwindung aus „Sabbat“, wie man es leider so oft lesen kann.
Darüber hinaus eine Ergänzung zu weiter oben zum Mittwoch: nicht nur im Englischen steckt der Wotan drin, auch im Niederländischen „Woensdag“.
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Die Lauge
Doch mehr „baden“ als „warmes Wasser“.
Der Wortstamm ist da der gleiche, „laug-“.
Guten Tag André,
ich kann mir sogar vorstellen, dass der heutige deutsche Begriff „Lauge“ (alkalische Lösung, Seifenlösung) aus dieser alten Nordgermanischen Wurzel stammt.
Gruß
Stefan
Hallo …,
hier noch ein Link zu einer Seite, die auch auf eine Kinderfrage zurückgeht:
http://www.kinder-hd-uni.de/forum1/wochentage.html
In den französichen Namen finden sich zumindest zum Teil die Planeten wieder:
Montag - lundi - Mond
Dienstag - mardi - Mars
Mittwoch - mercredi - Merkur
Donnerstag - jeudi - Jupiter
Freitag - vendredi - Venus
Kalender und Astronomie hingen ja früher sehr eng zusammen.
Gruß
Jette
Hier mal ein interessanter Link dazu
http://www.ds.uzh.ch/vgs/wulfila/downloads/wochentag…
Ist auch für die Diskutanten des Samstages interessant. Der (Laugen)Waschtag wird dort auch erwähnt.
Quelle:
Deutsches Seminar der Universität Zürich Sommersemester 2002
Vorlesung m.Ü. Sprachliche Quellen
zur Kultur- und Religionsgeschichte
der Germanen
PD Dr. Ludwig Rübekeil
Hi,
http://mantis-verlag.de/register.html
dort unter „Zuberbühler, Robert: Die drei Bethen und die
Wochentage“ in Zeitschrift „Zeitensprünge“ Heft 2/1997.
Eine Quelle, okay. Ist Herr Zuberbühler ein historischer Linguist? Habe noch nie von ihm gehört…
Leider ist der Artikel selbst offenbar nicht digital im Netz.
Auf alle Fälle ist die dort angegebene Etymologie von Samstag
allemal besser als die an den Haaren herbeigezogene
verkrampfte Verwindung aus „Sabbat“, wie man es leider so oft
lesen kann.
Ja, wer sich gegen wissenschaftlich fundierte Kenntnisse sträubt und lieber auf sein Bauchgefühl hört, kann das leicht sagen. Nur spricht alles irgendwie gegen Herrn Zubenbühlers Theorie.
Da möchte ich nun aber nicht näher drauf eingehen. Damals sind wir ja auch zu keinem Schluss gekommen. Wenn du die historische Linguistik als ganzes ablehnst, kann ich nichts dagegen tun.
Gruß,
- André
Hallo Jette!
In den französichen Namen finden sich zumindest zum Teil die
Planeten wieder:Montag - lundi - Mond
Dienstag - mardi - Mars
Mittwoch - mercredi - Merkur
Donnerstag - jeudi - Jupiter
Freitag - vendredi - Venus
Das stimmt auffällig.
Kalender und Astronomie hingen ja früher sehr eng zusammen.
Da hast Du allerdings eine falsche Kausalität entwickelt (nach dem Prinzip: Wenn die Störche kommen, werden viele Kinder geboren):
Luna, Mars, Mercur, Iuppiter und Venus sind allesamt römische Götter. Nach denen wurden sowohl die Wochentage als auch die Planeten benannt. Andere Völker benannten ihre Wochentage und (sofern sie Astronomie betrieben) ihre Planeten nach ihren eigenen Göttern, so dass wir heute in unseren Wochentagen die germanischen Gottheiten wiederfinden. Abweichende Namen für die Planeten findet man übrigens noch heute in Griechenland, wo der Merkur Ερμής (Hermes) heißt [Hermes und Merkur haben sogar dieselbe Funktion in den jeweiligen Mythologien, dasselbe gilt für alle anderen Planeten], die Venus Αφροδίτη (Aphrodite), der Mars Άρης (Ares), der Jupiter Δίας (Dias = Zeus) und der Saturn Κρόνος (Kronos). Die später entdeckten Planeten wurden dann gleich nach griechischen Göttern benannt.
Liebe Grüße
Immo
Hallo André
Eine Quelle, okay. Ist Herr Zuberbühler ein historischer
Linguist? Habe noch nie von ihm gehört…
immerhin Prof an der ETH Zürich, mittlerweile seit ein paar Jahren eremitiert.
Ja, wer sich gegen wissenschaftlich fundierte Kenntnisse
nein, wir fangen diese Diskussion nicht wieder an. Du kennst meine Meinung, ich kenne Deine. Lassen wir es dabei.
Nur spricht alles irgendwie gegen Herrn Zubenbühlers Theorie.
sagst Du. Und - zugegebener Maßen - auch etlich bis viele andere. Aber eben nicht alle.
Da möchte ich nun aber nicht näher drauf eingehen. Damals sind
wir ja auch zu keinem Schluss gekommen.
richtig.
In dem Sinn wünsche ich Dir einen schönen Abend.
Viele Grüße
Alexander