Warum heißt es eigentlich butter-toast?

tach,

kann mir jemand sagen, warum der butter-toast so heißt, wie er heißt? ist da mehr butter dran als an nem dreikorn-toast oder worauf soll der name hinweisen?

danke,

martin

Servus,

Toastbrote bekommen allesamt einen ordentlichen Hieb Fett extra ab, vom Multiethnovitalfitnesstoast bis zum Buttertoast nimmt sich das nix.

Sehr lange Zeit war Butter viel teurer als die Ersatzfette, die es sonst so gibt. Ein bissel merkt man das ja immer noch, auch wenn die Ersatzfette werbetechnisch zu Jungbrunnen und Heilselixieren gepimpt und entsprechend teurer geworden sind und richtiger Butter extrem selten geworden und durch billigen Ramsch „Süßrahmbutter“ ersetzt worden ist.

Wieauchimmer: Buttertoast heißt „es ist Butter drin“. Wobei es hier um Butterreinfett = Butterschmalz geht.

Schöne Grüße

MM

vielen dank :smile:

Hallo Martin,

und richtiger Butter extrem selten geworden und durch billigen
Ramsch „Süßrahmbutter“ ersetzt worden ist.

wo ist der Unterschied zwichen „richtiger Butter“ und „billigem Ramsch“ ?

fragt sich das

Nordlicht

Servus,

Generell gibts bei der Herstellung von Butter absätzige und kontinuierliche Verfahren.

Bei der klassischen Herstellung wird der Rahm nach dem Zentrifugieren erst gesäuert und dann gebuttert - absätzig. Was heraus kommt, ist Sauerrahmbutter: Sieht aus wie Butter, riecht wie Butter, schmeckt wie Butter. Fast so selten geworden wie pasteurisierte Frischmilch.

Bei der viel leichter mechanisier- und automatisierbaren kontinuierlichen Herstellung läuft der Rahm direkt vom Zentrifugieren in den Butterfertiger, ggf. wird dort noch Buttersäure zudosiert. Die Ergebnisse heißen Süßrahmbutter und Mildgesäuerte Butter: Sehen aus wie Butter, riechen und schmecken wie fettes Nichts, im Fall Mildgesäuerte Butter mit einem leichten Oberton von lange getragenen Socken - vermutlich sollen das die Bildnisse von mehr oder weniger rustikal zugewucherten Alp-Öhis versinnbildlichen, die hie und da auf den Packungen prangen: Auf der Alpe gibts halt keine Miele…

Es gibt für Sauerrahmbutter noch allerhand Fantasiebezeichnungen („Fassbutter“ etc.), aber die tun wenig zur Sache.

Schöne Grüße

MM

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Moin,

Danke Martin, für die Erklärung. Mir war der Unterschied zwischen „Sauerrahmbutter“ und „gesäuerter Butter“ nicht bekannt.

Gruß

Nordlicht

Einspruch: Der Butterhimmel kann auch süß sein!
Servus Martin,

jetzt hast du die Süßrahmbutter da so reinrutschen lassen und auf gleicher niedriger Qualität angesiedelt wie gesäuerte Butter. Da protestiere ich heftigst! Ob man Süßrahm- oder Sauerrahmbutter essen mag, ist Geschmackssache und kein Qualitätsunterschied.

Was dagegen noch Qualitätsunterschied bedeutet: Aus erhitztem Rahm oder nicht. Da lob ich mir die Ösis, die ebenso noch ihre Butter unterscheiden. Dort bekommt man dann auch noch gescheite Süßrahmbutter, die es in der Nordhälfte Deutschlands nur mit Klimmzügen und mauer Qualität gibt, weshalb ich sie selber mache. Mit einer Prise Salz ist das dann beinahe des Optimum meines Butterhimmels, in dem ich auf meiner Süßrahmwolke sitze und du gleich nebenan auf der Sauerrahmwolke sitzen darfst ;D

LG Petra

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Hallo Ihr Butterspezies,

dann stelle ich meine Frage mal anders rum. Nach welcher Produktbezeichnung muß ich Ausschau halten, wenn ich Butter, ob süß oder gesalzen, von excellenter Qualität kaufen möchte ?

Die bezeichnung „Butter“ ist offenbar nicht ausreichend.

Gruß

Nordlicht

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Nicht verzagen :wink:

Also: Keine der in normalen Supermärkten erhältlichen Butter erfüllt m.E. das Kriterium wirklich guter Butter. Da muss man dann mal Ausschau nach regionaler Butter halten, kleine Molkereien, die es leider kaum noch gibt, etc. Feinkost kann natürlich auch Anlaufadresse sein.

Was man aber auf die Schnelle machen kann, um auf den Geschmack zu kommen:

Man kaufe Sahne. Nu wirds leider wieder schwierig, aber das ist noch eher machbar: Die Sahne sollte kein Carageen enthalten und möglichst auch nicht wärmebehandelt sein. Auch das ist inzwischen leider nicht mehr so einfach wie noch vor 1, 2 Jahren. Von den großen Marken erfüllt bspw. Weihenstephan das Kriterium, aber das gilt nur für die Alpensahne in der Glasflasche! Die Sahne in dieser Pappflasche hat Carageen. Ansonsten mal nach Biosahne gucken, allerdings ist das auch keine Garantie, die Quote ist nur höher… (Sorry für diesen Einschub, was Martin so nebenbei mit der pasteurisierten Frischmilch angedeutet hat, ist eine Spitze des Eisbergs gewesen, die Sahne ein weiterer - neben der Butter-Eisspitze: Der Molkereiproduktemarkt befindet sich wirklich im Erdrutsch - so unter Qualitätsgesichtspunkten)

Also: Sahne nach o.g. Kriterien nehmen, in eine Schüssel geben und schlagen. Noch länger schlagen, wenn sie „steif“ ist weiterschlagen, aber aufmerksam sein - denn irgendwann wird ein Teil fest und es setzt sich Molke ab. In dem Moment spritzt es wie blöd (deshalb aufpassen :wink:). Weiterschlagen bis man eindeutig die Butter und die Molke hat. Letztere abgießen, die Butter in Eiswasser per Hand kneten, damit die restliche Molke rauskommt. Falls Salz ran soll, ist das der ideale Zeitpunkt, weil die Butter die richtige Konsistenz hat.

Und dann ein frisch gebackenes (echtes! :wink:) Sauerteigbrot und man braucht nix anderes mehr :smiley:

LG Petra

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Butter für Bodybuilder
Servus Petra,

wenn man so eines hernimmt:

http://www.heimatmuseum-waldsolms.de/landwirtschaft/…

spritzt das im entscheidenden Zeitpunkt vom Sieg des Optimisten nicht so sehr, der Deckel ist ja druff. Und diese Teile:

http://www.eidler.at/Bilder/Butter/zentrifugen.html

hatten in 1981, als ich gebuttert hab (immer am Sonnabend, weil am Sonntagfrüh nie Proben von der Lieferung gezogen wurden), auch noch keinen E-Motor dran, sondern eine Handkurbel, damit man auch was spürt von dem Geschäft.

Und unter diesen Umständen ist Süßrahmbutter natürlich ganz und gar nichts Verwerfliches, man muss halt Obacht geben, dass das Brot nicht noch ein bizzle warm ist: Sonst bekommen die anderen nichts mehr ab.

– Wenn ich mirs recht überlege, ist bei den wenigen überlebenden „richtigen“ Käsereien und Molkereien schon auch recht genießbarer Süßrahmbutter zu finden - darunter auch nicht gar so kleine wie Baldauf. Also den generell über Süßrahmbutter gebrochenen Stab darf ich dann wieder leimen, deucht mir.

Aber in Leupolz, einer der wichtigen Emmentaleradressen diesseits der Grenze, macht man bloß Sauerrahmbutter - dafür in zwei Qualitäten, da hat die Handelsklasse „Molkereibutter“ überlebt, so stur wie man dort schafft. Grad zom Bossa!

Schöne Grüße

MM

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man muss halt Obacht geben, dass
das Brot nicht noch ein bizzle warm ist: Sonst bekommen die
anderen nichts mehr ab.

Seufz. Sag ich doch …

Und was deine weiteren Ausführungen angeht: In der Nordhälfte Deutschlands ist daa nicht so mit der Süßrahmbutter. Ich weiß gar nicht genau, wo da traditionell die Grenze liegt. Und das nächste Problem ist, dass in er Nordhälfte Deutschlands die Betriebe rund um die Milchwirtschaft bedeutend größer sind. Also nix mit kleiner Molkerei. Da habt ihrs im Süden noch deutlich besser…

LG Petra