Warum hobelt die Motorsäge?

Hallo.

Letztens habe ich gelesen (und hinterher dann auch selbst festgestellt), daß eine Motorsäge in Wirklichkeit ein Hobel ist und querstehende Schabeisen anstelle von Sägezähnen hat. Welche Vorteile bringt das?
Der Holzverlust beim Anschnitt ist ja vergleichsweise hoch, auch die Anfälligkeit gegen das Abstumpfen.

Grüße

Ostlandreiter

Was ist denn eine „Motorsäge“?

Eine Säge, die mit Motor angetrieben wird? Davon gibt es die verschiedensten Typen.

mfgConrad

Hallo!

Ich habe sogar einen " Motorsägenführerschein".
Nennt man tatsächlich so.
Wir wurden dabei nur an den üblichen Kettensägen ausgebildet.

Zur eigentlichen Frage:
Bei etwas nachdenken stimmt das schon,
dass die Schneide der Zähne wie ein Hobel wirkt.
Ich hab mir darüber noch gar keine grösseren Gedanken gemacht,
warum das so ist, aber es geht sicher nicht anders.
Man muss ja irgendwie einen Schnitt zustande bringen, der breiter ist als das Schwert.

Grüße, Steffen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Ostlandreiter,

jeder Sägezahn ist in Wirklichkeit ein querstehendes Schabeisen. Zwar schmal, aber doch.

Gruß Ralf

jeder Sägezahn ist in Wirklichkeit ein querstehendes
Schabeisen. Zwar schmal, aber doch.

Drambeldier, du Schlaumeier. :smile:)

Diese Tatsache stand außer Frage.
Ich hätte nur gern erfahren, welchen Vorteil das hat. Die Schnittbreite wird es ja nicht sein, das wäre ja bei anderen Sägen auch der Fall.

Also, wenn Du eine Kettensäge meinst, gibt es doch nur eine Lösung :

Die Kette darf nicht breiter sein, als der Sägeschnitt. Sonst ginge nichts.

Der Hobelschnitt ist daher breiter als die Kette und macht den Weg frei.

Stell Dir mal eine Kette vor mit Sägen. Sie würde gerade mal die Sägenhöhe erreichen beim Sägen, dann wäre Schluss.

mfgConrad

Warum sägt die Säge?
Hi,

Ich hätte nur gern erfahren, welchen Vorteil das hat.

jetzt steh ich ein wenig auffem Schlauch: Sägen heißt, ein Stück aus der Faser zu reißen oder zu stoßen, je nach Arbeitsweise. Bei der Feinsäge ist das Faserstück 1 mm lang, bei der Motorsäge 6 oder 8mm oder wasweißich. Wo soll da der Vorteil sein? Mit der Hand wirst Du keine Säge mit 8 mm Breite bewegen können, auf die Motorsäge muss eine Kette drauf, die irgend jemand montieren können muss. Also wie fast meistens: Der universale Kompromiss.

Gruß Ralf

Hi,

Ich hätte nur gern erfahren, welchen Vorteil das hat.

jetzt steh ich ein wenig auffem Schlauch: Sägen heißt, ein
Stück aus der Faser zu reißen oder zu stoßen, je nach
Arbeitsweise.

Also nach meinem Verständnis heißt sägen, daß senkrecht zum Holz stehende Zähne, egal ob längs oder quer, Fasterstücke aus dem Holz reißen. Hobeln Heißt, daß ein in flachem Winkel zum Holz stehendes Messer Faserstücke abschabt. Ist das so richtig?

Bei der Feinsäge ist das Faserstück 1 mm lang,

bei der Motorsäge 6 oder 8mm oder wasweißich. Wo soll da der
Vorteil sein?

Das weiß ich nicht, deshalb frage ich ja.

Mit der Hand wirst Du keine Säge mit 8 mm Breite

bewegen können, auf die Motorsäge muss eine Kette drauf, die
irgend jemand montieren können muss. Also wie fast meistens:
Der universale Kompromiss.

Nein natürlich kann man die Säge nicht von Hand bewegen. Die Frage war ja, welchen Vorteil das Hobelprinzip gegenüber dem Sägeprinzip haben soll. Wenn der Schnitt breit sein soll, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, sollten ja auch Sägezähne mit 6-8 mm Breite von einem Motor angetrieben werden können.

Grüße

Ostlandreiter

Also, wenn Du eine Kettensäge meinst, gibt es doch nur eine
Lösung :

Zum Verständnis, da die Begriffe für Verwirrung gesorgt haben:

Motorsäge ist die korrekte Bezeichnung für Sägen, die oft als Kettensäge bezeichnet werden, während die Bezeichnung Kettensäge eine Übersetzung aus dem Englischen ist. So steht es in verschiedenen Artikeln über die Motorsäge geschrieben.
Nicht umsonst hat der Motorsägenschein diesen Namen. In älteren Texten wird immer nur die Bezeichnung Motorsäge verwendet, bei den Herstellern werden die Geräte auch immer als Motorsägen geführt.

Die Kette darf nicht breiter sein, als der Sägeschnitt. Sonst
ginge nichts.

Der Hobelschnitt ist daher breiter als die Kette und macht den
Weg frei.

Stell Dir mal eine Kette vor mit Sägen. Sie würde gerade mal
die Sägenhöhe erreichen beim Sägen, dann wäre Schluss.

Die Erklärung habe ich jetzt verstanden.

Grüße

Ostlandreiter

Weil im Prinzip eigentlich jede Säge hobelt.

Damit es sägt oder hobelt braucht es immer einen dem zu sägenden Material entsprechenden Schnittwinkel.

Je weicher das Material, je spitziger der Winkel, je höher kann auch die Schnittgeschwindigkeit gewählt werden.
Das zweite Kriterium ist das abgehobelte Material muss ausgeworfen werden.
Dazu muss die Säge etwas breiter hobeln.

Bei jeder Säge, ob Hand- oder Motorangetrieben ist immer abwechslungsweise Schnitt-und Anstellungswinkel der Zähne mal links, mal rechts angeordnet.

Ursprünglich wurden bei Sägeblättern, um „Weg“ zu geben, abwechslungsweise mit „Schränkzange“ geschränkt, d.h.dadurch konnte breiter gehobelt werden als die Dicke des Blattes aus Werkzeugstahl.
Solche Sägen konnte man noch mit Feilen schärfen.

Dann kamen die Sägeblätter mit gehärteten Zähnen.

Eine weitere Entwicklung war dann die konisch geschliffenen, gehärteten Sägeblätter, zu sehen bei allen Klappsägen.

Noch etwas zur Schnittgeschwindigkeit:

Kann jeder selbst mit der Handsäge ausprobieren,Stahl muss im Gegensatz zu Holz ganz langsam gezogen werden, sonst gibt es Funken und das Blatt ist bald im Eimer.

Bei der Motorsäge bestimmt die dicke des Schwertes sowie das Antriebszahnrad die breite der Kette.
Die Kette kann wie bei einer alten Handsäge mit einer Rundfeile einigemale geschärft werden.
Auch muss von Zeit zu Zeit , wenn nur noch Mehl statt Späne ausgeworfen wird, der Spantiefenbegrenzer zwischen den Zähnen einwenig nachgearbeitet werden.

Auch wenn durch Steine oder Nägel die Zähne nur auf einer Seite abgenützt sind, müssen alle Zähne (links und rechts schneidend) gefeilt werden, sonst gibt es einen klemmenden „Bogenschnitt“.

Also zum Verständnis;beim Hobeln oder Sägen gibt es immer Späne, mal kleine mal grosse Hobelspäne. lach

Gruss

Fritz

a.d.Uw.

Moin,

Hobeln Heißt, daß ein in flachem Winkel zum Holz
stehendes Messer Faserstücke abschabt. Ist das so richtig?

der Winkel des Hobelmessers ist keineswegs flach, und als Schaben würde ich das auch nicht bezeichnen. Das Messer hebt einen Span ab, Schneid- und Freiwinkel im Verein mit dem Anpressdruck der Sohle sorgen dafür, dass nicht der Span, sondern nur der Halt zu seinen Nachbarn abgeschnitten wird. Richtig augenfällig wird der Vorgang, wenn Du versuchst, gegen die Faser oder sogar quer zur Faser zu hobeln, dann wird aus dem Hobeln wieder ein Sägen, nämlich ein Herausreißen der Fasern.

Lass Dich vom Ergebnis überzeugen: Mit dem Hobel erzeugst Du lange Späne, beim Sägen bekommst Du Mehl oder Brösel.

Wenn der Schnitt breit sein soll, was ich allerdings nicht
nachvollziehen kann, sollten ja auch Sägezähne mit 6-8 mm
Breite von einem Motor angetrieben werden können.

Mir schwindelt ein wenig. Der Schnitt soll nicht breit sein, ist es aber zwangsläufig, da niemand eine Kette bauen kann, die nur 1 mm breit schmal ist.

Gruß Ralf

hallo Ostlandreiter,

Du hast ja völlig recht, es wird immer gehobelt wie ich oben schon geschrieben habe.

Woher kommt das Wort sägen ?

Das Resultat einer Motorsäge und einer Handsäge ist das gleiche, man teilt etwas.

Die Handsäge war vorher da, also man bleibt beim Sägen.

Die Bezeichnung „Bandsäge“ verdient eher den Namen „Motorsäge“, ein endloses Sägeblatt mit Motorantrieb.

Ein Stechbeitel funkt auch wie ein Hobel.
Desgleichen; mit einem Meisel kann man auch Stahl abhobeln, das lernte vor vielen Jahren jeder Maschinenschlosser.

Das ganze ist demnach ein sprachliches Prob, dazu gibt es in diesem Forum eine spez. Schwarte „grins“

Gruss

Fritz
a.d.Uw.

Also zum Verständnis;beim Hobeln oder Sägen gibt es immer
Späne, mal kleine mal grosse Hobelspäne. lach

Gruss

Hallo Fritz.

Die Ausführungen sind interessant, standen aber ja außer Frage.
Welchen Vorteil es hat, daß die Kette bei der Motorsäge waagerechte Schabeisen hat anstatt Zähne wie eine Kreis- oder Bandsäge oder eine Stichsäge, ist in all den Beiträgen noch nicht so richtig geklärt worden.
Wie du geschrieben hast, kann ja auch eine Säge mit herkömmlichen Sägezähnen breiter schneiden als das Sägeblatt ist, das wäre bei einer Sägekette dann sicher auch der Fall.

Moin,

Hobeln Heißt, daß ein in flachem Winkel zum Holz
stehendes Messer Faserstücke abschabt. Ist das so richtig?

der Winkel des Hobelmessers ist keineswegs flach, und als
Schaben würde ich das auch nicht bezeichnen.

Das Hobelmesser ist aber doch fast parralel zum Holz?

Das Messer hebt

einen Span ab, Schneid- und Freiwinkel im Verein mit dem
Anpressdruck der Sohle sorgen dafür, dass nicht der Span,
sondern nur der Halt zu seinen Nachbarn abgeschnitten wird.
Richtig augenfällig wird der Vorgang, wenn Du versuchst, gegen
die Faser oder sogar quer zur Faser zu hobeln, dann wird aus
dem Hobeln wieder ein Sägen, nämlich ein Herausreißen der
Fasern.

Gut, den Unterschied habe ich verstanden. Dann sollte meine ursprüngliche Frage anders heißen, nämlich: Warum hat die Motorsäge waagerechte Hobelmesser anstelle von Sägezähnen (wie bei Band-, Kreis- und anderen Sägen)?
Die genaue Festlegung der Begriffe „sägen“ und „hobeln“, was ja eher im Sprachbrett aufgehoben wäre, war mir noch nicht bekannt.

Mir schwindelt ein wenig. Der Schnitt soll nicht breit sein,
ist es aber zwangsläufig, da niemand eine Kette bauen kann,
die nur 1 mm breit schmal ist.

Das leuchtet ein.

Das Resultat einer Motorsäge und einer Handsäge ist das
gleiche, man teilt etwas.

Die Handsäge war vorher da, also man bleibt beim Sägen.

Hobel hat es aber vorher auch schon gegeben.

Die Bezeichnung „Bandsäge“ verdient eher den Namen
„Motorsäge“, ein endloses Sägeblatt mit Motorantrieb.

Den Namen verdient natürlich jede Säge, die mit einem Motor angetrieben wird. Trotzdem ist der Begriff im Deutschen für die Säge mit Sägekette belegt, so wie die Große Koalition in Sachsen so genannt wurde, obwohl die SPD kaum 10& hatte.

Das ganze ist demnach ein sprachliches Prob, dazu gibt es in
diesem Forum eine spez. Schwarte „grins“

Das sollte keine sprachliche Frage sein. Nachdem ich gelesen habe, daß die Motorsäge in Wirklchkeit ein Hobel sei, dachte ich, die Wörter „hobeln“ und „sägen“ seien jeweils eindeutig. Ich habe ja nur wissen wollen, was die waagerechten Schabeisen bei der Sägekette für Vorteile haben gegenüber Sägezähnen, ich hatte selbst eher Nachteile gesehen.

Grüße

Ostlandreiter

Hi,

Warum hat die
Motorsäge waagerechte Hobelmesser anstelle von Sägezähnen (wie
bei Band-, Kreis- und anderen Sägen)?

das sind keine Hobelmesser, sondern einzelne, bewegliche Sägezähne. Ihre Form haben sie einmal, weil die Kette um eine ziemlich enge Kurve herum muss, zum anderen, damit sich das Schwert in das Holz hineinzieht, weil kein Widerlager wie sonst der Sägetisch vorhanden ist.

Gruß Ralf

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Weil die Kettensäge hart rangenommen wird.
Die Kettensäge ist eine einseitig geführte Säge, der auch schonmal ein wenig sägensuboptimale Lasten angediehen werden (Verklemmen durch halbgekippten Baum, etc.). Daher muss das Schwert, dass die Kette führt eine gewisse Mindeststärke haben, um den Lasten zu widerstehen. Außerdem muss es den Umlenkstern aufnehmen und die Kette in der Spur halten, alles Aufgaben, die schon ein mehrere Millimeter dickes Schwert erfordern.

Die Sägekette ihrerseits muss einen Weg freischneiden, der breit genug ist, damit das Schwert ohne zu klemmen hindurch passt. In manchen Extremsituationen ist es sogar sehr hilfreich, dass die Kette so breit ist, denn wenn sie sich mal ordentlich verklemmt hat, kann man zur Not die Kette von der Säge entfernen und da die Kette breiter als das Schwert ist, hält sie den geklemmten Schnitt weiter offen. Man kann so, mit einer Ersatzsägekette ausgestattet, die erste Kette wieder freischneiden.

Oder, um es kurz zu machen: der Wunsch nach Robustheit der Kettensäge erfordert ein breites Schwert und damit eine noch breitere Kette, bei der das Hobeln deutlicher zu erkennen ist als bei schmalen Sägen.

Viele Grüße,
Leo.

www.messer-machen.de

um es kurz zu machen: der Wunsch nach Robustheit der
Kettensäge erfordert ein breites Schwert und damit eine noch
breitere Kette, bei der das Hobeln deutlicher zu erkennen ist
als bei schmalen Sägen.

Hallo.

Die Notwendigkeit einer breiten Kette war zwar an sich nicht die Frage, aber die Erklärung war trotzdem hilfreich.

www.messer-machen.de

Das ist eine nützliche Seite. Ich habe immer Schwierigkeiten mit dem Schärfen von Klingen.

Grüße

Ostlandreiter

Die Notwendigkeit einer breiten Kette war zwar an sich nicht
die Frage, aber die Erklärung war trotzdem hilfreich.

Wenn die breite Kette als Notwendigkeit anerkannt wird, dann ergibt sich die Hobelverzahnung von selbst, denn wie will ich sonst einen Weg in der entsprechenden Breite freischaufeln? Andere Verzahnungen wären wohl auch zu komplex um mit einfachen Mitteln wie Rundfeile und Winkelvorrichtung auf relativ einfache Art und Weise nachgeschärft zu werden.

Gruß Leo.

Hallo O.

Welchen Vorteil es hat, daß die Kette bei der Motorsäge
waagerechte Schabeisen hat anstatt Zähne wie eine Kreis- oder
Bandsäge oder eine Stichsäge, ist in all den Beiträgen noch
nicht so richtig geklärt worden.
Wie du geschrieben hast, kann ja auch eine Säge mit
herkömmlichen Sägezähnen breiter schneiden als das Sägeblatt
ist, das wäre bei einer Sägekette dann sicher auch der Fall.

Grundsätzlich macht es einen Unterschied ob du trockenes totes Holz bearbeiten willst oder nasses grünes.
Eine Säge „reisst“ die Fasern. Bei nassem Holz entseht daher keine gallte schnittfläche, sondern eher etwas wie ein Rasen oder Pinsel. Bei lebendem Holz kommt dann noch Wasser hinzu (wird durch die Säge von der Stammaussenseite zur Mitte transportiert), die Fasern quellen auf und der Schnitt wird verengt … bis die Säge klemmt.

Bei den grossen Handsägen (also so 2m Sägeblatt mit je an beiden Enden einem Griff) hatte man dafür die „Doppelzähne“.
Eine Zahnsorte hobelte den Schlitz, die Andere rasierte die aufstehenden Fasern an der Wand ab und verbreiterte den Schnitt noch etwas.

Als gehobelt wird beim sägen nicht erst seit der Verwendung von Sägeketten.

MfG Peter(TOO)
*DerVor35JahrenTäglichMitSoEinerZweimannSägeHolzGesägtHat*

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