Warum Holz zu Kohle

Warum verarbeitet man Holz in Meilern zu Kohle, wie sind die Leute Früher darauf gekommen, und Welcher Vorteil ergibt sich daraus.
Durch das „köhlern“ verflüchtigen sich doch auch „energiereiche“ Gase ?

Hallo,

soweit ich weiß, brennt Holzkohle heißer als Holz. Das war z.B. für das Schmelzen von Metallen von Bedeutung.

LG Barbara

Tach,

Warum verarbeitet man Holz in Meilern zu Kohle, wie sind die
Leute Früher darauf gekommen, und Welcher Vorteil ergibt sich
daraus.

wie Barbara schon schrieb, ist Glut heißer als Feuer und Flammen erwärmen das zu schmiedende Metall besser.

Durch das „köhlern“ verflüchtigen sich doch auch
„energiereiche“ Gase ?

Holzkohle wurde nur zur Verwendung als Schmiedebrennstoff hergestellt, es war ein teures, edles Produkt.
Zum Heizen wurde es nicht verwendet.

Gandalf

Mehr Kohlenstoff pro Raumeinheit

brennt Holzkohle heißer als Holz.

Und das ist der Grund dafür. Oder anders gesagt: Man hat mehr energiereiche Chemikalien in der gleichen Masse Holzkohle als im Holz.

Gruß

Stefan

Moin,

brennt Holzkohle heißer als Holz.

Und das ist der Grund dafür. Oder anders gesagt: Man hat mehr
energiereiche Chemikalien in der gleichen Masse Holzkohle als
im Holz.

Jein.
Zwar entfällt nei Holzkohle das Wasser, dafür aber auch fast alle Kohlenwasserstoffe, welche gute Brennwerte haben.
Eine Anwendung ist aber bisher vergessen worden: Die ERZEUGUNG von Metallen durch Reduktion.
(Holz-)kohle, eben vorwiegend reiner Kohlenstoff, verbrennt nicht nur einfach so von C + O2 --> CO2, ab 500°C kommt noch das Boudouard-Gleichgewicht(1) dazu. Es besagt, daß sich bei höheren Temperaturen CO2 mit C zu CO umsetzt, eine Komproportionierungsreaktion.
Das CO ist stark reduzierend und wirksamer als reiner Kohlenstaoff, da es sich als Gas wesentlich besser mit Erz umsetzt. In den sogenannten Rennöfen(2) wurde Holzkohle also zur Roheisenerzeugung eingesetzt, Bedarf etwa 270 kg Kohle pro 100 kg Eisen.
Selbst in den Hochöfen der frühen Industrialisierung wurde Holzkohle eingesetzt, bis sie im späten 18. und frühen 19. Jjh. vom billiger herstellbaren Koks abgelöst wurde.

(1): http://de.wikipedia.org/wiki/Boudouard-Gleichgewicht
(2): http://de.wikipedia.org/wiki/Rennofen

Gruß
RF

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Tach,

Selbst in den Hochöfen der frühen Industrialisierung wurde
Holzkohle eingesetzt, bis sie im späten 18. und frühen 19.
Jjh. vom billiger herstellbaren Koks abgelöst wurde.

schtümmt.
Das war ja auch ein Grund, warum riesige Flächen gerodet wurden, neben der Landgewinnung.

Gandalf

Selbst in den Hochöfen der frühen Industrialisierung wurde
Holzkohle eingesetzt, bis sie im späten 18. und frühen 19.
Jjh. vom billiger herstellbaren Koks abgelöst wurde.

Und auch/sogar die Steinkohle wird zur Erhöhung des C-Gehalts verkokt.

Wenn es früher um Holzkohle für Hochofenprozesse ging,war es vermutlich wichtig, Beimengungen im Holz zu vermeiden, die die Qualität des Eisens vermindern, etwa Schwefel und vielleicht auch Stickstoffverbindungen.
Udo Becker