Warum isst man in Europa nur Pflanzenfressertiere?

Guten Tag,

ich wundere mich, warum man in Europa (und in den sonst mir bekannten Esskulturen) eigentlich nur Säuge-Tiere verspeist, die sich selbst vegetarisch ernähren. Als da wären Rind, Schwein, Schaf, Pute, Huhn, Ente, Wild, Hase etc.

Gut, es gibt ein paar Ausnahmen wie z.B. in Grönland Robben. Aber das gibts in Mitteleuropa eigentlich nicht.

Warum isst man z.B. keine Dachse, Füchse, Wölfe, Marder, Bären?

Liegt es an ethischen Gründen? Liegt es an Zuchtgründen? Oder liegt es daran, dass das Fleisch von Fleischfressern ganz anders schmecken würde bzw. unbekömmlich wäre?

Danke im voraus

Hi

Das liegt ganz einfach daran, dass es sie nicht gibt.
Die meisten Raubtiere in Europa sind ausgestorben oder sehr rar.

Ich glaube nicht, dass es jemand freiwillig auf sich nimmt einen zähen Fuchs oder Wolf zu jagen, die Viecher haben was hinter sich!
Sie müssen immerhin ständig rennen, nicht jede Jagd ist erfolgreich etc. sie sind also im wahrsten Sinne des Wortes „zähe Burschen“, nicht so wie die Rindviecher, die gemütlich auf der Weide stehen- und das auch nur im besten Fall!

Für Pelze wurden einige durchaus gejagt, aber da der Großteil der von dir genannten Tiere unter Naturschutzsteht ist das glücklicherweise nicht mehr so einfach.

Marder schmecken einfach nicht, da Dachse mit denen (ich könnt mich auch irren) verwandt sind, schmecken die wahrscheinlich auch nicht.

Wölfe schmecken wohl ähnlich wie Hund, die sind auch nicht grade lecker und jetzt stell dir vor wie das schmeckt, wenn du mal son Rindersteak mit dem herben Hirsch vergleichst… blääääh.

Bären sind und waren wohl einfach nicht häufig genug, damit es sich lohnte (anders als in Nordamerika).

In früheren Zeiten wurden durchaus auch Raubtiere gegessen, prinzipiell alles, was man bekommen konnte.
Das bekommen war das Problem, in Westeuropa etwa war es nur den höheren Klassen oder dem Landbesitzer vorbehalten zu jagen, die normalen Leute duften das gar nicht.
Aber in Notzeiten frisst der Teufel fliegen.

Nach dem 2. Weltkrieg gab es des öfteren mal „Dachhasen“ (= Katzen) die übrigens auch ganz widerlich schmecken sollen.

Außerdem landeten oft Eichhörnchen auf dem Tisch, die auch wegen ihres Pelzes beliebt waren. Eichhörnchen sind anders als man denkt durchaus Räuber, die Insekten, Eier und kleine Vögel fressen, manchmal sogar Mäuse.

Die Speisekarte in Europa hat sich durch Moderne, Artensterben und Tierschutz ohnehin zusammengeschrumpft (importierte Speisen ausgenommen).

So wurde vor noch gar nicht langer Zeit in Europa noch regelmäßig Singvögel verspeist, werden es teilweise heute noch (Frankreich sag ich nur, google mal „otolan“ wenn du nen starken Magen hast); auch Insekten landeten öfters mal auf dem Teller (u.a. die berühmte Maikäfersuppe oder Spinnenmilbenkäse).

lg
Kate

Hallo !

Schweine essen alles. Wirf ihnen ein totes Rind vor, dann ist es in kurzer Zeit weg.
Rinder sind Kannibalen, sie fressen Knochenmehl aus Rinderknochen und Abfällen.
mfgConrad

Hi,

Warum isst man z.B. keine Dachse, Füchse, Wölfe, Marder,
Bären?

Ich hab schon Fleisch von Bärentatzen gegessen. Wunderbar zartes Fleisch mit kräftigem Wildgeschmack - lecker!

Gruß,

Anja

Hallo,

Das Knochenmehl bekommen Rinder aber vom Fütterer, nicht weil sie es wollen! Wenn schon, müsste man von unbewusst kannibalischer Ernährung sprechen.

Nicht nur Schweine, sondern auch die üblichen Speisevögel wie Huhn und Pute sind Allesfresser, auch der beliebte Fasen sowie die Wasservögel, die durchaus Schnecken und Insekten etc. mögen.

Gruss von Julius

Hallo,

das liegt daran, welche Tiere sich am besten Domestizieren liessen.
Das geht einfach bei Pflanzenfressern. Fleischfresser sind von Natur aus wilder, müsen sie auch sein um ihren Bestand zu sichern.
Schafe sind einfacher zu zähmen als Bären.

Pflanzenfresser sind einfacher zu halten als Fleischfresser.
Schafe hat der Hirte von Weide zu Weide getrieben womit sie versorgt waren. Mit einem Wolfsrudel wäre das längst nicht so einfach gewesen.

Schafe zu halten, nur um sie an Wölfe zu verfüttern wäre uneffektiv, wenn man doch die Schafe selbst schon essen könnte.

Gruß
Lawrence

Hallo, Lawrence,
zusätzlich zu Deiner Antwort vielleicht auch noch der Gedanke, dass tiere, je höher sie in der Nahrungskette stehen, umso stärker mit Schadstoffen belastet sind. Die Zusammenhänge sind zwar erst in jüngerer Zeit bekannt geworden, aber bereits die Urmenschen dürften genügend empirische Kenntnisse gesammelt haben um diese Tiere nur im Ausnahmefall zu jagen und zu verzehren.

Gruß
Eckard

Hi

Rinder sind Kannibalen, sie fressen Knochenmehl aus
Rinderknochen und Abfällen.

Wenn Rinder die Wahl hätten, würden sie auf Knochenmehl usw. mit ziemlicher Sicherheit verzichten.

Gruß
Edith

Hi

Rinder sind Kannibalen, sie fressen Knochenmehl aus
Rinderknochen und Abfällen.

Wenn Rinder die Wahl hätten, würden sie auf Knochenmehl usw.
mit ziemlicher Sicherheit verzichten.

Die Rinder haben die Wahl und fressen/frassen das gern. Siehe BSE.

mfgConrad

Hi

Die Rinder haben die Wahl und fressen/frassen das gern. Siehe
BSE.

Hast Du Belege dafür, daß Rinder generell bei wirklich freier Wahl lieber Knochenmehl statt Gras fressen?

Gruß
Edith

Mahlzeit,

Warum isst man z.B. keine Dachse, Füchse, Wölfe, Marder,
Bären?

ein Kollege hat uns vor einiger Zeit von einem Dachsschinken vorgeschwärmt und Bär habe ich selber schon gefressen.

Zudem sind Schweine und Geflügeltiere so gar keine Pflanzen- sonder Allesfresser.

Gandalf

Hi

Die Rinder haben die Wahl und fressen/frassen das gern. Siehe
BSE.

Hast Du Belege dafür, daß Rinder generell bei wirklich freier
Wahl lieber Knochenmehl statt Gras fressen?

Aber ja, täglich. Egal, was wir den Kühen auf den Weiden hier anbieten, sie fressen es lieber, als das Gras.

mfgConrad

Hallo Kate!
Was ist denn die berühmte Maikäfersuppe?
Das frage ich ohne Hntergedanken, weil ich im Stande bin, das zu probieren…

Gruß,Zahira

Die Kühe sind hier überzüchtet, d.h. sie brauchen mehr Futter als Grünzeug an Energie bringt. Darum gibt es noch zusätzliches, damit die Kühe nicht verhungern.

Hallo Zahira

Ich bin zwar nict Kate, aber

http://www.chefkoch.de/forum/2,58,385977/Wie-lange-m…

Guten Appetit
Volker

Hm, interessant,ob der Ekel wohl überwindbar ist?
Wenn ich mal einige wenige Käfer finde, probiere ich das mit Sicherheit.
Sollte es schmecken, dann mit etwas mehr Exemplaren.
Schliesslch schmeckt so einiges, wovor man sich auch ekeln könnte…
Danke für den link!
Zahira

Hallo,

ich schätze, es gibt zwei Gründe:
zur Zeit der Jäger und Sammler war das Erlegen eines Raubtieres einfach zu gefährlich (auch Raubtiere fangen und fressen ganz überwiegend nur Pflanzenfresser). Eine Verletzung war seinerzeit ein echtes Problem. Also lieber harmlosere Pflanzenfresser jagen.
Außerdem gabs einfach mehr Pflanzenfresser, darauf konnte man sich speziallisieren und trotzdem satt werden. Eine Speziallisierung auf z.B. Wölfe wäre schon angesichts des seltenen Auftretens nicht sinnig gewesen.

Seit der Domestizierung von Tieren ist der Grund rein Ökonomisch: aus einem Feld voll Grass kann man eine Menge Rind- oder Schweinefleisch gewinnen, aber nur sehr wenig Raubtierfleisch. Das Raubtier muß schließlich mit kostbarem Fleisch gefütter werden, selbst Katzen, die sich ja von unerwünschten Pflanzenfressern ernähren, kriegt man nicht in ausreichender Menge gefüttert.

Mir stellt sich eher die Frage: warum essen wir nicht die uns unerwünschen Pflanzenfresser wie z.B. Ratten? Mäuse sind denn doch etwas zu klein, um den Aufwandt des Abziehens und Ausnehmens zu rechtfertigen, aber eine gut genährte Wanderratte wäre ev. schon lohnend.

Gruß, Anne