Zunächst vielen Dank für die ganz hervorragenden Antworten, insbesondere an Jesse Bee und RS Nemo.
Zur Frage, weshalb ich u. a. Aktivkohle zur Filterung verwende:
Ich halte insgesamt fünf Wasserschildkröten, diese produzieren ein sehr großes Volumen an Ausscheidungen, zudem verbleiben unweigerlich Futterreste im Wasser.
Zusätzlich halte ich Panzerwelse verschiedenster Arten sowie Schwielenwelse, diese fressen zwar einen Großteil der übrig gebliebenen Futterpartikel der Schildkröten. Trotzdem bleibt einiges an Futteresten, v. a. kleine Partikel, im Wasser. Dies v. a. da ein Teil der Futterpartikel teils bereits verdorben ist, bevor die Welse alles fressen konnten.
Deshalb ist eine ziemlich aufwändige Hochleistungsfilteranlage erforderlich, die es eben aber auch ermöglicht, sowohl mehrere Wasserschildkröten als auch zahlreiche Fische gleichzeitig zu halten.
Ich erläutere hier nachfolgend kurz meine Filteranlage:
1.) Außenfilter JBL Cristal Profi, 1500 l/h, mit externem Vorfilter:
Mechanische Filterung (Geflecht, Kugelrechen) => Biologische
Filterung (Sinterglasröllchen => Filterwatte) => Biochemisch-
chemische Filterung (Zeolith) => Feinfilterung (Filterschaumstoff/
Filterwatte)
2.) Innenfilter Atlas 2000 F, 1750 l/h:
Mechanische Filterung (Geflecht, Kugelrechen => Filterwatte)
=> Biochemische-chemische Filterung (Zeolith)
3.) Innenfilter Atlas 2000 F, 1750 l/h:
Mechanische Filterung (Geflecht, Kugelrechen => Filterwatte)
=> chemische Filterung (AKTIVKOHLE)
4.) 3 Stck. Silent Mouse Membranpumpen; Gesamtleistung ca. 630 l
Druckluft/h
5.) Berlan UV-C Entkeimer (an Außenfilter angeschlossen)
Das mag sich jetzt aufwändig lesen, ist es aber im Grunde nicht, da man nur einen einzigen Außenfilter zu bedienen hat, die beiden Innenfilter sind unsichtbar in den Pflanzen versteckt und lassen sich sehr einfach entnehmen und zerlegen. Die Membranpumpen benötigen sowieso keine Reinigung.
Wasserschildkröten produzieren, ganz tatsächlich, eine Menge „Dreck“, sind aber gleichzeitig sehr empfindlich, denn wenn Bakterien über den Darm, auch das Maul, in deren Körper eindringen, dann sterben sie zwar nicht unbedingt, zumindest nicht sofort, aber es geht ihnen nicht gut, da sie ständig mit Krankheitserregern im Körper und auf der Haut zu kämpfen haben. Langfristig können sich dann aber durchaus Organabszesse o. ä. bilden, an denen die Tiere, vielleicht erst nach Jahren, dann sterben.
Auf diese Weise, d. h. mit einer durchdachten, sehr leistungfähigen Filteranlage, geht es den Wasserschildkröten aber sehr gut, sie sind unglaublich vital, wie man das von Wasserschildkröten meist nicht in der Form kennt (da sie, aus genannten Gründen, meist mit Parasitenbefall/Bakterien und deren Folgeerscheinungen im Körperinneren zu kämpfen haben). Mit einer Hochleistungsfilteranlage schließt man das nicht nur so gut wie aus, man kann eben auch noch gleichzeitig Fische halten, die, abgesehen davon, dass das Freude macht, auch noch, gewisser Maßen, als Biofilter dienen, indem sie Futterreste vertilgen.
**Die Aktivkohle ist hier sehr wichtig, denn gerade vergammelnde Fischreste/Fleischreste (Schildkrötenfutter) können das Wasser sehr schnell zum Umkippen bringen, sie vergiften, ohne geeignete Filterung, sehr schnell Schildkröten und Fische. Und Zeolith, den ich auch verwende, arbeitet zwar sehr gut, aber bei ganz Weitem nicht so schnell, wie die Aktivkohle.
=> D. h.: Um akuten Vergiftungen vorzubeugen, ist die Aktivkohle unerlässlich. **
Dafür, dass das Wasser nicht zu steril wird, sorgen die Schildkröten, keine Bange!
**Meine Frage allerdings:
Mir war bekannt, dass man Aktivkohle spätestens nach ca. 10 Tagen austauschen sollte, da ansonsten die Aktivkohle beginnt, die absorbierten Giftstoffe wieder an das Wasser abzugeben.
Dass das auf einmal, d. h. auf einen Schlag, passieren kann, wusste ich nicht.
=> Unter welchen Umständen kann es geschehen, dass Aktivkohle auf einen Schlag die absorbierten Giftstoffe wieder freisetzt, und wie kann man das ggf. verhindern?
Stichworte: Aktivkohle, Filter, Filtertechnik**