Warum ist Aus dem Leben eines Taugenichts eine Nov

Eine Novelle soll ja immer eine Neuigkeit, bzw. etwas neu dargestelltes sein. Warum ist der Roman „Aus dem Leben eines Taugenichts“ eine Novelle in dieser Hinsicht?

Hallo Sun,

Du klebst mit Deiner Definition zu dicht an der ursprünglichen Bedeutung des Wortes. Die anderen Defintionen von Novelle sind zielführender.

Gruß,
Andreas

Hi, Andreas!

Du klebst mit Deiner Definition zu dicht an der ursprünglichen
Bedeutung des Wortes. Die anderen Defintionen von Novelle sind
zielführender.

Welche, z. B., meinst du denn da? Schon in der Erstausgabe ist das Werk als Novelle bezeichnet. Da müsste man sich wohl an der zur Zeit des Verfassers geltenden Definition orientieren. Ob das dann nicht doch die Goethesche von der sich ereigneten unerhörten Begebenheit ist?
Der „Taugenichts“ erschien 1826 als Novelle;
Goethes Musternovelle „Novelle“ erschien 1828;
aus dem Jahr 1827 (Gespräche mit Eckermann, 29.1.1827) stammt Goethes Definition, und zwar als Begründung für den Titel dieser seiner „Novelle“.
Ich weiß leider nicht, ob es da zwischen Klassikern und Romantikern eine Kontroverse über die Gattung gab. Irgendwie nahe am Märchen sind jedenfalls beide Texte; aber eben keine Märchen, in denen per definitionem die Naturgesetze und die Gesetze von Raum und Zeit ungültig wären, sondern eben: sich ereignete (d. h. unter Umständen grundsätzlich mögliche, neuartige = seltene, da) unerhörte Begebenheiten.
Gruß!
Hannes