Guten Morgen! Gestern fiel es mir abends im TV auf. Es wurde über das letzte Abendmahl berichtet. In dem Bericht war immer Rotwein in den Gefäßen. Eigentlich logisch, weil Jesus ja auch sagte"…dies ist mein Blut" Aber in der Kirche zur Wandlung habe ich noch nie Rotwein gesehen, immer Weißwein. Warum ist das so? Gruß Enni
Hallo, Enni
ich kann nur über die katholischen Messweine sprechen.
Die Anforderungen des Messweins sind in Can. 924, § 3 geregelt:
„Der Wein muß naturrein und aus Weintrauben gewonnen sein und darf nicht verdorben sein.“
Ob weiß oder rot ist aber nicht zwingend vorgeschrieben (ich habe auch schon roten gesehen), seine Qualität schon. Ich trinke kaum Alkohol, kenne mich also auch mit Wein nicht so gut aus, aber ich meine mich zu erinnern, dass Messwein nur „Qualitätswein“ sein darf und von speziellen Lieferanten kommt, die seine Reinheit bezeugen müssen. Es gibt dazu eine extra Messweinverordnung, die konnte ich jetzt aber auf die Schnelle nicht finden.
Zur eigentlichen Frage:
Ich habe von einem Priester mal die Geschichte gehört, dass sich das traditionell durchgesetzt hat, auch um Kosten zu sparen: Weißweinflecken auf Tuch (Altartuch, Talar, Kelchtuch) fallen eben weniger auf als Rotweinflecken 
Eine andere Erklärung habe ich ergoogelt:
Die Verwendung von Weißwein stammt noch aus dem Mittelalter und man wollte dem (Irr-)Glauben vorbeugen, dass der Priester tatsächlich ein Wunder gewirkt hat und Wein in tatsächliches Blut verwandelt hat- wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob das eine protestantische Erklärung ist mit der man sich von den Katholiken abgrenzen wollte.
Viele Grüße
Kati
Hallo Kati,
Eine andere Erklärung habe ich ergoogelt:
Die Verwendung von Weißwein stammt noch aus dem Mittelalter
und man wollte dem (Irr-)Glauben vorbeugen, dass der Priester
tatsächlich ein Wunder gewirkt hat und Wein in tatsächliches
Blut verwandelt hat- wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob
das eine protestantische Erklärung ist mit der man sich von
den Katholiken abgrenzen wollte.
Ja denn echte Katholiken, also diejenigen, die nicht nur der schönen Familienfeste wie Taufe, Erstkommunion, Hochzeiten etc. wegen Katholiken sind, glauben doch, dass sich der Wein durch die Wandlung in das tatsächliche Blut Christi und die Hostie in seinen tatsächlichen Leib verwandelt und das nicht nur symbolisch!.
Möglicherweise will man von diesem unappetitlichen Gedanken aber auch gerade deswegen farblich ein wenig ablenken. In Werbefilmen für Inkontinenzprodukte oder Monatsbinden nimmt man ja auch nie eine Demonstrationsflüssigkeit mit realistischer Färbung.
Gruß Gernot
Auch Rotwein oder Traubensaft
Zumindest bei den Protestanten ist auch Rotwein oder (z.B. für Kinder oder trockene Alkoholiker) Traubensaft (das Getränk des Weinstocks) möglich - eben weil es eher zur Symbolik paßt. Weißwein nimmt man, wenn man das Augenmerk auf die Sauberkeit der Tücher legt.
Gruß, Martinus…
Hallo @ll,
es gibt durchaus sehr verschiedene Meßweine. So ist es richtig, dass der Meßwein immer ein „Qualitätswein“ sein muss, meist kann man den gleichen Wein auch ganz „normal“ kaufen. Es werden - unabhängig von der Konfession - sowohl weiße und rote Weine verwendet. Es gibt allerdings im lutherischen hochkirchlichen, wie auch (und hier besonders) im römisch-katholischen Bereich ganz besondere Meßweine. Diese sind meist konzentrierter und relativ süß. Bisher kenne ich von diesen Meßweinen nur rote Sorten. In der römischen Liturgie nimmt häufig ausschließlich der Priester das „Blut Christi“ zu sich. Der Wein wird während der Konsekration (Wandlung) mit Wasser (in Anlehnung an die Taufe mit Wasser) vermischt. Der konzentrierte Meßwein-„Likör“ erhält durch diese Mischung einen „normalen“ Charakter. Von vornherein „normaler“ Wein würde hier so verdünnt, dass ein „ehrwürdiger“ Geschmack nicht mehr vorhanden wäre. Ausserdem hält der „Likör“ natürlich länger und das ist auch nötig, da ja dieser Wein sehr langsam verbraucht wird.
Gruß soweit, Bruder N.