Warum ist der Silberfarn silbern?

Hallo zusammen,
Der Silberfarn ist ja bekanntlich an der Unterseite silbrig-weiss. Und die zuständigen Maori haben diese Tatsache ausgenutzt, und die Silberseite als Wegweiser (wohl auch bei Nacht, da das Silber das Mondlicht reflektiert) verwendet. Nur: was hat sich die gute Evolution dabei gedacht? Warum macht sich diese gute Planze die Mühe, die Unterseite silber einzufärben? Alles googeln hat mir nix gebracht - weiss das jemand oder kann besser googeln als ich?
/wink
Jana

Das ist wirklich eine gute Frage, die mich jetzt auch nicht loslässt. Googeln hilft tatsächlich nicht.
Es ist nicht die einzige Pflanze, die an der Blattunterseite heller ist, als an der Oberseite.
Die jungen Pflanzen sind unterseitig noch grünlich, erst im Baumzustand erwachsener Silberfarne ist die Unterseite weiss oder grauweiss.
Schaue ich mir den Wuchs der Pflanze an und die Pflanzengesellschaft, in der sie in der Natur zu finden sind kommt mir der Gedanke, dass die unterseits ja fast kein Licht mehr haben, das eine Assimilation, Photosynthese möglich macht und sie sämtliche Assimilationsprozesse und Chloroplasten an der Oberseite konzentrieren, vielleicht sogar von unten abziehen beim Heranwachsen und was unten zurück bleibt ist reine Cellulose.
Der flach ausgebreitete Wuchs der alten Exemplare deutet auch in diese Richtung, dass sie alles tun, um Licht einzufangen.

Die hat sich dabei gar nichts gedacht. Die probiert nur so herum.
An der Unterseite der Blätter des Silberfarns befinden sich Spaltöffnungen. Sie sollen CO2 als Futter herein und nicht zuviel Betriebswasser hinauslassen. Um das letztere zu gewährleisten, entwickelten die Blätter verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Ausbildung einer dichten, weißfilzigen Behaarung. Dadurch wird die Luftbewegung im Bereich der Spaltöffnungen gebremst und der Dampfaustausch zwischen Pflanze und Atmosphäre verringert.
Jüngere Blätter des Silberfarns haben diese dichte Behaarung noch nicht wie ältere Blätter. Die jüngeren Blätter an niedrigen Silberfarnen befinden sich im Schutz der umstehenden, höheren Pflanzen im feuchteren Habitat. Erst wenn der Farn wächst und höher wird, kommt er näher an das Kronendach des Waldes heran und in hellere, wärmere und trockenere Regionen. Der haarige Überzug kann sich ausbilden und vor Wasserverlusten schützen.

Ist denn eine blatttunterseitige Behaarung gegeben? Ich meine nein.

Was schlägst du neben: „und was unten zurück bleibt ist reine Cellulose“ noch vor?
Die Natur hat viele Methoden entwickelt, um die Transpirationsverluste zu minimieren.

Ja, schon,aber die haben eben einfach keine Haare, so weit ich das beurteilen kann, in der Hand hatte ich noch keinen und der Schmeill Fitschen gibt die nicht her :relaxed:
Und ausserdem wachsen die in feuchtem Habitat und Wasserverlust dürfte das geringere Problem sein.
Die Cellulose war die faule Variante von "Zellen, in denen ausser Zellwänden, den üblichen Organellen und Wasser nicht viel drin ist, Chloroplasten aber eher nicht.
Guck die die Bilder mal an, da sind keine Haare!!
Ich will die Lösung ja auch gerne genau wissen.

Die jetzt beschriebenen:

unterscheiden sich deutlich von der früheren „reinen Cellulose“, siehe:

Deine vermutete „reine Cellulose“ könnte, von der Zusammensetzung her, einer Behaarung entsprechen.
Siehe die silbrige, weiße Unterseite eines Blattes der Silberpappel (Populus alba):
Silberpappel

Sie besteht laut Wiki:
„Ihre Blattunterseite weist eine meist bleibende weißfilzige Behaarung auf.“

Beim unterseitigen Überzug des Silberfarn (Cyathea dealbata) Blattes, könnte es sich auch z.B. um einen wachsartigen Belag handeln, der u.a. die Transpiration verringern kann.

Hallo zusammen,
Vielen Dank für Eure netten und hilfreichen Antworten bisher :slight_smile: Leider habe ich aktuell grad keinen Silberfarn mehr zur Hand, aber soweit ich mich erinnere, war die Unterseite eher „wachsig glatt“ als „haarig“…
/wink
Jana

Und was soll jetzt die Pappel mit dem Farn zu tun haben?
Dass es Behaarungen gibt mit dem von dir erläuterten Hintergrund habe ich doch gar nicht in Frage gestellt.
Aber der ist nicht behaart. Musst du gucken.Der muss auch kein Wasser sparen, der steht feucht und lichtarm.Ausserdem hätten es dann nicht nur die erwachsenen Exemplare.
Um Recht haben geht es mir nicht, ich hätte das wirklich gerne gewusst.
Meine These von wenig Chloroplasten unten ist doch so abwegig gar nicht.Habe da aber gerne mich geirrt, nur Haare sind nicht die Lösung.