ich verstehe das nicht. Warum wird aus Elisabeth „eine Kreuzkönigin“? Warum „Kreuz“?
Grüße
Genau deshalb blieben derartige Brüche
mit dem Protokoll über all die Jahre so rar. Das
Polarisieren war Sache der Politik. Die Sache
der Monarchin war es, über den Dingen zu
stehen, zu versöhnen, da zu sein. Sie fügte sich
bis zur Selbstaufgabe in diese Rolle und spielte
meist klaglos mit, wenn die Regierung des
Tages aus politischer Opportunität ihre größte
Trumpfkarte, die Kreuzkönigin, zückte.
Ich vermute, das ist eine Anspielung auf Skat. Dort ist ‚Kreuz‘ die höchstrangige Farbe und durch das Wortspiel hier will er wohl die Wichtigkeit von Elisabeth betonen.
Witzigerweise hießen diese Spielkarten in Rumänien „ungarische Spielkarten“, aber keine Ahnung, was man damit gespielt hat, mir haben damals die normalen gereicht. Ich habe gegoogelt, es gibt sie immer noch unter der Bezeichnung.
Diese im Gegensatz zum älteren weitverbreiteten „französischen Blatt“ (entstanden um 1480 in Frankreich) als „doppeldeutsches Blatt“ („doppeldeutsch“ wegen der punktsymmetrischen Bilder) - bezeichneten Karten hießen (und heißen) nicht nur in Rumänien so. Es war der Ungar József Schneider aus Pest, der sie um 1830 herum erfunden hatte. Die „Bilder“ sind Figuren aus Schillers Wilhelm Tell. Die „Asse“ sind Mädchen, die allegorisch die Jahreszeiten repräsentieren. Die Entstehungsgeschichte ist → hier erklärt.
Und ganz ausführlich → hier.
„Der Kartenhistoriker Antal Jánoska fand heraus, dass die erste Karte mit Figuren aus der Geschichte des Tells in den 1830er Jahren hergestellt wurde. Die Zensur von József Schneiders Werkstatt in Pest hätte es nicht zugelassen, ungarische Freiheitshelden einzubeziehen. So fertigte der Kartenmaler seine Stiche über die antideutschen Freiheitskämpfer der fernen Schweiz an.“
Interessant. Wo bzw. bei welchem Spiel? Im Ländle verwenden wir eigentlich nur einfachdeutsche Karten (also gar kein Kreuz) und wer mit sechs noch nicht Jassen kann, hat die Familie entehrt