Guten Tag, warum ist es für Vögel ungefährlich sich mit beiden Beinen am Seil einer Hochspannungsleitung festzuhalten? (Fußabstand 2cm)
Vielen Dank schonmal!!
Moin,
warum ist es für Vögel ungefährlich sich mit beiden
Beinen am Seil einer Hochspannungsleitung festzuhalten?
(Fußabstand 2cm)
solange sie nur ein Kabel berühren, gibt es keine (nennenswerten) Spannungsunterschiede.
Gandalf
Hallo Ms92
Vopr langer Zeit, ehe die Hochspannungsleitungen erfunden wurden, gab es Vögel mit zwei ungleich langen Beinen. Damit konnten sie auf der Hochspannungsleitung auf zwei Leitern gleichzeitig sitzen.
Das hatte aber den Nachteil, dass sie sofort gegrillt wurden.
Seitdem sieht man diese Vögel nur noch ganz, ganz selten, eher gar nicht.
Mitunter kommt es vor, dass ein großer Vogel genau in der Mitte zwischen zwei Leitern die Flügel weiter spreizt um zu landen, dann kommt es zu Spannungsüberschlägen, die diesen Vogel ins Nirwana schicken.
Das Sitzen auf EINEM Leiter ist völlig harmlos, weil der Strom ganz unbeeindruckt unter den Vogelfüßen weiterfließt. Denn der Strom ist faul und nimmt freiwillig keinen Umweg über die Füße des Vogels.
Auch Menschen köneen sich gefahrlos auf einem Hochspannungsleiter aufhalten, sie müssen nur beim Aufsteigen einen Potenzial Ausgleich zwischen Leiter und sich herstellen.
Gruß
Rochus
Die physikalische Beschreibung ist relativ einfach:
Hochspannungsleitungen müssen einen relativ geringen ohmschen Widerstand haben, damit nicht zuviel Energie auf der Strecke in Wärme umgewandelt wird und damit verloren geht. Der Vogel besitzt einen sehr hohen Widerstand. Bei zwei parallelgeschalteten Widerständen fließt durch beide nur so viel Strom, wie die Werte der Widerstände im Verhältnis stehen. Der Großteil des Stromes fließt also durch die Leitung, nur eine sehr kleine Spannung durch den Vogel. Berührt der Vogel jedoch die Erdungsleitung, so ist dessen Widerstand zum Boden sehr viel geringer als der der Leitung, da diese vollständig davon isoliert wird. Der Vogel wird gebraten…
Hallo!
Vögel haben Füße, die sich festkrallen. Deshalb können sie nicht herunterfallen. Für einen Menschen dagegen ist es sehr gefährlich, es sei denn er ist Zirkusartist und hat jahrelange Übung.
Grüße
Andreas
Hallo,
warum ist es für Vögel ungefährlich sich mit beiden
Beinen am Seil einer Hochspannungsleitung festzuhalten?
(Fußabstand 2cm)
Aus dem gleiche Grund ist es für Dich ungefährlich, auf einer Schiene einer elektrifizierten Eisenbahnstrecke lang zu spazieren.
Du darfst nur nicht gleichzeitig an die Oberleitung fassen und ein Vogel darf nicht mit einer Flügelspitze an den Mast der Hochspannungsleitung kommen.
Gruß:
Manni
Hallo ms92
Wie die anderen schon beschrieben haben ist es aus den o.g. Gründen ungefährlich, aber in den 60ern gab es folgende Geschichte (Spinne in der Yuccapalme??):
In Ostfriesland gab es bei bestimmten Hochspannungsleitungen immer mal wieder ganz spontane Kurzschlüsse, die die Hauptschütze auslösten.
Schütz wieder rein und der Strom floss wieder. Leitung kontrolliert, kein Befund.
Letztendlich kam man drauf, weil man geröstete Möwen auf dem Boden fand und die Leitungen beobachtete.
Die dünne Möwenkacke, die die Vögel rausspritzten, lösten einen Lichtbogen aus, der den Kurzschluß verursachte. Nachdem man die Isolatoren der Strahllänge angepasst hatte, war das Problem gelöst.
Vielleicht kommt daher die Verwünschung:"Dich soll der Blitz beim Sch… treffen.
Gruß vom Klugsch… ,
der sich aber nicht auf die Hochspannungsleitung setzt.
Guten Tag, warum ist es für Vögel ungefährlich sich mit beiden
Beinen am Seil einer Hochspannungsleitung festzuhalten?
(Fußabstand 2cm)
Bei einer Frequenz von 50 Hz beträgt die Wellenlänge der Wechselspannung 6000 km. Aus einem Fußabstand von 2 cm folgt demnach eine Schrittspannung von maximal 3·10-4 % der Netzspannung. Bei einer typischen Hochspannungsleitung (110 kV) wären das rund 0,4 V. Also kein Problem für einen Vogel.
Frage dazu
Moin Dr,
folgt
demnach eine Schrittspannung von maximal 3·10-4 %
der Netzspannung.
wie entsteht an einer Leitung eine Schrittspannung?
Gandalf
Hallo,
wie entsteht an einer Leitung eine Schrittspannung?
Durch die Wechselfrequenz.
Bei Gleichspannung läge auf der gesamten Länge der Leitung die selbe Spannung an. Naja, nicht ganz. Je nach Stromstärke würde Herr Ohm mehr oder weniger stark zuschlagen.
Da es aber um Wechselspannung geht, hat die Spannung entlang der Leitung einen zeitlich veränderlichen sinusförmigen Verlauf.
Gruss,
TR
Hallo!
Bei einer Frequenz von 50 Hz beträgt die Wellenlänge der
Wechselspannung 6000 km. Aus einem Fußabstand von 2 cm folgt
demnach eine Schrittspannung von maximal 3·10-4 %
der Netzspannung. Bei einer typischen Hochspannungsleitung
(110 kV) wären das rund 0,4 V. Also kein Problem für einen
Vogel.
Mit Deiner Rechnung komme ich nicht zurecht.
Zur Veranschaulichung erhöhe ich die Spannung um bald das Vierfache, komme aber trotzdem nur auf ein Viertel Deiner errechneten Spannung.
Die Fortpfanzungsgeschwindigkeit beziffern wir mit ca. 300.000 km/sec.
Bei einer Frequenz von 50 Hz wird eine vollständige Schwingung eine Länge von 6.000 Kilometern beanspruchen.
Die maximale Potentialdifferenz wird zwischen den Scheitelpunkten gemessen, also innerhalb einer Spanne von 180 Grad. Das halbiert die Strecke nochmals, also 3.000 Kilometer.
Nun geben wir 400 kV auf die Hochspannungsleitung und rechnen weiter.
Diese 400 kV sind der Effektivwert. Allerdings müssen wir aufgrund der Sinusform mit dem Scheitelwert von 566 kV arbeiten, weil wir dem Vogel die maximale Spannungsspitze verabreichen wollen.
Zwischen zwei Punkten, die 3.000 Kilometer voneinander entfernt sind, haben wir nun eine Potentialdifferenz von 566.000 Volt.
Pro Streckenmeter reden wir über 5,3 Volt. Für den fünfzigsten Teil eines Meters bleiben demnach 0,1 Volt übrig.
Larry
Wie herrlich sinnlos!
Selber verrechnet!
Diese 400 kV sind der Effektivwert. Allerdings müssen wir
aufgrund der Sinusform mit dem Scheitelwert von 566 kV
arbeiten, weil wir dem Vogel die maximale Spannungsspitze
verabreichen wollen.
Die 566 kV ist der Maximalabstand einer Halbwelle von der Nulllinie. Davon haben wir aber noch eine auf der anderen Seite der Nulllinie. Und die hat den gleichen Abstand, was den Gesamtwert verdoppelt.
Dadaurch verdoppelt sich natürlich auch die Spannung zwischen den Vogelbeinen auf 0,2 Volt. Von Deinen errechneten 0,4 Volt bei einem Viertel der Hochspannung bleiben wir dennoch weit entfernt.
Larry
Huhu,
Bei einer Frequenz von 50 Hz beträgt die Wellenlänge der
Wechselspannung 6000 km. Aus einem Fußabstand von 2 cm folgt
demnach eine Schrittspannung von maximal 3·10-4 %
der Netzspannung. Bei einer typischen Hochspannungsleitung
(110 kV) wären das rund 0,4 V. Also kein Problem für einen
Vogel.
Ist das irgendwie relevant? Wäre nicht der Widerstand durch den Leiter sehr viel geringer, so dass der Strom - Potentialdifferenz zwischen den Füßen hin oder her - sowieso nicht durch den Vogel fließt?
Das könnte anders aussehen, wenn die Leitung einen 3000km langen Bogen macht und der Vogel so 300km entfernte Punkte des Leiters überbrücken würde. Tut er aber nicht, der glückliche.
LG
Jochen
Diese 400 kV sind der Effektivwert. Allerdings müssen wir
aufgrund der Sinusform mit dem Scheitelwert von 566 kV
arbeiten, weil wir dem Vogel die maximale Spannungsspitze
verabreichen wollen.Die 566 kV ist der Maximalabstand einer Halbwelle von
der Nulllinie. Davon haben wir aber noch eine auf der anderen
Seite der Nulllinie. Und die hat den gleichen Abstand, was den
Gesamtwert verdoppelt.
Dadaurch verdoppelt sich natürlich auch die Spannung zwischen
den Vogelbeinen auf 0,2 Volt. Von Deinen errechneten 0,4 Volt
bei einem Viertel der Hochspannung bleiben wir dennoch weit
entfernt.
Ich weiß auch nicht mehr, was ich da zusammengerechnet habe. Also hier nochmal meine ausführliche Rechnung (und diesmal hoffentlich korrekt):
Für die Ortsabhängigkeit der Spannung gilt
U = Umax·sin(2·π·x/λ)
Wobei Umax der Betrag des Scheitelwertes und λ die Wellenlänge ist. Daraus folgt für ihre Änderung entlang der Leitung
U’ = 2·π·Umax·cos(2·π·x/λ)/λ
Am stärksten variiert die Spannung in den Knotenpunkten. Dort gilt
UK = 0
und
U’K = 2·π·Umax/λ
Für die Schrittspannung gilt dort also
ΔUK = 2·π·Δx·Umax/λ
Das bedeutet in unserem Fall bei einer 400kV-Leitung
ΔUK = 0,02m·2·π·566kV/6000km = 0,012 V