Warum ist es nicht möglich

Hallo Sebastian,

Tja, da wären wir wieder mal beim Thema „Zwangsarbeit“. Kann
man einen Strafgefangenen zwingen, für seinen Lebensunterhalt
in Form von Arbeit (zumindest zum Teil) selbst aufzukommen?
Was macht man, wenn er sich weigert?

Ich meine er dürfte sich nicht weigern dürfen…man kann sich ja auch nicht weigern, ins Gefängnis zu gehen.

Ist die Kostenfrage überhaupt relevant bei der Entscheidung
„Hack ab“ oder „lebenslang einsperren“?

Nein, das nicht…es war nur so ein Gedankengang.

Letztenendes gehören die Kosten einfach zu denen, die in einer
zivilisierten Gesellschaft zwangsläufig anfallen und von
dieser getragen werden müssen. Zur Zivilisiertheit gehört nun
mal, dass man Straftäter nicht einfach durch Hinrichten
„entsorgt“, also muss die Allgemeinheit wohl auch die Kosten
dieser Menschlichkeit tragen, soweit sie nicht durch
entsprechende Massnahmen (Arbeit) zu decken sind.

Ich empfinde das ein klein wenig anders…möglicherweise ist das im Knast sitzen für den ein oder anderen schon Strafe genug…wenn ich mir aber überlege, daß ich einen Teil dieses Aufenthalts mitbezahle unter Umständen für jemanden, der dann doch irgendwann als „geheilt“ entlassen wird, und dann doch rückfällig wird…wirds mir echt schlecht.

Wenn wir anfangen, bei der Beurteilung humaner Fragen mit den
Kosten zu argumentieren, Vorsicht! , dann ist es nicht
mehr weit bis zu der Überlegung, ob man schwerstbehinderte
erkrankte Kinder überhaupt retten sollte.

Früher dachte ich auch so…seit eine Freundin von mir aber ein Kind hat, das weder sitzen noch laufen, nicht den Kopf heben kann, blind ist, nicht sprechen kann, über Magensonde durch den Nabel ernährt wird, weil nicht mal der Schluckreflex funktioniert und mehr Zeit in irgendwelchen Krankenhäusern verbringt, und dabie dem Tod oft näher als dem Leben ist, frage ich mich wirklich, ob das sinnvoll ist.

Ich weiß, der
Unterschied liegt darin, dass diese Kinder kein Unrecht getan
haben. Wenn aber ein Sexualtäter sich wirklich nicht unter
Kotrolle hat und gar selbst nach Kastration strebt, um den
Zwang zu seinen Taten loszuwerden, dann hat er ggf. nicht
schuldhaft gehandelt, man kann ihm dann also keinen Vorwurf
machen, und damit steht er (fast) auf einer Stufe mit den
genannten Kindern.

Wenn man das aber als Argument für den Täter nimmt, kann fast jeder dieser Täter sagen, er sei zur Tatzeit nicht schuldfähig gewesen sei.

Das Ganze ist ein extrem schwieriges Thema, und wie bei allen
solchen Themen gehören zu den Hauptfragen: „Wo will man die
Grenze ziehen?“ und „Werden sich die Grenzen verschieben (und
wenn ja, wohin), wenn der Anfang erst einmal gemacht ist?“

Je mehr ich mir darüber Gedanken mache, desto schwieriger wird es, da gebe ich Dir vollkommen recht. Und Grenzen zu setzen ist gewiss nicht einfach, vor allem dann nicht, wenn man nicht weiß wohin sie sich verschieben wird.So wie es jetzt ist, ist es aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Das ist aber in anderen Bereichen des Rechtswesens nicht anders.

Grüße Maja

Hallo Maja,

… „Zwangsarbeit“ …
Was macht man, wenn er sich weigert?

Ich meine er dürfte sich nicht weigern dürfen…man kann sich
ja auch nicht weigern, ins Gefängnis zu gehen.

Wenn sich jemand weigert, in’s Gefängnis zu gehen, dann nimmt man ihn fest und bringt ihn dorthin. Er muss ja selbst nicht aktiv werden, notfalls wird er hingetragen.

Wie willst Du Dich aber gegen eine Weigerung im Falle der Arbeit durchsetzen? Hier musst Du eine aktive Mitwirkung des Gefangenen erzwingen. Wie? Auspeitschen? Stromschläge? Wenn einer nicht arbeitet, arbeitet er nicht, das wirst Du (mit „normalen“ Mitteln) nicht erzwingen können.

…wenn ich mir aber überlege, daß ich einen Teil dieses
Aufenthalts mitbezahle unter Umständen für jemanden, der dann
doch irgendwann als „geheilt“ entlassen wird, und dann doch
rückfällig wird…wirds mir echt schlecht.

Das ist der Preis dafür, in einer zivilisierten Gesellschaft zu leben. Wenn Du in einem Land lebst, in dem Straftäter in den meisten Fällen hingerichtet werden, brauchst Du auch in geringerem Maße für die Kosten des Strafvollzugs aufzukommen - na ja - auch Henker kosten Geld. Ist es das aber wert?

Wenn wir anfangen, bei der Beurteilung humaner Fragen mit den
Kosten zu argumentieren, Vorsicht! , dann ist es nicht
mehr weit bis zu der Überlegung, ob man schwerstbehinderte
erkrankte Kinder überhaupt retten sollte.

Früher dachte ich auch so…seit eine Freundin von mir aber
ein Kind hat, das weder sitzen noch laufen, nicht den Kopf
heben kann, blind ist, nicht sprechen kann, über Magensonde
durch den Nabel ernährt wird, weil nicht mal der Schluckreflex
funktioniert und mehr Zeit in irgendwelchen Krankenhäusern
verbringt, und dabie dem Tod oft näher als dem Leben ist,
frage ich mich wirklich, ob das sinnvoll ist.

Da würfelst Du aber zwei Themen durcheinander:

  1. Die Kostenfrage und

  2. die Frage der Zumutbarkeit eines solchen Lebens für das Kind.

Nr. 1 darf keine Rolle spielen, Nr. 2 natürlich schon, das gilt gleichermaßen bei Schwerstkranken ohne Aussicht auf Heilung etc., wo man ja auch per Patientenverfügung bestimmen kann, dass das eigene Leben in solch einem Fall nicht mit allen Mitteln erhalten werden soll.

… Schuldfähigkeit …

Wenn man das aber als Argument für den Täter nimmt, kann fast
jeder dieser Täter sagen, er sei zur Tatzeit nicht schuldfähig
gewesen sei.

Nein, das kann er nicht, das wird in aufwendigen Gutachten festgestellt, und aus meiner persönlichen Erinnerung kann ich sagen, dass mehr als einmal ein Täter für schuldfähig gehalten wurde, bei dem ich es aufgrund der Vorgeschichte und der Umstände nicht vermutet hätte, ich hätte eher gedacht, der wickelt den Gutachter mit „schlimmer Kindheit“ etc. ein, ist ihm aber nicht gelungen.

Grüße
Sebastian

P.S.: Bitte hab Verständnis, wenn ich nicht mehr oder nicht gleich antworte, ich muss „ein bisschen“ arbeiten (man sollte nicht in wer-weiss-was schauen, wenn man zu tun hat).

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Wenn es so wäre…
Hi!

Es würde doch schon reichen, wenn solche Täter wirklich für
den Rest ihres Lebens
eingesperrt wären. Dabei geht es mir
weniger um Rache, als um die Sicherheit potentieller künftiger
Opfer.

Das Problem ist ja, dass solche Täter meist geringer bestraft werden als Steuerhinterzieher!

Als damals Papa Graf wegen Steuerhinterziehung für 3 Jahre (oder 3,5?) verknackt wurde und zeitnah ein Kinderf***er nur zu deren 2 hätte ich mich fast übergeben!

Ganz toll finde ich es auch immer, wenn ein mehrfacher Wiederholungstäter (der auch schon mehrfach bestraft wurde), eine neue Chance zur Wiederholung bekommt!

Vor einigen Jahren lief in unserer Siedlung (Bergarbeitersiedlung) ein Typ rum, der dauernd irgendwelche Kids belästigte. Spontan gab es eine „Bürgerwehr“ (mir fällt kein passendes Wort ein), die diesen Typen gestellt haben. Zum Glück haben wir hier eine sehr verständnisvolle Polizei, die in ihren Bericht etwas von „Sturz bem Fluchtversuch“ schrieb. Ansonsten hätten sich die besorgten Eltern noch wegen Körperverletzung (die nicht sooo schwer war) vor Gericht verantworten müssen…

Grüße
Guido, selbst Vater und ahnungslos was er in einem Fall des Falles mit dem Täter machen würde

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… Kinderschänder, deren Tat mittels DNA-Test bewiesen wurde,
zu kastrieren?

Im Falle eines Falles, also quasi wenn irgendein Irrer sich an meinen Kindern verginge, in solchem Falle wäre ich sicher, das es für amtliche Stellen unmöglich wäre, dies zu tun.
Warum? Ich wäre schneller, sicher.

Tach!

Ich mein damit - komplett!
Schniedel mit Familienjuwelen abschneiden, Schlauch zum
Pinkeln dran!!!

Von mir aus könnte auf den Schlauch verzichtet werden.

Ich kann und werd es nicht verstehen, dass Menschen, die so
etwas Krankes verbrechen, immer mit so lächerlichen Strafen
davonkommen!

Verstehen werde ich das auch nie.

Es ist doch so, dass man für Steuerhinterziehung viel härter
bestraft wird, als für Kindesmissbrauch!

Das deutsche Rechtssystem setzt den Schutz des Eigentums weit über den Schutz der körperlichen Unversehrtheit. Das war schon immer so und daran wird sich wohl auch nix ändern. Jedenfalls nicht, solange Gesetze von unfähigen, weltfremden Politbonzen geschaffen und von ebenso weltfremden, warmsitzenden und gut bezahlten Richtern umgesetzt werden.

Wenn ich lese, dass ein Vater, der seine Kinder jahrelang
(!!!) missbraucht hat, 1 Jahr bekommt oder ein anderer
Kinderschänder grad mal 2 Jahre oder so, dann kann ich das
absolut nicht nachvollziehen!
Das ist für mich dasselbe wie Mord !!!
Das ist das Schlimmste, das jemand überhaupt tun kann!

Dem stimme ich ohne weiteren Kommentar zu.

Erklärts mir bitte

Kann ich nicht. Will ich auch gar nicht versuchen. Das ist keine Erklärung wert.

Ich kann Dir nur sagen, wie ich es handhaben würde.

Entweder man sperrt solche Drecksäcke lebenslang (und zwar wirklich lebenslang im Sinne des Wortes) in einen ganz normalen Knast zu anderen Verbrechern. Die werden denen dann schon deutlich zeigen, was Mißbrauch bedeutet.

Oder man sperrt sie lebenslang in die Klapsmühle, dann aber bitte ohne die Kronjuwelen. Die gehören vorher entsorgt.

Just my 2 cents…

Gruß vom

Dicken MD.