Hallo Sascha!
…aber was tun gegen Vergewaltiger???
Am besten Vorbeugen, dann kommt es nämlich erst gar nicht zu (so vielen) Übergriffen. Das klingt zwar schwer durchführbar, wäre aber doch die sinnvollste Lösung.
Mir geht es mit meinem Ruf nach „schniedel ab“ nicht um eine
harte Strafe, sondern vielmehr darum, den Tätern ihre Waffe zu
nehmen.
Ich glaube damit wirst du das Problem weniger lösen, sondern eher verschieben. Hackst du dem Täter den Penis ab, vergewaltigt er das nächste Opfer vielleicht mit seinen Händen oder mit Gegenständen. Amputierst du ihm dann auch noch die Hände, wird er sein Opfer wahrscheinlich mit Worten demütigen.
Außerdem: Wie sind sonst überhaupt Vergewaltigungen durch Frauen zu erklären? Durch das gedankliche Festhalten an einer „Tatwaffe“ verhinderst du eher die Aufdeckung seuxeller Straftaten. So stießen Opfer von Mißbrauch durch Frauen oft auf Unverständnis, da fälschlicherweise angenommen wurde, dass ohne Penis keine Vergewaltigung möglich wäre.
Das Problem scheint vielmehr zu sein, dass Vergewaltigungen nicht grundsätzlich ein Ausdruck „gewalttätiger Sexualität“ sind, sondern viel häufiger ein Ausdruck „sexualisierter Gewalt“.
Durch das Abschnneiden der Hoden wär dann auch die
Testosteron-Produktion eingestellt, und damit der sexuelle
Trieb weg.
Das mag sicher in vielen, wenn icht gar in den meisten Fällen richtig sein, allerdings kann das Testosteron wohl nicht der einzige kausale Faktor sein. Z.B. sind auch Fälle bekannt, wo Kinder (vor erreichen der Geschlechtsreife) sexuell übergriffig wurden. Und von Täterinnen habe ich bisher auch nicht gehört, dass bei ihnen ein besonders hoher Testosteronspiegel aufgefallen wäre.
Außerdem würd ich die unbedingt psychologisch betreuen lassen.
Das muss doch gehen, oder?
Das ist eigentlich auch genau der Lösungsansatz, den ich befürworte. Und zwar wäre es sehr wünschenswert, wenn diese psychologische Betreuung vorbeugend erfolgen könnte, bevor es erst zu einer Vergewaltigung kommt. Wie das konkret funktionieren könnte ist sicherlich noch ein Thema für sich, aber ich denke, dass jeder auch noch so „kranke“ Sexualstraftäter doch irgendwann mal gemerkt haben muss, dass bei ihm irgend etwas anders ist, als bei den meisten anderen Menschen. Irgendwann muss er oder sie doch mal bemerkt haben, dass sich die eigenen Phantasien nich mit denen der Mitmenschen decken, und dass diese Phantasien ein psychologisch-emotionales Pulverfaß darstellen. In diesem Moment, muss es der Person möglich sein, sich jemandem auch mit diesem brisanten Problem anzuvertrauen und Hilfe zu suchen (und auch zu finden).
Leider sieht es in unserer Gesellschaft momentan noch so aus, dass Sexualität trotz aller öffentlich gezeigten Nacktheit immer noch ein Tabuthema ist.
Und wenn man sieht, was für Anfeindungen auch heute noch Menschen ausgesetzt sind, weil sie offenbart haben, dass sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, dann ist es nur verständlich, warum ein vielleicht hilfesuchender Sexualstraftäter „in spe“ sich dann doch in sich selbst zurückziehen wird und damit eigentlich keiner vorbeugenden Hilfe mehr zugänglich ist.
Gruß
Stefan