Heutzutage meint man ja, dass Newton mit seiner Farbenlehre recht hatte.
Doch wie oft ist es schon passiert, dass bestimmte Theorien verbessert werden mussten?
Kann mir vielleicht jemand drei oder mehr Gründe sagen, warum Goethes Farbenlehre falsch ist?
Sind seine Behauptungen etwa nicht experimentell nachweisbar?
Hallo honyman,
würde mich erstmal schlau machen über die beiden „Lehren“. Farbsehen ist kein ganz triviales Thema und vielleicht beißen sich beide Ansichten garnicht, sondern geben nur verschiedene Aspekte wieder? mfG
Moin Grußloser,
Kann mir vielleicht jemand drei oder mehr Gründe sagen, warum
Goethes Farbenlehre falsch ist?
sagen wir mal so. Sie geben die physikalischen Gegebenheiten nicht (korrekt) wieder.
Allerdings arbeiten viele Kunstschaffende immer noch gerne damit, weil einige physiologische Aspekte des Farbsehens damit recht gut beschrieben werden können. In dieser Hinsicht sind sie also nicht ‚falsch‘.
Gandalf
Nach Goethe entstehen Farben aus der Mischung von Helligkeit und Finsternis, Newton meinte, sie entstehen durch die Brechung des weißen Lichts.
In der heutigen Physik wird ja Newtons Theorie bevorzugt. Die Gründe würde ich gerne wissen, denn von selbst komme ich nicht darauf.
Aber es könnte doch sein, dass irgendwann ein Phänomen entdeckt wird, das Goethes Farbenlehre unterstützt.
Hallo,
In der heutigen Physik wird ja Newtons Theorie bevorzugt.
Nein. Die Physik hat sich seit Newton schon etwas weiter entwickelt.
Die
Gründe würde ich gerne wissen, denn von selbst komme ich nicht
darauf.
Ganz einfach: man weiß wesentlich mehr. Vor allem weiß man, dass sowohl Goethe als auch Newton weniger wussten und deshalb zu falschen Vorstellungen kamen.
Gruß
loderunner
Aber es könnte doch sein, dass irgendwann ein Phänomen
entdeckt wird, das Goethes Farbenlehre unterstützt.
Nein.
Gruß
loderunner
Hallo,
Kann mir vielleicht jemand drei oder mehr Gründe sagen, warum
Goethes Farbenlehre falsch ist?
da es ja hier um Physik geht, kann man einfache feststellen, dass
Goethes Anordnung in einem geschlossenen Farbring physikalisch falsch ist.
Goethe kannte eben noch kein Spektrometer, das hat Newton mit seinem
Glasprisma in der aller einfachsten Form gefunden.
Sind seine Behauptungen etwa nicht experimentell nachweisbar?
Physikalisch nicht, aber wie schon geschrieben sind die Bezüge zum
physiologischen Sehen schon gegeben.
Zu physikalischen Spektren elektromagn. Wellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Licht
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Spec…
und zum physiologischen Sehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbensehen#Farbreiz.2C…
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbdreieck#Tristimulus
Gruß Uwi
Hallo!
Ob NEWTON oder GOETHE weniger wußten als wir - heikle Frage.
Als Nichtwissender wäre ich, bis zu einer näheren Klärung, vorsichtig mit solchen allgemeinen Aussagen „GOETHES Farbenlehre ist falsch“. mfG
Aha! Vielen Dank! Jetzt weiß ich, warum die Physiker Goethe nicht verstehen.
Hallo,
Ob NEWTON oder GOETHE weniger wußten als wir - heikle Frage.
Was genau sollte daran heikel sein? Schlag ein beliebiges Physikbuch auf und überleg Dir bei jedem Kapitel, ob Goethe wohl davon wusste oder eher nicht.
Als Nichtwissender wäre ich, bis zu einer näheren Klärung,
vorsichtig mit solchen allgemeinen Aussagen „GOETHES
Farbenlehre ist falsch“. mfG
Ich nicht.
Gruß
loderunner
Jetzt weiß ich, warum die Physiker Goethe nicht verstehen.
Umgekehrt, gänzlich umgekehrt!
Hallo,
der Begriff „Farbenlehre“ ist im naturwiss. Sinne die Lehre von der Farbe als physiologisch-optische Erscheinung. Sie stellt ein weites Gebiet dar.
Goethes Farbenlehre (in Teilen ab ca. 1792) nimmt eine Sonderstellung ein; sie behandelt vor allem die Physiologie und die psychologische Wirkung der Farben und vertritt - im Gegensatz zu Newton - die Einheitlichkeit des weißen Lichts.
Newton veröffentlichte sein bahnbrechendes Buch: „Optik, oder eine Abhandlung über die Reflexion, die Refraktion, die Biegung und die Farben des Lichts“ im Jahre 1704.
Etwa 100 Jahre später brachte Goethe seine Ansichten zu dem Thema heraus.
Goethe wollte den grundlegenden Versuch Newtons zur spektralen Zerlegung weißen Lichts mit einem Prisma wiederholen. Dazu hatte er sich von einem Hofrat Prismen ausgeliehen, führte aber aus Zeitgründen keine Versuche aus. Als der Professor immer wieder seine Prismen zurückhaben wollte und sogar einen Boten schickte, machte Goethe rasch einige unzulängliche Versuche. Er schrieb: „Aber wie verwundert war ich, als die durchs Prisma angeschaute weiße Wand nach wie vor weiß blieb, daß nur da wo ein Dunkles dran stieß, sich eine mehr oder weniger entschiedene Farbe zeigte … Es bedurfte keiner langen Überlegung, so erkannte ich, daß eine Grenze notwendig sei, um Farben hervorzubringen, und ich sprach wie durch einen Instinkt sogleich vor mich laut aus, daß die Newtonische Lehre falsch sei …“.
Nach Newton müßte ein Farbkreisel, auf dem sich alle Farben des Spektrums befinden, bei rascher Drehung reines Weiß liefern. Goethe konnte mit so einem Gerät aber nur ein schmutziges Grau sehen. Das bestärkte ihn auch in seiner Ablehnung der Newtonschen Optik:
„Weiß hat Newton gemacht aus allen Farben. Gar manches hat er euch weis gemacht, das ihr ein Säculum glaubt“
Als Student besuchte Goethe in Leipzig mit großem Interesse Vorlesungen von Professor Winckler, der aber nie Demonstrationsexperimente zur später von Goethe so bekämpften Optik Newtons gezeigt hatte. Goethe führte dies auf mangelnden Sonnenschein während der Vorlesungen zurück.
Goethe war über die Ablehnung seiner Ansichten aus Kreisen der Physiker tief getroffen:
“ … Hierdurch regte sich die ganze Schule gegen mich auf, und nun verwunderte man sich erst höchlich, wie jemand ohne höhere Einsicht in die Mathematik wagen könne, Newton zu widersprechen … In gelehrten Zeitungen, Journalen, Wörterbüchern und Kompendien sah man stolz-mitleidig auf mich herab …“
Goethes Gedanken über „charakteristische“ und „charakterlose Zusammenstellungen“ der Farben anhand seines Farbkreises wirken modifiziert bis heute bei Kunstschaffenden fort.
Gruß
watergolf
Vielen Dank für diese ausführliche und informative Antwort. Das hat mir sehr weitergeholfen.
Hallo,
Man weiß also nicht genau, welche Theorie richtig ist.
Doch. Den Links nicht gefolgt? Die Antworten nicht verstanden?
Hier kann man übrigens etwas Interessantes über Goethes
Farbenlehre lesen, die wahrscheinlich gar nicht so falsch ist:
Sorry, aber was der Biologe da über die Physik schreibt, ist leider kompletter Nonsense. Ich finde diese Seite von ihm: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Klaus_Frisch ganz interessant. Vor allem die Kommentare anderer, die er unten stolz zitiert.
Interessant, dass Du alle gegebenen Antworten nicht akzeptierst und stattdessen einer Seite eines Laien glaubst, die Du irgenwo im Internet gefunden hast - weil sie halt das bestätigt, was Du, ebenfalls Laie, glaubst. Kann es sein, dass Du Esoteriker bist?
Gruß
loderunner
Hallo !
Ist Goethes Theorie nicht moderner als Newtons Therorie?
Denn wenn man gar nicht weiß, aus was das Licht besteht, kann
man es auch nicht so einfach brechen.
Ich verstehe gar nicht, was du daran nicht verstehst.
Weder ist Goethes Theorie richtiger als Newtons noch weiß man nicht, aus was Licht besteht.
Ohne Goethes naturwissenschaftliche Fähigkeiten als Ganzes anzweifeln zu wollen, ist er halt auf einem falschen Gleis gelandet.
Und was Licht ist, bzw.als was es sich uns darstellt, wissen wir heute auch ganz genau. Aber vielleicht irritiert dich ja nur der „Welle-Teilchen-Dualismus“ ?
Gruß
Peter
Hallo,
Ist Goethes Theorie nicht moderner als Newtons Therorie?
Esoteriker bringen laufend neuen Unsinn in die Welt. Alles neuer als Newton. Zudem heißt ‚später‘ ja nicht ‚moderner‘. Worin besteht also das Argument?
Denn wenn man gar nicht weiß, aus was das Licht besteht, kann
man es auch nicht so einfach brechen.
Unfug. Jedes Kind kann einen Regenbogen erzeugen mit einer Glasscherbe. Seit wann muss man dazu wissen, woraus es besteht?
Noch ein interessanter Link:
ich weiß wirklich nicht, was Du uns damit sagen willst. Schau Dir mal seine Internetseite an: http://www.obs-itconsulting.de/index.htm
Ist das, was Du dort findest, wirklich ernstzunehmende Arbeit eines Physikers? Oder doch nur ein grober Haufen zusammen gewürfelter Behauptungen, die nichts miteinander zu tun haben, Teilwahrheiten und Nebelkerzen?
„Ich führe den Kampf Goethes im modernen Gewande weiter. Denn,
wie Newton die Farbe zerlegt hat, so hat uns Einstein die Zeit
verbogen.“
Ralf Steffler
Tja, das sagt doch eine Menge: da will sich jemand mit großem Brimborium wichtig machen. Irgendwie doch auch logisch, wenn man die Bücher an den Mann bringen will, oder?
Sorry, aber auch diese ‚Quelle‘ ist in keiner Weise ernst zu nehmen.
Gruß
loderunner
Einverstanden! Ich akzeptiere Newtons Theorie. Physik und Mathematik waren wohl nicht Goethes Stärke.