Warum ist Gott anthropomorph?

Hallo,

es scheint, dass der Gott der abrahamitischen Religionen sehr anthropomorphe Züge trägt. Ich nenne das jetzt mal anthropomorph, wiewohl ich mich nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf Charakterzüge beziehe (vllt. gibt es für charakterliche Anthropomorphie einen passenderen Ausdruck? Welchen?) die je nach Perspektive des Autors als gütig, verzeihend, verständnisvoll, väterlich, jähzornig, egozentrisch, homophob, sadistisch, rachsüchtig, kleingeistig dargestellt werden.

Wieso ist das so? Eine Antwort kann sicherlich lauten, dass Gott diese menschlichen Züge trägt, weil Menschen ihn sich als eine Art Big Daddy ausgedacht haben. Dem will ich nicht widersprechen.

Aber angenommen, es „gibt“ wirklich eine Transzendenz, kann sie ohne derlei Charakterzüge auskommen, kann sie ganz ohne Eigenschaften (die ja immer eine menschliche Formulierung sind) auskommen? Kann es einen „gott“, eine Transzendenz ohne Namen und Eigenschaften geben?

Aufgrund der Überlegung, dass alles, was mensch sich in seinem Hirn ausdenken kann, viel kleiner sein muss, als „gott“ / die Transzendenz? Sprich, das mensch weder zur Erkenntnis der Welt noch zur Erkenntnis Gottes geschaffen / befähigt ist? Sondern nur dazu, sich Geh-hilfen fürs Leben auszudenken (den Gott und seine mittelbare KOmmunikation mit ihm)?

Kann es sein, dass „Gott“ alles ist, was sich jenseits unserer Erkenntnisfähigkeit befindet - was vermutlich fast unendlich viel ist, allein die physische Ausdehung des Alls vermag man sich nicht wirklich vorzustellen, wie dann erst den Schöpfer des ganzen? - und dass „Gott“ kein Big Daddy ist, der sich persönlich 24 h am Tag um alle seine Geschöpfe kümmert?

KAnn es sein, dass der abrahamitische Gott aus einer Art Kinderzimmerglaube entspringt, mit dessen Hilfe (Butzemannfunktion) vorrangig sehr konkrete Ziele erreicht werden sollen (Wohlverhalten, um hüben oder nüben Vorteile zu erhalten), der aber nicht einmal die Ahnung einer Ahnung einer Möglichkeit der Erkenntnis befördert?
Wobei ich es schon als weitreichende Erkenntnis betrachten würde, zu erkennen, dass unsere Erkenntnisfähigkeit zunächst sehr begrenzt ist.

Das „zunächst“ gilt der Überlegung, dass Menschen, die vllt. einen Schritt weiterzugehen vermochten, von ihren Zeitgenossen mit Ehrfurcht, Ablehnung, Bewunderung, psychatrischer Diagnose bedacht werden.

Kann es sein, dass der abrahamitische Gott ein unzureichende Beschränkung darstellt, um des Menschen Streben nach Erkenntnis abzulenken und Glaube auf das Befolgen von regeln (im Judentum und ISlam gibt es diese in Mengen, im Christentum wohl auch, aber wohl auch widersprüchliche und Interesse an deren Einhaltung scheint derzeit nicht groß zu sein; Stichwort Scheinefleischverzehr…) zu beschränken?

Fragen über Fragen, dalga

Gibt es auf diese Fragen Antworten, oder gibt es zu diesen Fragen Meinungen?

Hallo!

Wenn Hunde Götter hätten, wären sie canimorph!

=>>>>> http://www.aichberger.de/10D-gott.htm
Hübsche Aussagen über Gott.

Überall sind Götter, nachdem sie nicht mehr mit Naturphänomenen gleich gesetzt werden, anthropomorph.
Und man kann beobachten, wie die Reflexion sie immer mehr entmeschlicht. Und das geht bis zum deus absconditus und „Gott ist das ganz andere“ und zum Nichts.

Gruß Fritz

Fragen über Fragen, dalga

Gibt es auf diese Fragen Antworten, oder gibt es zu diesen
Fragen Meinungen?

Eine Meinung: Vermutlich fällt es leichter, auf die Fragen zu antworten, wenn sie nicht alle in einem Block gestellt werden.

Und eine Antwort auf die Frage der Überschrift: Gott „ist“ sicher nicht anthropomorph, wir beschreiben ihn nur mit menschlichen Vergleichen, weil wir nur in den solchen Bildern von ihm reden können, die wir kennen und geistig erfassen können. Es gab in der Tat eine Zeit in der Theologie, in der nur in negativen Abgrenzungen von Gott gesprochen wurde, weil man ahnte, daß es kaum möglich ist, Gott in unsere Begrifflichkeiten zu fassen. Also „Gott ist nicht ungerecht“. Ein anderer Versuch war, Gott nicht Adjektive zur Seite zu stellen, sondern ihn zu den Eigenschaften selbst zu machen (Gott ist also nicht gerecht, er ist Gerechtigkeit). Aber irgendwie ist das alles nicht so griffig und hat sich wohl deshalb nicht durchgesetzt.

Sicher legt auch die Bibel eine gewisse „menschliche Seite“ Gottes nahe, wenn sie ihn in der Schöpfung mit „Gott spricht…“ beschreibt oder Gott im Garten Eden wandeln läßt… (wobei sich hier im Grund der Hund in den Schwanz beißt, denn diese Geschichten erzählen ja vermutlich bereits von einem anthropomorphen Gott, weil ihre Verfasser sich Gott menschlich vorgestellt hatten…).

Spätestens mit Jesus Christus hat Gott allerdings (nach christlichem Glauben) eine menschliche Gestalt angenommen. Und auch das spielt sicher in unser Gottesbild mit hinein - ebenso wie der Umstand, daß Jesus von Gott als „Vater“ spricht und ihn (obwohl er im AT durchaus auch weibliche Züge trägt) damit in unserer Vorstellung vermännlicht.

Das anthropomorphe Gottesbild ist aber, davon abgesehen, nicht auf die abrahamitischen Religionen beschränkt, sondern begegnet z.B. auch im römischen oder griechischen Polytheismus oder in Gott-Mensch-Kulten wie z.B. bei den (alten) Ägyptern.

Gruß, Martinus…

„man soll sich kein bildnis (von gott) machen“
„gott schuf den menschen nach seinem ebenbild“

was mich an dieser ganzen gott-sache stört, ist, dass gott, wenn er denn die die welt, die menschen, alles erschaffen hat, ja wohl allmächtig sein muss. wieso sollte ein allmächtiger gott menschen erschaffen?

„gottes wege sind unergründlich“

Hallo Dalga,

Wieso ist das so?

weil der Mensch sich seinen Gott selber erschafft.

Gandalf

Gott als Despot

Guten Tag, Dalga

Die Thora der Juden wie auch das Alte Testament der
Christen enthalten eine Vielfalt von Vorstellungen über
Gott.

Eine Vorstellung von Gott ist untrennbar mit der
Lebenserfahrung der Menschen der Antike verbunden: Sie
lebten unter Despoten.

Der Despotismus ist eine Staatsform, in der das
Staatsoberhaupt die unumschränkte Herrschaft ausübt.

Die Bewohner des Staates sind ihrem Despoten zu
unbedingtem Gehorsam verpflichtet; es gibt nur
Untertanen bzw. Sklaven. Die Gnade des Despoten muss
mit Wohlverhalten erkauft werden. Ungehorsam wird
gnadenlos und grausam verfolgt.

Der Despot baut einen extremen Personenkult auf: Er ist
gottähnlich bzw. Gott.

So ist in der Thora eine Gottesvorstellung Gott als
Despot, der gnadenlos straft oder gnädig sein kann.
Wenn Gott nicht gnädig gewesen wäre, hätte Abraham
seinen Sohn in unbedingtem Gehorsam geopfert …

Freundlich grüsst

Rolfus

Ein Gott,der sich wiss.einfangen lässt = kein Gott
Gottseidank lässt sich Gott nicht durch irgendwelche Menschlein „wissenschaftlich“ einfangen … das wäre kein „Gott“ mehr.

Mit Gott ist es wie mit dem Telefon: solange du es/ihn nicht ausprobierst, wird man nie erfahren, wie und ob „es“ auch „funktioniert“.

Genial einfach - da braucht es keine „Religionswissenschaft“ - wäre ja auch die Schwarzen im Busch von Papua Neuguinea und Tante Emma in Buxtehude benachteiligt.

Hallo,
ob Gott anthropomproh ist, weiß kein Mensch, er wird so dargestellt.
Menschen stellen Gott dar, wie anders als in menschlicher Redeweise.
Ist etwas die NAturwissenschaft anthropomorph, auch dort wird z.B. con der Sonne reflexiv geredet („dreht s-i-c-h“) und es ist ja eine durchaus angemessene Frage, ob denn die Sonne reflexiv sein kann.

es scheint, dass der Gott der abrahamitischen Religionen sehr
anthropomorphe Züge trägt.

Es scheint hier eine Menge UNkenntnis vorzuliegen.
Für das Christentum: Man lesen den Römerbrief, was hier von der Gerechtigkeit Gottes ausgesagt ist, ist kaum mit menschlicher Gerechtigkeit zu vergleichen.

Ich nenne das jetzt mal
anthropomorph, wiewohl ich mich nicht auf Äußerlichkeiten,
sondern auf Charakterzüge beziehe (vllt. gibt es für
charakterliche Anthropomorphie einen passenderen Ausdruck?
Welchen?)

Nein, der Ausdruck ist schon richtig, und auch seit Urzeiten so gerbaucht worden. In der christlichen Theologie ist man recht früh auf dies Problem gestoßen und zu dem Schluss gekommen, dass man von Gott. eben um anthropomorphe Redeweise zu verhindern, nur in Negationen reden könne.

Wieso ist das so? Eine Antwort kann sicherlich lauten, dass
Gott diese menschlichen Züge trägt, weil Menschen ihn sich als
eine Art Big Daddy ausgedacht haben. Dem will ich nicht
widersprechen.

Wer widerspricht schon gerne seinen eigenen simplen Antoworten.

Aber angenommen, es „gibt“ wirklich eine Transzendenz, kann
sie ohne derlei Charakterzüge auskommen, kann sie ganz ohne
Eigenschaften (die ja immer eine menschliche Formulierung
sind) auskommen? Kann es einen „gott“, eine Transzendenz ohne
Namen und Eigenschaften geben?

Warum denn nicht?

Aufgrund der Überlegung, dass alles, was mensch sich in seinem
Hirn ausdenken kann, viel kleiner sein muss, als „gott“ / die
Transzendenz? Sprich, das mensch weder zur Erkenntnis der Welt
noch zur Erkenntnis Gottes geschaffen / befähigt ist? Sondern
nur dazu, sich Geh-hilfen fürs Leben auszudenken (den Gott und
seine mittelbare KOmmunikation mit ihm)?
Kann es sein, dass „Gott“ alles ist, was sich jenseits unserer
Erkenntnisfähigkeit befindet - was vermutlich fast unendlich
viel ist, allein die physische Ausdehung des Alls vermag man
sich nicht wirklich vorzustellen, wie dann erst den Schöpfer
des ganzen? - und dass „Gott“ kein Big Daddy ist, der sich
persönlich 24 h am Tag um alle seine Geschöpfe kümmert?

Warum sollte das nicht so sein? Gegen welche Gottesvorstellung wehrst Du Dich? Gegen Deinen eigenen Kinderzimmerglauben? Wo siehst Du das in den abrahamitischen Religionen vertreten?
Vielleicht sollte man nicht für alles den „Gott-für-mich-Baukasten“ bemühen. ODer wenn doch nicht immer gleich meinen, man wäre nun besonders klug oder gar originell.

KAnn es sein, dass der abrahamitische Gott aus einer Art
Kinderzimmerglaube entspringt, mit dessen Hilfe
(Butzemannfunktion) vorrangig sehr konkrete Ziele erreicht
werden sollen (Wohlverhalten, um hüben oder nüben Vorteile zu
erhalten), der aber nicht einmal die Ahnung einer Ahnung einer
Möglichkeit der Erkenntnis befördert?

Kann es sein, dass dies eine ziemlich falsche These ist, aus der nicht nur völlige Unkenntnis der abrahamitischen Religionen, sondern auch der Religionsgeschichte spricht?

Wobei ich es schon als weitreichende Erkenntnis betrachten
würde, zu erkennen, dass unsere Erkenntnisfähigkeit zunächst
sehr begrenzt ist.

Herzlichen Glückwunsch also, als abendländischer Mensch hast Du soeben nachvollzogen, was schon seit der Antike Allgemeingut ist.

Kann es sein, dass der abrahamitische Gott ein unzureichende
Beschränkung darstellt, um des Menschen Streben nach
Erkenntnis abzulenken und Glaube auf das Befolgen von regeln
(im Judentum und ISlam gibt es diese in Mengen, im Christentum
wohl auch, aber wohl auch widersprüchliche und Interesse an
deren Einhaltung scheint derzeit nicht groß zu sein; Stichwort
Scheinefleischverzehr…) zu beschränken?

Auch hier wäre vor der These eine gründliche INformation von Nöten gewesen. Es ist einfach falsch, was Du hier behauptest bzw. in Deinen Fragen formulierst.

Fragen über Fragen, dalga

Gibt es auf diese Fragen Antworten, oder gibt es zu diesen

Fragen Meinungen?

Antworten habe ich schon gegeben, meine Meinung willst Du lieber nicht wissen.

Unfassbare Grüße
Taju

Mit Gott ist es wie mit dem Telefon: solange du es/ihn nicht
ausprobierst, wird man nie erfahren, wie und ob „es“ auch
„funktioniert“.

Das heißt ungefähr soviel wie: „Solange du nicht an Gott glaubst wirst du auch keine Bestätigung seiner Präsenz erhalten.“

Das klingt verkehrt für mich. Ich will schon vorher Argumente bevor ich mich auf etwas „einlasse“.

Nix für ungut
Morrighan

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Ausprobieren
Hm, klingt verkehrt für mich :wink:

Bevor das Telefon erfunden war: man hätte dir sonstwas von diesem „Gerät“ erzählen können - was willst du für Argumente von „Dingen“, die du nicht kennst, nie hattest, nie ausprobiert hattest.

Eben Beispiel Erfindung des Telefon oder Morseapparates, wenn du so willst:
da kann man dir viel erzählen, wie das funktioniert, die Technik zeigen, Dinge, die du noch nie (hypothetisch ins Jahr 1837 versetzt) gesehen hast.

„Argumente“ würdest du da gar nicht verstehen können, weil du diese Gerätschaften noch nie gesehen hast.

Was bleibt dir?

a) Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht und bleibst lieber bei deinen Rauchzeichen

oder

b) Gerät ausprobieren: Hörer in die Hand nehmen, wählen, horchen, wer oder was sich wie am anderen Ende der Leitung meldet.

Da kann ich dir viel vorher an Argumenten erzählen, dass du dann in diesem Ding, genannt Hörer, eine andere Stimme hören wirst etc.

Du wirst es erst erfahren und erfassen können, WENN du dich auf das Experiment SELBST einlässt: abheben, wählen, horchen …

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dann lieber …
… an rosa Einhörner oder grüne Waldfeen glauben (die sind nämlich für den Regen verantwortlich), oder an Zeus oder Thor, oder an viele Götter. Und das kann ich mit derselben Begründung, die Du anführst.

nix für ungut

Morrighan

Bevor das Telefon erfunden war: man hätte dir sonstwas von
diesem „Gerät“ erzählen können - was willst du für Argumente
von „Dingen“, die du nicht kennst, nie hattest, nie
ausprobiert hattest.

Eben Beispiel Erfindung des Telefon oder Morseapparates, wenn
du so willst:
da kann man dir viel erzählen, wie das funktioniert, die
Technik zeigen, Dinge, die du noch nie (hypothetisch ins Jahr
1837 versetzt) gesehen hast.

„Argumente“ würdest du da gar nicht verstehen können, weil du
diese Gerätschaften noch nie gesehen hast.

a) Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht und bleibst
lieber bei deinen Rauchzeichen

oder

b) Gerät ausprobieren: Hörer in die Hand nehmen, wählen,
horchen, wer oder was sich wie am anderen Ende der Leitung
meldet.

Da kann ich dir viel vorher an Argumenten erzählen, dass du
dann in diesem Ding, genannt Hörer, eine andere Stimme hören
wirst etc.

Du wirst es erst erfahren und erfassen können, WENN du dich
auf das Experiment SELBST einlässt: abheben, wählen, horchen

Mit Gott ist es wie mit dem Telefon: solange du es/ihn nicht
ausprobierst, wird man nie erfahren, wie und ob „es“ auch
„funktioniert“.

Das heißt ungefähr soviel wie: „Solange du nicht an Gott
glaubst wirst du auch keine Bestätigung seiner Präsenz
erhalten.“

Das klingt verkehrt für mich. Ich will schon vorher Argumente
bevor ich mich auf etwas „einlasse“.

Nix für ungut
Morrighan

Denkfehler

… an rosa Einhörner oder grüne Waldfeen glauben (die sind
nämlich für den Regen verantwortlich), oder an Zeus oder Thor,
oder an viele Götter. Und das kann ich mit derselben
Begründung, die Du anführst.

Nur: du hast einen Denkfehler drin: am Telefon WIRST du eine Antwort bekommen, bei rosa Einhörnern nicht, da kannst du auf Regen warten, bis du schwarz oder rosa wirst.
Darin liegt ja die Lösung: im Ausprobieren, nicht im „dran glauben“ - ohne auszuprobieren, ob „am Ende der Leitung“ sich was tut …

Das klingt verkehrt für mich. Ich will schon vorher Argumente
bevor ich mich auf etwas „einlasse“.

Gilt das bei dir für jede Beziehumg? Welche argumentative Vorleistung
musste oder müsste eine Lebenspartnerin bringen?
Rolf

Hallo!
Lies mal
Dionysius Areopagites: de mystica theologica.
Dann bist du von solchen Ansichten geheilt. Gott ist der Große Unbekannte.
Gruß!
Hannes

… muss es natürlich heißen.
'tschuldigung für den Vertipper!

Einzigartig

Hallo dalga,

es ist ein Grundanliegen der Offenbarungen, die zu Abraham, Moses, Jesus und Mohammed kamen, daran zu erinnern, dass das Wesen Gottes {s.w.t.} erhaben über alle Kategorien und unvergleichlich ist (siehe Zehn Gebote, siehe Koranvers „Nichts ist Ihm gleich“ etc.).

Die scheinbaren Anthropomorphismen sind eher rhethorischer Natur, und manche Sachverhalte lassen sich dem Menschen am besten bewusst machen, wenn Ausdrücke benutzt werden, die zu seinem Denken und Fühlen gut passen.

Schöne Grüße,

Mohamed.

Naja, wenn ich mich verliebe, dann sehe ich zumindest den Menschen in den ich mich verliebt habe. Ich weiß also, dass es ihn gibt. Aber jahrelang am „Telefon zu hängen“ und keine Rückbestätigung für die Existenz des Wesens am anderen Ende der Leitung zu bekommen ist keine Option für mich.

M.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

… an rosa Einhörner oder grüne Waldfeen glauben (die sind
nämlich für den Regen verantwortlich), oder an Zeus oder Thor,
oder an viele Götter. Und das kann ich mit derselben
Begründung, die Du anführst.

Nur: du hast einen Denkfehler drin: am Telefon WIRST du eine
Antwort bekommen, bei rosa Einhörnern nicht, da kannst du auf
Regen warten, bis du schwarz oder rosa wirst.

Wer sagt Dir dass ich momentan nicht mit Zeus kommuniziere? Es gibt genug Religionen, bei denen Menschen behaupten sie hätten einen Draht zu IHREM Gott. Also warum kann das bei mir nicht Zeus, Thor oder eben ein Einhorn sein?

Darin liegt ja die Lösung: im Ausprobieren, nicht im „dran
glauben“ - ohne auszuprobieren, ob „am Ende der Leitung“ sich
was tut …

Damit bin ich seit meinem 16.ten Lebensjahr durch. Ungefähr da habe ich auch aufgehört bei der Katholischen Jungschar mitzumachen. Es tut sich einfach nichts am anderen Ende der Leitung. Wenn es IHN gibt, dann scheint ihm ziemlich egal zu sein was wir (die Menschen) hier treiben.

Gruß
Morrighan

Der freie Wille des Menschen
Hallo erstmal,

Wer sagt Dir dass ich momentan nicht mit Zeus kommuniziere? Es
gibt genug Religionen, bei denen Menschen behaupten sie hätten
einen Draht zu IHREM Gott. Also warum kann das bei mir
nicht Zeus, Thor oder eben ein Einhorn sein?

Ich fürchte, Zeus wird dir „am Ende des Telefons“ gar keine Antwort geben, hab ich recht oder was erzählt er dir so?

Darin liegt ja die Lösung: im Ausprobieren, nicht im „dran
glauben“ - ohne auszuprobieren, ob „am Ende der Leitung“ sich
was tut …

Damit bin ich seit meinem 16.ten Lebensjahr durch. Ungefähr da
habe ich auch aufgehört bei der Katholischen Jungschar
mitzumachen. Es tut sich einfach nichts am anderen Ende der
Leitung.

Och, das ist wie mit allem: was ich ERNSTHAFT betreibe, das wirkt auch; bevor sich „am anderen Ende der Leitung“ was tut, musst DU schon erstmal was TUN - oder willst du immer nur der reagierende Part sein, quasi, überspitzt gesagt, Marionette des „anderen Endes der Leitung“?

Damit zu deinem zweiten Thema, das man natürlich nicht einfach so zusammenhanglos vermengen kann:

Wenn es IHN gibt, dann scheint ihm ziemlich egal zu
sein was wir (die Menschen) hier treiben.

Ich würde sagen, egal ist es ihm wahrscheinlich nicht. Aber: was die Menschen hier treiben, sagst du ganz richtig: DIE MENSCHEN sind es, die hier was „treiben“ - nicht (ein) Gott.

Und Gott hat den Menschen den freien Willen gegeben, damit wir eben nicht seine beliebigen Marionetten sind. Was wir Menschen mit unserem freien Willen machen **haben wir ganz alleine zu verantworten und zwar mit allen Konsequenzen für uns, für unsere Mitmenschen, für unsere Umwelt, unsere Gesundheit, unsere Kinder etc.
Wäre schon bequem, wenn man für alles Unheil auf der Welt das prima einem „Gott“ in die Schuhe schieben könnte so à la warum er das zulässt …

Wir haben den freien Willen bekommen, wie wir damit umgehen, ist UNSERE Verantwortung, nicht die von Gott.

Wir KÖNNEN uns (als FREIE Entscheidung) nach ihm richten, müssen es aber nicht. Nur sollten man sich dann bewusst sein, dass, WENN ich mich NICHT nach ihm richte, ich alleine die Verantwortung für mich habe und das, was ich „anstelle“ und das, wo andere mit reingezogen werden, betroffen sind etc.

Eigentlich ganz simpel …

Aber die Mehrheit, die am „Ende der Leitung“ nichts hört (hören will), schiebt dann auf einmal - obwohl sie sonst nicht an „Gott“ glauben - eben einem solchen die Verantwortung für das Leid der Welt in die Schuhe … also wie denn nu …**

[MOD] Off Topic Thread bitte per Mail weiterführen
Meine Lieben,

darf ich Euch bitten Eure Privat Diskussion über Mission, Gott und die Welt bitte per Mail weiter zu führen, denn mit der Ausgangsfrage hat dies nun gar nichts mehr zu tun.

Ich weise ausserdem noch einmal ausdrücklich auf die Brettbeschreibung hin: Missionierungen sind hier nicht willkommen. Haltet Euch bitte dran und handelt dies per Mail aus.

Gruss
Y.- [MOD] Religionswissenschaft