Warum kann ich einfach mal nichts tun?

Hallo,

Es ist schon traurig.

Kein Widerspruch. Angesichts deines Fazits.

Mein Kopf sagt, dass ihr und mein Mann recht habt.
Allerdings fühle ich es nicht so!

Ausrufezeichen am Ende…

Und weshalb fühlst du es nicht so?

Wem willst du dich ohne Not anpassen, wenn du dich nicht unwohl fühlst?

Andere (viele, sehr viele) nehmen Beruhigungs-, Schlafmittel, Antidepressiva (die Unmotivierten, Lustlosen, zu-keiner-Aktion-Fähigen, weil tatsächlich krank), Aufputschmittel, Alkohol etc. tagtäglich ein.

Jetzt, wo ich glaubte es geht mir prima, und ich könnte Bäume
ausreissen, dann das.

Was eigentlich? Das einseitige Zureden einiger weniger kratzt an deinem Wohlgefühl?

Deswegen möchte ich besonders den kritischen Stimmen hier
danken.

Ich hoffe, du siehst meine ebenso als kritisch im Sinne des Wortes an.

nasziv

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Auch das ist wichtig!
Lieber nasziv,

dir danke ich natürlich auch!!

Du hast recht und auch das, was du geschrieben hast, ist mir gestern durch den Kopf gegangen.

Es gibt in allen Bereichen des Lebens ein Für und Wider.

In diesem Fall ist es ja grundsätzlich nicht schlecht, dass ich „arbeitswütig“ bin. Ich bin ein sehr aktiver Mensch, obwohl ich keinen Sport treibe. Sollte ich nun aufhören damit, werde ich sicherlich (vor allem weil ich nie aufpasse was ich esse) zunehmen.

Das ist ein sehr „praktischer“ Grund, um nicht einfach mit allem sofort aufzuhören.

Dennoch muss ich angesichts meiner angeschlagenen Wirbelsäule kürzer treten.

Wenn ich gerne lesen will, muss ich mir die Zeiten einräumen und anderweitig einsparen; man hat eben nur 24 am Tag und einige Stunden brauch man zum schlafen.

Ich möchte auch nicht so werden wie mein Mann! Er ist wie er ist! Aber ich denke, dass wir beide uns da gut ergänzen: ich treibe ihn wohl an mit meiner Art und er bremst mich!

Es geht mir wohl weniger um den Kick des Arbeitens sondern um positiven Zuspruch derer, denen ich helfe! Es ist, so glaube ich, also keine Sucht!

Ich sollte eher darüber nachdenken, warum mir der Zuspruch und der Lob anderer so wichtig ist, dass ich mich überarbeite (zu schweres heben usw.). Wobei das bei meiner Vergangenheit allerdings ein offenes Geheimnis ist!

Ich habe mit meinem Mann gestern bei einem Spaziergang über vieles gesprochen und bin eben zu dem Schluss gekommen, dass es keine Arbeitssucht ist.
Die Leute loben mich und ich freue mich, und will noch mehr Lob.
Du glaubst gar nicht, was man alles lernen kann! Ich habe bei meiner Freundin einen Steinchenteppich verlegt 16qm und hätte es eigentlich aus gesundheitlichen GRünden nicht tun dürfen.
Das überschwengliche Dankeschön und die Umarmung haben mir aber sooo gut gefallen, dass ich mich dann sofort für neue Arbeiten angeboten habe.
Daran muss ich arbeiten! Und nicht an einer Sucht, denke ich!

Ich habe die Texte und Gedanken aller noch zwei, dreimal durchgelesen. Alleine und mit meinem Mann zusammen. Leider kennt mich hier keiner wirklich so gut, dass man allen Aussagen ein absolutes „JA“ schenken kann. Sie sind richtungsweisend und ich habe Ideen, über die ich nachdenken kann.

Vielen Dank auch für deine kritische Stimme!!

Liebe Grüße
Ayse

Hallo,

wie heißt es doch so schön: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!“, und da wird es jetzt mit deinen weiteren Ausführungen etwas kurios. Du behauptest zwar, es sei keine Sucht, aber Du schilderst jede Menge - weitere - Anzeichen die genau darauf hinweisen. Weiterhin behauptest Du, dass es Dir dabei gut gehe, den „Kick“ des Lobes liebst, und daher nach einer an sich aus gesundheitlichen Gründen verbotenen Arbeit gleich noch mehr Engagement anbietest, während Du andererseits „an Dir arbeiten willst“, Dir Zeit zum Lesen nehmen möchtest, was natürlich bedingt gerade nicht nur darauf zu verzichten, sich noch mehr aufzuhalsen, sondern sogar erfordern würde, dass Du dein bisheriges Pensum reduzierst.

Auch dieses „Schreckgespenst“, im Sinne eines „ich will nicht werden wie mein Mann“, hat schon bedenkliche Züge, weil Du da eine in deinen Augen bestehende „Übertreibung“ eines „lockereren Lebens“ ablehnst, um die es ja für Dich gar nicht geht. Du musst/sollst ja nicht werden „wie dein Mann“, sondern solltest versuchen für Dich eine Einstellung und ein Tempo und ein Maß zu finden, was Dir und deinem Tatendrang einerseits gerecht wird, andererseits aber Überforderung ausschließt (gerade auch wenn Du schon körperlich an Grenzen stößt), Zeit für Ruhe lässt, und auch besser „partnerschaftskompatibel“ ist, als dein bisheriges Pensum.

Und nachdem Du ja auch zunächst verneint hast, dass es Auslöser für dein Verhalten in deiner Vergangenheit geben könnte, hast Du gerade diese ja jetzt auch mehrfach bestätigt, schwankst aber in der Bewertung möglicher Auswirkungen in deinen diversen Antworten hier nach wie vor nicht unerheblich.

Das wären so ein paar Dinge, die ich mir an deiner Stelle schon noch mal durch den Kopf gehen lassen würde.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

Hallo,

wie heißt es doch so schön: „Einsicht ist der erste Schritt
zur Besserung!“, und da wird es jetzt mit deinen weiteren
Ausführungen etwas kurios.

Es wird sicherlich ambivalent, da ich ja noch hin und herüberlege.
Es ist also das letzte Wort nicht gesprochen.

Es ist ein Prozess, wo man Für und Wider abwägt, man das eine oder andere versucht aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und entsprechend bewertet!
Es mag sein (ist auch so), dass es so klingt, als ob ich ein und dieselbe Sache erst bejahe und dann im selben Atemzug wieder verneine.
Ich denke (wenn auch teilweise nicht sehr bewusst) darüber nach.
Welche Punkte treffen zu, wie kann ich die Gründe erforschen, sind die angeführten Gründe richtig; muss es aus diesen Gründen genau zu dieser Auswirkung kommen, ect. pp.!

Du behauptest zwar, es sei keine
Sucht, aber Du schilderst jede Menge - weitere - Anzeichen die
genau darauf hinweisen.

Kannst du mir diese bitte benennen? Welche Anzeichen meinst du?

Weiterhin behauptest Du, dass es Dir
dabei gut gehe, den „Kick“ des Lobes liebst, und daher nach
einer an sich aus gesundheitlichen Gründen verbotenen Arbeit
gleich noch mehr Engagement anbietest, während Du andererseits
„an Dir arbeiten willst“, Dir Zeit zum Lesen nehmen möchtest,
was natürlich bedingt gerade nicht nur darauf zu verzichten,
sich noch mehr aufzuhalsen, sondern sogar erfordern würde,
dass Du dein bisheriges Pensum reduzierst.

Das geht auch nicht von jetzt auf gleich! Klar bin ich geneigt immer wieder mir Neues aufzuhalsen.
Aber ich frage mich, warum ich aufhören soll, wenn ich doch offensichtlich Spaß daran habe?
Arbeiten (Z.B. Bügeln) schiebe ich gerne vor mir her!Sooo arbeitsgeil bin ich also nicht, was mich zu dem Gedanken bringt, dass Sucht wohl falsch ist!

Auch dieses „Schreckgespenst“, im Sinne eines „ich will nicht
werden wie mein Mann“, hat schon bedenkliche Züge, weil Du da
eine in deinen Augen bestehende „Übertreibung“ eines
„lockereren Lebens“ ablehnst, um die es ja für Dich gar nicht
geht.

Ja, wenn keiner was macht, dann wird es bald aussehen wie bei Hempels unterm Sofa.
Ich glaube, dass mein Mann ein mehr als gemütlicher Mensch ist. Selbst die Aufgabe Spülmaschine ein- und ausräumen und Arbeitsplatte sauber halten muss ich an etlichen Tagen selbst machen, weil es sonst 2 Tage liegenbleibt! Von Arbeitssucht könnte man bei ihn wohl eher nicht sprechen! So wollte ich nicht werden!(Ich lasse seine Arbeit tatsächlich liegen, auch wenn es nicht einfach ist)

Du musst/sollst ja nicht werden „wie dein Mann“, sondern
solltest versuchen für Dich eine Einstellung und ein Tempo und
ein Maß zu finden, was Dir und deinem Tatendrang einerseits
gerecht wird, andererseits aber Überforderung ausschließt
(gerade auch wenn Du schon körperlich an Grenzen stößt), Zeit
für Ruhe lässt, und auch besser „partnerschaftskompatibel“
ist, als dein bisheriges Pensum.

Das ist richtig! Ich glaube, dass ich eher daran arbeiten sollte, dass es nicht anfängt in der Beziehung zu stören.

Denke ich allerdings an die Zeit vor 16/18 Jahren, dann will ich nie wieder in diese Zeit zurück! Depressionen, Bleidecke, kein Gefühl mehr für Tag oder Nacht, alles im Chaos…dann lieber so wie jetzt!

Und nachdem Du ja auch zunächst verneint hast, dass es
Auslöser für dein Verhalten in deiner Vergangenheit geben
könnte, hast Du gerade diese ja jetzt auch mehrfach bestätigt,
schwankst aber in der Bewertung möglicher Auswirkungen in
deinen diversen Antworten hier nach wie vor nicht unerheblich.

Ja, klar schwanke ich, weil ich noch in einem Prozeß des Überlegens und Bewertens bin.
Dass ich anfangs Dinge verneinte, lag wohl daran, dass ich mir bis dahin noch keine Gedanken gemacht hatte.
Ich kenne mich, das doch erhebliche hin- und herschwanken ist absolut normal. Ich gehe gerne von einem Extrem ins andere, um dann den besten Mittelweg zu finden.

Das wären so ein paar Dinge, die ich mir an deiner Stelle
schon noch mal durch den Kopf gehen lassen würde.

Gruß vom Wiz

Grüße zurück und vielen Dank!

Ayse

Ayse,

Du kannst das nicht alleine schaffen. Wirklich nicht.

Woran man eine Sucht erkennt? Indem man bemerkt, dass man sein Verhalten rechtfertigt („Lieber so.“; „warum ich aufhören soll, wenn ich doch offensichtlich Spaß daran habe?“) oder relativiert (dein ganzer erster Absatz und auch der zweite absatz) und dann begründet, warum man nicht anders sein will („so will ich nie wieder werden“).

Erinnerst Du Dich, was hier vorher gesagt wurde von wegen ein Suchtverhalten durch das andere zu ersetzen? Jetzt bist du genauso geschäftig und intensiv am werkeln und putzen undräumen, wie du vorher am faulenzen und nichtstun warst. Eins ist genauso schädlih wie das andere - faulheit macht krank, und übermäßige Aktivität genauso. Der Körper braucht eine ausgewogene Mischung aus Aktivität und Ruhe. Und irgendwann (wird gar nicht mal so lnge dauern) hast du auch einfach nicht mehr die Kraft, so geschäftig zu sein.

Ayse, du kommst da alleine nicht raus, niemand kann das. Such dir hilfe! Solange Du es alleine versuchst, kommst du nie auf einen grünen Zweig. Eine Therapie bietet dir Außensicht und Denkanstöße und Leitung, das können wir hier nicht und du alleine erst recht nicht.

die Franzi

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Dieses Verhalten fasste ein Bekannter bei sich selbst mit
„die heimliche Sucht gebraucht zu werden“ zusammen…

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Hi,

Es geht mir wohl weniger um den Kick des Arbeitens sondern um positiven Zuspruch derer, denen ich helfe! Es ist, so glaube ich, also keine Sucht!

Drogensüchtige sind nicht süchtig, weil sie den Nadelpieks etc so cool finden, sondern weil danach, wenn die Droge drin ist, ein wohliger Zusdtand entsteht. Drogensucht bedeutet, dass die Leute das Belohnungssystem (die Ausschütung von Glückshormonen) chemisch aktivieren. Du bist arbeitsüchtig - du aktivierst dein Belohnungssystem durch Arbeit, die Belohnung ist das Lob und die Bewunderung der anderen.

Ich sollte eher darüber nachdenken, warum mir der Zuspruch und der Lob anderer so wichtig ist, dass ich mich überarbeite (zu schweres heben usw.). Wobei das bei meiner Vergangenheit allerdings ein offenes Geheimnis ist

Wenn Dein Verhalten normal wäre, dann wäre es für Di leicht, Dinge zu begrenzen, die Dir wehtun. Du wärest zwar traurig, aber du würdest sie einschränken, um dich zu schützen. Das ist gesundes Verhalten.

Ob man dein Verhalten nun unter „Sucht“ einstuft oder es „klassisch konditioniert“ nennt, ist einerlei - Süchte fallen auch unter klassisches Konditionieren.

Damit wir uns nicht missverstehen: Keiner will einen Faulpelz aus Dir machen. Jeder von uns ist unterschiedlich fleißig und aktiv. Aber normalerweise unterläßt selbst der aktivste Mensch Dinge, die ihm Schmerzen bereiten, und er findet Zeit für Dinge, die ihm Vergnügen bereiten, auch wenn die wenig mit Aktivität zu tun haben.

die Franzi

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Dieses Verhalten fasste ein Bekannter bei sich selbst mit
„die heimliche Sucht gebraucht zu werden“ zusammen…

Da könnte was dran sein…

Wenn der Leidensdruck
Liebe Franzi,

ich glaube, dass man bestimmte Verhaltensweisen durchaus ändern/verlagern kann.
Ich bin nun auch die letzte, die keine Hilfe in Anspruch nehmen würde, wenn nur der Leidensdruck groß genug ist.

Ich habe ja eine jahrelange Psychotherapie hinter mir.

Es war sehr schwierig den richtigen Therapeuten zu finden, mit dem ich auch klar kam und von dem ich mir was annehmen konnte!

Ich bin nicht einfach: erst muss ich vertrauen können! Und ich weiß, dass meine letzte Therapeutin nicht mehr tätig ist.

Ich weiß auch, dass erst mein „Grundmisstrauen“ abgebaut werden muss. Das ist ja bei normalen Leuten nicht einfach, bei mir bestimmt noch schwieriger.
So war es eine Odysee eine Therapeutin zu finden (4 Anläufe hat es gebraucht!) und dann auch noch hinzukommen. Täglich 50km hin und 50 km zurück, dann nur noch wöchentlich, monatlich und irgendwann war ich soweit, dass ich ohne ihre Hilfe auf den Beinen stehen konnte und nicht ständig ans „Ableben“ dachte.

Vielleicht ist der Leidensdruck nicht groß genug, vielleicht glaube ich wirklich, dass ich es alleine schaffe.
Viele Ängste habe ich in den Griff bekommen ohne Hilfe.

Ich musste lernen mein Verhalten von jetzt auf gleich zu ändern, da sonst Dinge geschehen wären, die mir geschadet hätten…manchmal versucht man einfach zu überleben! Es geht nicht immer von jetzt auf gleich, aber es geht!

Ich gebe dir aber grundsätzlich Recht, man kann nicht alles alleine hinbiegen! Wann der Zeitpunkt da ist, dass ich mir professionelle Hilfe suche, weiß ich nicht, aber ich werde spätestens wenn mein Mann darunter leidet (nicht wie jetzt, ab und an ein Spruch und gut) mir jemanden suchen.

Du weisst sicherlich selbst, dass man nur dann zum Arzt geht, wenn man wirklich schmerzen hat.

Ich warte jetzt erst mal ab, was noch so alles kommt.
Ich werde auch noch mit meiner Freundin darüber sprechen, weil sie wahrscheinlich der einzige Mensch ist, der mich wirklich kennt und ehrlich genug ist auch unbequeme Wahrheiten anzusprechen!

Danke dir.

Liebe GRüße
Ayse

Hallo,

Du hattest noch mal nach Suchtanzeichen gefragt. Ich will Dir einfach mal ein Zitat von Dir vor in konzentrierter Form vor Augen halten:

Es geht mir wohl weniger um den Kick des Arbeitens sondern um positiven Zuspruch derer, denen ich helfe! Es ist, so glaube ich, also keine Sucht!

Wie schon in einer anderen Antwort beschrieben: Auch dem Fixer geht es nicht um den Kick, die Nadel zu spüren, sondern um die „Belohnung“ des tollen Gefühls, welches sich einstellt, wenn man die an sich gegebene Schwelle körperlicher Schmerzen überwunden hat.

Und da lieferst Du gleich den nächsten Anhaltspunkt: Du arbeitest körperlich schwer - um dafür ein Lob zu erhalten - obwohl Dir klar ist, dass dein Rücken eigentlich Schonung bräuchte.

Weiter mit dem Zitat:

Ich habe mit meinem Mann gestern bei einem Spaziergang über vieles gesprochen und bin eben zu dem Schluss gekommen, dass es keine Arbeitssucht ist.

Klassische Negierung der Qualifizierung des Suchtverhaltens als genau dieses! Alles spricht dafür, aber nicht sein kann, was nicht sein darf.

Noch einmal Du:

Die Leute loben mich und ich freue mich, und will noch mehr Lob. Du glaubst gar nicht, was man alles lernen kann! Ich habe bei meiner Freundin einen Steinchenteppich verlegt 16qm und hätte es eigentlich aus gesundheitlichen GRünden nicht tun dürfen.
Das überschwengliche Dankeschön und die Umarmung haben mir aber sooo gut gefallen, dass ich mich dann sofort für neue Arbeiten angeboten habe.

Genau, Du schreibst in wenigen Zeilen schon zum zweiten Mal von dem Kick des Lobes, für den Du alles - über das gesunde Maß hinaus - tust. Andere prostituieren sich für das Geld für den nächsten Schuss, Du ruinierst Dir deinen Rücken und die Partnerschaft!

Und dann wieder die Negierung der Sucht:

Daran muss ich arbeiten! Und nicht an einer Sucht, denke ich!

An anderer Stelle schreibst Du, was Du alles machen kannst, wenn dein Männe sein Mittagsschläfchen macht. Würde ich mal - auch - dahingehend interpretieren: „Was ich alles heimlich machen kann, wenn er es nicht mitbekommt, und mich auf mein Suchtverhalten ansprechen kann“. Also klassische Verheimlichung des Suchtverhaltens, wie beim Säufer, der seinen Schnaps in die Thermoskanne umfüllt.

Und dann noch die Dinge, wie der Nachbarin unabgesprochen alleine den Garten zu machen. Sorry, aber so etwas „macht man“ einfach nicht, wenn die Dame nicht gerade bettlägrig ist, oder sonst eine ganz außergewöhnliche Situation vorliegt. Dito dein Putzfimmel im Sinne von „sauberer geht immer“ bzgl. erneuter Terrassenreinigung - wenn mir gar nichts mehr einfällt, dann eben noch mal die Terrasse. Das klingt so nach dem Alki, der sich in der größten Not Haarwasser reinpfeift.

Sorry, aber deutlicher geht es eigentlich gar nicht! Das meine ich jetzt nicht böse/offensiv und verletztend, sondern einfach nur „deutlich“ und mit einem offenbar nötigen Nachdruck, damit Du Dir deiner Situation besser bewusst wirst.

Ich kann deinen Mann nicht dahingehend einschätzen, ob er ein eher fauler oder einfach nur ein „ganz normaler“ Typ ist, aber mach Dir bitte bewusst, dass jemand, der wie Du ständig unter Strom steht, und am Machen und Tun ist, einem „ganz normalen“ Partner immer das schlechte Gefühl vermitteln wird, zu wenig zu tun, und zu faul zu sein (auch wenn er es objektiv gar nicht ist), und das ist für eine Partnerschaft extrem belastend.

Wenn da jemand sein Tagewerk gut und ausreichend hinter sich gebracht hat, und ein wenig vor dem Fernseher abspannt (um dann ggf. nach einer Stunde wieder durchzustarten, und weitere notwendige Aktivitäten zu entfalten), und dann springt da ständig jemand rum, und nimmt ihm diese ggf. auch noch weg, im Sinne von: „Du hast es ja (noch) nicht gemacht“, dann kann das bösen Konfliktstoff bergen. Lass deinen Partner - solange nichts anbrennt - selbst entscheiden wann er was macht, und akzeptiere seine (ganz normalen) Ruhezeiten nicht nur in dem Sinne, dass Du ihn nicht aufscheuchst, und konkret Mitarbeit verlangst, sondern indirekt auch dadurch, dass Du ihm durch dein dauerndes Gewusel und Übernehmen von Aufgaben nicht ständig das schlechte Gewissen vermittelst, jetzt eigentlich nicht ausruhen zu dürfen, weil ja noch so viel zu tun ist/Du es Dir dann mit deinem schlechten Rücken aufhalst. In einem Haushalt ab einer gewissen Größe (gerade mit eigenen Haus) ist eigentlich immer irgendwas zu tun, und könnte man problemlos Monate inkl. der Nächte durcharbeiten. Noch Dinge zu wissen, die noch anstehen, kann also nicht der Maßstab sein, und es ist eine Kunst dafür zu sorgen, die Liste „im Zaum“ zu halten, und trotz 1001 Ding sich auch mal ohne schlechtes Gewissen Ruhe zu gönnen.

Ich könnte jedenfalls die halbe Stunde Ruhe nach der Arbeit, und bevor ich mich wieder in die Küche stelle, nicht genießen, wenn meine Frau ausgerechnet in der Zeit jetzt 1001 Dinge im Haushalt machen, und dabei mir ständig vor der Nase herumwirbeln würde, die ich ohnehin gleich machen wollte. So etwas würde ich ehrlich gesagt - abgesehen von ggf. gegebenem Suchtverhalten - als Provokation empfinden, und zu Streit führen.

Gruß vom Wiz

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Ich denke darüber nach!!
Hallo,

danke für die offenen Worte!!

Ich will es vielleicht auch nicht wahrhaben!!!

Vieles von dir Geschildertes, was meinen Mann betrifft, kommt mir bekannt vor.
Ja, manchmal habe ich das Gefühl, er hat ein schlechtes Gewissen…aber das will ich doch nicht.

Er soll so machen wie ihm beliebt! Ich will ihn nicht zu mehr Arbeit zwingen.

Und noch was gibt mir zu denken jetzt: Ich versuche die Putzerei immer dann zu machen (Großputz) wenn er alle 2 Wochen im Fußball-Stadion ist.
Dann meckert keiner :smile:.

Ich sag ja: das Einsehen zu haben ist nicht so einfach, wenn das Gefühl nicht da ist, dass es Probleme gibt!!

Ich denke jetzt: " jetzt kommt meine schöne Ordnung durcheinander! Hätte ich bloß meinen Mann nicht mitlesen lassen!" Verdammt, ich will kein Problem haben. Diese Zeiten waren seit Jahren vorbei…

Ach, Mensch!
Und Denken ist auch nicht so leicht. Naja, bau ich halt doch noch ein Haus, dann muss ich auch nicht mehr denken :smile: (Scherz)

Übrigens waren deine Worte nicht zu hart! Ich brauche manchmal sehr klare Ansagen und bin überhaupt nicht sauer, sondern sehr dankbar!
(Was früher dazu geführt hätte, dass ich völlig ausflippe, höre ich mir heute sogar dankbar an! Ich bin schonmal kritikfähiger geworden. Also hab ich Hoffnung, dass ich das doch noch in den Griff bekomme!)

Grüße
Ayse