Warum kann mein Kind nicht allein spielen?

Hallo!
Ich habe eine Tochter die jetzt bald 3 Jahre alt ist. Und sie verlässt sich komplett auf mich. Sie erwartet immer Unterhaltungsprogramm von mir, alleine spielt sie sehr sehr selten und wenn dann nur kurz. Ich bin daheim und beschäftige mich viel mit meinem Kind, möchte aber auch mal gerne zbs mal ungestört Zeitung lesen und das sie mal alleine spielt. Aber dann zieht sie sich zurück und weint. Sie fragt mich jeden Tag „wer kommt?“ oder „wo fahren wir hin?“ Sie verlässt sich den ganzen Tag auf mich das ich ihr ihren Tag schön gestalte… das ist doch nicht normal oder?? Sie spielt nur mit ihrer Küche wenn ich mit ihr spiele… ich zeige ihr immer ihre Spielsachen und versuche sie anzuregen zum spielen, aber wenn ich weggehe geht sie mir hinterher… AAAHHH! Ich dreh noch durch! Was kann ich tun?? Die Hannah hat ein schönes Leben, viele Kontakte, sie geht auch schon einen Vormittag in eine Spielgruppe ohne Mama, wir gehen zusammen zum Kinderturnen, die Omas die Tanten kommen regelmäßig zu besuch, auch da Papa kommt jeden Tag abends heim, ich liebe mein Kind und beschäftige mich auch wirklich gern und viel mit ihr… ABER warum muss das IMMER sein?? Wer hat gute Tipps für mich?? Danke! Die Hannah „mog immer alles ned“ des is jetzt keine Phase, sondern des zieht sich schon durchs leben… sie braucht immer eine Hilfestellung von mir. Gelaufen ist sie erst mit 19 Monaten, essen tut sie von alleine auch nur wenn sie schon „Bauchiweh“ hat vor lauter Hunger. Und Sauber werden geht auch überhaupt nu ned, weil „Hannah mog ned“…

Hallo Manu,
sich allein zu beschäftigen und allein zu spielen müssen Kinder nach und nach lernen. Ich nehme mal an, dass du dich bisher IMMER mit ihr beschäftigt hast, wenn sie es wollte. Da kann sie natürlich nicht verstehen, warum das jetzt auf einmal anders sein soll. So musst du dir jetzt nach und nach deinen Freiraum erarbeiten. Ich würde sie überall mit einbeziehen, wo sie mithelfen kann, z. B. Kochen, backen, Wäsche zusammenlegen (meine Tochter hat mit Vorliebe Handtücher und Geschirrtücher zusammengelegt, hier muss man natürlich in der Lage sein, über manche Dinge hinweg zu sehen, ordnen kann man das später noch :smile:.
Da wo sie nicht helfen kann oder wo du etwas allein erledigen möchtest, musst du dich konsequent durchsetzen. Das muss die Mama jetzt allein machen oder die Mama möchte jetzt mal in die Zeitung schauen. Wenn ich damit fertig bin machen wir …
Ich würde hier klein anfangen, vielleicht mit 10 Minuten. Bei meiner Enkelin hat hier vorzüglich ein Küchenwecker geholfen. Erst wenn der klingelt, habe ich wieder Zeit. Mach ihr Vorschläge, was sie in dieser Zeit tun kann. Vielleicht möchte sie sich auch daneben setzen und auch ein Bilderbuch ansehen. Aber bleibe konsequent und lass dich erst „stören“ wenn die Zeit um ist. So kannst du versuchen die Zeiten nach und nach zu steigern. Vielleicht gibst du dem ganzen einen Namen, z. B. „jetzt ist Mamazeit“ oder „Spielpause“. So sparst du dir später, wenn das gut klappt, einmal die Uhr.

DEN ultimativen Tip habe ich für dich auch nicht, aber das geschriebene entspricht ungefähr meinen Erfahrungen. Jedes Kind ist natürlich anders. Meine Tochter hat gern und oft allein gespielt. Meine Enkelin dagegen kann das bis heute noch nicht richtig und sie wird schon 10 :smile:
Aber um zu vermeiden, dass sie mir den ganzen Tag am Bein hing, habe ich mit ihr auch so angefangen. Jetzt gehst du mal 10 Minuten malen und Oma muss mal an den Computer oder putzen, oder was auch immer :smile:
Heute weiß sie ganz genau, wenn ich komme spielt die Oma mit mir, was ich möchte, aber irgendwann ist auch mal Schluss :smile:

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, melde dich ruhig noch mal.
Liebe Grüße Monika

Hallo Manu,
leider bin ich keine Expertin auf diesem Gebiet; würde mal mit dem Kinderarzt oder dem pädiatrischen Zentrum sprechen, wenn Du das Gefühl hast, daß Hannah sich anders verhält als Gleichaltrige. Denke, daß mit dem regelmässigen Besuch des Kindergartens die Situation sich bessern wird (wer spielt denn schon gerne alleine??) :smile: Wünsche Dir und deiner Tochter alles Gute.

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Ich habe eine Tochter die jetzt bald 3 Jahre alt ist. Und sie
verlässt sich komplett auf mich. Sie erwartet immer
Unterhaltungsprogramm von mir, alleine spielt sie sehr sehr
selten und wenn dann nur kurz. Ich bin daheim und beschäftige
mich viel mit meinem Kind, möchte aber auch mal gerne zbs mal
ungestört Zeitung lesen und das sie mal alleine spielt. Aber
dann zieht sie sich zurück und weint. Sie fragt mich jeden Tag
„wer kommt?“ oder „wo fahren wir hin?“ Sie verlässt sich den
ganzen Tag auf mich das ich ihr ihren Tag schön gestalte…
das ist doch nicht normal oder?? Sie spielt nur mit ihrer
Küche wenn ich mit ihr spiele… ich zeige ihr immer ihre
Spielsachen und versuche sie anzuregen zum spielen, aber wenn
ich weggehe geht sie mir hinterher… AAAHHH! Ich dreh noch
durch! Was kann ich tun?? Die Hannah hat ein schönes Leben,
viele Kontakte, sie geht auch schon einen Vormittag in eine
Spielgruppe ohne Mama, wir gehen zusammen zum Kinderturnen,
die Omas die Tanten kommen regelmäßig zu besuch, auch da Papa
kommt jeden Tag abends heim, ich liebe mein Kind und
beschäftige mich auch wirklich gern und viel mit ihr… ABER
warum muss das IMMER sein?? Wer hat gute Tipps für mich??
Danke! Die Hannah „mog immer alles ned“ des is jetzt keine
Phase, sondern des zieht sich schon durchs leben… sie braucht
immer eine Hilfestellung von mir. Gelaufen ist sie erst mit 19
Monaten, essen tut sie von alleine auch nur wenn sie schon
„Bauchiweh“ hat vor lauter Hunger. Und Sauber werden geht auch
überhaupt nu ned, weil „Hannah mog ned“…

. . . weil es das nie gelernt hat!

Hallo,
ich bin kein Experte in Erziehungsfragen, aber Mutter von 3 inzwischen erwachsenen  Kindern. Aus meiner Sicht hast Du die Kleine schon als Baby überbemuttert. Das liest sich grausam, ich erlebe das aber oft. Das, was Du vom 1. Tag an an Liebe und Fürsorge Deiner Kleinen gegeben hast, das fordert sie nun ein.  
Ich denke es ist höchste Zeit diesen Forderungen mit klaren Regeln zu begegnen. Das kann man sehr gut ins Spielerische einbinden.
Z.B.: 

Wenn Du in der Küche Essen zubereitest, kann die Kleine auch in ihrer Spielküche etwas Leckeres „kochen“. Dann deckt ihr (anfangs) gemeinsam den Tisch, und Du ist Ihr“ Essen“ und sie Dein Essen  So kann man gleich das Essverhalten von Hannah beeinflussen und sie wird auf spätere, selbständige Aufgaben (alleine den Tisch decken) vorbereitet.

Wenn Du Zeitung lesen möchtest, dann könnte Hannah sich ein Buch ansehen. Sie erzählt Dir  dann von ihren Bildern etwas und Du berichtest kindgerecht etwas aus der Zeitung. 

Zeig der Kleinen ruhig auch mal Deine Traurigkeit wenn sie Deine Zeit einfordert, aber erkläre ihr auch warum es so ist.

Mir scheint, Deine Tochter ist fast nur mit Erwachsenen zusammen und dann auch dessen Mittelpunkt. Hannah sollte vielmehr mit anderen Kindern zusammen spielen und so das soziale Zusammenspiel kennen lernen. Ich denke da besonders an einen Kindergarten, den Hannah tägl. besuchen sollte (ohne Dich). Eine gute Einrichtung macht es sicher möglich, das Hannah Schritt für Schritt in eine Gruppe integriert wird und so später auch 3-4 Stunden dort bleiben kann.
Der Spielkreis ist da schon ein guter Anfang. Aber Du bist immer dabei, das fördert nicht die Selbständigkeit und nur 1x die Woche ist einfach zu wenig.

Ich wünsche Euch Beiden alles Gute und ein besseres Miteinander auskommen.
Vielleicht hilft ja schon das Überdenken des eigenen Verhaltens.

Herzliche Grüße:

Bärbel

Hallo,

sorry dass ich erst heute antworte. Aber ich habe meinen e-mail-Anbieter gewechselt und daher die letzten Anfragen aus w-w-w nicht erhalten.

Ich hoffe, meine Antwort kommt nicht all zu spät.

Viele Kinder mögen immer wiederkehrende Rituale. Wenn sie etwas Neues spielen sollen, sind sie verwirrt. Also immer ganz langsam an Veränderungen heranführen.

Dann gibt es Kinder mit großen Trennungsängsten. Sie weinen schon, wenn Mami aus dem Zimmer geht. Versuch mal, Dein Kind im gleichen Zimmer spielen zu lassen, in dem Du Dich aufhältst. Erst wenige Augenblicke allein spielen lassen, mit der Zeit dann immer länger. Wenn das dann klappt, versuche Dich im Nebenzimmer aufzuhalten - aber immer Sichtkontakt. So dann langsam immer größere Zeiträume und größere Distanz versuchen.

Aber daran denken: Kinder brauchen immer Verlässlichkeit! Wenn Deine Kleine ruft, immer sofort antworten! Ansonsten bauen sich Ängste auf.

Versuch’s einfach immer wieder - mit großer Geduld.

Viele Grüße
Andrea