Hallo,
danke dir, für dein Vertrauen. Sei erst mal unbesorgt, du bist OK. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, du bist schon einen großen Schritt vorangekommen in deiner Problematik.
Du hast dich hier einer (wenn auch anonymen) Öffentlichkeit anvertraut, das ist gut. Du bist in der Lage dich zu öffnen und kannst deine Gedanken in Worte fassen, super. Dann ist es ein leichter Schritt, vielleicht darüber nachzudenken, auch mit dir vertrauten Menschen (oder mit geschulten Helfern, wie z.B. Vertrauenslehrern (was die Motivation in der Schule angeht) oder mit Beratern und Therapeuten, was deine Gefühle zu dem Mann und deine anhaltende Phantasiewelt betrifft) darüber zu sprechen. So oder so, in jedem Falle besser, als zu versuchen, das so wie bisher mit dir alleine abzumachen. Im Dialog kommt man meistens besser voran.
Du hast eine Vision deines Lebens vor Augen, das ist viel sehr wert. Freu dich darüber, diese Klarheit hat nicht jeder. Du möchtest ein normales, unbeschwertes Leben führen und glücklich sein. Genau. Dazu gehört für dich, dich als Teil der Gesellschaft zu spüren, einer Arbeiten nach zu gehen, vor eine konkrete Aufgabe gestellt zu sein und eigenes Geld zu verdienen. Das würde dir ein Gefühl der Unabhängigkeit geben, nach der du dich sehnst. Zu deiner Zufriedenheit gehört auch, einen Menschen an deiner Seite zu wissen, mit dem du dich gut verstehst, der dich unterstützt, mit dem du dich austauschst und mit dem du das Gefühl der Geborgenheit genießt.
Und du hast eine besondere Fähigkeit, nämlich dir mit Hilfe deiner Phantasie auszumalen, wie dein Leben aussehen könnte, was geschehen könnte, wie du dich anderen Menschen gegenüber und andere Menschen sich dir gegenüber verhalten könnten. Manche Berater benutzen dies als zielführende Methode um Menschen zu helfen, die nicht mehr wissen, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Diese Methode heißt Visionieren.
Die erste Phase des Visionierens beherrschst du schon ausgesprochen gut. Du stellst dir deine Zukunft vor. Was noch Fehlt, ist die konkrete Vornahme zu Handeln hin in Richtung auf die Realisierung dieser Vorstellung. Wenn du das weglässt, dann ist die Vision für dich wertlos (so wie so vieles, das nur durch Handeln seinen Sinn erfährt).
Exkurs: Die Ankündigung eines Konzerts auf einem Plakat ist nur dann sinnvoll für dich, wenn du damit in irgendeiner Weise umgehst. Du könntest Tickets kaufen gehen oder online bestellen, wenn du die Musik magst, du könntest jemand anders, der sich für die Band interessiert davon erzählen (die Information weiterreichen und dadurch einen Beitrag für die Gestaltung einer persönlichen Beziehung zu einem Menschen leisten), du könntest das Layout des Plakates als Inspiration für einen eigenen Plakatentwurf oder eine Malerei verwenden, wenn dir solch kreatives Tun Freude bereitet oder es dich z.B. beruflich weiterbringt (Bewerbungsmappe für eine Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie). Wenn du bezüglich des der Veranstaltungshinweises in keiner der beschriebenen oder einer anderen Weise handelst, ist die Information für dich ohne Belang, vollkommen bedeutungslos und kein Gewinn für die Gestaltung deines Lebens.
Ein anderes Beispiel: Ein Kochrezept könntest du nachkochen, nachdem du die nötigen Zutaten dafür besorgt hast. Du könntest es per E-Mail an jemanden schicken, der neulich danach gefragt hat (der Wert für dich hier wieder, in Beziehung zu treten), du könntest das Rezept als Ideenquelle verwenden und ein eigenes Essen kreieren, oder das Foto einscannen, weil du es für eine Einladungskarte verwenden kannst. Auch hier ist klar, wenn du diese oder andere Dinge aufgrund des Lesens des Rezeptes nicht tust, ist es für dich wertlos.
Ein „Man könnte vielleicht mal irgendwann in einer unbestimmten Zukunft eventuell Lust bekommen, so ein Essen zu kochen und vielleicht erinnert man sich dann sogar noch daran, es einmal gelesen zu haben und weiß noch in etwa, auf welchem Bücherregal das Buch stand, das man dann möglicherweise wiederfindet wenn man das Cover wiedererkennt und ggf. auch die Seite beim Durchblättern wieder entdeckt oder sich mit Glück an den Namen erinnert, den man wahrscheinlich im Inhaltsverzeichnis wiederfindet, um dann zu entscheiden, ob die Lust zum Kochen noch ausreicht und zu prüfen, ob auch alles dafür im Haus ist… “ gildet hier nicht, das ist viel zu wage und verleiht dem Rezept an sich noch keinen Wert (es beinhaltet lediglich das Potential einer Wertschöpfung). Erst ein „ich möchte dieses Gericht kochen“ oder ein „ich möchte dieses oder jenes damit machen“ gefolgt von der Umsetzung dieses Vorhabens, allein das ist wertgebend.
Und damit wäre ich bei den für dich noch stärker zu berücksichtigenden, auf die Phase des Visionierens folgenden Phasen:
Nach der VISION (am besten verbalisiert, vielleicht aufgeschrieben und sehr bildhaft und konkret formuliert, inklusive aller Sinneseindrücke, die mit der Phantasie einhergehen)
folgt die VORNAHME (ich möchte dieses oder jenes Tun, also z.B. ich möchte Tickets bestellen und ich werde zum Konzert gehen)
Hilfreich ist, sich klar zu werden, unter welchen Rahmenbedingungen diese Handlung erfolgen wird und gedanklich an das HANDELN zu knüpfen (Rahmenbedingung Ereignis: Wenn ich das nächste den Internetbrowser starte, werde ich Tickets online bestellen, Rahmenbedingung Zeit: Wenn der Konzerttermin gekommen ist werde ich rechtzeitig losfahren und am Eingang mein Ticket vorlegen und mir einen Platz suchen. Es gibt noch weitere denkbare Rahmenbedingungen z.B. Ort: Wenn ich das nächste Mal im Supermarkt bin… oder Befindlichkeit: Wenn ich Hunger verspüre…).
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Hin zu der Umsetzung deiner Vision sind noch ein paar Dinge zu erledigen.
Du möchtest ein normales, unbeschwertes Leben führen, dich unabhängig und geborgen fühlen und rundum glücklich sein. Da soll es also hingehen. Was ist also noch zu tun?
Um diese herauszufinden stell ich dir eine andere Methode vor, die hilfreich dafür sein kann. Auch hier ist wieder deine Begabung, deine Phantasie zu gebrauchen gefragt. Stell dir vor, die Zeit ist vorangeschritten (z.B. in 4 Jahren) und mittlerweile hast du das erreicht, was dir vorschwebte. Du führst ein normales, unbeschwertes Leben. Du hast einen Job der dir Spaß macht (welchen?), der dich herausfordert (nicht überfordert) und dir das nötige Auskommen sichert. Eine wichtige Person in deinem Leben ist der Mann an deiner Seite, den du liebst und der dich liebt, der dir ein verlässlicher Partner ist, bei dem du Nähe und Geborgenheit erfährst. Du bist frei von Ängsten und Selbstzweifeln, einfach nur glücklich.
Überlege nun: Was musste alles zuvor geschehen, dass es dir gelungen ist, so zu leben, wie du es immer erhofft hast. Denke Rückwärts. [Ich schreibe, es hier für dich in Ich-Form, als seien es deine Gedanken, das zu lesen wirkt kraftvoller auf dich, wenn du dir deine eigene Liste machst, schreibe in der gleichen Form. Ich fokussiere mich erst mal auf den beruflichen Aspekt].
Im Job habe ich meine Kenntnisse und Erfahrungen angewandt und gute Arbeit geleistet. Ich war meinen Kollegen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit und gegenüber meinen Vorgesetzen verhielt ich mich loyal (nicht opportun), gewissenhaft und engagiert.
Ich habe mich während einer eine Probezeit bewährt, war zuverlässig, zuvorkommend, aufgeschlossen, neugierig und ein wenig ehrgeizig aber nicht unterwürfig.
Ich habe in einem Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck hinterlassen, war interessiert, wortgewandt, spontan, flexibel, schlagfertig, auch ein bisschen witzig und habe meine Neigungen und Fähigkeiten überzeugend, authentisch und selbstsicher dargelegt.
Ich habe eine ordentliche und aussagekräftige Bewerbung abgeschickt und durch dezentes (nicht penetrantes) telefonisches Nachfassen mein aufrichtiges Interesse bekundet.
Ich habe mich mit der Thematik befasst, was zu einer guten Bewerbung gehört (ein Buch gelesen), mir Rat eingeholt (ein Berater vom Arbeitsamt hat meine Bewerbung begutachtet und ich habe ein paar Änderungen vorgenommen ) und an einem Bewerbungstraining teilgenommen.
Ich habe nach der Ausbildung verstärkt Stellenangebote in regionalen Zeitungen durchsucht, im Internet entsprechende Portale aufgerufen, mich mit Menschen aus der Branche vernetzt. Beharrlich habe ich Bewerbungen geschrieben und per Brief oder per E-Mail verschickt.
Ich habe mit der nötigen Zuversicht und Konzentration eine erfolgreiche Abschlussprüfung abgelegt.
Ich habe mich über einen längeren Zeitraum nochmal intensiv mit den Inhalten meiner Ausbildung auseinandergesetzt und alleine und mit Freunden gepaukt.
Ich habe während der Ausbildung gewissenhaft am Unterricht teilgenommen, mich regelmäßig um meine Aufgaben gekümmert, mich kontinuierlich (aber nicht streberhaft) auch kritisch am Unterricht beteiligt
Ich habe mich in meiner Ausbildungsstelle bewährt, war zuverlässig, zuvorkommend, aufgeschlossen, neugierig und ein wenig ehrgeizig aber nicht unterwürfig und während der praktischen Arbeit habe ich mit Lust, Freude und Wissbegierde meine Fertigkeiten verfeinert.
Ich habe die für meinen Realschulabschluss nötigen Leistungsanforderungen erfüllt…
So jetzt bist du dran. Was wird geschehen sein, damit du da hinkommst. Schreib es auf, es sind vielleicht nur ein paar Etappen um das zu erreichen. Stell dir konkret vor, wie du dich in der Schule verhalten hast und was du zuhause unternommen hast, damit du diesen Satz in 4 Jahren mit gewissem Stolz und selbstzufrieden wirst aussprechen können.
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Genauso kannst du überlegen, was geschehen sein wird, dass du deinen Wunschpartner an deiner Seite weißt. Du lebst glücklich mit deinem lieben Mann … Es ist Mai 2017. Wie ist es dazu gekommen?
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Du hast einen Lehrer den du magst. Wie stark ist das Vertrauen. Magst du ihm von deiner Lernblockade berichten (du wärst nicht die erste, die sich mit einem solchen Motivationsproblem konfrontiert sieht und nicht die erste, die es schafft das in den Griff zu bekommen). Oder gibt es jemand anders, der sich für ein solches Gespräch eignet?
Ich selbst bin nicht Lehrer an einer Schule aber ich unterrichte Schüler im Gitarre spielen und habe zahlreiche Lehrer in meinem Bekanntenkreis. Ich kann dir versichern, darunter ist keiner, der Freude daran hat, seinen Schülern eins rein zu würgen. Es mag auch solche geben aber das ist sicher die Ausnahme. Lehrer sind auch Menschen – ja, mit eigenen Befindlichkeiten, Motiven, Idealen und Zielen. Sie möchten (wie die meisten) ihre Arbeit gut machen. Ein Indikator für gelungenen Unterricht sind aus Lehrersicht Schüler, die sich weiterentwickeln, was ihr Wissen betrifft oder /und ihre Persönlichkeit. Indem ein Lehrer dafür sorgt, dass ein Schüler scheitert, würde er sein eigenes Scheitern dokumentieren (außer, wenn er selber in seiner Persönlichkeit nicht gereift ist und Schüler dafür missbraucht, sein eigenes Ego zu pinseln und aus dem Gefühl der Überlegenheit und Macht die Anerkennung entwickelt, nach der es ihn so gelüstet, traurig, wenn Menschen mit solchen Persönlichkeitsmustern Lehrer werden, aber das ist aber glaube ich die Ausnahme). Ein Lehrer kann sich selbst damit krönen, dass er dafür sorgt, dass Schüler vorrankommen. Wenn die Noten oder das Lernverhalten der Schüler gut sind, ist das ein Leistungszeugnis für den Schüler und gleichzeitig für den Lehrer, eine Bestätigung für gelungenen Unterricht, für einfühlsames pädagogisches Verhalten, für seine Fähigkeit, Beziehung zu den Schülern zu gestalten, für Professionalität. Das ist, was vielen Lehrern ein Gefühl der Genugtuung der Selbstbestätigung gibt.
Fußballer wollen nicht, dass der Ball neben dem Tor landet, Polizisten wollen nicht, dass Fälle unaufgeklärt bleiben, Köche wollen nicht, dass die Gäste von ihren Speisen angeekelt sind, Lehrer wollen nicht, dass ihre Schüler scheitern. Und viele Lehrer haben tief in ihrem Innern ein Gefühl des Wohlwollens und der Zugewandtheit, selbst wenn sie sich nach außen hin streng geben.
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Übrigens, die Pubertät kann eine Zeit der Irritation sein. Anders als viele Erwachsene glauben, ist dies keine Zeit in der Jugendliche aus freien Stücken oder aus Übermut oder gar bösem Willen Widerspenstig werden und sich gegen Autoritäten auflehnen, weil sie Freude daran haben, die bisherige Ordnung ins Wanken zu bringen. Bei dieser Sicht wird übersehen, was im Körper und der Seele (oder nenne es Geist oder Psyche, ist egal wie es heißt) an Umbauprozessen stattfindet.
Erstens findet eine völlige Neuverteilung der Hormonkonzentrationen statt. Das kann schon mal bedeuten, dass man weint, ohne zu wissen warum und ohne das man das willentlich stoppen kann. Ein Rückschluss ist nicht legitim, wenn du weinen musst, heißt das nicht, dass es vielleicht auch andere Gründe dafür geben kann – manchmal ist man auch traurig, ohne dass die Hormone schuld sind, dann ist im Leben irgendetwas passiert, was den Kummer auslöst.
Die geistige Produktivität ist in einer sehr aktiven Phase, die neuronale Vernetzung im Gehirn wird bis ungefähr ins Alter von 20 – 22 ihren Höhepunkt erreichen. Damit einher gehen Veränderungen im Bewusstsein junger Erwachsener. Es ist eine Phase des Suchens, der Neuorientierung. Der Wunsch, sich in der Gesellschaft zu positionieren keimt auf, das Bedürfnis nach Autonomie wird stärker. Das Bedürfnis danach, Verantwortung zu übernehmen und einen wirksam Beitrag für ein Leben in größerem Kontext zu leisten wird stärker. Das bisherige Leben in der Obhut und (mitunter einschränkenden) Kontrolle der Eltern passt mit diesen Bedürfnissen oft nicht gut zusammen. Das liefert Reibungspunkte, die in keinem Falle schädlich ehr notwendig sind.
Es kann demzufolge eine Zeit großer Verunsicherung sein, „wer bin ich?“, „wer werde ich sein?“, „was will ich erreichen?“. Wenn man beide Anteile, die des werdenden Erwachsenen und des vergehenden Jugendlichen in sich spürt (oder sie unterbewusst wirksam werden) und zwischen beiden Ausprägungen der Sicht auf sich selbst (des Selbstverständnis) hin und herschwankt, kommt man mitunter emotional ins Straucheln. Das sind heftig viele Veränderungen und darauf ist man nicht vorbereitet, bisher war alles klar und es gab Sicherheiten und dann so ein innerliches Chaos.
Wer hat sich das nur ausgedacht… ?
Das du dir Rat von außen holst ist möglicherweise der erwachsene Anteil in dir.
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So, ein anderes Thema.
Lies mal das Buch: Reinhard K. Sprenger: Die Entscheidung liegt bei dir! Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit und deine Lernblockade ist Geschichte, wirklich, das kannst du mir glauben.
Aber auch für andere Lebensbereiche ist das ein sehr hilfreiches Buch. Mich hat es in einer Krise meines Lebens sehr beflügelt. Nach der Lektüre dieses Buches wird dir manches klarer sein. Z.B. dass du mit einer Entscheidung für etwas, immer auch eine Entscheidung gegen etwas anderes fällst. Wenn du dich dafür entscheidest, dich in eine Traumwelt zu begeben, ist das OK. Du bekommst dadurch etwas, ein Bedürfnis wird befriedigt und du fühlst dich gut. Nur alles Tun hat Folgen und man muss sich klar darüber werden, ob man bereit ist die „Preise“ zu bezahlen, die die Entscheidungen kosten (so ein kurzer Abriss einiger Botschaften des Autors).
Eintauchen in eine Traumwelt, das mache ich auch gelegentlich – wenn ich für mich selbst Gitarre spiele, habe auch ich oft ein imaginäres Publikum vor Augen, oft sind es Freunde aus vergangenen Zeiten, das beflügelt mich und meine Musik erfährt dadurch eine besondere Qualität. Es grämt mich nicht, denn ich kann mir nicht jeden Abend ein Publikum ins Haus holen und so ist das eine Alternative, die ein Bedürfnis kompensieren hilft. Das Bedürfnis im Mittelpunkt zu stehen, bewundert und bejubelt zu werden, in letzter Konsequenz ist es immer die Sehnsucht nach dem Gefühl der Liebe. Aber gelegentlich habe ich Auftritte, meist nichts spektakuläres, die Untermalung einer Hochzeits- oder einer Tauffeier. Oder ein Beitrag zu einem Lagerfeuerabend. Ich genieße das sehr. Auf solche Gelegenheiten bin ich durch meine Ausflüge in die Phantasie gut vorbereitet, denn sie beflügeln mich, verleihen mir Disziplin und Ausdauer. In der Musik erlange ich dadurch Sicherheit. Es ist für mich ein Katalysator zu einem Ereignis in der Realität, in dem ich agieren werde (auch hier wieder das Handeln). Das ist mein Motiv.
Wäre ich diesbezüglich voller Angst, hätte ein lediglich vorgestellter Auftritt vor einem nicht (und niemals) existierenden Publikum etwas von Flucht.
Was ist dein Motiv bei deinen Ausflügen in deine Traumwelt, ist es eine Trainingsepisode zur Vorbereitung auf kommende Ereignisse? Oder flüchtest du? Hast du Angst? Befürchtest du abgewiesen zu werden, nicht zu wissen, ob du es dir gelingt, dich den Erwartungen deiner Umwelt entsprechend zu verhalten oder an irgendeiner Stelle zu scheitern?
Ich denke, es lohnt sich, genau darauf zu schauen, welche deiner Erfahrungen und Bewertungen sind Antrieb für deine Phantasien.
Und ich denke, dass es vielversprechend ist, wenn du dies gemeinsam mit einem dir vertrauten oder geschulten Gesprächsgegenüber tust, der dich begleitet und unterstützt. Den ersten Schritt dich zu öffnen hast du ja bereits getan und du merkst (so hoffe ich), da ist jemand, der es gut mit dir meint, der dich ernst nimmt. Es gibt viele solche Menschen bestimmt auch ganz in deiner Nähe. Das könnte ein guter Freund oder eine gute Freundin sein, deine Eltern, wenn ihr ein warmherziges Verhältnis zueinander habt, ein Domian (der einzige Fernsehberater, der mich überzeugt hat) auch ein Therapeut oder Therapeutin oder jemand, der in einer entsprechenden Beratungsstelle arbeitet und Erfahrungen im Umgang mit Menschen hat, die jemanden suchen, der ihnen ein bisschen auf die Sprünge hilft.
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Du sehnst dich nach der Zweisamkeit mit einem Partner, die Zeit scheint reif dafür und das Bedürfnis ist ein sehr menschliches und schönes. Auch der Wunsch nach Beständigkeit und Sicherheit ist für mich sehr gut nachvollziehbar.
In einem Lied über die Liebe war die Textzeile zu hören: … du bekommst vom großen Glück ohnehin nur ein kleines Stück … Das fand ich ziemlich gut. Die Idee, einem würde durch eine Partnerschaft sozusagen ein unerschöpflicher Vorrat an Glückseligkeit zuteilwerden, ist glaube ich kontraproduktiv.
Wir wissen nicht was in Zukunft sein wird (obschon es motivierend sein kann, sie sich im Vorfeld vorzustellen, motivierend für ein Handeln in der Gegenwart). Die einzige Chance, die wir haben besteht darin, offen zu sein für die Empfindungen eines Momentes. In der Erinnerung zehren wir eine Weile von angenehmen Erfahrungen (leider auch von negativen, aber ich richte meinen Fokus auf die positiven).
Aber Momente verklingen rasch, wie ein Ton in der Musik. Das große Glück (und die Sicherheit auf Wohlgefühl) gibt es im Grunde nicht (in der Musik wäre das ein unablässiges Dröhnen). Ich möchte dir nahebringen, die ersehnten Glücksmomente deines Lebens mit Vorfreude zu erwarten, wie die Töne einer schönen Melodie. Wenn sie erklingen, du also ein Erleben verspürst, dass dich beglückt, dann halte inne, sei ganz aufmerksam und lass dich ein auf die momentane Freude. Solche Momente beinhalten keine Garantien für noch ungeschehenes, sie beinhalten nur Freude und können sich als Zuversicht niederschlagen, denn die Melodie des Lebens spielt immerfort, mach die Ohren auf.
Auf einer Postkarte las ich folgendes: Glückliche Momente: Nicht traurig sein dass sie vorbei sind, sich freuen, dass sie gewesen sind (oder so ähnlich).
Es kann nun sein, dass ich etwas an deinem Anliegen vorbeigeschrieben habe und dir nur in Teilen hilfreiche Gedanken übermitteln konnte. Ich würde mich wenn du magst, über ein kleines Feedback freuen, denn es ist durchaus von Bedeutung für mich, wie es dir geht.
Ich möchte dir auch anbieten, anzurufen, wenn du Gesprächsbedarf hast. Wenn du gerne anonym bleiben möchtest kannst du deine Rufnummer unterdrücken. Aber auch ohne eine solchen Vorsichtsmaßnahme versichere ich dir, deine Nummer (falls sie auf dem Display erscheint) nicht zu verwenden oder dass dir irgendwelche Nachteile dadurch entstehen.
Es ist nur ein Angebot und du bist völlig frei: Die Entscheidung liegt bei dir 
Tel.: 0551 4883600
Ich wünsche dir immer wieder und wieder ein kleines Stück vom großen Glück!
Schönen Gruß!
Florian