Warum laufen Flüsse, die nach Norden fließen über?

Hallo,
heute gab es im Radio eine Unwetterwarnung. Darin hieß es, dass auf Grund von Tauwetter und starken Regenfällen die Flüsse und Bäche im Harz über die Ufer treten könnten, *insbesondere die Flüsse die nach Norden fließen.*
Warum treten eher solche Flüsse über die Ufer, die nach norden fließen? Ist das nur im Moment so, oder gilt das evtl. sogar immer?

LG, Bernd

Grins,

möglicherweise weil im Süden die Schweiz ist und die Flüsse sich nicht getrauen?

Weil im Süden die Alpen sind und Wasser lieber in die Nordsee runter als den Berg in die Alpen rauf fliesst?

Weil es im flachen Norden mehr Platz zum „über die Ufer“ treten hat, das Gelände also besser geeignet ist?

Wie schaut es mit den Flussbegradigungen aus? Gibt es davon im Süden mehr als im Norden?

Ein weiterer Gedanke kommt mir, wenn ich durch die Alpen fahre. Hast Du Dich mal geachtet, wo „wir“ Menschen unsere Siedlungen bauen? Du wirst in den Alpen immer mal wieder hunderte Jahre (wenn nicht tausende) Lawinenschutkegel finden. Und oft hat es auf diesen dem Berg nehen Kegel neubausiedlungen. Du wirst aber NIE eine mittelalterliche Siedlung oder eine alte Burg auf solch einem Kegel finden. Denn früher wusste man, wo einst eine Lawine nieder gegangen ist und einen Kegel hinterlasse nhat, da wird wieder einmal etwas runter kommen. So bauten die Leute vor hunderten von Jahren ihre Burgen immer auf dem höchsten Punkt. War auch besser zu verteidigen.
Wo haben wir eine bedeutende Chemiestadt errichtet? In einem sicheren Gebiet? Nein, in Basel, das erdbebengefährdetste Gebiet von ganz Europa. Ausgerechnet da bauen wir Silos mit hochgiftigen Materialien. Nicht etwa an einem weniger gefährlichen Standort.
Erinnerst Du Dich, wie James Bond, 007 über die Verzasca Staumauer gesprungen ist? Weisst Du, dass diese Staumauer nur gerade 4 KM hinter dem Dorf Tenero liegt? Wir sind also so intelligent, eine Staumauer genau hinter ein Dorf zu bauen und wundern uns dann, wenn dieser Mauer etwas passiert, warum das Dorf Tenero weg gespühlt wird. Und sag mir nicht, dass einer Staumauer nichts passiert, das ist schon öfters vorgekommen.

Wenn also nun die nach norden fliessenden Flüsse über die Ufer treten, was will uns das Wasser damit sagen? Erinnern wir uns an „Out of Afrika“. Zitat: „Lass das Wasser fliesen. Es gehört nicht hierher…“
So stelle ich die Frage: Was haben wir dem nach norden fliessenden Wasser angetan, dass es uns mit Überschwemmung bestraft?

Sei herzlichst gegrüsst
einer der im Süden wohnt

Hallo,

speziell auf den Harz bezogen würde ich jetzt sgaen, dass nach Norden mehr abfließt, weil da das größere Gefälle herrscht.
Wo also schon im Normalzustand mehr Wasser ist, da ist das bei Hochwasser erst recht so.

Dann überlege mal, ob wir in Deutschland überhaupt wegen des allgemeinen Nord-Süd-Gefälles einen südwärts fließenden Fluß haben?

Oder, Elbe, Weser, Ems, Rhein, Saale, Neckar, Neiße haben alle eine nordwärts gerichtete Hauptfließrichtung, weil da in der Regel auch das größte Gefälle herrscht.

Es gibt größere Flüsse die West-Ost oder Ost-West fließen wie Donau, Main, Lippe, Ruhr oder Mosel, aber südwärts fällt mir wirklich keiner ein.

Aber auch ein südwärts fließender Fluß kann verheerende Überschwemmungen haben wie zum Beispiel der Mississippi.

Gruß
Lawrence

Warum treten eher solche Flüsse über die Ufer, die nach norden
fließen?

Hallo,

es ist doch bekannt, dass der Erdradius am Pol deutlich kleiner ist als am Äquator, also geht es nach Norden hin „abwärts“. Wenn das Wasser das noch nicht mitgekriegt hat, weil es zuviel Schwung hat, verlässt es eben gern mal das Flussbett.

Auf der Südhalbkugel ist das natürlich umgekehrt, siehe aktuell in Australien, da bewegt sich die Flut gegenwärtig nach Süden.

Gruss Reinhard

Hallo,

Auf der Südhalbkugel ist das natürlich umgekehrt, siehe
aktuell in Australien, da bewegt sich die Flut gegenwärtig
nach Süden.

Nö, die bewegt sich dort am Brisbane River nach Nordosten. Irgendwas scheint mit deiner Theorie, auch wenn sie wohl ironisch gemeint war, also schon generell nicht zu stimmen.

vg,
d.

hallo,

ich bin mir gerade nicht sicher, ob die bisher gegebenen Antworten ernst gemeint sind oder ob die dich da verschaukeln wollen…

Der Grund, dass nordwärts entwässernde Bäche und Flüsse eher hochwassergefährdet sind, liegt eher in der Tatsache begründet, dass an den Nordwestflanken der deutschen (Mittel-)Gebirge der meiste Niederschlag runterkommt.
Luftmassen aus NW… Aufstieg, Abkühlung, Kondensationspunkt, Niederschlag?

der DWD hat Niederschlagskarten und für alle Wetterstationen zumindest auf Monate aggregierte Daten zu u.a. der Niederschlagsmenge.
reinschauen, auswerten, oooooh-sagen :smile:

Gruß

Hallo,

Der Grund, dass nordwärts entwässernde Bäche und Flüsse eher
hochwassergefährdet sind, liegt eher in der Tatsache
begründet, dass an den Nordwestflanken der deutschen
(Mittel-)Gebirge der meiste Niederschlag runterkommt.
Luftmassen aus NW… Aufstieg, Abkühlung, Kondensationspunkt,
Niederschlag?

Hmm, deiner Logik kann ich nicht folgen. Was macht es für einen Unterschied ob die Niederschläge z.B. im Harz, auf der Rhön oder im Thüringer Wald an der Nord-, West-, Ost-, oder Südseite fallen? Letztlich landet fast alles in nordwärts fließenden Flüssen oder Flusssystemen wie Rhein, Elbe oder der Oder.

Bis auf wenige Ausnahmen haben wir fast nur nordwärts fließende Flüsse, weil im Süden von Deutschland die Alpen liegen und im Norden das Meer. Von daher ist es recht klar, wo das Wasser letztlich hin muss, dass in Deutschland fällt. Einzige Ausnahme ist dabei im Prinzip die Donau, weil die nach Osten ins Schwarze Meer entwässert. Alles andere fließt entweder in die Nord- oder Ostsee.

Von daher ist es vermutlich fast immer so, dass wir das meiste Hochwasser an nordwärts gerichteten Flüssen haben, schlicht einfach deshalb weil die überwiegende Anzahl der Flüsse in Deutschland nun mal diese Fließrichtung hat. Recht viel mehr steckt da IMO nicht dahinter.

vg,
d.

Hallo,

Der Grund, dass nordwärts entwässernde Bäche und Flüsse eher
hochwassergefährdet sind, liegt eher in der Tatsache
begründet, dass an den Nordwestflanken der deutschen
(Mittel-)Gebirge der meiste Niederschlag runterkommt.
Luftmassen aus NW… Aufstieg, Abkühlung, Kondensationspunkt,
Niederschlag?

Hmm, deiner Logik kann ich nicht folgen. Was macht es für
einen Unterschied ob die Niederschläge z.B. im Harz, auf der
Rhön oder im Thüringer Wald an der Nord-, West-, Ost-, oder
Südseite fallen?

Das hat sie doch erklärt. Auf den Nordwestflanken fällt in der Regel
mehr Niederschlag (es gibt aber auch Ausnahmen).
Auf welcher Seite eines Gebirges man wohnt, ist für das Wetter
unter Umständen recht bedeutend.
Und wenn Regen von Süden kommt, könnte auch mal südwärts abfließende
Gewässer Hochwasser haben.

Dazu können geologische Parameter kommen, wenn z.B. Gebirge
pultförmig aussehen (auf einer Seite flach ansteigen und auf der
anderen steil abfallen). Da ist das Einzuggebiet der Flüsse auf der
flachen Seite viel größer (z.B. Fichtelgebirge, in dem Fall allerdings
rein zufällig auch wieder auf der Nordseite).

Letztlich landet fast alles in nordwärts
fließenden Flüssen oder Flusssystemen wie Rhein, Elbe oder der Oder.

Es ging aber nicht um die großen Flüsse in ganz Dtl, sondern konkret um
die kleineren im Harz.
Abgesehen davon fließen eine Menge Flüsse auch südlich zur Donau hin ab.

Bis auf wenige Ausnahmen haben wir fast nur nordwärts
fließende Flüsse,

Du redest von den wenigen großen Hauptflüssen.
Es gibt aber noch hunderte, wenn nicht sogar tausende kleinere
Flüsse und Bäche, die auch über die Über treten können.

weil im Süden von Deutschland die Alpen
liegen und im Norden das Meer. Von daher ist es recht klar, wo
das Wasser letztlich hin muss, dass in Deutschland fällt.

Das ist eine sinnlose Pauschalisierung. Von den Südflanken der
Mittelgebirge fließen viele Flüsse nach Süden ab.

Einzige Ausnahme ist dabei im Prinzip die Donau, weil die nach
Osten ins Schwarze Meer entwässert.

Eben!

Von daher ist es vermutlich fast immer so, dass wir das meiste
Hochwasser an nordwärts gerichteten Flüssen haben,

Was bringt so eine Globalaussage für eine lokale Hochwasserwarnung???
Und was sagen die Donauanlieger zu deiner tollen Analyse?
Gruß Uwi

1 Like

Hallo Ensi

warum regt ihr euch so auf?

Die Flüsse müssen doch nach Norden laufen.
es ist doch keiner da, der sie nach Süden fährt.

in Köln läuft das Wasser Sonntags immer den Berg runter.
Möglicherweise ja bei dir nicht :smile:?

Das ganze ist doch eine Frage der Topografie,
Deutschland hat nun mal ein Gefälle nach Norden.

Mit einem durchschnittlichen Gefälle von 0,2 pro mille, das ist alles.
Wo und wieviel woher kommt spielt dabei keine Rolle

von Stadtrand zu Stadtrand in Köln macht das 8 Meter Unterschied.

Gruß Ma-kani

Hallo,

Auf der Südhalbkugel ist das natürlich umgekehrt, siehe
aktuell in Australien, da bewegt sich die Flut gegenwärtig
nach Süden.

Nö, die bewegt sich dort am Brisbane River nach Nordosten.

Hallo,

Zitat aus Bild:
"Queensland hat die Flut noch nicht überstanden. Südlich von Brisbane bereiteten sich mehrere Ortschaften auf die Wassermassen vor. Krankenhäuser und Altenheime wurden evakuiert. "

In den Fernsehnachrichten hat sich die australische Premierministerin entsprechend geäussert (dass die Überschwemmungen sich derzeit nach Süden ausbreiten).

Warum versuchst du immer wieder Streit anzufangen, selbst wenn du dazu zu dreisten Lügen greifen musst? Vielleicht solltest du doch professionelle Hilfe suchen.

Gruss Reinhard

1 Like

MOD: Hüstel…
… Räusper …

Hallo,

Es ging aber nicht um die großen Flüsse in ganz Dtl, sondern
konkret um die kleineren im Harz.

Ja, da hast du recht. Das habe ich überlesen, sorry. Ich bezog es auf ganz Deutschland und da würde mein Einwurf Sinn machen. Wenn’s natürlich nur um eine kleine Region wie das Harz geht, dann spielt es natürlich eine Rolle, wo der Niederschlag her kommt, denn da spielt die überregionale Hauptabflussrichtung in Deutschland nach Norden keine Rolle.

Und was sagen die Donauanlieger zu deiner tollen Analyse?

Ich bin Donauanlieger. Bis jetzt war es zumindest bei uns kein außergewöhnliches Problem. Wir sind normal schlimmeres gewohnt :wink:

vg,
d.

Hallo,

"Queensland hat die Flut noch nicht überstanden. Südlich von
Brisbane bereiteten sich mehrere Ortschaften auf die
Wassermassen vor. Krankenhäuser und Altenheime wurden
evakuiert. "

Und weiter heisst es gleich im nächsten Satz dieser Meldung:
„Die Dämme in Goondiwindi könnten bis zu einem Wasserstand von elf Metern halten, sagte der Bürgermeister des Ortes. Der Höchststand wird dort am Freitag erreicht.“

Durch Goondiwindi fliesst der Macintyre River:
„The Macintyre River is a river in northern New South Wales, Australia, part of which forms the border with Queensland […]. The river flows generally northwest , passing near the towns of Glen Innes, Inverell, Ashford and Yetman. […] The combined river, called the Macintyre, flows westward between Boggabilla and Goondiwindi , Queensland, forming the border between the states.“

Warum versuchst du immer wieder Streit anzufangen, selbst wenn
du dazu zu dreisten Lügen greifen musst? Vielleicht solltest
du doch professionelle Hilfe suchen.

Vielleicht solltet du Hilfe suchen, nachdem du offenbar auf keine Kritik ohne einen Angriff ad hominem reagieren kannst. In welche Richtung fließt denn der Fluß um den es dort geht? Nach Westen/Nordwesten. Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie sich das Hochwasser an einem Fluss, der nach Nordwesten fließt, nach Süden ausbreiten soll, dann bin ich sofort still. Dass der Ort südlich von Brisbane liegt, ist doch irrelevant, weil das ein ganz anderer Fluss ist. Sonst könntest du auch sagen, dass sich z.B. das Oder-Hochwasser nach Süden zur Donau ausgebreitet hat. Wenn das für dich Sinn macht, OK. Für mich ergibt es keinen Sinn, weil sich beim mir Wasser immer talwärts ausbreitet.

vg,
d.

1 Like

Hallo ENSI,

vielen Dank für Deine Antwort, das klingt durchaus logisch. Ich denke, damit ist die Frage geklärt.

Schönes Wochenende,
Bernd

„Hmm, deiner Logik kann ich nicht folgen. Was macht es für einen Unterschied ob die Niederschläge z.B. im Harz, auf der Rhön oder im Thüringer Wald an der Nord-, West-, Ost-, oder Südseite fallen? Letztlich landet fast alles in nordwärts fließenden Flüssen oder Flusssystemen wie Rhein, Elbe oder der Oder.“
Hast du es denn versucht? Wissenschaftliche Logik hat wenig mit theologischer Logik zu tun. Ich könnte genauso gut sagen: „Ob es Hochwasser gibt oder nicht, ist doch egal, letztendlich landet alles in der Nordsee.“ Ich bin so unfair und beantworte deine rhetorische Frage nach dem Unterschied. Er besteht in lokalen Hochwassern. Das Wasser fließt mit endlicher Geschwindigkeit. Die Meteorologen denken sich manchmal was dabei.

… Sonst könntest du auch
sagen, dass sich z.B. das Oder-Hochwasser nach Süden zur Donau
ausgebreitet hat. Wenn das für dich Sinn macht, OK. Für mich
ergibt es keinen Sinn, weil sich beim mir Wasser immer
talwärts ausbreitet.

Falsche Adresse: das hat die australische Regierung gesagt. Da du das natürlich wie immer besser weisst, schreibst du ihnen am besten eine EMail, dass sie sich ganz falsch auf das Hochwasser vorbereiten, die werden dir sicher dankbar sein und sonst haben sie ja nichts zu tun.

Soviel Gelabere ist der ganze Thread nicht wert, da hat der MOD schon recht, und da du ja mit der Ironie der ursprünglichen Antwort sowieso überfordert bist, kann man den Thread auch von da an streichen, das wäre kein Verlust für die Menschheit.

Gruss Reinhard

1 Like

Hallo,

… Sonst könntest du auch
sagen, dass sich z.B. das Oder-Hochwasser nach Süden zur Donau
ausgebreitet hat. Wenn das für dich Sinn macht, OK. Für mich
ergibt es keinen Sinn, weil sich beim mir Wasser immer
talwärts ausbreitet.

Falsche Adresse: das hat die australische Regierung gesagt.

Nö, du hast das gesagt. Schon vergessen?
Dein O-Ton: „in Australien, da bewegt sich die Flut gegenwärtig nach Süden.“

du das natürlich wie immer besser weisst, schreibst du ihnen
am besten eine EMail, dass sie sich ganz falsch auf das
Hochwasser vorbereiten, die werden dir sicher dankbar sein und
sonst haben sie ja nichts zu tun.

Ich bezweilfe dass die australische Regierung das gesagt hat, oder kannst du mir eine Quelle der Regierung nennen wo sich angeblich eine Flutwelle dort Richtung Süden bewegen sollte? Die werden wohl selbst wissen, dass ihre Flüsse dort nicht nach Süden fließen und sich eine Hochwasserwelle entsprechend nicht in diese Richtung bewegen kann. Das ist doch simplste Logik. Wenn du ein Sachargument dagegen hättest, hättest du das längst gebracht.

Soviel Gelabere ist der ganze Thread nicht wert

Das viele Gelabere liegt daran, dass du nicht bereit bist einen Fehler eintzugestehen.

da hat der MOD schon recht, und da du ja mit der Ironie der
ursprünglichen Antwort sowieso überfordert bist,

Und weil ich die Ironie nicht erkannt habe schrieb ich ja auch in meiner ersten Antwort „auch wenn sie wohl ironisch gemeint war“, gell? Wenn du schon statt Sachargumenten Angriffe gegen meine Person machst, dann bitte doch wenigstens nicht ganz so billige…

vg,
d.

Moin, Bernd,

niemand weiß, was im Kopf eines Radiosprechers vor sich geht, aber eine Möglichkeit wäre, dass um den Harz herum nach Norden kaum Gefälle herrscht und die Flussufer entsprechend flach sind. An Isar, Iller, Lech und Inn gibt’s damit keinen Ärger, die haben sich tief genug eingegraben.

Gruß Ralf