Warum lehnt meine Tochter mich so ab?

Hallo,

ich bin 45, geschieden und lebe mit meiner Tochter (18) allein. Sie hat in ihrem Leben schon viel mitgemacht, die Alkoholsucht ihres Vaters, meine Coabhängigkeit, Mobbing in der Schule bis hin zu einer Missbrauchserfahrung mit 15. Die führte dazu, daß ich mit ihr eine Psychotherapeutin aufsuchte, zu der sie heute noch geht.

Auch ich selbst bin in Therapie und musste lernen, mich selbst auch einmal wichtig zu nehmen. Sonst war ich immer nur für die Familie und für Freunde da.
Seit über einem Jahr zieht sie sich immer stärker vor mir zurück, kommt nur noch wenn sie Geld braucht oder andere Dinge. Seit zwei Wochen spricht sie kein Wort mehr mit mir, hat beim Jugendamt einen Antrag auf eine eigene Wohnung gestellt ohne mir davon zu erzählen und kommt nur dann aus ihrem Zimmer, wenn ich gerade die Wohnung verlasse. Es ist schrecklich und soooo verletzend! :frowning:
Sie macht schon lange, was sie will, hält sich an keine Regeln und hilft kein bisschen im Haushalt. Alles ist ihr egal. Sie behandelt mich respektlos und abwertend. Sie sagte mal zu mir, daß sie sich immer verfolgt fühlt, ich wäre zu viel daheim und würde immer an ihre Tür klopfen und sie stören. Das passiert real aber nur sehr selten, nur wenn es gar nicht anders geht, störe ich sie in ihrem Zimmer. Aber ihr erscheint es anders.
Ich habe immer versucht, in allem für sie da zu sein, aber sie nimmt von mir keine Unterstützung an. Als wenn sie 16 wäre! Ich kann mich so nicht mehr behandeln lassen, deswegen habe mit ihr vereinbart, daß ich ihr ab sofort ihr Unterhaltsgeld auszahle, mit dem sie ihre eigene Lebenshaltung bestreiten muss. Das muss man ja lernen. Sie soll dann aber auch ihren Anteil an der Hausarbeit leisten. Ich habe wenig Hoffnung, daß sie das einhält und überlege schon, wie ich damit umgehen soll, wenn sie mal wieder nur nimmt, aber nicht gibt. Was soll ich tun? Bin völlig ratlos.
Liebe Grüße
Mathilda

Willkommen in der nächsten Lebensphase
Hallo Mathilda,

Wie viel hast Du die letzten 18 Jahre Deiner Tochter zu liebe gemacht? Was hast Du alles an Deinen eigenen Hobbys aufgegeben?

Welche Hobbys hattest Du früher?

Auch ich selbst bin in Therapie und musste lernen, mich selbst
auch einmal wichtig zu nehmen.

Toll, das ist schön, dass Du es immer öfter schaffst.

hat beim Jugendamt einen Antrag auf eine eigene Wohnung
gestellt

Deine Tochter ist 18, sie möchte es gerne alleine probieren.

Das hat auch einen großen Vorteil für Dich:

Sie macht schon lange, was sie will, hält sich an keine
Regeln und hilft kein bisschen im Haushalt. Alles ist ihr
egal. Sie behandelt mich respektlos und abwertend. Sie sagte

Sie ist Erwachsen. Herzlichen Glückwunsch Mathilda. Du hast es geschafft, sie zu einer großen Frau zu erziehen die sich reif fühlt auf eigenen Beinen zu stehen!

Du brauchst nun nicht mehr für sie zu putzen, brauchst keine Rücksicht mehr auf Deine Tochter zu nehmen. Kannst Deinen Hobbys nachgehen wann immer Du willst. Wann hast Du das letzte mal etwas „verrücktes“ getan? Etwas, was Du aus Rücksicht auf Deine Tochter nicht getan hast? Wie wäre es, wenn Du das tust, wenn Deine Tochter ausgezogen ist?

Wenn ihr eine Zeit lang ein bisschen Abstand habt, dann kommt ihr euch irgendwann wieder von ganz alleine näher.

Ich freue mich für Dich und Deinen neuen Lebensabschnitt und für den neuen Lebensabschnitt Deiner Tochter! Ihr schafft es beide! Da bin ich mir ganz sicher!

Liebe Grüße

Martin

Genau!
Hallo Mathilda,

auch wenns schwer fällt, ich würde, solange sie nichts für dich macht, ihren Kram auch einfach liegen lassen.
Wäsche? Einkaufen? An Termine erinnern? Nein!!! Sie will selbstständig sein und dazu gehört eben auch, dass sie ihren Kram erledigt. Fällt schwer, ich weiß…geht aber nicht anders.

Ob sie es sich überlegt hat, was mit einer eigenen Wohnung auf sie zu kommt? So ganz sicher nicht. Nebenkosten, immer keiner da, wenn man nach Hause kommt… macht auf die Dauer auch keinen Spaß. Und ihr möglicher Vermieter wird ihr schon auf die Füße treten, wenn sie nen Jugendclub aus einer Wohnung machen möchte. Ganz bestimmt.

Meine Tochter ist ein Jahr älter, seit knapp einem Jahr ausgezogen. Knapp 2 Stunden von hier. Sie kann als Studentin umsonst Bahn fahren, die letzten paar Kilometer holen wir sie, wann immer sie es möchte und klar, tat es auch weh, das sie sich das erste halbe Jahr nur 3 mal zuhause hat sehen lassen. Aber sie ist erwachsen und es gibt tatsächlich Tage, da genieß ich, das ich machen kann, was ich will. Samstag Abend die Jugend fahren? Nö…ist ja keiner mehr da. Von der ARbeit gleich nach Hause, warum? Ich mache, wenn nicht grad was anliegt, was mir Spaß macht. Und wofür mir früher die Zeit fehlte.
Es dauert ne Weile, aber ich bin sicher, da kommst du auch noch hin.

Und nur, wenn wir unsere Kids ohne großen Ärger ziehen lassen, kommen sie später freiwillig und gern wieder nach Hause.
Inzwischen kommt unsere wieder öfter…aber nicht zum Wäsche waschen. Klar fragt sie auch mal, kannst du mir dies oder jenes machen, aber auch da hab ich schon nein gesagt. Genau wie sie, wenn ich mal n Wunsch habe.

Ich bin sicher, da kommt ihr zwei auch noch hin. Es ist keine einfache Zeit, aber zu schaffen und danach wisst ihr, es hat sich gelohnt. Ich wünsch euch alles, alles Gute für die Zukunft!

Uta

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Hallo Martin,
danke für das schnelle Feedback und für den Glückwunsch. Ich kann das gar nicth als Glück empfinden, was momentan passiert. Im Gegenteil, ich bin unheimlich traurig, daß meine Tochter mich so behandelt. :frowning:(
Natürlich ist es richtig und gut und normal, daß sie erwachsen wird, aber geht das denn nur, wenn man sich seinen Eltern gegenüber derart benimmt?
Ich lasse sie in Ruhe, ich lasse sie gehen, aber dass sie alles hinter meinem Rücken macht, tut mir weh.
Ich habe eigentlich viele Hobbies, ich spiele mit Freunden Karten, Tennis, gehe gern auf Reisen und mache Musik. Ich habe einen Job und langweile mich nur sehr selten. Ich freue mich schon lange darüber, daß ich in vielem nicht mehr immer Rücksicht auf meine Familie nehmen muss. Das lebe ich aus. Ich bin kein Hausmütterchen, daß nur zu Hause sitzt. Ich war es nie. Auch wenn ich immer für meine Kinder da war, bin ich auch früher schon meinen eigenen Interessen gefolgt, war abends mal weg, habe mit Freunden viel unternommen usw.
Aber das ist es nicht. Es ist diese völlige Ablehnung meiner Tochter, die mich so fertig macht. Und das, wo ich so viel an mir gearbeitet habe und weiß, daß ich nicht das richtige Vorbild für sie war. Ich habe kapiert, daß ich viele Fehler gemacht habe, aber ich bin ja auch nur ein Mensch. Ungeschehen kann ich die Vergangenheit nicht machen.
Was, wenn ich sie nun für immer verloren habe? Ich komme einfach nicht damit klar.
Lieben Gruß
Mathilda

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Hallo

Seit zwei Wochen spricht sie kein Wort mehr mit mir, hat beim Jugendamt einen Antrag auf eine eigene Wohnung gestellt ohne mir davon zu erzählen und kommt nur dann aus ihrem Zimmer, wenn ich gerade die Wohnung verlasse. Es ist schrecklich und soooo verletzend! :frowning:

Irgendwie ist dieser Satz für mich ein Zeichen, dass du deine Tochter auf die eine oder andere Weise für dein eigenes Leben brauchst. Kinder spüren sowas, und das lehnen sie ab. Und zwar zu recht, denn das ist nicht richtig. Kinder brauchen ihre Eltern, nicht umgekehrt.

Meine Tochter ist 16, und die sehe ich eigentlich auch nur noch, wenn sie irgendwas von mir will. Ich denke, dass sie auch gerne ihre eigene Wohnung hätte, und eigentlich, wenn ich mir das leisten könnte, fände ich das eine gute Sache.

Sobald die Kinder dann auf eigenen Füßen stehen und sich richtig abgenabelt haben, kommen sie ja gerne wieder zu Besuch.

Viele Grüße

Hallo Uta,

das sind auch meine Gedanken, deshalb habe ich mir die Sache mit dem Unterhalt ausgedacht. Sie muss dann selbst einkaufen, planen, kochen, die Hälfte aller Hausarbeiten erledigen usw. Nur was tun, wenn sie das nicht macht? Erzehungstechnisch ist der Zug abgefahren, aber ich muss dann ja irgendwie reagieren…
Die Sache mit der eigenen Wohnung ist eher auf dem Mist ihrer Therapeutin gewachsen, vermute ich. Die rät ihr schon seit Jahren zu einer betreuten WG, weil sie meint, so klappe die Ablösung am besten. Ich sehe darin keinen Sinn.
Anstatt dass sie sich auseinandersetzt, flieht sie.
LG
Mathilda

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Hallo,

Sobald die Kinder dann auf eigenen Füßen stehen und sich
richtig abgenabelt haben, kommen sie ja gerne wieder zu
Besuch.

Oder sie vergessen einfach die Eltern.

Gruß
Der Franke

Hi

Tochter (18)
Sie hat in ihrem Leben schon viel mitgemacht, die
Alkoholsucht ihres Vaters, meine Coabhängigkeit, Mobbing in
der Schule bis hin zu einer Missbrauchserfahrung mit 15.

Ich kenne mich in diesem Metier gut aus und deshalb wird mir richtig schlecht, wenn ich das lese.

Worüber, bitte, wunderst Du Dich?

Deine Tochter fängt endlich an, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie hat von ihren Eltern wirklich nichts Gutes mitgekriegt und nun soll sie Mama noch das Händchen halten?

Die
führte dazu, daß ich mit ihr eine Psychotherapeutin aufsuchte,
zu der sie heute noch geht.

Das ist ja schonmal was …

Auch ich selbst bin in Therapie und musste lernen, mich selbst
auch einmal wichtig zu nehmen.

Ja, und Deine Tochter lernt gerade, sich wichtig zu nehmen.

Sonst war ich immer nur für die
Familie und für Freunde da.

Als Co-Alkoholikerin …

Es ist
schrecklich und soooo verletzend! :frowning:

Was meinst Du, wie schwer verletzt Deine Tochter wurde?

Ich habe immer versucht, in allem für sie da zu sein,

Als Co ist man kein Opfer, sondern Täter. Der Co agiert nämlich genauso egoistisch wie der Alkoholiker.

aber sie
nimmt von mir keine Unterstützung an.

Weil sie die Schnauze voll hat und losziehen will in ihr Leben.

Als wenn sie 16 wäre!

Eben, sie ist nicht 16, sondern 18! (Ich bin nebenbei mit 16 schon zu Hause ausgezogen)

Ich kann mich so nicht mehr behandeln lassen, deswegen habe
mit ihr vereinbart, daß ich ihr ab sofort ihr Unterhaltsgeld
auszahle, mit dem sie ihre eigene Lebenshaltung bestreiten
muss.

Den kannst Du ihr ja auszahlen, damit sie sich eine eigene Wohnung suchen kann.

Auf der einen Seite hast Du keine Lust mehr, alles für sie zu tun - auf der anderen Seite möge sie Dir doch bitte hilfreich zur Verfügung stehen…

Das muss man ja lernen.

Und das kann man prima in einer eigenen Wohnung.

Sie soll dann aber auch ihren
Anteil an der Hausarbeit leisten.

Das wird sie dann schon tun - oder auch lassen, aber das ist dann ganz allein ihre Entscheidung.

Ich habe wenig Hoffnung, daß
sie das einhält

womit Du wahrscheinlich richtig liegst

und überlege schon, wie ich damit umgehen
soll, wenn sie mal wieder nur nimmt, aber nicht gibt.

In einer Alkoholikerfamilie wird dem Kind nichts „gegeben“ - warum soll das „Kind“ das nun tun?

Was soll ich tun? Bin völlig ratlos.

Loslassen und die Tochter in der Selbständigkeit unterstützen.

Sorry, wenn ich das so hart ausdrücke, aber vielleicht hilft’s ja beim Umdenken.

Euch alles Gute

Anja

Hallo Anja,

sag mal, was fällt dir eigentlich ein, so über mich herzufallen??

Du kennst uns doch gar nicht, du weißt nur die paar Sätze die ich erzählt habe.
Du nimmst mich in Sippenhaft mit meinem Exmann, der Alkoholiker war, nun bin ich die „Täterin“, die Schuldige.
Na, du scheinst wirlich eine Expertin zu sein! Kein Familientherapeut der Welt würde so mit Schuldzuweisungen arbeiten!

Menschen sind Menschen, die funktionieren manchmal, manchmal auch nicht! So ist es. Du bist Spezialistin auf diesem Gebiet und „weißt“, dass in einer Familie wie unserer dem Kind „nichts gegeben wird“? Nein?
Das ist - sorry - Bullshit!

Ich habe nicht still wie ein Mäuschen alles ausgesessen in dieser harten Familienphase, ich habe meine Coabhängigkeit damals recht schnell erkannt und mit ther. Unterstützung bekämpft.
Und ich WAR für meine Tochter viel mehr da als für meinen Ex.
Ich habe immer ein offenes Ohr und Auge für sie gehabt, trotz allem. Auch wenn du das nicht glauben magst, weil es deiner Schablonensicht nicht entspricht.

Was du mit den Begriffen „Händchen halten“ usw. meinst, ist mir rätselhaft. Es geht mir nicht darum, daß mir jemand beim Leben hilft. Sie lebt noch bei mir im Haus, d.h. sie hat Pflichten. Keine Freundschaftsdienst sind fällig, sondern es geht um Verpflichtungen, zur Beteiligung an Hausarbeit und um anständiges Benehmen.
Das ist ihr immer entgegen gebracht worden, sie hat es gelernt, aber ein Kind lernt nicth nur in der Familie.
Ob sie auszieht oder nicht, ist doch sowieso ihre Sache. Wie du sicher überlesen hast, habe ich mit ihr vereinbart, ihr ihr Geld auszuzahlen. Ich klammere also nicht.

Aber das wolltest du sicher nicht lesen, gell? Du wolltest deine vorgefertigte, sicherlich aus eigener schlechter Erfahrung stammende Meinung loswerden, die darin besteht, daß am respektlosen Umgang von größeren Kindern immer, immer, immer die Eltern schuld haben.
Und zwar allein.
Nein, sorry, Anja, da gehen mir deine Unterstellungen einfach zu weit, um mich da noch sachlich auseinanderzusetzen. Ich bin ein Mensch, ich habe Fehler (wie du auch, oder? und stehe dazu. Allerdings kann ich reflektieren, tue das seit eh und je und habe keinen Grund, mir derartige Vorwürfe zu machen wie du sie hier losläßt.

Ich lasse los, auch wenns schwerfällt (welchen Eltern fällt das nicth schwer?? Ist doch völlig normal!) und versuche nur, ein Minimum an Kontakt und respektablem Verhalten zu erhalten.
Mit deiner Antwort hast du mir nicht etwa die Augen geöffnet (was sicher auch nicht deine Absicht war), sondern mich nur wütend gemacht über soviel Selbstgerechtigkeit und voreingenommene Schuldzuweisung.

Jeder Mensch tut in seinem Leben das, was er kann und für richtig hält, auch Eltern. Und auch die machen Fehler, weil sie auch nicht unbeeinflusst durchs Leben gegangen sind. Mal drüber nachgedacht?
Ich bin inzwischen alt genug, um das zu verstehen.
Im Netz schreibt sich so ein Abwatschen mal eben so leicht hin, nicht wahr?

Sorry für die harten Worte, aber das musste mal gesagt werden!

Mathilda

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Hallo Mathilda,

Ich kann Dich gut verstehen, dass es Dich traurig macht. Die Natur ist oft gemein. Doch wir können nichts dagegen tun.

Dass sie Dir nur wenig sagt, ist ein Zeichen dass sie Eigenständig sein möchte. Auch dass sie gegen Dich „arbeitet“. Das gehört zum Abnabelungsprozess dazu. Wenn Deine Tochter sich mit Dir blendend verstehen würde und für sie, bei Dir alles eitle Wonne wäre, würde sie jetzt nicht ausziehen sondern länger bleiben.

Natürlich ist es richtig und gut und normal, daß sie erwachsen
wird, aber geht das denn nur, wenn man sich seinen Eltern
gegenüber derart benimmt?

Traurig aber wahr: Ja, im Regelfall geht es nicht anders.

Der Mensch braucht ein Problem damit er etwas ändert. Hätte der Mensch keine Probleme, würde er nichts ändern.

Ich habe eigentlich viele Hobbies, ich spiele mit Freunden
Karten, Tennis, gehe gern auf Reisen und mache Musik. Ich habe
einen Job und langweile mich nur sehr selten. Ich freue mich
schon lange darüber, daß ich in vielem nicht mehr immer
Rücksicht auf meine Familie nehmen muss. Das lebe ich aus. Ich

SUPER! Wie Uta schrieb, es braucht ein bisschen Zeit und ich verstehe es, dass Du traurig bist. In 8 Jahren werde ich vermutlich in der gleichen Situation sein, in der Du jetzt bist. Auch wenn ich mich jetzt schon ein bisschen darauf freue, wenn er mal selbständig ist, so wird es mich sicherlich traurig machen. Was mache ich dann die ganzen Wochenenden? Wer fragt mich so viel?

So wie es ist, so ist es. Bevor wer auszieht gibt es Probleme, sonst würde die Person nicht ausziehen wollen.

Aber das ist es nicht. Es ist diese völlige Ablehnung meiner
Tochter, die mich so fertig macht. Und das, wo ich so viel an

Kann ich gut verstehen. Ist aber normal.

mir gearbeitet habe und weiß, daß ich nicht das richtige
Vorbild für sie war. Ich habe kapiert, daß ich viele Fehler

Mathilda,
Du hast Deine Tochter zu einer Erwachsenen Frau gemacht. Alles andere ist egal! Perfektion gibt es nicht. Es gibt Individualität! Dass sie jetzt ausziehen will heißt, dass sie jetzt reif ist. Oder möchtest Du, dass sie in 20 Jahren noch immer bei Dir wohnt? Du brauchst nicht an Dir arbeiten, sei einfach für Dich da. Geniesse das Leben. Dir bleibt jetzt von Deinem Job auch mehr Geld für Dich! Was hast Du Dir schon immer gewünscht? Überlege mal, lege von dem „mehr für Dich Geld“ ein bisschen für Deine Tochter (wenn Du willst) und ein bisschen für Dich zur Seite. Und leiste Dir etwas schönes um das „für Dich Geld“.

Ich bin sicher, dass Deine Tochter wieder zu Dir kommen wird und Dich um etwas bitten. Wie zum Beispiel Geld. Es braucht einfach ein bisschen Zeit. Die erste Zeit wird sie stolz auf sich sein und sich auf keinen Fall bei Dir melden. Aber mit der Zeit kommt ihr schlechtes Gewissen hoch und spätestens wenn sie etwas braucht, meldet sie sich bei Dir. Dann kannst Du ihr zeigen, wie sehr sie Dir abgegangen ist und ihr sagen, dass sie die erste Zeit so toll gemeistert hat.

Liebe Grüße

Martin

Hallo Anja,

sag mal, was fällt dir eigentlich ein, so über mich
herzufallen??

Tut sie nicht.

Du kennst uns doch gar nicht, du weißt nur die paar Sätze die
ich erzählt habe.

Das liegt in der Natur eines Internet- Forums!

Du nimmst mich in Sippenhaft mit meinem Exmann, der
Alkoholiker war, nun bin ich die „Täterin“, die Schuldige.
Na, du scheinst wirlich eine Expertin zu sein! Kein
Familientherapeut der Welt würde so mit Schuldzuweisungen
arbeiten!

Das stimmt. Und das ist auch sehr bedauerlich, dass selbst die nicht mehr Dinge beim Namen nennen. „Schuld“ gibt es nicht.

Menschen sind Menschen, die funktionieren manchmal, manchmal
auch nicht! So ist es. Du bist Spezialistin auf diesem Gebiet
und „weißt“, dass in einer Familie wie unserer dem Kind
„nichts gegeben wird“? Nein?
Das ist - sorry - Bullshit!

Ich habe nicht still wie ein Mäuschen alles ausgesessen in
dieser harten Familienphase, ich habe meine Coabhängigkeit
damals recht schnell erkannt und mit ther. Unterstützung
bekämpft.
Und ich WAR für meine Tochter viel mehr da als für meinen Ex.
Ich habe immer ein offenes Ohr und Auge für sie gehabt, trotz
allem. Auch wenn du das nicht glauben magst, weil es deiner
Schablonensicht nicht entspricht.

Nun fällst Du aber eindeutig her!

Was du mit den Begriffen „Händchen halten“ usw. meinst, ist
mir rätselhaft. Es geht mir nicht darum, daß mir jemand beim
Leben hilft. Sie lebt noch bei mir im Haus, d.h. sie hat
Pflichten. Keine Freundschaftsdienst sind fällig, sondern es
geht um Verpflichtungen, zur Beteiligung an Hausarbeit und um
anständiges Benehmen.
Das ist ihr immer entgegen gebracht worden, sie hat es
gelernt, aber ein Kind lernt nicth nur in der Familie.
Ob sie auszieht oder nicht, ist doch sowieso ihre Sache. Wie
du sicher überlesen hast, habe ich mit ihr vereinbart, ihr ihr
Geld auszuzahlen. Ich klammere also nicht.

Tja nun, sie ist nunmal Volljährig, ich weiss auch, dass ich mich in dem Alter nicht mehr als „Kind meiner Eltern“ gefühlt habe, sondern wollte leben, wie ich es nunmal wollte. Ich bin dann mit 19 ausgezogen. Bis dahin war ich ebeb hauptsächlich unterwegs.

Aber das wolltest du sicher nicht lesen, gell? Du wolltest
deine vorgefertigte, sicherlich aus eigener schlechter
Erfahrung stammende Meinung loswerden, die darin besteht, daß
am respektlosen Umgang von größeren Kindern immer, immer,
immer die Eltern schuld haben.

In den Augen der Kinder ist das auch so. Auf eigenes Fehlverhalten kommt man erst später dahinter (oder nie, wenn man Pech hat)

Und zwar allein.
Nein, sorry, Anja, da gehen mir deine Unterstellungen einfach
zu weit, um mich da noch sachlich auseinanderzusetzen. Ich bin
ein Mensch, ich habe Fehler (wie du auch, oder? und stehe
dazu.

Allerdings nur die, die Du Dir auch eingestehen möchtest oder kannst.

Allerdings kann ich reflektieren, tue das seit eh und je
und habe keinen Grund, mir derartige Vorwürfe zu machen wie du
sie hier losläßt.

Ich lasse los, auch wenns schwerfällt (welchen Eltern fällt
das nicth schwer?? Ist doch völlig normal!) und versuche nur,
ein Minimum an Kontakt und respektablem Verhalten zu erhalten.

Ist wohl schon zu viel.

Mit deiner Antwort hast du mir nicht etwa die Augen geöffnet
(was sicher auch nicht deine Absicht war)

Boshafte Unterstellung.

, sondern mich nur
wütend gemacht über soviel Selbstgerechtigkeit und
voreingenommene Schuldzuweisung.

Jeder Mensch tut in seinem Leben das, was er kann und für
richtig hält, auch Eltern. Und auch die machen Fehler, weil
sie auch nicht unbeeinflusst durchs Leben gegangen sind. Mal
drüber nachgedacht?

Deine Tochter aber noch nicht. Wird sie auch nicht in absehbarer Zeit.

Ich bin inzwischen alt genug, um das zu verstehen.
Im Netz schreibt sich so ein Abwatschen mal eben so leicht
hin, nicht wahr?

Sorry für die harten Worte, aber das musste mal gesagt werden!

Also da hast Du m.E. eindeutig überreagiert.

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Das erinnert mich so an meine Ex- Freundin (lang lang ist’s her).
Die redet bis heute nicht mit Ihrer Mutter. Das scheint, so leid mir das auch tut (auch aus weiteren Beispielen, die ich kenne, heraus) sehr verbreitet zu sein.
Auf jeden Fall glaube ich, dass Du da überhaupt keine Möglichkeiten hast, die Dinge noch irgendwie zu regeln.
Das einzige, was Du jetzt noch machen kannst, ist die Dinge so zu nehmen, wie sie sind und hoffen, dass Deine Tochter irgendwann einmal dahintersteigt, dass sie nur diese eine Mutter hat (Meine Ex begreift das, wie gesagt, leider bis heute nicht. Verzeihen geht der total ab.)
Ganz nebenbei, auch wenn sich das erst einmal anders angehört hat, finde ich das Verhalten Deiner Tochter (wie das meiner Ex) dir gegenüber vollkommen unmöglich!
Aber was nützt das schon. Man kann die Menschen nunmal nicht ändern.

Hi Mathilda,

sag mal, was fällt dir eigentlich ein, so über mich
herzufallen??

Das war keineswegs meine Absicht - und schon gar nicht die, Dich in irgendeiner Weise zu verletzen.

Du kennst uns doch gar nicht, du weißt nur die paar Sätze die
ich erzählt habe.

Worauf soll ich mich sonst beziehen?

Du nimmst mich in Sippenhaft mit meinem Exmann, der
Alkoholiker war, nun bin ich die „Täterin“, die Schuldige.
Na, du scheinst wirlich eine Expertin zu sein! Kein
Familientherapeut der Welt würde so mit Schuldzuweisungen
arbeiten!

Nur weil Du Dich schuldig fühlst, betreibe ich noch lange keine Schuldzuweisung. Und ich schreibe hier auch nicht als „Familientherapeut“ - das wäre vermessen.

Menschen sind Menschen, die funktionieren manchmal, manchmal
auch nicht! So ist es.

Das ist wahr.

Du bist Spezialistin auf diesem Gebiet
und „weißt“, dass in einer Familie wie unserer dem Kind
„nichts gegeben wird“? Nein?

Ich weiß, dass Alkoholismus eine sog. „Familienkrankheit“ ist
http://www.a-connect.de/familie.php
und ich kenne mich damit aus verschiedenen Gründen, die hier nicht als „Rechtfertigung“ breitgetreten werden müssen, sehr gut aus.

Das ist - sorry - Bullshit!

Schön wäre es - ist es aber nicht

Ich habe nicht still wie ein Mäuschen alles ausgesessen in
dieser harten Familienphase, ich habe meine Coabhängigkeit
damals recht schnell erkannt und mit ther. Unterstützung
bekämpft.

Das finde ich prima.

Und ich WAR für meine Tochter viel mehr da als für meinen Ex.
Ich habe immer ein offenes Ohr und Auge für sie gehabt, trotz
allem.

Das ist Deine Sicht - aber ist das auch die Sicht Deiner Tochter?

Auch wenn du das nicht glauben magst, weil es deiner
Schablonensicht nicht entspricht.

Ich habe keine „Schablonensicht“ - sondern nur umfassende Kenntnisse in diesem Themenbereich.

Was du mit den Begriffen „Händchen halten“ usw. meinst, ist
mir rätselhaft. Es geht mir nicht darum, daß mir jemand beim
Leben hilft. Sie lebt noch bei mir im Haus, d.h. sie hat
Pflichten. Keine Freundschaftsdienst sind fällig, sondern es
geht um Verpflichtungen, zur Beteiligung an Hausarbeit und um
anständiges Benehmen.

Das ist auch - in „gesunden“ Familien eine ganz berechtigte Forderung. Nur liegen in Eurem Falle so viele Leichen im Keller, dass das nicht so einfach übertragbar ist.

Ob sie auszieht oder nicht, ist doch sowieso ihre Sache.

Das klang in Deinem UP nicht so an

Wie du sicher überlesen hast, habe ich mit ihr vereinbart, ihr ihr
Geld auszuzahlen. Ich klammere also nicht.

Dann schnappe Dir Deine Tochter und mache Nägel mit Köpfen: sag’ ihr, wir überlegen jetzt mal zusammen , wie wir das mit deinem Auszug hinkriegen können.

Aber das wolltest du sicher nicht lesen, gell?

Ich habe keinerlei Erwartungen.

Du wolltest
deine vorgefertigte, sicherlich aus eigener schlechter
Erfahrung stammende Meinung loswerden, die darin besteht, daß
am respektlosen Umgang von größeren Kindern immer, immer,
immer die Eltern schuld haben.

Das ist eine Behauptung von Dir, die so nicht zutrifft. Es geht mir auch nicht um „Meinung“, sondern eben nur darum, dass ich die Kombination Alkoholismus/Vater, Co-Alkoholismus/Mutter und Missbrauch im Teenealter als eine sehr brisante, wenn nicht explosive Kombination betrachte.

Und zwar allein.

Davon habe ich nichts gesagt.

Nein, sorry, Anja, da gehen mir deine Unterstellungen einfach
zu weit, um mich da noch sachlich auseinanderzusetzen.

Ich habe nichts „unterstellt“.

Ich bin
ein Mensch, ich habe Fehler (wie du auch, oder? und stehe
dazu.

Ich habe massenhaft Fehler :wink:

Allerdings kann ich reflektieren, tue das seit eh und je
und habe keinen Grund, mir derartige Vorwürfe zu machen wie du
sie hier losläßt.

Reflektieren allein reicht aber leider nicht - Handeln ist gefragt.

Ich lasse los, auch wenns schwerfällt (welchen Eltern fällt
das nicth schwer?? Ist doch völlig normal!)

Ich war stolz auf meine Söhne, als sie sich auf ihre Socken gemacht haben

und versuche nur,
ein Minimum an Kontakt und respektablem Verhalten zu erhalten.

Aber Deine Tochter will es momentan nicht - dann lass’ doch los und warte ab - im besten Falle voller Vertrauen.

Mit deiner Antwort hast du mir nicht etwa die Augen geöffnet
(was sicher auch nicht deine Absicht war),

nein, das war es nicht. Du hast um die Einschätzung von anderer Warte gebeten und ich habe sie abgegeben.

sondern mich nur
wütend gemacht über soviel Selbstgerechtigkeit und
voreingenommene Schuldzuweisung.

Selbstgerechtigkeit entsteht doch wohl höchstens dann, wenn es um mich ginge. Und Schuldzuweisung: s.o.

Jeder Mensch tut in seinem Leben das, was er kann und für
richtig hält, auch Eltern.

So ist es - aber hast Du wirklich alles für richtig gehalten, was Dein und das des Vaters Deiner Tochter Verhalten betrifft?

Und auch die machen Fehler, weil
sie auch nicht unbeeinflusst durchs Leben gegangen sind. Mal
drüber nachgedacht?

Zur Genüge, keine Sorge.

Ich bin inzwischen alt genug, um das zu verstehen.

Wenn Du das verstehen würdest, hättest Du doch hier nicht gepostet, oder?

Im Netz schreibt sich so ein Abwatschen mal eben so leicht
hin, nicht wahr?

Ich wollte Dich in keinster Weise „Abwatschen“ - diese Terminologie ist mir fremd.

Sorry für die harten Worte, aber das musste mal gesagt werden!

Ich habe damit kein Problem, bin ziemlich gelassen worden nach all meiner Zeit.

Gruß,

Anja

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Hallo,

immerhin hast du geschrieben, in einer Alkoholikerfamilie würde dem Kind „nichts gegeben“. Was ist das sonst als Schuldzuweisung, freie Interpretation und Sippenhaft?
Weißt du, daß auch mein Vater Alkoholiker war?
Daß ich also weiß wovon ich rede.
Und daß meine Familie mir deshalb nichts gegeben hätte, ist mir bislang nicht bewusst gewesen. Ich habe dort eine Menge gelernt, auch Liebe bekommen und Fürsorge, wie auch meine Kinder.
Es hat mich in meinem unterstützenden, abnehmenden Verhalten gegenüber Suchtkranken geprägt, leider Gottes, indem es meine Sicht von mir und meiner Rolle Männern gegenüber bis ins Erwachsenenalter verfälscht hat. Meine Eltern hätten auch rechtsradikal oder Jehovas Zeugen oder Putzfanatiker sein können, irgendwelche Macken hat ja jeder. So war es halt der Alkoholismus meines Vaters.
Das ist, wie du sicher weißt, schlimm genug, man kommt aus so manchen „Familienflüchen“ nicht raus, aber immerhin habe ich daran gearbeitet und tue das noch.
Meine Tochter hatte während all dieser Jahre bis zu ihrem 17. Jahr ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu mir. Ich habe sehr viel unternommen, um die Ausfälle meines Mannes irgendwie zu kompensieren. Als es nicht mehr ging, habe ich mich getrennt. Was sonst hätte ich tun sollen? Ich konnte auch nicht aus meiner Haut.
So ist es im Leben.
Ich glaube auch kaum, dass irgendjemand ohne Störungen, Komplexe und Krankheiten durchs Leben kommt, die sein Verhalten in irgendeiner Art problembeladen verändern. Bist du frei davon?

Wir sind nur Menschen und eine störungsfreier Ablauf des Lebens ist eine Illusion. Unsere Herkunft, Familieneinflüsse und Erfahrungen bestimmen und prägen uns, aber allen Eltern dieser Welt ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen, weil sie wurden wie sie sind, ist einfach nur anmaßend und absolut nicht hilfreich!
Auch meine Eltern (wie gehabt Vater Alkoholiker, Mutter coabhängig) haben ihre Geschichte, natürlich habe auch ich erst viel später verstanden, warum sie so waren, wie sie waren. Allerdings wurde bei uns früher auch nie über die Sucht meines Vaters geredet. Alles musste verheimlicht werden, das machte es doppelt schlimm.
Aber selbst das Verheimlichen kann ich aus der Prägung meines Vaters im Nachhinein verstehen.
Ich wünschte heute, schon als Jugendliche eine Therapie gemacht zu haben, dann hätte ich evtl. eine andere Partnerwahl betrieben und meinen Kindern ein gesünderes Lebensumfeld geben können.
Aber leider war das nicht so. In den 70er Jahren waren Therapeutenbesuche nicht so selbstverständlich wie heute. Und nach Aussage meiner Psychologin heute hätte man mich damals höchstwahrscheinlich nicht tiefenpsychologisch behandelt, sondern in irgendeine Einrichtung gesteckt, in der man „angepasst“ wurde.
Bei uns ist viel schiefgelaufen, gar keine Frage. Allerdings war ich mit meiner Tochter immer im Gespräch und das ist jetzt nicht mehr so. Das ist sehr hart, aber ich lasse sie los…und leide trotzdem, wenns erlaubt ist. Ich bin kein Stein und Gefühle dürften wohl Töchtern UND Müttern erlaubt sein. Sie sind normal und dauern so lange, wie der Ablöseprozess eben dauert.
Übrigens hatte ich gerade eben ein langes Gespräch mit meiner Tochter. Es ist wie es immer ist, die Kommunikation schlägt Purzelbäume und ich habe mehrfach gedacht, ich höre nicht richtig, als sie mir sagte, daß sie sich von mir abgelehnt und zu wenig unterstützt fühlt. Damit habe ich nicht gerechnet! Wie kann das sein?
Und ich dachte, sie hasst mich. Jetzt haben wir aber immerhin wieder angefangen, zu kommunizieren. Einen Haushaltsplan haben wir auch gemacht. Ihr Geld verwaltet sie nun allein und bestimmt selbst, was sie damit macht. Bevor sie eine Wohnung bekommt, kann sie ja schon etwas üben…
Liebe Grüße an euch alle,
Mathilda

Hallo Martin,
ja, du hast schon recht. Es ist diese Veränderung meiner Rolle, die ich noch nicht ertragen kann und wahrscheinlich gebe ich unbewusst Zeichen ab, die meiner Tochter zeigen: geh nicht, bleibe noch!
Ich will das nicht, aber irgendwie verstehe ich mich auch. Innerhalb von zwei Jahren von einer vierköpfigen Familie zur Singlefrau zu mutieren, ist superschwer. Ich habe ja Freunde und Hobbies und meinen Job in der Schule, nebenher führe ich noch ein kleines Umzugsunternehmen, aber meine für mich wichtigste Rolle war immer die der Familienfrau. Ich habe diese Rolle sehr gemocht und habe SChwierigkeiten, mich umzustellen. Nun sind die Anfänge gemacht, meine Tochter bekommt ihr eigenes Geld und sorgt für sich, zieht bald aus. Ich werde das überwinden, ganz klar. Aber ich muss auch trauern dürfen und mir nicht immerzu vorwerfen, wie mies die Kindheit meiner Tochter war. Das stimmt nicht. In der kurzen Aufzählung hier klingt das vielleicht so, aber es gab auch viele schöne Zeiten.
Das sieht übrigens meine Tochter genauso, wir haben gerade eben darüber gesprochen. Etwas erleichtert bin ich schon, immerhin ist ihr doch nicht alles so egal, wie ich dachte. Aber anderes zehrt sehr an mir, sie sagt sie fühlt sich von mir zu wenig unterstützt, sie sagt dass ich mich vor ihr zurückziehe, dabei empfinde ich das genau umgekehrt. Ach, diese blöde komplizierte Kunst der Kommunikation, die ist immer so störungsanfällig. Das liegt aber auch an mir, ich hatte immer schon Probleme, meine Gefühle klar zu zeigen, das ist nichts neues. Schon als Kind habe ich mich lieber versteckt, als vor anderen zu weinen etc. Das kann ich bis heute nicht. Auch so ein Familienfluch, der irgendwoher kommt, aber leichter machen solche Sachen das Leben nicht.
Ich hoffe, daß ich mit meiner Tochter jetzt im Gespräch bleibe und daß ich genug loslassen kann, damit ich sie nicht ganz verliere.
Lieben Gruß
Mathilda

na siehste,
alles wird gut

hallo anja,
ich bin etwas geschockt über das, was du da geschrieben hast. so kenn ich dich gar nicht.

Deine Tochter fängt endlich an, ihr Leben selbst in die Hand
zu nehmen. Sie hat von ihren Eltern wirklich nichts Gutes
mitgekriegt und nun soll sie Mama noch das Händchen halten?

ok, hier hast du wohl recht. geht aber vielen jugendlichen so und trotzdem haben einige sowas wie anstand und taktgefühl.

Ja, und Deine Tochter lernt gerade, sich wichtig zu
nehmen.

das machen sie sobald sie den ersten schrei tun. da muß man nicht erst 18 jahre werden. jedes kind ist egoistisch veranlagt nur verletzend gegenüber den eltern darf es nicht sein.

Als Co ist man kein Opfer, sondern Täter. Der Co agiert
nämlich genauso egoistisch wie der Alkoholiker.

wo hast du den quatsch denn her?? den therapeuten möchte ich mal kennen lernen. der hat seinen beruf verfehlt.

da klär mich bitte mal auf
s.d.

applaus, standing ovations

besser hätte ichs nicht sagen können.
sehr klasse!!!

s.d.

Hallo AAdler

Nur weil Du Dich schuldig fühlst, betreibe ich noch lange keine Schuldzuweisung.

„Als Co ist man kein Opfer, sondern Täter. Der Co agiert nämlich genauso egoistisch wie der Alkoholiker.“
(Zitat aus deinem Beitrag ca. 3 x weiter oben)

Also, wenn das keine Schuldzuweisung ist, dann weiß ich auch nicht …

Viele Grüße

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