Hallo,
warum gilt es eigentlich als so erstrebenswert, die Zahl der
Akademiker zu erhöhen? Wenn man die normale
Intelligenzverteilung zu Grunde legt (Gaußsche Kurve), dann
muss eine Erhöhung der Zahl notwendigerweise mit einer
Veminderung der Qualität einhergehen.
Es geht weniger darum, unbedingt die Zahl der Akademiker zu erhöhen, ohne auf Qualität zu achten. Das wäre ja leicht erreichbar, indem man einfach jedem einen Titel gibt. Es geht vielmehr darum, dass die Qualifikationshürde für Arbeitsplätze sich – auch bei den „einfacheren Berufen“ – seit 1920 doch gewaltig geändert hat. Es werden immer mehr hervorragend ausgebildete junge Menschen benötigt. Wir leisten uns aber den Luxus
- eine möglichst kinderfeindliche Gesellschaft zu konstruieren,
- keine Einwanderer hereinzulassen und
- die jungen Menschen, die da sind, in einem katastrophalen Bildungssystem zu verheizen.
Und gibt die Geschichte dieser Hypothese nicht recht?
Nein.
Die
größte Zeit des „Wissensstandortes“ Deutschland war, als nicht
einmal 5% der Schüler das Gymnasium absolvierten.
Abgesehen davon, dass es in der „guten alten Zeit“ breiten Teilen der Bevölkerung so richtig elend ging, sind die Anforderungen heute wie gesagt auch ganz andere.
Gleichzeitig
konnte aber jeder Volksschüler anständig schreiben, lesen und
rechnen
Ja, damals besuchten aber nicht einmal alle Menschen eine Volksschule. Mir liegt gerade keine Statistik vor, aber ich glaube nicht, dass die Analphabetenquote in Deutschland heute höher liegt, als 1920.
- was man von den heutige Akademikern nicht behaupten
kann.
Und dann bringst Du noch so einen Knaller. Wenn man schon die vermeintliche Schreibschwäche heutiger Akademiker(!) aufs Korn nimmt, dann sollte man sich wenigstens die Mühe machen und eigene Grammatikfehler vermeiden.
Ist dieser Ansatz reaktionär?
Ja.
Es ist nicht die große Dummheit der Kinder und Jugendlichen, sondern der fast verbrecherische Umgang mit ihnen, der uns PISA & Co. beschert. Solange nur etwas wert ist, was sich auch mit Geld bemessen lässt, so lange wird sich daran auch nichts ändern.
Im übrigen hat Deutschland im EU Vergleich eine äußerst bescheidene Akademikerquote. Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass es bis zu Deinem Abitur zu einer „Inflation“ kommen könnte.
Gruß
Fritze