Hallo Annalena !
Warum müssen wir immer alles am kompliziertesten machen ?
Jetzt hat man drei Besteuerungsysteme :
- Kfz-Steuer
Bezieht sich auf die Kfz. Die Steuer ist kilowattbezogen gestaffelt und geht daher auf die unterschiedlichen Kilowattgrößen (KW) der Kfz ein.
- Mineralölsteuer
Bezieht sich auf den Verbrauch an Mineralölen.
- Maut
Da gibts unterschiedliche Systeme. Es gibt Kilometer-Maut-Systeme wie in Italien, wo Du kilometerabhängig die Maut bezahlst. Und es gibt Strecken-Maut-Systeme, wo für die Durchfahrt der Strecke bezahlt werden muss (beispielsweise am Brenner). Im letzteren Fall kommt die Maut der Streckenerhaltung der bemauteten Strecke zugute bzw. gleicht Teile der Einbuße an Lebensqualität der betroffenen Region aus.
Warum kann man sich nicht EU-weit auf ein System einigen und
zwar eine einheitliche Mineralölsteuer (die ist km-abhängig)
und Wegfall von Maut und Kfz-Steuer ?
Zunächst mal lässt sich das politisch kaum machen.
Mit einer einheitlichen Mineralölsteuer bleibts völlig egal, wieviele KW Du unter der Haube hast. Du würdest KWstarke Kfz künstlich verbilligen. Schon jetzt gibts ein Problem mit Rasern (fordern nach den Alkoholtoten die zweitmeisten Toten im Straßenverkehr). Dein Vorschlag würde die Zahl der bei Raserunfällen Getöteten erhöhen.
Das andere Problem: Du würdest die Streckenbemautung abschaffen. Du würdest Gelder, die der Streckenerhaltung dienen, vermutlich verringern und damit exakt diese Strecken aufs Spiel setzen. Mit dem Effekt, dass viele inneralpine Strecken, die auch dem Transit dienen, unter Umständen gefährdet sind.
Die Verteilung der erzielten Mineralöleinnahmen wäre ein zusätzliches, politisches Problem.
Mit anderen Worten: Die Lage im Kfz-Bereich ist komplex und kann kaum mit einer einheitlichen Steuer gelöst werden.
Grüße
Wolkenstein