Warum muss man im Mutterpass und im Krankenhaus bei der Entbindung angeben ob man psychisch belastet ist

Im Mutterpass muss man angeben, ob man psychische Vorerkrankungen hat und im Krankenhaus wird das auch gefragt. Wer hat Zugriff auf die Informationen? Wozu werden sie benötigt? Habe im Internet gelesen, dass so etwas eine Fehlgeburt auslösen kann. Aber doch nicht nur, oder?
Können die Informationen zum Beispiel ans Jugendamt weitergegeben werden zum Beispiel, wenn da eine Frau ist die keinen Mann hat, (alleinerziehend ist)und zum Beispiel eine Psychose hat? Dürfen Ärzte so etwas weitergeben?

Jeder, der den Mutterpass liest. Das ist normalerweise nur der Frauenarzt und evtl. die Hebamme.

Ja, psychische Erkrankungen können sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken.

Nur, wenn sie das Kindeswohl gefährdet sehen. Tut er das, muss er normalerweise die Mutter auf sein Informationsrecht hinweisen.
Idealerweise spricht der Arzt aber die werdende Mutter auf mögliche Probleme an und nennt ihr Hilfsangebote, wenn er hier ein Risiko sieht.
Außerdem hat er die Möglichkeit, selbst Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen, um die Lage besser einschätzen zu können. Dazu darf er die Daten in anonymisierter Form weitergeben.

Wichtig: Es geht nicht darum, der Mutter das Kind wegzunehmen! Ziel ist es, dass die Mutter mit dem Kind zurechtkommt und es ihm gut geht.
Während oder nach der Schwangerschaft kriegen (werdende) Mütter schon mal psychische Probleme (Depressionen z.B.). Wenn ohnehin schon eine Erkrankung vorliegt, dürfte es kaum besser aussehen.
Die Mutter sollte das ohne Angst offen ansprechen und Hilfe annehmen.
Oft genug liest man in der Zeitung von Müttern, die das nicht getan haben, und wünscht sich, das Jugendamt hätte sich gekümmert.

Gruß,

Kannitverstan

Zusätzlich zu Kannitverstans Ausführungen:
Es gibt nach der Entbindung die Möglichkeit einer sogenannten „Wochenbett-Depression“. Dies ist wohl gar nicht so selten, so dass bei entsprechender Vorerkrankung/Veranlagung da im Krankenhaus vielleicht intensiver hingeschaut wird, um zu helfen/unterstützen.

Beatrix