Warum Radstreifen, wenn auch Radweg vorhanden?

Guten Tag,
in Berlin gibt es seit einigen Monaten vermehrt in den Außenbezirken „Radstreifen“ (also auf der rechten Fahrbahn einer zweispurigen Straße markierte Haltelinien und Markierungen für Radfahrer) und dass, obwohl nebendran ein gepflasteter Radweg (in gutem Zustand ist). Dies hat zur Folge, dass immermehr Radfahrer auf der rechten Fahrbahn fahren, obwohl es einen Radweg gibt (sehr zum Leidwesen der Autofahrer, aber das ist eine anderes Thema…).

Warum ist das so? Gibt es in Berlin seit einiger Zeit eine neue Verordnung, die dazu führt, dass mehr Radstreifen auftauchen und Radfahrer die Straße anstatt des Radweges benutzen?

Viele Grüße
Andreas

Hallo,

warum das jetzt speziell in Berlin so ist, kann ich nicht sagen. Aber zwei Anmerkungen dazu:

  1. Ein Radstreifen auf der Straße ist nachgewiesenermaßen sicherer als ein Radweg.
  2. Ein gepflasterter Radweg ist prinzipiell nicht in gutem Zustand.

Gruß, Niels

Hi sejutti1,

bei mir in Südbaden sind viele Hauptstrassen mit so einem Zusatzstreifen. Ich als Rennradfahrer fahre immer dort, auch wenn ein Radweg parallel dazu läuft. Der Fahrbahnbelag ist einfach besser und die Flaschen die vorallem am Wochenende aus den Fahrzeugen geworfen werden, liegen nämlich aufm Radweg und nicht auf der Strasse.

Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser schmale Streifen für Mopedfahrer ist.

Gruss Boschuh

Hallo,

  1. Ein Radstreifen auf der Straße ist nachgewiesenermaßen
    sicherer als ein Radweg.

Da kann ich dir nur recht geben. Ich möchte dazu aber anmerken, auch wenn ein Radstreifen abmarkiert ist, es müssen trotzdem die Seitenabstände eingehalten werden! Gilt für Radstreifen mit durchgezogener Linie genauso wie mit gestrichelter Linie.

  1. Ein gepflasterter Radweg ist prinzipiell nicht in
    gutem Zustand.

Würde ich nicht unbedingt sagen, aber für schnelle Radfahrer ist die Fahrbahn besser, und warum sollte ein Radfahrer nicht die Wahl haben.

Gruss vonsales

Hallo sejutti1.
Bei uns im Nordberlin wurden die vorhandenen Radwege von Amtswegen
als zu schmal (beim Begegnen der Radfahrer) empfunden.
Anfragen bei Amt ergaben: Radwege müssen 2 Meter breit sein.
Daher wurde, zusätzlich auf der Strasse markierter Freiraum geschaffen.
Kosten ca. 60 000 Euro (1 Radweg verbreitern)
Das Problem ist nur, dass ein Autofahrer, am Beginn der 2 Radwege,
nicht erkennen kann für welchen Radweg sich der Radler nun entscheidet.
Das hat schon für verdammt gefährliche Situationen gesorgt, zumal Autofahrer an dieser Stelle zweispurig ankommen.
Bei meinem Beispiel hat das Amt nachträglich, den vorhandenen Radweg
auf 2 Meter verbreitert, aber kein Geld mehr um die auf der Fahrbahn
aufgebrachten Markierungen entfernen zu lassen.
Erreicht wurde hierdurch:
Ein Radweg 2 Meter breit und selten benutzt und
ein Radweg auf der Straße von Trotzköpfen, die gar nicht wissen in welcher Gefahr sie sich befinden, benutzt.
Bei 1 Meter Sicherheitsabstand zum Radler fahren wir nun in beiden Richtungen in der Mitte der Straße.
Bürokratie lasst grüßen.
Jetzt grüßt
noge

Nur zur Information!
Diese „Radstreifen“ nennen sich rechtlich: Radfahrerschutzstreifen!
Hier dürfen auch Autos in engen Straßen drüber fahren.

Hallo Teddy,

Nur zur Information!

diese Information ist in dieser Kürze falsch!

Diese „Radstreifen“ nennen sich rechtlich:
Radfahrerschutzstreifen!
Hier dürfen auch Autos in engen Straßen drüber fahren.

Nur, wenn der Streifen mit durchbrochener Linie abmarkiert ist, dürfen Autos, wenn dies im Begegnungsverkehr notwendig ist, UND kein Radfahrer dadurch gefährdet wird, die Linie überfahren.

Ein mit durchgezogener Linie markierter Radfahrstreifen darf nicht befahren werden.

Gruß, Karin

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vermutlich weil kein Geld da ist die Radwege zu reparieren und wenn die Strasse breit genug ist ein Strich drauf malen billiger kommt. Die Radwege werden bald nicht mehr zu sehen sein da das Gestrüpp auch nicht mehr geschnitten wird was auch ein Grund für die Unbenutzbarkeit der meisten Radwege ist.

Hi,

Bürokratie lasst grüßen.

allerdings. Würden einfach 99,5% der Autofahrer (und nicht nur 80%) so fahren, dass sie kein Menschenleben gefährden bräuchte man den ganzen Schmuß mit zig verschiedenen Markierungen ÜBERHAUPT nicht. Tja…

J~

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Hallo,
ist ja wirklich schade, dass es derzeit leider keine Arbeitslosen mehr gibt, die solche Arbeiten uebernehmen koennten.
Gruss Helmut

Hi
ja, arbeitslose Erd- und Tiefbauer… da das mit komplettentfernung der Radwege, Baumwurzel- und Baumbeseitigung und neuaufbau der meisten Radwege verbunden wär… Unkraut zupfen reicht da nicht, da diese Wucherung nur die letzte Folge der Jahrzentelangen Vernachlässigung ist… das muss professionell beseitigt werden, 1€-Jobber bringen das nicht…
your PITA

Hallo.
Der Rechtsabbieger hat es schwer, einen geradeausfahrenden Radfahrer zu erkennen. Besonders wenn zwischen ihm und dem Radweg „Straßenbegleitgrün“ oder parkende Autos sind.
Bei einem Radstreifen auf der Fahrbahn hat der Autofahrer den Radfahrer immer im Blick.
Gruß
Jochen