Warum Riesenraketen für den bemannten Mondflug

Warum haben sowohl die Amis als auch die Russen versucht den Mond mit einer einzelnen Rakete zu erreichen? Sie hätten doch auch mit mehreren kleineren Raketen die einzelnen Komponenten in die Erdumlaufbahn schießen und sie dort koppeln können und sich dann auf den Weg zum Mond machen. Das hätte Zeit und Entwicklungskosten gespart und die einzeln Komponenten hätten größer, stabiler, sicher und schwerer sein können, als bei der Variante mit der Riesenrakete.

Hallo

die Sache mit den Raketen ist ( oder eher war ) nicht so einfach. Hätte man die Komponnenten des Raumfahrzeugs im Orbit zusammenfügen müssen, so hätte das eine schwierige und langwierige Arbeit im Weltraum bedeutet und da man damals weder über die Ausrüstung noch über das Wissen darüber verfügte ist es sehr unwahrscheinlich das man diese Alternative wirklich in betracht gezogen hat.
Was die Riesenrakete betrifft, so wurde sie nur dazu gebraucht die Fracht ( Apollo Kapsel und Landemodul ) in den Orbit zu bringen und da diese entschprechend schwer war brauchte man einfach eine größere Rakete.

Gruß Martin

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Hallo

die Sache mit den Raketen ist ( oder eher war ) nicht so
einfach. Hätte man die Komponnenten des Raumfahrzeugs im Orbit
zusammenfügen müssen, so hätte das eine schwierige und
langwierige Arbeit im Weltraum bedeutet und da man damals
weder über die Ausrüstung noch über das Wissen darüber
verfügte ist es sehr unwahrscheinlich das man diese
Alternative wirklich in betracht gezogen hat.
Was die Riesenrakete betrifft, so wurde sie nur dazu gebraucht
die Fracht ( Apollo Kapsel und Landemodul ) in den Orbit zu
bringen und da diese entschprechend schwer war brauchte man
einfach eine größere Rakete.

Gruß Martin

Hallo,

das der Zusammenbau der einzelnen Komponenten in der Umlaufbahn Zeit gekostet hätte ist richtig. Aber das Wissen dazu war vorhanden und bei den Apollomissionen wurde ja z.B. die Mondfähre mit der Kommandoeinheit erst in der Umlaufbahn verbunden. Der Aufstiegsteil der Mondfähre koppelte ja nach seiner Rückkehr auch wieder an den Kommandoteil an.

Gruß Uwe

Hallo Uwe!

Das ist doch in den letzten Jahren sehr oft durchgekaut worden, warum sofort auf den Mond!!!

Präs. Kennedy hatte einen bestimmten Termin gesetzt und Wernher von Braun hat diesen Termin eingehalten. Nur so konnte man den Russen zuvorkommen.
Hätte man erst Raumstationen gebaut, hätte man den Termin nicht einhalten können.
Jeder, der mal mit dem Zug gefahren ist, fährt lieber mit einer riesen Diesellok bis zum Endbahnhof, als mit der kleinen Dampflok von einem Bahnhof zum anderen.

Gruß Werner

Hat man sich auch überlegt
Hallo Uwe,

Sie hätten doch
auch mit mehreren kleineren Raketen die einzelnen Komponenten
in die Erdumlaufbahn schießen und sie dort koppeln können und
sich dann auf den Weg zum Mond machen.

Das hat man sich tatsächlich auch überlegt und zwar in der Frühphase des Apollo-Projektes. Das war die Lösung, die auch Wernher von Braun zunächst favorisierte. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. 1962 entschied man sich dann für die Saturn 5 mit Mondfähre, die dann ein Mondlandefahrzeug in der Mondumlaufbahn absetzt.

Das hätte Zeit und
Entwicklungskosten gespart und die einzeln Komponenten hätten
größer, stabiler, sicher und schwerer sein können, als bei der
Variante mit der Riesenrakete.

Nein, das Gegenteil wäre der Fall gewesen, denn man hätte viel mehr Material in die Erdumlaufbahn bringen müssen und dort montieren (damals völlig technisches Neuland). Größer, stabiler und schwerer heisst eben auch teuerer und länger dauernd.

Die Lösung mit der Erdumlaufbahn hätte im Grunde die Raumstationen Mir und ISS vorweggegriffen und wäre flexibler gewesen bezüglich der möglichen Missionen. Aber dafür hatte man damals keine Zeit. Hauptsache war: eher als die Russen.

Gruss Oliver

Hallo,

ich spreche ja nicht vom Bau von Raumstationen, sondern das man z.B. die Einzelkomponenten mit 3-4 kleineren Raketen (z.B. Saturn 1B) hochgeschoßen hätte. Dann alles in der Erdumlaufbahn zusammengekoppelt und ab auf den Weg zum Mond. Das hätte doch bestimmt 3 Jahre Zeitvorteil gebracht und die Kosten gesenkt.

Gruß Uwe

PS: 2200 Tonnen Treibstoff in der Saturn 5 sind eine ganze Menge Feuerwerk, da wäre doch eine kleinere Rakete „ungefährlicher“, wenn man auch mehrere „Zwischenstops“ einlegen müßte

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Hallo Uwe!

Das Konzept Wernher von Brauns war aber nun mal die Apollorakete. Und er war der Chef der Mondmission.
Und da es funktionierte, hatte er auch Recht.

Gruß Werner

Hallo Werner,

das Konzept stammte von Walter Hohmann und zwar aus dem Jahre 1925 und Werner von Braun hat in der Frühphase des Apolloprogramms die Variante mit mehreren Raketen favorisiert (siehe Olivers Antwort vom 29.07.).

Damit steht aber immer noch die Frage: „WARUM mit einer Rakete alles hochschießen?“

Gruß Uwe

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Nutzlast ?

Damit steht aber immer noch die Frage: „WARUM mit einer Rakete
alles hochschießen?“

die Entwicklung der Rakete war doch wie ein Prototyp … die Größe ergibts sich direkt aus der Enternung die sie fliegen soll; weniger die Nutzlast, die transportiert werden soll.
Zuerst muß die Rakete ja sich selbst tragen -> das kann man nicht einfach halbsogroß bauen.

es wäre sehr viel fehleranfälliger gewesen 4 minimal-kleiner Rateken als diese 1 zu bauen (und zu testen - wobei das Team um W.v.B. noch nichtmal alle einzelnen Komponnenten testen konnte wegen Zeitmangel) - mehrere Raketen dieser Größenordung _fehlerfrei_ beim ersten mal zu bauen wäre absolut utopisch gewesen.

man kann erst mehrere Dinge eines techn. Gerätes in Serie bauen wenn wenigtens _eins_ nachweislich funktioniert (also nach dem Start und Auswertung aller Daten)

die Entwicklung der Rakete war doch wie ein Prototyp … die
Größe ergibts sich direkt aus der Enternung die sie fliegen
soll; weniger die Nutzlast, die transportiert werden soll.

Nö, ist genau umgekehrt: Die Größe einer Rakete hängt entscheidend von der Nutzlast ab, aber praktisch gar nicht von der Entfernung, die sie fliegen soll. Wenn die Rakete ihren Motor abstellt, fliegt sie ja einfach mit ihrer aktuellen Geschwindigkeit weiter, und kann theoretisch eine beliebige Strecke zurücklegen, ohne einen Tropfen Treibstoff zu verbrauchen. Das, was dagegen Sprit kostet, ist der Beschleunigungsvorgang beim Start. Und da kommt es dann darauf an, wieviel Masse denn beschleunigt werden soll. Diese Masse setzt sich zusammen aus der Nutzlast und dem Rest der Rakete, die zum Zeitpunkt des Brennschlusses noch „daranhängt“. Man kann sogar leicht zeigen, daß einstufige Raketen das Gravitationsfeld der Erde nicht verlassen können, weil das Verhältnis Startgewicht zu Brennschlußgewicht technisch höchstens bis auf etwa 6 : 1 gebracht werden kann, und das ist zu wenig. Voraussetzung für die erfolgreiche Mondlandung war deshalb die Entwicklung der Mehrstufenrakete.

Mit freundlichem Gruß
Martin

Die Saturn 5 ist aus der Saturn 1 und 1B entwickelt worden , das heißt man hätte auch die wesentlich kleineren Saturn 1B verwenden können, da mir Ihnen auch zu Erprobungszwecken bemannte Apollokapseln in eine Umlaufbahn geschoßen wurden.

Gruß Uwe

Wenn die Rakete ihren
Motor abstellt, fliegt sie ja einfach mit ihrer aktuellen
Geschwindigkeit weiter, und kann theoretisch eine beliebige
Strecke zurücklegen, ohne einen Tropfen Treibstoff zu
verbrauchen.

Da ein bemannter Flug aber nicht beliebig lange dauern kann, muß diese aktuelle Geschwindigkeit aber einen bestimmten Mindestwert überschreiten, was entsprechende Beschleinigunng- und Abbremsmanöver erfordert, die natürlich Treibstoff kosten. Bei bemannten Flügen hängt die notwendige Treibstoffmenge also sehr wohl von der Entfernung ab.

Hallo !

Da fast alle erdgebundenen Fahrzeuge sich auf etwas abstützen, scheint es den Menschen unverständlich, wie eine Rakete im Vakuum funktioniert, da dort ja nichts ist, worauf man sich abstützen könnte. Eine Rakete funktioniert jedoch wie jedes andere Fortbewegungsmittel nach dem alten Prinzip actio = reactio.
In einer Kammer wird ein Gas erhitzt oder durch Verbrennung erzeugt und dann über eine Düse ausgestoßen. Die Kraft, die auf die Rakete wirkt, ist abhängig von der Menge und der Geschwindigkeit der ausgestoßenen Gase. Ein derartiger Antrieb funktioniert im Vakuum eigentlich besser als auf der Erde, da es dort wegen des fehlenden Luftwiderstandes keine Reibung gibt und auch den ausgestoßenen Gasen kein Hindernis entgegensteht.
Zur Verdeutlichung folgendes Beispiel :
Du stehst an einem See, hast ein Boot mit vielen Steinen aber kein Paddel oder Ruder (Riemen), um das Boot zu bewegen. Was tust Du, um ans andere Ufer zu gelangen? Du wirfts Steine nach hinten aus dem Boot und bekommst auf Grund des Prinzips actio = reactio einen Vortrieb des Bootes. Wenn Du genügend Steine dabei hast und ein guter Werfer bist, erreichst Du das andere Ufer.
Nehmen wir an, das zusätzlich eine Kraft wirkt, die entgegen der Bewegungsrichtung wirkt und die proportional zur Geschwindigkeit und dem Gewicht des Bootes ist. Diese Widerstandskraft, die Du auch beim Rudern überwinden mußt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, wir ziehen nur die Reibung und die Wasserverdängung in Betracht. Wenn der See eine Breite von 200 m hat, mußt Du je nach Gewicht des Bootes (100 kg) mit Dir als Nutzlast (50 kg) auch eine bestimmte Menge an Treibstoff (x kg Steine) mitnehmen.
Je mehr Steine Du aber mitnimmst, desto höher das Gesamtgewicht und desto höher auch der Treibstoffverbrauch… Das Startgewicht der „Ariane 5“ beträgt etwa 740 Tonnen; die Nutzlast die letzlich in 36 000 km Höhe ankommt, wiegt nur etwa 6 Tonnen. Der ganze Rest ist Treibstoff (ca 640 Tonnen) und Strkturmasse.

Gruß Werner