warum sagt man ins Kino gehen und nicht zum Kino gehen?
oder z.B ins Gericht und nicht zum Gericht?
viele fragen, ob eigentlich auch deutsche Muttersprachler Grammatik Fehler machen?
warum sagt man ins Kino gehen und nicht zum Kino gehen?
oder z.B ins Gericht und nicht zum Gericht?
viele fragen, ob eigentlich auch deutsche Muttersprachler Grammatik Fehler machen?
Moin,
bestimmte Formulierungen haben sich im Laufe der Zeit so eingebürgert. Wir gehen „zur Post“, obwohl wir uns dort ja auch im Inneren des Gebäudes aufhalten, aber „in den Supermarkt“. Daher bekommen Lerner (die Deutsch als Fremdsprache erwerben) eine Liste in die Hand gedrückt: In einigen Fällen ist es so, in den anderen anders, muss einfach gelernt werden.
Übrigens machen alle (nicht nur deutsche) Muttersprachler sehr oft Grammatikfehler (nicht getrennt schreiben!!!), und zwar nicht nur im Genitiv! Das macht jeder in seiner Muttersprache, ist auch normal und nachvollziehbar - sogar Sprachwissenschaftler sind auf Nachschlagewerke angewiesen und müssen hin und wieder nachgucken, wie das nun genau war. „Normalos“ irren sich sogar ganz erheblich, sind aber ahnungslos genug, dies nicht zu wissen oder es für wichtig zu halten. Sprachen sind lebendig, entwickeln sich permanent weiter - und in diesem Prozess sind über Jahrtausende auch sehr viele Unregelmäßigkeiten/Ausnahmen entstanden, die gar nicht immer zu 100 % beherrscht werden können. Je mehr man sich vertieft, umso schwieriger kommt einem der Spruch über die Lippen: „Ich beherrsche Deutsch (Englisch, …)“.
Und noch etwas: Die Fehler von heute sind die Dudeneinträge von morgen. Wenn die Mehrheit der Sprecher einen Fehler übernommen hat - kann man dann noch von einem Fehler sprechen? Dann wird er nämlich zu einer neuen Norm. Wie gesagt: Die Sprache lebt. So war es mit „wegen“ - eigentlich nur mit Genitiv. Bis niemand es mehr verwendet hat. Jetzt heißt es im Duden: „wegen + Genitiv“, ugs. „…+ Dativ“
Gruß, Lili (übrigens: keine Muttersprachlerin)
warum sagt man ins Kino gehen und nicht zum Kino gehen?
oder z.B ins Gericht und nicht zum Gericht?
viele fragen, ob eigentlich auch deutsche Muttersprachler
Grammatik Fehler machen?
ich gehe ins Kinogebäude hinein. Ich gehe bis zum Kino und warte vor der Tür.
ich gehe ins Innere des Justizpalastes. Ich gehe in Richtung Justizpalast, oder aber abstrakt: ich gehe zum Gericht, ich will die Sache bei Gericht, vor Gericht entscheiden lassen
mfd
Hallo,
korrekterweise muss man unterscheiden zwischen:
ins Kino gehen (ich gehe hinein) und
zum Kino (hiermit ist der Weg dorthin) gemeint
unterscheiden. In der Umgangssprache wird häufig diese Unterscheidung nicht gemacht.
Ich gehe zur Bäckerei (der Weg) und ich gehe in die Bäckerei (hinein). Viele Deutsche machen diese Fehler, weil sie gedankenlos mit ihrer Muttersprache umgehen. Das hat natürlich eine Verarmung unserer Sprache zur Folge.
Hallo,
„zum Kino gehen“ bedeutet genau gesagt, dass man nur zur Tür, aber nicht reingeht, (oder nur ganz kurz, z.B. um was abzuholen)
Wenn man tatsächlich einen Film sehen möchte, sollte man also „ins Kino gehen“.
Schönen gruß von JKM
Hallo,
na klar, auch Muttersprachler machen (viele) Fehler!
Die Unterscheidung „zu / in“:
Ich gehe zu einem konkreten Ort, d.h. noch nicht, dass ich auch „hinein“ gehe. Wenn ich zum Kino gehe, bleibe ich vielleicht vor der Eingangstür stehen und warte dort o.ä. Wenn ich ins Kino gehe, dann ist klar, dass ich in dieses Gebäude hinein gehe und mir mit Sicherheit auch einen Film anschaue.
Ich denke, das macht die Sache klar - oder?
Gruß Bärbel
Ich kann zum Kino gehen, dann stehe ich aber draußen und schaue mir nur die Plakate an. Wenn ich ins Kino gehe, schaue ich mir den Film an.
Ich unterrichte deutsche Muttersprachler und auch Schüler mit Migrationshintergrund. Allgemein lässt sich feststellen, dass einer richtigen Sprache von den Wenigsten ein wirklicher Wert beigemessen wird. Das ist sehr schade!
Zu sagt man , wenn man zu einer Person geht, z.B. zur Oma, zum Vater, Zur FREUNDIN, BEI GEBAUDEN, iNSTITUTIONEN SAGT MAN IN DIE… , INS…, WEIL MAN REIN KOMMT…
BEI WEITEREN FRAGEN BITTE SEHR.
warum sagt man ins Kino gehen und nicht zum Kino gehen?
oder z.B ins Gericht und nicht zum Gericht?
Diese Frage wurde schon mal beantwortet. «Ins Kino» bezieht sich auf das Gebäude, in welches man geht. Beim «Gericht» ist es ähnlich: aber man gelangt oder wendet sich «an das» Gericht, wenn die Institution gemeint ist.
Kann ich leider nicht beantworten. Sorry
Der Gebrauch der Präpositionen ist zum Teil willkürlich, je nachdem, ob die Vorstellung des Räumlichen voherrscht, was bei einem Gebäude noch nachvollziehbar ist (ins Kino / Theater / Kaufhaus /Krankenhaus etc.); bei „zum Kino“ denkt man eher an die Institution: Ich gehe ins Theater (in das Gebäude rein), Ich gehe zum Theater (Ich werde dort arbeiten). Wenn ich sage „Ich gehe zum XY-Kino“, denkt man eher, man wird dort eine Stellle antreten.
Hoffe, dir geholfen zu haben!
Gruß
Günther
Hallo, Hazar,
zu deiner ersten Frage hat Bastian Sick einen netten Artikel geschrieben:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/zwiebelfibel-ich-…
Umfassender schreibt der Duden Band 4 (Grammatik), 7. Aufl., unter Randziffer 905 zu Richtungspräpositionen:
„Vor geographischen Namen ohne festen Artikel steht als Richtungspräposition nach, vor solchen mit festem Artikel in: Sie fahren nach Portugal […] - sie fahren in die Schweiz […] Vor Inselnamen ohne festen Artikel steht ebenfalls nach, vor solchen mit Artikel auf: Sie fahren nach Island - sie fahren auf die Azoren. […] Bei Institutionen […] wird als Richtungspräposition in der Regel zu oder auf verwendet: Sie geht zur/auf die Post. […] Steht weniger die (abstraktere) Institution als die (konkretere) Räumlichkeit, das Gebäude, im Vordergrund, gebraucht man eher in: Das Betriebsfest findet im […] Rathaus/in der […] Post statt.“
Für deine Beispiele heißt das Folgendes:
Mit freundlichem Gruß
Ulf Plewa