Warum sind Delfine so abartig hyperaktiv?

Hallo zusammen,

mein Kollege stellte mir heute eine saublöde Frage:

Warum sind Delfine eigentlich so abartig hyperaktiv?

Morgen muss ich ihm eine schlaue Antwort geben, also bitte ich um Hilfe!!

Viele Grüße

Guten Abend!

Hm, ich finde die Frage „Warum sind Delfine eigentlich so abartig hyperaktiv?“ gar nicht so schlecht. Eigentlich eine interessante Frage.

Fakt ist ja, das sie sehr sozial sind und ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben. Und sie sind mitunter zu den intelligentesten Tieren auf diesem Planeten zu zählen, wohl auch durch ihr soziales Verhalten. Ihre „Hyperaktivität“ ist Mitbestandteil, ihres Sozialverhaltens, und nennt man - wenn Sie das rumspringen und hampeln meinen - Spielverhalten. Dies wird durch die „Intelligenz“ gefördert. Spielen bildet, junge Hunde, Kinder, eigentlich jedes Tier, was dazu fähig ist. Es fördert Kreativität, und Intelligenz, sowie Untermauerung von sozialen Stellungen im Tierreich. Delfine haben sogar ein gewissen Grad an Kreativität ausgebildet: mit ihrem Luftloch machen sie unter Wasser Luftringe, durch welche sie dann durchschwimmen - sie nutzen ihre Umwelt, um sich Beschäftigung zu verschaffen, eine furchtbar intelligente Handlung, oder? Wissen Sie, die Delfine, „springen“ immer so gerne im Wasser, aus 2 Gründen, aus dem simplen Grund, das sie einfach schneller vorran kommen durch die Sprünge, neben einem Boot meinetwegen, oder/und aus Geselligkeit heraus und Neugier.

Ab einem gewissen Grad an Bewusstsein, entwickeln Tiere Neugierde, und diese Tiere sind so „abartig hyperaktiv“ durch ihr - zusammengefasst - sehr ausgeprägten Sozialverhalten. Die Klick- und Pfeif- sowie Schnattertöne unterstützen die Intelligenz der Tiere sogar, und sie sind neben den Erdmännchen die mitunter sozialsten Wesen, ich behaupte sogar geselliger und sozialer als Menschen. Es liegt einfach, in ihren Verhalten, und deren genetischer, sowie umweltbedingter Ausstatung. Müsste man in der Verhaltensontogenese (Veränderung des Verhaltens im Laufe des Lebens eines Individuums.) sicher genauer untersuchen.

Hoffentlich können Sie dies als einigermaßen zufriedenstellende Antwort auf die Frage Ihres Kollegens verwenden. ^^
Ich freue mich behilflich sein zu können!

Matthias K./ Uni Jena

PS: In welchem Kontext hat Ihr Kollege die Frage gestellt, das würde ich zu gerne wissen - Neugierde. :wink:

moin,
hmm, jetzt war ich neugierig geworden - aber ausser einem schlechten Artikel in de Süddeutschen und x-mal wiederholten Formulierungen daraus in unterschiedlichsten Foren konnte ich bei keinem wissenschaftlichen ‚Anbieter‘ was in die Richtung finden.

Ich hätte zu dieser - wenig biologisch formulieren Beschreibung - gerne die Quelle. Angeblich ist das ja von der Uni Würzburg - wobei die anscheinend hauptsächlich ‚Delfintherapie‘ untersuchen.

Ausserdem: nach welchen Kriterien wird hier von dir und deinem Kollegen ‚abartig hyperaktiv‘ definiert?
Gruss…lux

Hallo.

Die Frage ist, wie ich denke, erst mal, ob Delfine wirklich hyperaktiv sind. Das ist ja eine Einteilung nach rein menschlichen Maßstäben.

Dass sie als Jäger und relativ intelligente Tiere mit Sozialverhalten aktiv und beweglich sein müssen, ist keine Frage.

Auch bei anderen Säugetieren gibt es Arten, die sehr aktiv sind, man denke an Paviane oder Schimpansen.
Und andere, die es lieber langsam angehen lassen, etwa Gorillas, Nashörner oder Büffel.

Gruß, Nemo.

mein Kollege stellte mir heute eine saublöde Frage:
Warum sind Delfine eigentlich so abartig hyperaktiv?

Hallo,

warum sagst du ihm nicht einfach, dass die Frage wirklich saublöd ist - Begriffe wie „abartig“ haben in einer seriösen Diskussion nichts zu suchen, schon garnicht bei anderen Arten von Lebewesen, und bei Delphinen sollte zum Allgemeinwissen gehören, dass sie sich in Natur ganz anders verhalten als im Delphinarium. Abartig ist es höchstens, ein intelligentes Lebewesen, dass Tausende von km durchs Meer wandert, in ein 10m-Becken zu sperren.

Wenn das von Delphintherapeuten stammt wie erwähnt, wundert mich eh nichts mehr - die sind wohl gewohnt, jedes Kind erstmal mit Ritalin ruhigzustellen und sind frustriert, wenn das mit Delphinen nicht geht.

Gruss Reinhard

Ach Leute…nun legt doch nicht immer jedes Wort auf die Goldwaage *seufz*
Im Gespräch können sich auch im Zusammenhang mit Tieren schonmal vermenschlichende Worte einschleichen, da denkt man doch nicht über jedes einzelne Wort nach…

Und die Frage an sich finde ich nicht so blöd (blöde Fragen gibts eh nicht :stuck_out_tongue_winking_eye:).
Der Delfin ist ja schon ein sher aktives Tier, und sich zu fragen, warum das so ist, ist durchaus berechtigt…warum auch nicht.

Ich würde versuchen, dass mit dem Stoffwechsel zu begründen.
Im Normalfall ist es so, dass die Herzfrequenz bei kleinen Tieren höher ist, und je größer das Tier wird, desto niedriger der Herzschlag (wobei der Mensch eine Ausnahme bildet).

Hier gibts mal eine Liste verschiedener Tiere und ihrer mittleren Herzschläge zum selber nachgucken:

http://www.hrv24.de/HRV-HerzfrequenzTiere.htm

Ich nehme mal ein paar Beispiele raus. Die Spitzmaus ist das kleinste bekannte Säugetier, und hat eine Spitzenfrequenz von 1320 Schlägen pro Minute, Wale (gemeint sind hier Großwale wie Pottwal oder Buckelwal!) gehören zu den größten Säugern und haben nur Frequenzen um die 15 Schläge. Soweit also die äußeren Grenzen.
Ein gemeiner Deflin wiegt so um die 75kg und ist damit etwa mit einem Leopard (im Link Panther) zu vergleichen, der zwischen 30-90kg wiegt. Leoparden haben eine Herzschlag um die 60, Delfin zwischen 84 bis 140 (ich denke, das ist auch artabhängig) und damit ist der Herzschlag eher mit dem eines Fuchse zu vergleichen, der es maximal auf 15 Kilo bringt, aber meistens unter 10 Kilo bleibt. Man sieht also, dass der Delfin im Vergleich zu seiner Größe einen recht hohen Stoffwechsel hat, auch wenn die Zahlen alle recht grob sind.

Das ist sicherlich der Anpassung an das Leben im Wasser geschuldet…Wasser entzieht dem Körper sehr viel mehr Wärme, als es die Luft tut (zum Teil ist sein Stoffwechsel aber auch besonders hoch, wegen der Ernährungsweise als schnelle Jäger auf Einzeltiere… große Wale jagen oft entweder als Filtrierer oder jagen vorwiegend Beute, die ebenfalls träger ist). Daher haben alle Meeressäuger einen erhöhten Stoffwechsel. Auf der anderen Seite haben Delfine durch ihren Körperbau (Stromlinienform und kurze Körperanhängsel) im Vergleich zu einem etwa gleichgroßen Landsäuger eine geringere Oberfläche (Das hat was mit dem verhältnis Oberfläche zu Masse eines Körper zu tun… je größer die Oberfläche im Verhältnis ist, desto mehr Energie verliert ein Körper… und je kleiner ein Körper, desto ungünstiger das Verhältnis…daher muss eine Spitzmaus auch einen sehr viel höheren Stoffwechsel haben als ein Elefant zum Beispiel!) was ihnen auch einen Vorteil bringt.
Also der vergleichsweise hohe Stoffwechsel ist für Delfine zur Wärmeregulation und zur Jagt wichtig. Tiere mit hohem Stoffwechsel können bzw müssen sogar agiler sein. Allgemein sollte man aber eben immer beachten, dass man eigentlich „im Verhältnis“ zur Körpergröße vergleichen müsste, ein Direktvergleich von Stoffwechselgeschwindigkeiten zwischen Tieren verschiedener Größen macht keinen Sinn.

So, das wäre meine Überlegung dazu
lieben Gruß
Aj

Moin,

Im Gespräch können sich auch im Zusammenhang mit Tieren
schonmal vermenschlichende Worte einschleichen, da denkt man
doch nicht über jedes einzelne Wort nach…

und das findest du gut?

Und die Frage an sich finde ich nicht so blöd (blöde Fragen
gibts eh nicht :stuck_out_tongue_winking_eye:).

Hast du ne Ahnung!..

Der Delfin ist ja schon ein sher aktives Tier, und sich zu
fragen, warum das so ist, ist durchaus berechtigt…warum auch
nicht.

‚warum‘ der Delfin ein aktives Tier ist… weiß niemand. Ausserdem wäre hier erst mal ‚aktiv‘ zu definieren ‚im Vergleich zu was?‘

Ich würde versuchen, dass mit dem Stoffwechsel zu begründen.

Womit du die Frage schon mal nicht beantwortet hast. Klar haben Delfine einen anderen Stoffwechsel als ein Faultier - sind halt Delfine.

Im Normalfall ist es so, dass die Herzfrequenz bei kleinen
Tieren höher ist, und je größer das Tier wird, desto niedriger
der Herzschlag (wobei der Mensch eine Ausnahme bildet).

Na ja, der Mensch ist nicht so wirklich ne Ausnahme. Klar gibt es statistische Abweichungen. Das ist ein Prinzip das mit der Allometrie dargestellt wird. Gugst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Allometrie
bei: ‚Stoffwechsel als Funktion der Größe von Organismen‘

Ein gemeiner Deflin … ist der Herzschlag eher mit dem eines
Fuchse zu vergleichen,

eben nicht das eine ist ein Fuchs, das andere ein Delfin, was willst du da vergleichen? Sinnig ist dann noch der Vergleich verschiedener Delfinarten.

Das ist sicherlich der Anpassung an das Leben im Wasser
…Wasser entzieht dem Körper sehr viel mehr Wärme,

ui, vorsicht. Theoretisch ist das zwar so, allerdings haben auch Delfine Blubber (gehören ja schliesslich zu den Walartigen), daher wird es ihnen eher zu warm, als zu kalt.
Deine zweite Ueberlegung - dass es Jäger sind - kommt da schon eher hin. Wer Fisch fangen will - muss mindestens genau so schnell sein.

Und was das aktiv angeht… Delfine haben das Problem Luft atmen zu müssen. D.h. auch wenn sie schlafen, müssen sie immer mal wieder an die Wasseroberfläche. Daher schläft ihr linkes und rechtes Gehirn abwechselnd. Das hat außerdem den Vorteil, dass sie Futter und Fressfeinde bemerken.
Bei Beobachtungen am Großen Tümmler wurde ‚Schlaf‘ während ca. 33,5% des Tages festgestellt. Also gar nicht so ‚aktiv‘.
Gruß…lux

Tach auch

Im Gespräch können sich auch im Zusammenhang mit Tieren
schonmal vermenschlichende Worte einschleichen, da denkt man
doch nicht über jedes einzelne Wort nach…

und das findest du gut?

Ich finde es natürlich…man kann die „Verwissenschaftlicheung“ auch übertreiben, wie alles im Leben. Ich versuch sowas als Naturwissenschaftlerin auch zu vermeiden, zumindest im Gespräch mit anderen Naturwissenschaftlern, aber ich will eigentlich nicht von mir auf andere schließen, das wäre mir einfach zu vermessen. Ich drücke mich dafür vielleicht in anderen Themengebieten laienhafter aus… na und.

Und die Frage an sich finde ich nicht so blöd (blöde Fragen
gibts eh nicht :stuck_out_tongue_winking_eye:).

Hast du ne Ahnung!..

Da war sie wieder, die Goldwaage…herrlich.,…

‚warum‘ der Delfin ein aktives Tier ist… weiß niemand.
Ausserdem wäre hier erst mal ‚aktiv‘ zu definieren ‚im
Vergleich zu was?‘

Im Vergleich zum Faultier, Elefanten, Großwalen, im Vergleich zu Tieren ähnlicher Größe an Land, wie auch immer. Es geht hier nicht um eine streng wissenschaftliche Studie, mit genau dokumentierter Fragestellung. Wenn man mal von seinem hohen Ross der Wissenschaft herabsteigt, sollte es nicht so schwer sein den schlicht interessierten Antrieb hinter der Frage abschätzen zu können… ich finde es schade, dass es immer mal wieder Leute gibt, die sowas durch solche Komentare abwürgen, so dass sich das nächste Mal gar nicht mehr getraut wird zu fragen, weil man ähnliche Reaktionen befürchtet. Das hier ist eine Frageplattform, warum muss man dann so abweisend auf eine Frage reagieren? Wenn man sie zu profan findet, kann man sie doch auch einfach übergehen…

Ich würde versuchen, dass mit dem Stoffwechsel zu begründen.

Womit du die Frage schon mal nicht beantwortet hast.

Nee, mit dem Satz allein vielleicht nicht, aber ich meine, dass mit der nachfolgenden Ausführung versucht zu haben…bzw beantwortet eh nicht. Ich habe lediglich Vermutungen angestellt, was meines Erachtens unter anderem aus dem Zitat auch abzuleiten ist.

Klar
haben Delfine einen anderen Stoffwechsel als ein Faultier -
sind halt Delfine.

Es gibt aber allgemeine Regeln und Fakten, die man bezüglich dem Stoffwechsel von Tieren herleiten kann… zum Beispiel eben, dass die Stoffwechselrate im allgemeinen sinkt, je größer das Tier wird.
Und hier ist ein Bruch bei Wasserlebenden Säugern gleicher Größe wie diverse Landsäuger zu erkennen…

Na ja, der Mensch ist nicht so wirklich ne Ausnahme. Klar gibt
es statistische Abweichungen. Das ist ein Prinzip das mit der
Allometrie dargestellt wird. Gugst du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Allometrie

Ok, danke für die Berichtgung.

Ein gemeiner Deflin … ist der Herzschlag eher mit dem eines
Fuchses zu vergleichen,

eben nicht das eine ist ein Fuchs, das andere ein Delfin, was
willst du da vergleichen? Sinnig ist dann noch der Vergleich
verschiedener Delfinarten.

Du hast überhaupt nicht verstanden, auf was ich hinaus will (ich ahbe sogar das Gefühl, dass du dich bewusst quer stellst)…auf die größenbedingten Herzfrequenzen als Anzeiger von Stoffwechselgeschwindigkeiten. Es gibt wie gesagt klare Tendenzen. Der Delfin ist eines der Tiere, das aus diesen Tendenzen deutlich herausfällt, da sein Stoffwechsel eher mit einem Landtier der Größe eines Fuchses zu vergleichen ist. Ich war eigentlich der Meinung, das recht deutlich dargelegt zu haben *schulterzuck*
Was soll in dem Zusammenhang der Vergleich von Delfinarten bringen, vor allem im Bezug auf die nachfolgenden Erklärungsversuche…?

Das ist sicherlich der Anpassung an das Leben im Wasser
…Wasser entzieht dem Körper sehr viel mehr Wärme,

ui, vorsicht. Theoretisch ist das zwar so, allerdings haben
auch Delfine Blubber (gehören ja schliesslich zu den
Walartigen), daher wird es ihnen eher zu warm, als zu kalt.

Vielleicht in Kombination mit dem erhöhten Stoffwechsel, ansonsten weiß ich da anderes… die Speckschicht allein reicht bei weitem nicht aus, um den Wärmeverlust einzudämmen!

Schnelles Googeln fand zB das hier
„Sie haben einen hohen Kalorienbedarf, da sie nahezu pausenlos in Bewegung sind und trotz ihrer dicken Speckschicht ständig ihren Wärmeverlust im Wasser ausgleichen müssen. (Ihre Körpertemperatur beträgt ca. 35 Grad Celsius.)“ (http://www.meeresakrobaten.de/was/anatomie5.shtml)

oder das hier
"Regelungen der Körpertemperatur durch:

  1. erhöhten Stoffwechsel. Blutvolumen und Hämoglobinanteil sind proportional größer als bei Landsäugern

  2. die Stromlinienform ist das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen viel kleiner als bei Landsäugern

  3. einen langen Atemrhythmus, Wärmeverlust dadurch verringert

  4. eine dicke Fettschicht, sie isoliert innere Organe und die Muskel"

(http://www.dolphinmedia.at/delphine/biologie/biologi…)

Nimms mir nicht übel, aber besonders der erste Teil deines Beitrages kommt durch das Netz gefiltert hier bei mir recht herablassen an…

Gruß
Aj

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[MOD]: bitte beim Thema bleiben
Liebe Leut,

ihr bringt weiterhin gute Inhalte, darum lasse ich eure Beiträge stehen. Aber ich bitte euch genau einmal darum, beim Thema zu bleiben und die persönlichen Sticheleien und Angriffe außen vor zu lassen, sonst ist dieser Zweig ruckzuck weg.

Gruß
Cess