Hallo
auch die Agrarwirtschaft bringt nicht unbedingt den Sieg und
ist auch nicht unbedingt erfolgreicher. Wie oft in der
Geschichte haben „wilde“, nomadisierende Reiterheere wie die
Hunnen oder Mongolen die agrarische Bevölkerung überrannt.
Überlebt haben aber nicht die Hunnen oder Mongolen, sondern die Agrargesellschaften, die sie kurzzeitig überrannt hatten. Und sie sind u.a. gescheitert an der Unfähigkeit sich diesem kulturellem Fortschritt zu öffenen.
Aber es geht letztlich nicht um „Siege“, sondern um Kontinuität in der kulturellen und technischen Entwicklung. Und hier haben sich die Regionen und Kulturen durchgesetzt, welche sich durch einen kontinuierlichen Nahrungsüberschuß, von diesen existenziellen Erfordernissen ein wenig lösen konnten.
Agrarwirtschaft hat lediglich den Vorteil,
Sie steht am Beginn der Entwicklung. Ohne sie würden wir jetzt über Rauchzeichen kommunizieren.
So weit ich weiß, wurde dem Neandertaler einfach seine zu
geringe Zahl zum Verhängnis.
Die Forschung ist da schon weiter, da die geringe Anzahl ja letztlich auch nur eine Folge der entscheidenden Faktoren war.
Vielleicht sind manche Lebensbedingungen einfach ZU schwer.
Vermutlich mussten Völker, die an solchen Orten leben, ihre
angestammte Heimat verlassen, weil sie von anderen vertrieben
wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Inuit vor
tausenden Jahren freiwillig in der Polarregion gesiedelt
haben, aber dort war einfach noch Platz, nachdem sie
ursprüngliche Siedlungsgebiete verlassen mussten.
Nun unter diesem evolutionären Gesichtspunkt, sehr unwahrscheinlich, weil das de facto bedeuten würde, das alles Leben in diesen Regionen ursprünglich einem „Fressfeind“ weichen mußte.
Und dergleichen habe ich bis dato aber weder über die Inuit gehört, noch über Eisbären, Robben etc.
Fakt ist jedoch, das an solchen Orten kein Nahrungsüberschuß zu erwirtschaften war. Und damit die alles entscheidende Grundlage für eine gesellschaftlich, kulturelle Expansion nicht gegeben war.
Das ist in der Tat eines der großen Mysterien.
Aber wir wissen nicht, ob die Babylonier, Perser, Ägypter
vorher andere Völkerschaften von dort vertrieben haben oder
diese assimiliert haben und viele Technologien aus
unwirtlicheren Gebieten schon mitbrachten.
Das sind keine Mysterien und wir wissen es sehr wohl. Gespeist aus Überlieferung und Archäologie, wissen die Geschichtswissenschaften sehr wohl die Ursprünge zu benennen. Sicher haben sich diese Hochklulturen durch Handel und Reisetätigkeit auch gegenseitig befruchten können, aber unterlegene Kulturen konnten sicher keinen Beitrag dazu leisten.
Zum anderen müßte für die Annahme, das es überlegene Technologie in „unwirtlicheren Gebieten“ gab, die exportiert werden konnte (und es wert war), grundsätzlich ersteinmal einen Anhaltspunkt oder Beleg für derartige Kulturen in solchen Gebieten geben.
Wir werden das hier aber nicht klären können, was
Wissenschaftler in aller Welt bislang nicht klären konnten.
Nun, ich sehe das etwas anders. Sicher kann man keine mathematische Formel für den kulturellen und technischen Erfolg eines Volkes entwickeln. Aber die Wissenschaft konnte bis dato sehr gut zusammentragen, welche Entwicklungsschritte „Erfolgsvölker“ (oder Regionen) gemeinsam haben.
Und ich sehe eine tiefe Logik darin, das Nahrung und Nahrungsüberschuß hier eine absolute Katalysatorfunktion hatte. Und dies ist auch heute noch mit der geographischen Lage eng verbunden.
Gruß Parzival