Warum sind fettreduzierte Lebensmittel oft so

… teuer?

Liebe Experten,
ich achte sehr auf mein Aussehen und auf mein Gewicht. Mein monatliches Budget für Nahrungsmittel ist allerdings sehr klein. Warum kosten fettreduzierte Lebensmittel oft so viel Geld mehr als das „normale“ Produkt?
Herzlichen Dank im Voraus.

Hallo Lorenzsebastian,

ich denke, das liegt daran, dass manche „leichten“ Lebensmittel anders, bzw. aufwändiger behandelt werden als normale.

Falls du nicht direkt Übergewicht hast und nur gesunde Ernährung bevorzugst, würde ich dir raten, nicht alles fettreduziert zu kaufen.
Manches Fett braucht der Körper einfach, er braucht auch Cholesterin und dazu Sonne bzw. Frischluft. Dann kann er es umwandeln in Vitamin D.

Am besten viel Gemüse und Obst, relativ mageres Fleisch, Milchprodukte nach Verträglichkeit. Und am besten oft an der frischen Luft bewegen (das kostet überhaupt nichts…!! Die Sonne gibt’s auch gratis dazu - wenn sie scheint…!)

Alles Gute und Gruß Elke

Hallo,

zum einen muss das Fett ersetzt werden durch andere Inhaltsstoffe ( und Zusatzstoffe), die bei den fettreduzierten Varianten ein ähnliches Mundgefühl herstellen sollen. Zum zweiten können die Firmen damit Geld verdienen. Jeder will schlank sein oder es werden, den wenigsten gelingt es (siehe Anteil der Übergewichtigen). Um sein Gewissen zu beruhigen, kauft man fettreduzierte LM und achtet oft nicht darauf, dass diese oft mehr Zucker enthalten und nicht unbedingt weniger Kalorien aufweisen. Auch ich achte auf mein Gewicht, vermeide jedoch fettreduzierte LM. Lieber viel Obst, Gemüse, Vollkornerzeugnisse und bei Käse und Wurst gibt es von Natur aus fettärmere Varianten, z.B. Schinken, Krakauer, Kochschinken oder Frischkäse und Harzer. Und mal im Ernst: die fettreduzierten Sachen schmecken doch nicht! Lieber wenig und nicht zu oft dann mal eine schöne Salami oder ein leckerer Hartkäse.
Viele Grüße
Kecker

Lieber lorenzsebastian32,

eigentlich ist das gar nicht generell so. Fettarme Milch (1,5 %) z.B. ist sogar in der Regel billiger als Vollmilch (3,5 %). Auch andere fettreduzierte Milchprodukte wie Joghurt (ohne Geschmack) sind nicht teurer, sondern eher biliger. Warum das wiederum so ist, habe ich mich aber auch schon gefragt. Wahrscheinlich, weil bei dieser Art der Verarbeitung Restprodukte abfallen, die man noch anderswo einsetzen und damit extra zu Geld machen kann.

Aber es gibt natürlich auch teurere fettreduzierte Lebensmittel. Es ist allgemein so, dass fettreduzierte Fertigprodukte für gewöhnlich stärker verarbeitet werden müssen, eben, um ihnen Fett oder Zucker zu entziehen und den Geschmack dann mit anderen (kalorienärmeren, oft dann auch teuren) Zusatzstoffen aufzuwerten. Und diese zusätzliche Arbeitsschritte machen sie teurer. Aber nicht nur fettreduzierte Lebensmittel, sondern auch stark verarbeitete Produkte generell sind daher teurer als Naturprodukte, die nur noch verpackt und abtransportiert werden müssen.

Ganz allgemein: Wenn du ein Lebensmittel kaufst, bezahlst du ja nicht nur den reinen Wert des Essbaren, sondern auch die Verarbeitung, die Verpackung, den Transport, die Ausstellfläche im Supermarkt und das Gehalt der Kassiererin gleich mit.

Dann kommt noch dazu, dass Produkte billiger pro Stück werden, je mehr Stück davon produziert und verkauft werden. Und es ist davon auszugehen, dass deutlich mehr Menschen z.B. den normalen Käse kaufen statt des fettreduzierten Pendants.

Daher kommt es z.B. auch, dass Sondereditionen bestimmter Süßwaren mit entsprechenden Sonderverpackungen zu Ostern oder Weihnachten viel teurer sind als die normalen, die es das ganze Jahr über gibt. Die Sonderverpackung hat 1. einen höheren Materialpreis und wird 2. in viel kleinerer Stückzahl und gesondert produziert. Und das kostet eben extra.

So ist es dann auch bei den fettreduzierten, stark verarbeiteten Lebensmitteln. Kleinere Stückzahl, größerer Einzelpreis.

Aber noch ein anderer Faktor, der sehr viel Geld kostet, ist entscheidend: Werbung. Werbung ist eine sehr, sehr teure Angelegenheit. Und je neuer und erklärungsbedürftiger ein Produkt ist (macht schlank und schön, ist extra gesund dank irgendwelcher Sonderinhaltsstoffe, die den Cholesterinspiegel senken, die Verdauung anregen usw usf.), desto mehr Werbung muss man dafür machen.

Ich persönlich achte auch sehr auf mein Gewicht und darauf, dass ich wenig Fett und Zucker zu mir nehme. Ich kaufe aber so gut wie keine verarbeiteten fettreduzierten Lebensmittel, außer eben so was wie Milch und Joghurt.

Ich trinke Wasser statt Coke Zero, ich esse selbst zubereiteten Salat statt fettarmer Fertiggerichte (die übrigens am Ende nicht sooo viel weniger Kalorien haben als die normalen), und wenn ich Spaghetti Bolognese mache, nehme ich Tartar statt Hackfleisch und dafür aber nur die halbe Menge, das reicht völlig. Wenn ich etwas mit Öl anbrate, messe ich die Menge mit dem Teelöffel statt mit dem Esslöffel ab und nehme gerade soviel, wie nötig. Und wenn ich mal Lust auf Käse oder Schokolade habe, hole ich mir normale Produkte, aber eben nicht täglich, sondern nur 1 mal die Woche.

Daher lautet meine Devise: Soviel wie möglich selbst zubereiten, viel frisches Obst und Gemüse der Saison statt Vitamintabletten, das ist nicht nur gesünder, sondern auch deutlich billiger als Fertiggerichte. Das kostet Extrazeit zum Vorbereiten, ja. Aber irgendwann fängt das an, nicht nur zur Routine zu werden, sondern sogar Spaß zu machen. Und einer muss die Zeit zum Zubereiten aufwenden: Entweder man selbst oder der Hersteller. Und der Hersteller will für seine zusätzliche Arbeitszeit dann auch extra Geld. Das ist wie bei IKEA: Mehr am Produkt selbst machen, weniger dafür bezahlen.

Ciao!
Alice

Hallo,

ich geht mal davon aus, dass Du light Produkte meinst. Ein Text dazu:
Die Light-Produkte benötigen jede Menge Zusatzstoffe, denn ohne diese lässt sich die Natur eben nicht kopieren.
Aus Einsparungsgründen wird das Molkenprotein isoliert, welches für Yoghurtmolkenpulver, Sauermolkenpulver, Käsepulver-Ersatz, Topfenpulver-Ersatz verwendet wird bzw. es werden Yoghurt-Imitate hergestellt.
Die Grundstoffe der Fett-Imitate sind Kohlenhydrate, Eiweißstoffe und die Chemie.

Wenn man auf sogenannt gesunde Ernährung achtet, sollte man den tägl. Grundumsatz nicht überschreiten. Das ist mit „normalen“, ohne fettreduzierten oder light Produkten und Fertiggerichten (die sind am schlimmsten)am besten. So erhält man sich einigermaßen den natürlichen Geschmack für ein Lebensmittel.
Hoffe geholfen zu haben, bei weitern Fragen gerne wieder melden.

Mit freundlichen Grüßen
wikkie

Nach meiner Überzeugung ist das hauptsächlich ein Marketing-Trick! Die Lebensmittelindustrie würde sich sicher herausreden mit „wir mussten was neues entwickeln, andere Inhaltsstoffen prüfen“ usw. Aber Tatsache ist, ein Produckt läßt sich besser, also auch teurer, verkaufen, wenn es eine Sonderstellung hat, auffällt und die Werbung einen Zusatznuzen behaupten kann. Und genau dieser angebliche Nutzen wird von vielen Untersuchungen doch sehr arg in Frage gestellt.
Fett ist ein „Geschmacksträger“, wird das Fett künstlich reduziert kommen eben Süßungsmittel oder andere Ersatzstoffe rein. Und besser schmecken die light Produkte (mir) auch nicht.

Meine erste Empfehlung: Zunächst einfach die „normalen“ Produkte kaufen, davon aber die Menge
regulieren und falls nötig reduzieren. Ein Tipp:
Braten (in dünnen Scheiben) und besondes roher Schinken
haben sehr wenig Fett. Da kommt eine fettreduzierte Wurst nicht mit. Und nicht vergessen, an unseren verarbeiteten Lebensmitteln wude schon soviel „herumgefummelt“, also nicht noch mehr Verarbeitung bestellen (light-Prod.).

Zweite Empfehlung: Fett ist nicht gleich Fett. Tierisches Fett ungesättigte Fettsäuren reduziern.
Man muss nich unbedingt Vegetarier_in werden, aber
Vegetarisch geht soooo lecker und kann soviel Spaß machen!

Dritte Empfehlung: Anteil von Gemüse, Salat, Obst erhöhen.

Erfahrung: Etwa 2 Jahre nach dem ich Vegetarier wurde
und in dieser Zeit 10 KG „verloren“ hatte (was mir in 7 strengen Fettspar-Jahren nur zur Hälfte gelungen war), habe ich „entdeckt“ Fett ja bitte !! Ich "fresse oft Nüsse und freue mich auf Gelegenheiten wie: Roher Kohlrabi, na schön schnell noch ein Löffel Öliven Öl drauf, dem Salat fehlt nioch was, also schnell 2 Löffel
Rapsöl mehr usw. Ich bin voll von der Fettbremse runter
und ein Familienmitglied nimmt nicht mehr zu sondern ab!!!

Soviel Stoff, da würde mich eine gelegentliche Rückmeldung freuen. Vielleicht habe ich auch neue
Fragen erzeugt?

Viele Grüße
reinhard

Guten Morgen lorenzbastian32,
deine Frage kann ich dir nicht beantworten.
Liebe Grüße
Heike

Hallo,

Fett ist ein billiger Geschmacksträger. Will man Fett weglassen, muss der Geschmack irgendwie anders erzeugt werden.
Außerdem sind fettreduzierte Lebensmittel ja soooo viel wertvoller, da plant der HAndel eine größere Gewinnspanne ein.

Gruß
DePfälzer

Hallo,

Warum kosten fettreduzierte Lebensmittel oft so viel
Geld mehr als das „normale“ Produkt?

weil die Industrie damit Geld verdienen will? :smile:

Schau dir doch einfach an, welche Produkte von vornherein wenig Fett enthalten. Beispiele: Leberwurst gegenüber Putenbrustaufschnitt, Magerkäse (z.B. Harzer) gegenüber Camembert, Butter/Margarine gegenüber Frischkäse, Marmelade gegenüber Schoko-Nuss-Aufstrichen.
Wenn es das jeweils fette Produkt aber sein soll…
…dann nimm einfach weniger von dem normalen, nicht fettreduzierten, Produkt. Fette sind wichtig, man sollte nicht um jeden Preis versuchen sie zu vermeiden - dick wird man nur, wenn man zuviel Fett zu sich nimmt. Lieber ein „Nutellabrot“ mit Genuss gegessen als drei Frischkäsebrote; wenn einem Frischkäse nicht schmeckt. Danach noch ein Äpfelchen und der Tag beginnt ausgeglichen… :smile:

Viele Grüße
rai69

Kann ich nichts zu sagen.

Hallo,
das liegt einerseits an dem evtl höheren Aufwand bei der Herstellung, andererseits bezahlt man bei Markenartikel den Namen mit.
Aber zum Sinn der Fett reduzierten LM noch ein paar Hinweise:
Häufig wird das Fett lediglich durch Zucker ersetzt. Dadurch erhöht sich wiederum der Anteil an Kohlenhydrate. Damit wird der diätische Effekt wieder weg gefegt. Ausserdem dient Fett dazu, das „Hungergefühl“ einzuschränken. Oder anders: Fett fördert das Sättigungsgefühl. Dies soll insgesamt dazu führen, dass fettreduzierte LM eher zur Gewichtszunahme führen können. Ich habe von einer Studie gehört, die bestätigen soll, dass Menschen, die verstärkt fettreduzierte LM verzehren, eher zu Übergewicht neigen. Für das Körpergewicht, Wohlbefinden und den Geldbeutel wären somit eine „normale“ und ausgewogene Ernährung hilfreicher.
Viele Grüße
Heinzgeorg

Lieber Sebastian,

Vielen Dank für Ihre Nachricht.

Da ich selber keine fettreduzierten Produkte kaufe, war mir der höhere Preis gar nicht bekannt.
Nach einiger Zeit des Nachgrübels denke ich es liegt zum einen an der überarbeiteten Rezeptur, Kosten für Entwicklung das Produkt dem „konventionellen“ identisch im Geschmack und in Konsistenz annähernd herzustellen.
Wenn Vollmilch (3,5 %) teurer ist als fettarme Milch (1,5 %)ist, ist nicht einzusehen, warum fettreduzierter Käse mehr kosten soll. Die Fettstufe wird hier meist über den Milchfettgehalt gesteuert. Vermutlich werden hier weitere Zutaten eingebracht um die Konsitenz zu verbessern. Haben Sie die Zutatenlisten zwischen den Produkten fettreduziert/normaler Fettgehalt verglichen?
Vielleicht (und das ist nur meine Annahme) liegt der höhere Preis auch ein wenig an der Bereitschaft des Kunden hierfür mehr auszugeben.
Nach meinem Dafürhalten kann eigentlich auf fettreduzierte Lebensmittel verzichtet werden. Meist ist der Unterschied der Fettgehalte zwischen den vergleichbaren Produkten nicht signifikant (Bsp. Käse: hier bezieht sich der Fettgehalt auf die Trockenmasse) und mit einer ausgewogenen Ernährung mit einem Obst- und Gemüseanteil sowie regelmäßiger körperlichen Betätigung sollten Sie kein Gewichtsproblem bekommen.

Ich hoffe, ich habe Ihnen ein bisschen weiter helfen können.

Herzliche Grüße
Karin Köpp

Hallo,

ich halte die erhöhten Preise für Geldschneiderei. Der Fettentzug aus den Nahrungsmiteeln ist ja oft ein Gewinn für den Hersteller. Profit?

LG Angelika