Warum sind nicht alle Dinosaurier ausgestorben?

Es gibt noch immer Reptilien wie Krokodile und dergleichen, die es auch schon bei den Dinosaurieren gegeben hat. Auch werden Dinosaurier immer wieder mit Hühnern und dergleichen verglichen. Wieso sind nicht alle Dinosaurier damals ausgestorben und wie konnten so große Tiere wie Krokodile die auch sehr viel Futter brauchen überleben?

Hallo!

Krokodile sind keine Dinosaurier, Vögel schon eher.

Generell sind Ende der Kreidezeit sehr viele Tierarten ausgestorben. Manche Tiergruppen waren davon vollständig betroffen (z. B. die Flugsaurier), andere zu einem größeren oder kleineren Anteil. Die Frage müsste also eigentlich nicht lauten, warum Krokodile, Säugetiere usw. überlebt haben, sondern warum Dinosaurier quasi vollständig ausgestorben sind (Immer mit der Einschränkung, dass ihre direkten Nachfahren, die Vögel, ja noch nicht ausgestorben sind).

Eine Hypothese ist folgende: Vielleicht kam es durch den Meteoriteneinschlag zu einer plötzlichen und in geologischen Maßstäben kurzen Abkühlung des Klimas. Reptilien sind wechselwarme Tiere, die darauf angewiesen sind, dass ihre Körper durch die Umgebungstemperatur aufgewärmt werden. Das hat damals umso schlechter geklapppt, je größer die Tiere waren. Deswegen konnten vermutlich kleine Reptilien noch überleben, während die großen Dinos ausstarben. Gleichwarme Tiere (Säugetiere + Vögel) können sich an kaltes Klima besser anpassen als wechselwarme Tiere (deswegen gibt es in der Arktis massenhaft Vögel und Säugetiere, aber keine Schlangen und Krokodile).

Wie gesagt: Es ist nur eine Hypothese. Sie erklärt z. B. nicht, warum die im Meer lebenden Ichthyosaurier ebenfalls ausgestorben sind.

Michael

Hallo!

Wie Michael bereits schrieb, ist die Angelegenheit sehr komplex. Es kann daher keine pauschale Antwort gegeben werden, sondern es muß für jede Tiergruppe getrennt untersucht werden, warum bzw.warum nicht sie vom Aussterben betroffen war.
Speziell jetzt bei den Dinosauriern ist es ja so, daß die Vögel davon profitierten (wie auch die Säugetiere), daß die anderen Dinosaurier ausgestorben sind. So hat sich aus einer relativ kleinen Gruppe eine blühende gebildet. Warum nun genau die kleine Gruppe von Dinosauriern überlebt hat, ist schwer zu sagen. Möglicherweise wird das ganze ja dadurch getriggert, daß die sich neu entwickelnde Gruppe einfach (über)lebenstüchtiger ist, als die vorhergehende. Da mag die Flugfähigkeit auch eine Rolle gespielt haben oder die Warmblütigkeit (obwohl es auch andere Dinosaurier gab, bei denen Warmblütigkeit vermutet wird); aber wie gesagt, das im Einzelnen nachzuweisen, ist nicht einfach.

Grüße
Peter

Haaaallo!

Also, ich finde es erstmal schön, das nicht alle ausgestorben sind. Das es noch rezente Fossilien gibt, lässt das Herz doch gleich höher schlagen. Wer weiß, was Biologen und Zoologen, und Paläontolgen noch so alles an rezenten Fossilien finden. Das berühmteste ist wirklich das Krokodil, oder Limulus (der Pfeilschwanzkrebs - sehr schönes Tier, erinnert mich an die Monster aus Starship Troopers), oder dieser eine Fisch, den ein Fischer auf einmal im Netz hatte.

Vögel sind taxonomisch/ phylogentisch wirklich mit den Dinosauriern verwandt, also sind die wirklich nur „ausgestroben“ die man allgemeinhin als Dinosaurier vertseht. T-Rex, Sauropoden und Co.
Speziell zum Krokodil: Die waren damals noch um einiges größer, und ich denke mal, das die großen auch ausgestorben sind im Laufe der Apokalypse, weil es ja auch weniger zu fressen gab, und die Habitate durch Lavaströme oder seismische Aktivitäten extrem verändert wurden. Weißte? Und ich persönlich denke mir, das die kleinern Krokodilarten durch Selektion überdauert haben. Man brauch ja 3 Grundvorraussetzungen: Unterschiedliche Merkmale, Vererbung und Unterschiedlichen reproduktiven Erfolg, am Beispiel meiner „Therorie“ bedeutet das: Die großen Krokodile (sowas wie der Pliosaurier auch „Predator X“ genannt) hatten aufgrund des extrem klimat. Wandels, weniger Nahrung, weil die kleineren Tiere überlebt haben. Also fanden die großen weniger und haben sich gegenseitig gejagt. Die Eltern, die aber durch genetischen Ursachen kleiner waren, haben natürlich so viel fressen gefunden, das sie gut überleben konnten und nat. das Merkmal „Kleinheit“ auf ihre Nachkommen übertragen haben, und davon waren einige mehr oder weniger gut geeignet in der „neuen Welt“ besser zu überleben. Und so wurden die großen hungernden Krokodile durch kleinere im Laufe von Millionen und Abermillionen Jahren kleiner und die größeren verdrängt. Denke ich mal.

Warum im Meer die Tiere auch kleiner wurden, kann ich mir nicht so gut erklären, das sind sehr komplexe Faktoren die da wirken. Zum Beispiel dieses Loch Ness Monster „Nessie“ soll ja nen Plesiosaurus sein, aber ich denke persönlich, das der See zu klein ist, für solche Tiere. Weil zu wenig Nahrung für solche Prädatoren (Jäger) vorhanden ist.

Wieso nicht alle damals augestorben sind, haste noch gefragt, aus dem schlichten Grund, das es vielleicht nicht alle „mitbekommen“ haben. Als die großen starben, weil die Pflanzen durch die Staubwolke des eventuellen Kometen eingingen und es auf der Erde fast nur regnete und stürmisch war, und Dauernacht, schlug, denke ich, die Stunde der Dinos, die Aas fressen. Wie Procompsugnathus (in etwa hühnergroß). Und eh die dran glauben mussten, bei der „Fülle“ an verhungernden Tieren… sind wohl so nen paar Millionen Jahre vergangen. Man muss auch erwähnen, das Dinosaurier mehr als 220 Millionen Jahre existiert haben. Das ist eine unvorstellbar lange Zeit. Und in dieser Zeit gab es bessere und schlechtere Modelle - sagt dir das rote Könnigen-Prinzip etwas? Das bedeutet, aus Alice im Wunderland: Du musst immer am Ball bleiben, um mitzukommen. Sozusagen. Das ist der „Wettlauf“ der Evolution. Und der Einschlag des Kometen, hat wohl zu extremen klimat., seismischen, und anderen Veränderungen geführt, welche den gesamten Planeten umspannten. Und das „Erfolgsmodell“ Dinosaurier, konnte dann im Rote-Königinnen-Prinzip nicht mehr die kleinen Säugetiere aufholen :confused: ums mal so metaphorisch zu sprechen.

Joa. Das war ne ziemlich lange Antwort. Aber ich hoffe ich habe ein wenig Licht ins Dunkle gebracht.

Liebe Grüße!

M.Krüger, Uni Jena

PS: Gaaaanz wichtig - ich empfehle dir unbedingt, ein sehr gut geschriebendes Buch, zu diesem Thema, in welchem auch sehr gut, ausgestrobende Tiere vorgestellt werden, und wie Evolution alles so hervorgebracht hat und wie was zu was führte, bis in die heutige Zeit und mit einer Aussicht auf dem, was nach uns kommen mag: Frank Schätzing, Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Kann man als Sachbuch nehmen, oder hm Thriller des Lebens xD jedenfalls sehr verständlich und gut aufgeführt. Ja, das ist dann wohl Schleichwerbung. :confused:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Man kann die Antwort natürlich sehr komplex machen, man kann es aber auch einfach aus den unmittelbaren Folgen eines Einschlages wie dem an der KT-Grenze ableiten:

Durch den Wiedereintritt der ausgeworfenen Materie heißt sich die Atmosphäre für mehrere Stunden um einige hundert Grad auf. Da stirbt schon mal alles, was zu groß ist, um sich irgendwo zu verkriechen.

Durch die großen Mengen an Schwefelsäure in der oberen Atmosphäre (der Einschlag erfolgte in dicken Gipslagerstätten) wird es wochen- oder sogar monatelang stockdunkel. Da stirbt alles, was nicht im Dunkeln leben kann.

Durch den Feuersturm, den sauren Regen und den Klimwandel werden die Ökosysteme komplett umgekrempelt. Da sterben alle spezialisierten Lebewesen.

Übrig bleiben auf dem Land also im wesentlichen kleine nachtaktive Nahrungsopportunisten, die in unterirdischen Bauten leben.

Und was die Krokodile angeht: Die können sich metertief in die Erde eingraben und dort jahrelang ohne Nahrung überleben.

Hallo!

Und was die Krokodile angeht: Die können sich metertief in die
Erde eingraben und dort jahrelang ohne Nahrung überleben.

Woher haben Sie denn das? Das kann ich mir nicht vorstellen, auf welche Quelle beziehen Sie sich da? Also, vllt ist das ja so, aber das ist mir so neu, das kann ich mir nicht vorstellen. Meinen Sie, das ist so eine Art „Diapause“, wie bei Insekten? Oder Estivation, oder Hibernation? Wo kann man das ansiedeln? Also, ansonsten stimme ich mit Ihrem Artikel, voll überein. Halt nur nicht den Punkt.

Beste Grüße!

Matze

OK, danke für die ausführlichen Antworten!

Und was die Krokodile angeht: Die können sich metertief in die
Erde eingraben und dort jahrelang ohne Nahrung überleben.

Woher haben Sie denn das?

Ais irgend einer Reportage.

Meinen Sie, das ist so eine Art „Diapause“, wie bei Insekten?

Ich glaube man nennt das Sommerschlaf.

Durch den Wiedereintritt der ausgeworfenen Materie heißt sich die Atmosphäre

Hallo, so, wie ich Dich kenne, ist der verkürzende Gebrauch des „sz“ Absicht, heizen und heiß durch einen Buchstaben vereint. Kompliment. Gruß, eck.

Hallo Halsüberkopf

Schau Dir an, welche Tiere und Pflanzen am Ende der Kreidezeit zum Paläogen (Alt-Tertiär)ausstarben. Es fällt auf, daß an Land vor allem die kleineren Tiere überlebten (Vögel, Säugetiere). Die Behauptung, daß Krokodile so riesengroß seien, ist schlicht falsch. Es gab an der K/T-Grenze eine ganze Reihe von Krokodilarten, die die heuige Größe hatten oder kleiner waren.

Im Meer überlebten hauptsächlich solche Arten betroffen, die sessil filtrieren (Korallen, Moostierchen, Seelilien). Freischwimmende Fische hat es kaum erwischt aber Ammoniten und Belemniten. Interessant ist, daß Untersuchungen an Muscheln gezeigt haben, daß eine große geographische Verbreitung das Überleben stützte.

Insgesamt lassen sich keine eindeutigen Überlebenschancen bei bestimmten Merkmalen finden. Evtl. nur,: klein, beweglich, weit verbreitet, am Besten eine Kombination daraus.

Es könnte gut sein, daß der Rest einfach pure Glückssache war…

Viele Grüße
Andreas

Hallo Andreas,

Die Behauptung, daß Krokodile so riesengroß
seien, ist schlicht falsch.

Zur Aufklärung eines Mißverständnisses: Tolypeutes meinte in seinem Post eigentlich gar keine Krokodile, sondern Pliosaurier und die sind ja auch ausgestorben.

Grüße
Peter