Warum weigern sich eigentlich so viele Amerikaner eine Fremdsprache zu lernen?
Ich bin immer wieder erstaunt…
Also zum einen sprechen sie ja die Weltsprache und zum anderen hört die Welt für viele Amerikaner leider hinter den amerikanischen Grenzen schon auf. Viele werden einfach nicht die Notwendigkeit sehen etwas Neues zu erlernen, da mit Englisch praktisch ein Großteil sprachlich erreicht werden kann.
Warum weigern sich eigentlich so viele Amerikaner eine
Fremdsprache zu lernen?
Ich bin immer wieder erstaunt…
Ich bin immer wieder erstaunt, wie man mit wenig Fakten soviel Stimmung machen kann.
Zum einen sprechen über 80% der US Amerikaner Englisch, 10% Spanisch und der Rest eine andere Sprache als Muttersprache.
Zumindest von den 20% die nicht Englisch als Muttersprache sprechen, kann man für die meisten annehmen, dass sie eine zweite Sprache, nämlich Englisch sprechen.
In Lousiana und Maine ist ein großer Teil der Bevölkerung zweisprachig (Englisch und Französisch), in New Mexico ebenso (Englisch und Spanish), was zu einem geringeren Grad auch für Texas und Arizona zutrifft.
Dann sollte man sich das Leben des normalen US-Bürgers vergegenwärtigen: er lebt in einem Land, dass flächenmäßig Europa (in dem sich viele Völker und viele Sprachen tummeln) ungefähr Gesamteuropa entspricht - d.h. er lebt im allgemeinen nicht an Sprachgrenzen (außer im Nordosten und im Südwesten - wo das die obengenannten Auswirkungen hat). Dann hat er selten mehr als 14 Tage Urlaub (plus ein paar lange Wochenenden), die er oft nicht zusammenhängend nehmen kann - d.h. er kommt eigentlich selten aus der USA heraus (dass wir trotzdem vielen von ihnen begegnen, liegt auch an ihrer Menge und eben daran, dass ein kleiner Prozentsatz relativ viel reist).
Und dann noch das Argument, dass man mit Englisch heutzutage nahezu überall einigermaßen über die Runden kommt.
Gruß
Elke
Hallo,
seltsam - ich mache im Zusammenhang mit meinem Lieblingsinternetzeitvertreib immer wieder die Erfahrung, dass Amerikaner, sobald sie erfahren, dass ich Deutsche bin, ihre an der Schule erworbenen Deutschkenntnisse auspacken.
Gruß
=^…^=
Hallo,
Typisch für die Mentalität vieler US-Bürger ist die Frage "And how much is that in real money? , wenn man einen Preis in Landeswährung nennt.
Es grüßt
Der Daimio
Hallo,
seltsam - ich mache im Zusammenhang mit meinem
Lieblingsinternetzeitvertreib immer wieder die Erfahrung, dass
Amerikaner, sobald sie erfahren, dass ich Deutsche bin, ihre
an der Schule erworbenen Deutschkenntnisse auspacken.
Hallo,
es ist aber doch wohl fraglich, ob das tatsächlich einen repräsentativen Querschnitt darstellt. Vielleicht tummelst du dich ja in Foren, die vorwiegend von Absolenten der „ivory legal universities“ wie „Harvard, Jail and Prison“ (SCNR: Ivy League, Harvard, Yale, Princeton) frequentiert werden.
Auch gibt eine private Kommunikation nicht gerade zwingend Auskunft über die tatsächliche Sprachfertigkeit. Ich selbst beherrsche beispielsweise so circa exakt zweieinhalb Worte Japanisch. Treffe ich mich nun mit Japanern, so hören diese den ganzen Abend lang nichts anderes von mir, als diese Worte.
MFG Cleaner
Hallo,
Typisch für die Mentalität vieler US-Bürger ist die Frage "And
how much is that in real money? , wenn man einen Preis
in Landeswährung nennt.
Typisch für die Mentalität vieler Deutschen ist diese Art der Ironie als solche nicht zu erkennen.
Gestern habe ich einem Gespräch zwischen einem Amerikaner (fährt einen großen Benz, GLK-Klasse) und einem Deutschen (fährt einen großen wasweissichChevy). Es ging um Benzinverbrauch.
Die Diskussion scheiterte an mangelnden Umrechnungsfähigkeiten (die sicher auch zu einem Teil dem vorher genossenen Bier zuzurechnen ist).
Der Deutsche sagte, sein Auto verbrauche* 14l auf 100km, der Amerikaner 17 miles pro gallon.
Gruß
Elke
*Man nagele mich bitte nicht auf die Zahlen fest, es geht ums Prinzip.
Typisch für die Mentalität vieler Deutschen ist diese Art der
Ironie als solche nicht zu erkennen.
Janz jenau !
Lustig übrigens, was der Ami so für miles verbraucht…
Hallo,
nun, es handelt sich fraglos um intelligente und gebildete Personen, da sie sich für Katzen und Sprachwitz interessieren - allerdings dürfte der entscheidende Unterschied sein, dass es sich um real existierende Menschen handelt und nicht nur um immer wieder gerne verbreitete Vorurteile.
Denn so selten ist Sprachunterricht an amerikanischen Schulen denn doch nicht:
http://www.cal.org/topics/fl/flsurvey97execsummary.pdf
http://www.us-english.org/view/111
Gruß
=^…^=
Hi bunteQ!
Warum weigern sich eigentlich so viele Amerikaner eine
Fremdsprache zu lernen?
Übrigens: Genauso hätte ich fragen können warum weigern sich eigentlich Mancher überhaupt eine Anrede oder einen Abschied zu schreiben. Von einem danke ganz zu schweigen…
Aber zu Deiner Frage: Ich finde diese Frage sehr subjektiv. Denn:
-
Wieviele von den rund 200 Mio US- Amerikaner kennst du? Welche Prozentzahl macht das aus?.
-
Ausserdem, (wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege): Warum beziehst du dich mit deiner Frage auf die Anwohner eines einzigen Landes, wenn „Amerika“ (auch) ein Kontinent ist, mit ein paar dutzend Ländern?
-
Meinst du die Frage ist, in Anbetracht von den vielen Latinos, Auswanderern, etc (die ja meistens zweisprachig sind) etwas übertrieben?
Ich muss sagen, dass ich tatsächlich US-Amerikaner kenne, die nur englisch können. Aber genauso kann ich behaupten, deutsche, spanier, italiener oder portugieser zu kennen auf denen genau das auch zutrifft. Und ich kenne Menschen aus den o.g. Ländern, die zwei Fremdsprachen beherrschen (Betonung liegt auf Fremd sprachen, denn sie sprechen ja auch zusätzlich ihre jeweilige Muttersprache).
Ich bin immer wieder erstaunt…
Ich auch. Allerdings von Deiner Frage.
Schöne Grüße,
Helena
Hallo,
- Wieviele von den rund 200 Mio US- Amerikaner kennst du?
Welche Prozentzahl macht das aus?.
300 Mio kommt näher dran.
Gruß
Elke
Hi
Jo, tun se in meinem Umfeld auch, allerdings sprechen sie so gut wie gar kein Deutsch und die „Kenntnisse“ sind eher bemitleidenswert. Danach fangen sie an, Hitler Witze zu erzählen und verstehen nicht ganz, warum das für deutsche unwitzig ist. In Streitgesprächen bekomm ich mit meinem nichtmal vierteljahrhundert auch öfters Vorgeworfen !„wir“ Deutschen hätten ja die Juden getötet. Seufzt.
lg
Kate
Danach fangen sie an, Hitler Witze zu erzählen
Keine gute Idee. Der war bekanntermaßen recht humorlos.
Gruß
A.
Amerikaner sprechen sehr wohl Fremdsprachen, aber halt nicht immer Deutsch!
Sehr beliebt ist z.B. Spanisch. Warum auch nicht? Für viele Amerikaner sind ja Kubaner oder Mexikaner Nachbarn.
Hallo,
was schon genannt wurde:
- mit Englisch kommt man so ziemlich überall durch
- sie kommen weniger mit Fremdsprachen in Kontakt als etwa Europäer
Jene, die aus beruflichen Gründen nur zwei oder vier Jahre fest im Ausland leben, dann versetzt werden (wie etwa Konsulats- und Botschaftspersonal, Ölfirmen usw.) sehen wenig Sinn im Erlernen der Sprache, denn nach zwei oder vier Jahren müßten sie mit einer anderen wieder von vorne anfangen. Aber auch hier gibt es jene, die später dann sogar mehrsprachig sind.
In Süd-Amerika, insbesondere bei Ölfirmen, Niederlassungen amerikanischer Konzerne, kann ihnen allerdings eine gewisse Arroganz nicht abgesprochen werden. Mal abgesehen davon, daß sie dort ohnehin sehr unbeliebt sind, bestehen sie darauf, daß die einheimischen Angestellten, Arbeiter, englisch sprechen sollen und beherrschen nicht einmal die Höflichkeitsgrundlagen wie Danke und Guten Morgen in der Landessprache. Daß sie sich dadurch sehr viele Feinde im Lande machen, ist ihnen entweder nicht bewußt oder gleichgültig.
Es gibt aber auch andere, insbesondere wenn sie länger im Land sind und sie an den Menschen und der Kultur im Lande Interesse haben. Allerdings ist ihre Anpassungs- bzw. Integrationsfähigkeit oder -willigkeit in solchen Länder weniger ausgeprägt, als etwa die der Europäer.
Und so wie die Texaner in den USA selbst legendär für ihre Großkotzigkeit sind - in Texas ist alles größer, besser, schöner -, so tragen die Amerikaner diese Einstellung, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, im Ausland wie ein Schild vor sich her, mit dem Anspruch: sollen doch die anderen englisch lernen!
Gruß,
p+p
mit dem Anspruch: sollen doch die anderen englisch
lernen!
…und das ist ja auch sinnvoller.
Wollen wir jetzt auch noch ein wenig über die Franzosen herziehen ?
LG
Hallo!
Wie viele Deutsche gibt es, die außer Englisch eine weitere Fremdsprache beherrschen?
Wie viele Deutsche würden liebend gern auf das Erlernen einer zweiten Fremdsprache verzichten, wenn sie die Wahl hätten?
Wie viele Deutsche würden eine Fremdsprache lernen wollen, wenn man sich mit Deutsch überall auf der Welt verständigen könnte?
Es ist so ein beliebtes Vorurteil, dass alle Amerikaner dumm seien, dass manche von uns komplett vergessen, dass es eben nur ein Vorurteil ist. Als Amerikaner nicht zu wissen, wie die Hauptstadt von Ungarn heißt, ist zwar peinlich, aber weitaus peinlicher ist es, als Deutscher nicht zu wissen, wie die Hauptstadt von Kanada heißt. Frag mal rum in Deutschland, und zwar gerne unter Akademikern!
Und wenn man sich tatsächlich mal die Mühe macht, nach Amerika zu reisen, dann ist nach meiner Erfahrung echtes Interesse an unserer Deutschen Heimat häufiger als die Hitler-Witze.
Und übrigens: Genausowenig wie ich einen Juden in die Gaskammer geschickt habe (nur weil ich Deutscher bin), ist ein Amerikaner am Irak-Krieg und an Guantanamo schuld (nur weil er Amerikaner ist).
Michael