Warum springt mein Plattenspieler?

Ich habe einen ELAC Miracord 625 geschenk bekommen. Leider spielt der nur 100%ige Platten ab, d.h. fabrikneue Scheiben. Die, die ich auf Flohmärkten und Börsen etc. erworben habe, springen, bzw. hängen…
Auf dem Plattenspieler von meinem Vater werden diese aber einwandfrei abgespielt.
Ich habe bereits Auflagegewicht und anti-skating in alle richtungen verstellt, aber nichts hat genutzt. Habe auch festgestellt, dass der Plattenteller leicht eiert, weiß aber nicht, wie ich das beheben soll. konnte nicht mal feststellen, warum der überhaupt eiert. scheint mir in sich irgendwie krumm zu sein. keine ahnung. eiert aber eigentlich auch nicht so stark, dass die nadel springt - wie gesagt, neue Platten werden ja ohne Probleme abgespielt.
Habe auch schon eine neue Nadel eingesetzt (wenn auch keine original ELAC-Nadel), aber auch das half nicht.

Hat jemand eine Idee, was ich noch machen kann, ausser mir einen anderen Plattenspieler zu besorgen?

(Der Spieler steht auch gerade und ist ausserdem in sich schwingend gelagert - siehe Modell: http://www.reinhold-stuhr.de/anlage_elac_miracord625…)

Hallo!
Glückwunsch zu diesem deutschen Qualitätsprodukt!
Generell haben die ELACs einen relativ massigen Tonarm. Die Auflagekraft und Antiscating sollten nach Anleitung eingestellt sein, ich tippe mal so auf 1,5 + - 0,25 P. Wie das zu machen ist , steht in der Bedienungsanleitung. Der Tonarm muss natürlich leichtgängig sein, horizontal wie vertikal. Man prüft das, indem man den Tonarm in Balance bringt (beide Skalen sollten dann „0“ zeigen) und dann am Tonarm leicht antippt. Er sollte dann in die getippte Richtung „schweben“. Vorsicht beim Anstupsen von der Stütze aus! Die Einschaltfeder zieht den Arm auf den Teller! Ist das aber schwergängig, könnte Rost in den Lagern die Ursache sein und man müsste alles zerlegen und reinigen.
Gruß
Chris

Hallo Chris.
Danke für deine Antwort.

Hm. Also auf dem Tonabnehmer steht STS 155, in der Anleitung taucht nur STS 144 auf, da steht die Auflagekraft sollte zwischen 1,5 und 3 liegen. Hatte die immer relativ hoch so bei 2,5. Bei 1,5 springen auch die neueren Platten.

Was bedeutet denn leichtgängig … also wie leichtgängig muss es sein?
Wenn ich den Arm leicht antippe, schwebt er ein Stück, aber nicht bis ganz zur Mitte.

Hallo!
Die „Gängigkeit“ scheint ok zu sein. Komisch, dass es nicht ordentlich läuft. Wäre es möglich, mal ein Video zu machen? (Youtube)

Hallo!
Ich würde erstmal alle Drehbaren Lager am Tonarm auf Leichtgängigkeit kontrollieren ggf. lösen, säubern und mit Spezialöl schmieren. Da der Teller ein wenig eiert, gehe ich davon aus, daß der Tonarm auch gelitten hat… Eine Tonarmjustage wird fällig dh. die Nadel sollte horizontal und vertikal optimal zur Platte stehen. Dann den Plattenteller nochmal mit einer (guten) Wasserwaage, die über den ganzen Teller reicht, ausrichten.
Was für eine Nadel ist es denn genau (Typ, Bezeichnung)?

P.S.: hast das schon gelesen:http://elac.pytalhost.com/625/

Gruß

Tommy

Hallo Thomas,
auch dir Danke für deine Antwort.

Also ich finde nicht, dass der Tonarm sich schlecht bewegen lässt, aber ich weiß auch nicht, wie leichtgängig das zu sein hat. Auch scheue ich mich ein wenig davor, den komplett zu zerlegen, da ich keine Ahnung davon habe. Im Notfall muss ich das aber dann wohl ausprobieren. Ist WB-40 ein geeignetes Reinigungs- und Schmiermittel dafür?

Wie justiere ich denn den Tonarm neu? Meinst du all das, was in der Anleitung (ja, die habe ich gelesen) ab Seite 20 steht? Also Kapitel 4 - Justierungen?

Und wie kann ich den Plattenteller ausrichten? Hab den schon mal abgehoben, aber ich habe keine Ahnung wie ich den gerade bekommen soll.

Die Nadel, die ich eingesetzt habe ist eine D 255-17
(http://www.ebay.de/itm/150879559092?ssPageName=STRK:…)
…hätte ich dafür besser mehr Geld investieren sollen …?

Ein Video, in dem man die Gängigkeit und das Eiern (hoffentlich trotz schlechter quali) erkennen kann:
http://youtu.be/TbsvSWOxhQk

Hallo,
ja, WD-40 kannst du dazu nehmen. Wenn du den Tonarm leicht antippst (ohne Tonarmlift) also freischwebend, sollte er in er ungegähr in der Mitte stehenbleiben.

Im Kapitel 4 (Justierung) der Punkt 4.2 Tracking Ableich.

Den Plattenteller mit einer Wasserwaage, die über den ganzen Teller reicht ausrichten: in deinem Fall einfach Papier falten und unter die Füsse legen, bis er horizontal und vertikal in Waage ist.

Die Nadel ist für den Anfang schon okay, es gibt hierfür Qualitativ hochwertigere: http://www.williamthakker.eu/advanced_search_result…

Auflagekraft kannst du auf min. 2,5 einstellen - Antiskating soll den gleichen Wert bei dieser Nadel mit spärischem Schliff haben.

Das Video zeigt, daß der Tonarm etwas Schwergängig ist, besonders am Anfang der Platte… Sprüh alle beweglichen Teile mit dem WD-40 ein, wenn das nicht hilft musst du es doch demontieren säubern, ölen und in der selben Reihenfolge, wie du es demontiert hast wieder zusammenbauen - schreib dir die Schritte auf als Hilfe)) Den Plattenteller abnehmen und ein wenig Vaseline in das Lager - ansonsten ist das Eiern noch in der Toleranz :wink:)

Gruß

Tommy

1 Like

Okay…
Also zum Tracking Abgleich:
Dafür muss ich ja den Tonabnehmer oder den ganzen Arm abschrauben, oder?
… Wie geht das? ^^
Vielleicht bin ich echt etwas dumm, aber ich finde die Anleitung für total-Noobs nicht gerade sehr ausführlich…
„Durch versetzen der Schrauben der Systemhalterung in den Befestigungsschlitzen wird die Abtastspitze mit den Marken in eine Richtung gebracht“ … Ist klar … aber wie komme ich so weit, dass ich an die Schrauben dran komme?

bzgl. der Nadel: Lieber 50€ für die original Nadel bezahlen, oder was?

Auflagekraft ist, wie gesagt, etwa bei 2,7 - 2,8

Ich habe gerade meine Wasserwaage auf den Teller gelegt, und er ist tatsächlich nicht gerade.
D.h. du meinst ich soll den ganzen Plattenspieler mit Papier o.ä. unten drunter ausrichten?
Ich dachte eigentlich, dass dadruch, dass der Teller im Plattenspieler ja federnd gelagert ist, das Teil auch gerade sei… Kann ich nicht irgendwo an einer Schraube drehen um die Federlagerung in sich zu verstellen, statt unschöne Papierstapel unter den Plattenspieler zu legen? -Weil das ist echt viel, bestimmt n halber Zentimeter, den der in links-rechts Ausrichtung hoch (bzw. runter) muss…

Und bzgl des Ölens wieder die gleiche Frage: Wo beginne ich damit, den Arm abzuschrauben?
Bin irgendwie überfordert …

Vielen Dank für die Hilfe so weit schonmal.

Ok, Tracking-Abgleich: Check.
Der Tonabnehmer lies sich ja ganz einfach abziehen ^^

Sieht aber sehr gut aus, da muss ich nichts nachjustieren.

Die Nadel ist nicht schlecht!
Okay, das Gerät muss! in Waage stehen - ansonsten wirst du das Problem nicht in den Griff bekommen… Der Spieler ist ja federnd gelagert: einmal kurz anheben (wenn das nicht geht: die Schrauben pos. 18 Bild 5 herausdrehen) drunterschauen, ob er auch ordentlich in den dafür vorgesehenen Sacklöchern steht (Bild 32). Im gleichen Atemzug, wenn du ihn schonmal draussen hast: bewegliche Teile vorsichtig mit WD-40 einnebeln. Vorher evt. verharztes altes Fett oder Schmutz entfernen…

Gruß

Tommy

hi,

und wie hast du denn die Auflagekraft eingestellt? Hast du den Tonarm so ausgependelt, daß er ziemlich genau Waagerecht steht (0 Stellung) bevor du die 2,7 eingestellt hast?

Gruß

Tommy

Also…
Ich habe den Spieler ausgerichtet, der Teller ist jetzt ziemlich gerade, horizontal und vertikal. Habe ein Buch drunter gelegt (http://www.amazon.de/Der-Vogel-ist-ein-Rabe/dp/B002D…)

Auflagekraft habe ich vorher in Balance genullt, ja.

Federung in Sacklöchern überprüft - sitzt.

Alles mit WD-40 eingesprüht - check.

Alles ohne Effekt. Billy Idol singt immer an der gleichen Stelle „with a rebel yell, she cried more, more, more … more, more, more … more, more, more … more, more, more …“

Tonarm abgebaut und innen ordentlich gesäubert und geölt - nein … ich weiß immernoch nicht wo ich den abbauen kann. Einfach an der schraube hinten anfangen oder was? Oder sind das die Schrauben A und B ?

Jo,
setzt denn die Nadel voll mit dem Gewicht auf, oder hängt vielleicht der Tonarmlift ? Aha, bis zum "she cried more more more kommt er ja noch, okay - es hilft nix: nochmal drunterschauen: die elacs haben dort einen sogenannten „Bremsstift“ (Nomen est Omen :smile:))
eine Tonarmbremse, die verhindern soll, dass der Tonarm beim Absenken auf die Platte durch das Antiskating nach außen driftet. Das ist normalerweise so eingestellt, dass die Bremse unmittelbar nach dem Aufsetzen der Nadel in die Rille unwirksam wird der ist sicher verstellt, wie du ihn einstellst ist auf Seite 26 der Anleitung beschrieben … na dann viel Spass

Gruß

Tommy

Hm. Habs versucht, kriegs nicht hin.
Bin nach Anleitung vorgegangen um das zu prüfen. Strom aus - Gewicht auf 1, antiskating auf 5 - 30cm Knopf - Teller von Hand durchgedreht - Tonarm hebt sich, fährt zum Rand des Tellers, beginnt sich zu senken - 1,5cm nach rechts und zurück schieben - weiter absenken lassen.
Das Absenken stopt etwa 3mm unterhalb des Tellers. In der Anleitung steht ca. 2mm - circa… weiß nicht wie ca. das ist - ist 3mm noch ok oder schon zu tief?
Naja… ich dreh also weiter den Teller, in der Anleitung steht der Arm sollte nach rechts schwenken … tut er aber nicht.
Hab dann das Ding auf gemacht, mit Drahtstift gesichert und an der Mutter gedreht (man kommt da echt schlecht dran … naja…) … jedenfalls konnte ich dabei keine Veränderung der Höhe des Tonarms feststellen. Immernoch 3mm unter Teller. Wie viel muss ich denn an dem Ring da drehen??
… Nochmal zusammengebaut, Prozess neu gestartet - immernoch 3mm, nochmal aufgemacht, ordentlich (bestimmt 2-3 umdrehungen) das Rädchen, diesmal in die andere Richtung, gedreht (in der Anleitung steht ja auch nicht welche Richtung hoch und welche runter ist) … keine Veränderung. Es bleibt bei 3mm und der Arm fährt auch nicht nach rechts, wie in der Anleitung beschrieben…

Ist da irgendwas kaputt?
Ich checks nicht…

ich zitiere mal aus dem Dual Board: das Problem ist mit Sicherheit die
Tonarmbremse, die bei angehobenen Tonarm die horizonztale Bewegung hemmt.
Bevor du aber an den Einstellungen was machst, überprüfe erst mal, ob sich der Bremsstift noch bewegt. Da ist gerne das Fett verharzt und der Stift sitzt fest. Dadurch hat die Bremse keine Wirkung mehr.
Bremstift vorsichtig mit WD40 o.ä.behandeln und beweglich machen. Aber VORSICHT! Es darf kein Schmiermittel ins Tonarmlager gelangen. Da befindet sich eine Trockenkupplung. Wenn die was vom WD40 abbekommt, hat man richtig Spaß…
Bei abgesenkten Tonarm wird der Brensstift heruntergezogen. Bei angehobenen Tonarm drückt der Bremsstift durch Federkraft gegen die Bremsscheibe.

Starte mal das Gerät und lass die Mechanik bei festgestelltem Tonarm durchlaufen, bis die Automatik sich wieder abschaltet. Dann wiederhole das ganze mit dem Stift und der Bremse an den Kunstoffrädchen (eine zum kontern, eine zum verstellen) solange bis es klappt - der Abstand muss sich auf jeden Fall verringern (nicht vergrößern; 3mm sind def, zu viel) Diese Bremse ist eigentlich nur dafür da, daß sich der Plattenteller beim abschalten der Automatik nicht so lange weiterdreht … soetwas brauch kein Mensch … naja die Deutschen halt mit ihrem Genauigkeitswahn…
bin selber einer und weiß wovon ich rede :smile:)

ciao

Tommy

… den Bremsstift kann man auch ausbauen und reinigen - dann leicht eingeölt wieder einbauen…

dann musss es gehen

cheers

tommy

So.
Ich habe also das besagte Tonarmbremsen-rädchen einmal ganz hoch geschraubt, und siehe da: Das angesprochene nach rechts schwenken des Arms, das zuvor garnicht stattgefunden hatte, trat ein - natürlich viel zu früh. Durch herunterschrauben des Rädchens näherte ich mich den 2mm unterhalb der Tellerauflage, bis die Tonarmbremse schließlich perfekt eingestellt war.

Nun vernimmt man an der besagten Stelle (more, more, more…) ein deutliches Knacken, aber die Platte läuft weiter.
Ein Traum.
Ich freu mich.

Ihr seid die besten, Leute!

Vor allem vielen, vielen Dank an dich, Tommy!!

Hoffe das Problem hat sich damit erledigt. Werde nachher mal die Boney M Platte auflegen, die auch immer sprang aber bei meinem Vater durchlief.

Nochmals Danke für die kompetente Beratung. Falls nochmal was ist, werde ich mich wieder vertrauensvoll an euch wenden :wink:

mfg etc,
Florian