Warum stellen sich heutzutage viele Leute so ungeschickt an

Du sagst damit, daß das früher anders war. Wie kommst Du darauf? Hat sich an Deinem Leben, bei Deiner Arbeit, Deiner Sicht auf die Dinge usw. seit „damals“ wirklich nichts verändert oder kann es vielleicht sein, daß Dir aufgrund Deiner Tätigkeit, Deines Alters oder Deiner Erfahrung nun Mißstände der beschriebenen Art mehr oder eher auffallen als „damals“?

Meiner Beobachtung nach haben sich weder die Menschen geändert noch ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sich ein Mensch in der von Dir geschilderten Weise verändert. Ein Mensch ist entweder selbständig und strukturiert oder unselbständig und verpeilt. Ein Übergang findet da nur selten statt, wobei die Anlagen dazu m.E. auch schon in der Kindheit vorhanden sind bzw. ausgebildet werden.

War vielleicht früher noch schlimmer, nur da haben die Deppen halt gleich eines auf die Mütze bekommen, wenn sie sich lange blöd angestellt haben. Da wurde aber auch nicht mehr von ihnen erwartet, waren ja nur ein paar Deppen und fertig.
Bei manchem zweifelt man aber schon an dessen Intelligenz, wenn er drei Runden ums Haus fährt und sich dann wundert, warum er dann immer noch verkehrt steht.

Bei denen liegt es wohl an der Stofffülle. Die wissen einfach zuviel und glauben, sie müssten dann alles auf einmal unterbringen.
Der Blick fürs Wesentliche kommt erst mit der Zeit.

Grundsätzlich liegt es immer an der Blödheit der anderen!

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dieser Versuch hat wohl eher damit zu tun, dass kaum einer eine Vorstellung davon hat, welche Stromstärken gefährlich, bzw gar tödlich sind oder waren da nur Elektriker beteiligt?

weil entscheidungen langfristiger natur sind. nennt sich strategie.

langfristig ist nicht nur auf das ziel gerichtet, sondern auch auf den weg dorthin.
da gilt es nun, verschiedene wege zu überdenken und dann nach einiger zeit der abwägung sich für einen zu entscheiden mit einem langfristig anhaltenden ziel.

es liegt nicht an der gesellschaft, sondern an strukturen und organisationen, die einfach keine zeit mehr lassen für strategisches handeln. kommunikation (mail, internet, software usw.) beispielsweise, aktiengeschäfte (automatisierte entscheidungen in kurzzeit), unternehmensentscheidungen (monatliche zahlen und prognosen werden permanent verfolgt, jede abweichung führt zu handlungsanweisungen und -änderungen), politik (energiewirtschaft kohle-wind-atom), usw.

und dann noch etwas:

ist wohl die ursache dafür, dass stes neue entscheidungen getroffen werden und werden müssen.
weil sie nicht langfristig angegangen und umgesetzt werden.

pasquino

Hallo Schorsch,

das würde ich jetzt nach bald 20 Berufsjahren nicht sagen. :wink: Dass ich nur die zweite Arbeitsstelle habe, heißt nicht, dass ich gerade erst angefangen habe. Deswegen kann ich das

auch nicht bestätigen. Ich merke es aber durchaus um mich herum, dass viele nur „Dienst nach Vorschrift“ machen und wenig Eigeninitiative zeigen, es gibt aber zum Glück auch genug andere!

Gruß
Christa

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Dazu noch eine Ergänzung: blöder sind die Leute - wie ich schon schrieb - nicht geworden, aber Blödheit wird nicht nur dank Internet 2.0, 3.0 oder wasauchimmer immer häufiger unters Volk gebracht, sondern sie wird auch nicht sanktioniert bzw. Kritik daran ist verpönt. Wobei ich hier Blödheit sehr weit fasse, indem ich nicht nur die Unfähigkeit darunter subsumiere, sich vernünftig auszudrücken, richtig zu schreiben usw., sondern auch die Unwilligkeit bzw. die Unwilligkeit, daran etwas zu ändern.

So praktizieren wir hier in NRW in Grundschulen immer noch das Prinzip Schreiben nach Hören, d.h. die Kinder schreiben wie sie meinen und erst später wird das Vokabular erst richtig gelernt. Das ist natürlich am Anfang leichter, aber später wird es dann umso schwieriger, die falsch gelernte Schreibung durch die richtige zu ersetzen. Auch werden Rechtschreibfehler, wenn denn überhaupt, in Deutsch beim Diktat angestrichen, aber bei der gleichen Lehrerin in Mathe oder Sachkunde in Arbeiten nicht. Auch das hilft nicht beim Erlernen der richtigen Rechtschreibung. Aber - wie gesagt -: das ist nicht der Punkt, sondern die Toleranz ggü. „Andersschreibenden“, anstatt von vornherein die Worte richtig zu lehren und Fehler auch konsequent anzustreichen.

Das ganze auf die Spitze treibt aber die sog. „Leichte Sprache“, die man inzwischen nicht nur auf der Seite von Ministerien und anderen Behörden findet, sondern - erst neulich von mir entdeckt - auf der Seite z.B. des WDR:

Es ist ja nun eine Sache, den einfach strukturierteren Leuten die Beantragungsmodalitäten für Kindergeld etwas verständlicher rüberzubringen, aber Meldungen über an sich komplexe Themen…? Daß da am Ende nur Murks bei rauskommt, ist offensichtlich. Aber auch hier: es scheint aus Sicht mancher Leute besser zu sein, den Lesern in Leichter Sprache komplexe Sachverhalte brutal vereinfacht zu vermitteln, anstatt sie zu fordern und sich mit einem Text inhaltlich zu beschäftigen. Gut möglich, daß mancher lieber den einfacheren Weg geht und sich von Texten in Leichter Sprache berieseln zu lassen, anstatt sich anzustrengen, um einen normal geschriebenen Text (inhaltlich wie orthographisch) zu erfassen.

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Na einfach weil früher alles besser war, das wussten unsere Vorfahren schon!
Das Zitat kennst du bestimmt auch!
https://de.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Sokrates#Jugend_von_heute

Wobei ich mich schwer damit tue, die Verderbtheit der damaligen Jugend als Argument dafür hinzunehmen, daß die Jugend von heute - oder irgendeine andere - keinen neuen Tiefpunkt erreichen kann.

wer sind viele…?

Fragte mich eine Schülerin beim „Selbstständigen Arbeiten“: „Wir die Arbeit machen (Referate) und Sie bekommen das Geld?“.

Ich musste zugeben: „Da hast Du eigentlich recht“.

„Selbstständiges Arbeiten“ ist leider oft ein Freifahrschein für den Lehrer, ohne viel Vorbereitung durch den Tag zu kommen.

DiFa

Wenn alle gegnerischen Soldaten, die sich ergeben haben, nach der Schlacht geblendet und kastriert werden, dann ist das Gewalt.
Ein Mädchen mehrfach mit einem Messer in den schwangeren Bauch zu stechen und mit Benzin übergießen und anzünden, weil sie Schande über die Familie bringt, das ist Gewalt.

Wenn man einem Kind, das gerade versucht eine Büroklammer in die Steckdose zu stecken, einen Klaps auf die Fingerchen gibt, in der Hoffnung, dass damit ohne dutzendfache Wiederholung der Erklärung kapiert, was gemeint ist, dann ist das keine Gewalt.

DiFa

HH;Haha, das stimmt, you made my day :-)))

Das ist ja nun eher Blödsinn. Unser Rechtssystem unterscheidet sich ganz wesentlich von den Rechtssystemen angelsächsicher Länder.