Warum stellen sich heutzutage viele Leute so ungeschickt an

An was liegt es, dass viele nicht mehr fähig sind, innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen, wie sie ihren geplanten Arbeitsablauf in logische und einfache, rationelle Bahnen lenken.
Da wird alles durcheinander gemacht, das letzte vor dem vorderen usw.
Zeitliche oder räumliche Nischen werden nicht genutzt und dadurch vergeudet.

Liegt das an unserer Gesellschaft, dass man sonst immer alles vorgekaut bekommt oder konkret „befohlen“?
(diejenigen, die selbständiges Arbeiten gelernt haben, nehm ich hier mal aus)

Hallo,
also bei mir liegt es an meiner Blödheit

Schöne Grüße
Schrella

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Hallo,
welche Ausbildungsstelle eines heranwachsenden Menschen bietet den Lernstoff „selbstaendiges Arbeiten“? Kindergarten nicht, Grundschule kaum, Hauptschule, Gymnasium? Gymnasiale Oberstufe vielleicht, in dem Sinne, wer es nicht zufaellig kann, hat grosse Schwierigkeiten beim Abi. Selbst unter Studenten verzetteln sich viele und scheiden vorzeitig aus.

Hallo das liegt an der Gesellschaft weil den Leuten zu viel abgenommen wird und nicht mehr so viel denken müssen . Es liegt auch daran dass heute keiner Verantwortung übernehmen will.
viele Grüße noro

Hi noro.
Da wird nix abgenommen, da ist ein selbständiges Denken und Handeln unerwünscht. Wo käme der Chef hin, sollten seine Untertanen was anderes machen als das, was er anordnet. Dat wäre subordinant, gegen die gesellschaftliche Ordnung. Ein breites Allgemeinwissen ist ein Todfeind der Fachidioten - USA-Bildungsniveau lässt grüßen…
Sch
PS.: Ein guter Hammerwerfer muss nicht unbedingt einen Nagel in die Wand reinklopfen konnen…

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Servus,

das hat zwei Seiten - nämlich auch die, dass die „Optimierung“ und „Perfektionierung“ von allem und jedem „angesagt“ ist. Hier mal ein Beispiel aus einer anderen Zeit - eines der bekanntesten Lieder von Maxime Le Forestier hieß „Ich kann überhaupt nichts, ich mach alles verkehrt“:

Schöne Grüße

MM

Hi,

wo denn das, bitte? Ich habe aktuell meine zweite feste Arbeitsstelle (also Ferienjobs nicht mit eingerechnet, die waren auch nicht von Dauer), und sowohl dort, als auch bei meinen HiWi-Jobs an der Uni, war/ist selbstständiges Denken und Handeln sehr wohl erwünscht und auch wertgeschätzt.

Gruß
Christa

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Meiner Meinung nach ist das eine Kombination aus vielen Dingen.
Wir bekommen das tagtäglich (vor allem in der Berufswelt) zu spüren.
In unserem, von Amerika sehr stark beeinflussten, Rechtsstaat wird immer ein Sündenbock gesucht - nur kein Schuldiger. Begeht jemand ein Verbrechen, verletzt sich, baut einfach Sch…eiße, startet sofort die Nachforschung an der Ursache. Zu sagen „das hast du einfach verbockt“ gibts heute fast nicht mehr. Da wird nachgesehen, wer wen auf was hinweisen hätte müssen, sodass das Opfer die Dummheit die er begangen hat erst gar nicht hätte machen können.
Dieses Prinzip zieht sich durch die komplette Berufswelt und Gesellschaft.

Weiters ist es mit der Erziehung der Kinder nicht besser geworden. Wo man früher noch von Mama oder Papa eine Ohrfeige bekam wenn man etwas angestellt hat, wird heute das Kind umarmt, gestreichelt und antiautoritär darauf hingewiesen, dass er das bitte nicht machen solle, bzw. gleich ein anderer Schuldiger gesucht.
Und an alle die diesen Text bis ins kleinste zerlegen: NEIN, ich bin kein Befürworter von Gewalt in der Erziehung! Das war nur ein übertriebenes Beispiel um es zu verdeutlichen!

Weiters kommen Medien hinzu, die unser Volk verblöden.
Berlin Tag&Nacht, Frauentausch, usw… Volksverblödende Sendungen die sich Leute mit zu viel Freizeit reinziehen.
Und wenn mal ein schöner Film ausgestrahlt wird, oder eine interessante Doku - sind 40% Werbung dazwischen reingespielt - was die Bildung auch nicht gerade fördert.
Hier eine kleine Satiere zu diesem Thema von Georg Schramm. Die Worte sprechen für sich.

Um auf deine Frage zurück zu kommen @JaqusBleude
Die „Volksverblödung“ und „Entmündigung“ zieht sich durch unsere komplette Gesellschaft. Von Kindheit an bis zur Bare.
Wir bekommen sowohl medial und gesetzlich vorgeschrieben: das darfst du, das darfst du nicht, das musst du, musst du nicht,… usw… Kein Wunder, dass selbstständiges Denken und Handeln dabei hinten bleiben.

Viele gehen gerne den Weg des geringsten Widerstandes - und das ist bekanntlich mit - und nicht gegen den Strom. Nur fließt meines Erachtens dieser Strom in die falsche Richtung, auf den weg zu einer automatisierten und vorgegaukelten Gesellschaft die sich der Industrie und dem Staat beugen soll.

Weiters kommt hinzu, dass es in der Natur des Menschen liegt Verantwortung abgeben zu wollen - auch wenn es viele niemals zugeben würden.
Dazu gibts viele Versuche / Experimente die dies belegen.
Ein bekanntes Bsp.: - Kurzfassung:
Person A muss über ein Gerät Person B Stromschläge aussetzen.
Person A wird von Mann im weißen Kittel aufgefordert dies zu tun - und wird auch gemacht.
Selbst als die Spannung auf 200,300,400 Volt raufgedreht wird. Person A fragt zwar kurz „ist das nicht schon gefährlich?“ - doch der Mann im weißen Kittel sagt nur „bitte weitermachen“ und Person A macht weiter. Obwohl Person B schon vor Schmerzen schreit und die Spannung weit über den tödlichen Bereich liegt.
(Person B bekommt natürlich nicht wirklich Stromschläge sondern spielt nur mit. Person A ist es um die es geht)

Aber in diesem Bspw. widerspiegelt sich meines Erachtens unsere Gesellschaft sehr gut. „Der hats gesagt - darum mache ich das, darum darf ich das“ - nur keine Eigenverantwortung übernehmen, obwohl man weiß dass die Spannung bereits tödlich ist.

Die heute Gesellschaft übernimmt Sätze, Handlungen, und akzeptiert das Gesagte als Wahrheit. Ein Hinterfragen und selbstständiges Recherchieren gibts nicht mehr.
Ein 7sek Youtube-Video hat mittlerweile mehr Aussagekraft als ein Buch.

Gruß

Ist das so? Woher nimmst du deine algemein gültigen Daten und Fakten?

Bufo

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Kinder zu schlagen ist keine Erziehung. Es war und ist einfach nur Gewalt.
Auch ist dir (wie vielen leider) entgangen, dass es Methoden und Erziehungsstile zwischen den von dir geschilderten gibt.

Im Übrigen hat die Kritik an der Jugend von heute ja eine sehr lange Tradition, es gibt da mehrere Zitate aus der Geschichte.

Hier ist das schön beschrieben: http://www.bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/

Bufo

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Es ist eins der Probleme, dass viele das unkritisch so sehen. Die YouTube-Studenten lagen dann ihre Kinder nicht impfen und bestehen darauf, dass die Erde eine Scheibe sei (und das sind nur für harmloseren).

ohne Worte…

Die sehe ich leider mindestens jeden Tag einmal und da auch nicht immer den oder die selbe.

In der Welt wird alles immer schlechter.
Darüber wird schon seit Jahrtausenden gejammert.

Ich frage mich eher: Warum sind so viele Leute nicht in der Lage, ihr eigenes Gejammer in einen größeren zeitlichen Zusammenhang einzuordnen und dann kritisch zu hinterfragen???

Also da solltest du mal die Lehrpläne studieren. Ich mache das zur Zeit gezwungenermaßen, vor allem Mittel -und Realschule in Bayern. Und da steht das durchaus auf dem Plan

Bufo

Ja und? Manche Dinge kann man nicht deutlich genug sagen…

Und woher weißt du, dass das früher anders war?

(Eigene Beobachtungen sind in den seltensten Fällen allgemeingültig (

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Das ist ein guter Ansatz, aber wie haben wir es dann damals von den Bäumen runter geschafft?

Hallo Christa.
Du stehst erst am Anfang des Berufslebens, ich habe es nach 45 Jahren bereits abgeschlossen.
Dieser Zwang ist diffiziel und Du merkst es nicht sofort, um so weniger,je öffter Du die Stellen wechselst. Erst ein Rückblick auf die Jahre gibt einen Anhaltspunkt her. Ich habe meine ganze Jahre in einer einzigen Pharmaforschungseinrichtung verbracht und kann nur sagen, ob Laborant oder Akademiker - die Eigeninitiative wird nur in gesteuerter Form akzeptier. Gesegnet sei, was abgesegnet.
Gruß
Sch

Kenne ich nicht.

Natürlich gibt es das.

Du magst das so wahrnehmen (warum auch immer), ist aber schlichtweg falsch. Ich habe den Eindruck, daß sich Deine Wahrnehmung und die Schlußfolgerungen zu einem ungesunden Brei vermengt haben - so eine Art Unsinnssuppe mit Wahrheitsbröckchen als Einlage.

Und Du glaubst, daß Gewalt durch die Personen, denen eine Kind maximal vertraut und vertrauen können muß, gut für die kindliche Entwicklung ist? Verlust von Urvertrauen und so? Und glaubst Du ernsthaft, daß es zwischen schlagen und dem antiautoritären „Du Du Du!“ nichts anderes gibt?

Die Medien gibt es nicht. Es gibt qualitativ hochwertige Sendungen und Programme und nicht einmal die muß man sich ansehen. Es sind also die Leute selbst, die sich verblöden lassen, wenn man das überhaupt so sehen will. Ich kann jedenfalls keinen Zusammenhang zwischen dem genauso wenig begründeten globalgalaktischen Wehklagen des Fragestellers erkennen.

Und was ist mit denen, die sich die Sachen nicht „reinziehen“?

Werbung macht auch nicht blöder. Wenn man schon irgendeine Folge der Werbung postulieren will, dann allenfalls die, daß sich die Aufmerksamkeitsspanne nicht unbedingt verlängert, wenn ein Film alle 30-40 Minuten durch Werbung unterbrochen wird. Aber ernsthaft: das soll dramatische Folgen auf alle Menschen haben? Selbst die, die keine Filme im Fernsehen oder die - ganz ohne Werbung - Filme via Streaming-Dienst sehen?

Kurz gesagt: ich teile weder die Wahrnehmung noch Deine absurden oder meinewegen auch satirischen Erklärungsversuche.

Für meine Begriffe sind die Leute heute nicht blöder oder unselbständiger; nur hat man heute mehr kontakt zu den blöden und unselbständigen Menschen, weil jeder problemlos seine Meinung, Blödheit und Unselbständigkeit verbreiten bzw. zur Schau stellen kann. Früher waren die Leute bei der Arbeit oder zu Hause blöd, heute schreiben sie ihre blöden Kommentare bei Amazon, Youtube oder unter Nachrichtenmeldungen im Internet oder stellen ihren noch blöderen Frage bei WWW oder gutefrage.net.

Am Ende hat man den Eindruck, man ist nur noch von Idioten umgeben, was aber daran liegt, daß die meisten vernünftigen Leute weder auf die Frage nach der Beschaffenheit eines Produktes bei Amazon antworten „keine Anung, ahbe das Dink nciht gekaufft“ noch in einem Form danach Fragen, wie sie sich am besten eine Schraube ins Hirn drehen. Von den ganzen Kommentaren bei welt.de, heise.de usw. ganz abgesehen.

Mit den vielen Experimenten meinst Du eines und zwar das Milgram-Experiment und das hatte erhebliche methodische Schwächen:

Übrigens hat das Experiment 1961 stattgefunden; mit der heutigen Gesellschaft bzw. den von Dir postulierten Gründen kann das Ergebnis (wie auch immer man es interpretieren will) also nicht viel zu tun haben.

Insofern bist Du gerade Teil des Teils der Gesellschaft „geworden“, der durch die Gegend rennt und eine aus Erinnerungsfragmenten und Phantasie zusammengematschte Sicht der Welt als Wahrheit verbreitet und damit zur Verblödung anderer beiträgt.

Ich werde das Gefühl nicht los, daß Du von Dir oder Leuten, die Du kennst, auf andere schließt. Das solltest Du - schon im Sinne Deiner Theorien - unterlassen.

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