Warum überhaupt Werte?

Politische Philosophie beginnt bekanntlich mit Sokrates, wird dann von Platon bis zum heutigen Tag zu einem geschlossenen metaphysischen System und mit dem säkularen Weltbezug von Aristoteles, weiter gerechtfertigt.

Das gilt bis heute, insbesondere für Bayern, wo Platon über allen Wissenschaften als übermächtige Gestalt in der Uni München (zusammen mit Goethe) zur politischen Rechtfertigung aller Werte benötigt wird, zusammen mit der christlichen Religion und der politischen philosophischen Überbauung aller einzelnen, an der Universität Gelehrten Wissenschaften. Aktuelle Denatte in Bayern: Das christliche Kreuz sollte als Symbol in allen bayrischen Amtsstuben aufgehängt werden, nach Willen des Ministerpräsidenten und seiner Politik.

Hier in Bayern ist es also bis heute Tradition, auf Platon als philosophischer Übervater, gepaart mit der christlichen Scholastik des Mittelalters, REALPOLITIK zu betreiben, die selbstverständlich nicht alleine mit Erkenntnisssen der Naturwissenschaften betrüben werden kann.

Die drei wichtigsten politischen Phlosophen waren wahrscheinlich Hibbes, Marx und Nietzsche, aber wie gesagt, ist Platon bis heute der Stammvater mit seiner Metaphysik für die ganze philosophische Politik oder besser gesagt für die politische Philosophie speziell im ABENDLAND. Wenn der englische Philosoph Whitehead behauptet, die gesamte abendländische Geschichte bis hinein auch in du Naturwissenschaften, wären nichts anderes als nur die „Fußnoten Platons“, so mag man das an real zu beobachtenden Tatsachen überprüfen, denn alle klassischen Naturwissenschaftler, wie Galilei, Keppler oder Newton waren religiöse Christen, die sich zum Teil auch immer auf die griechische Philosophie bezogen haben. Und wenn Gott nur eine bloße unbeweisbare Spekulation und nur eine wünschenswerte Annahme ist, wie Kant als erster Philosoph die sogenannten „Gottesbeweise“, die seit Platon auch in den klassischen Naturwissenschaften anfänglich stets VORAUSGESETZT wurden, nicht als eine unhintergehbar Wahrheit in seiner Kritik der reinen Vernunft anerkennt, so bleibe der heutigen Naturwissenschaft immer noch die von ihr selber gar nie hinterfragten GRUNDANNAHMEN, so dass auch am klassischen philosphische. Empirismus eines Francis Bacon, zum Teil berechtigte Kritik geübt werden kann, zum Beispiel durch den amerikanischen Philosophen Wilfrid Sellars, Vgl. „Der Mythos des Gegebenen“.

Wenn abe r der Kosmos gar nicht STATISCH ist, wie alle früheren Philosphen immer gegenüber haben, sondern sich in jeder Sekunde verändert, vor allem durch die digitalen Medien, die ja Teil des Kosmos sind, in denen sie als eine reale Tatsache der sich selbst organisierenden stur und Kultur existieren und die WERTE andauend im fließenden interaktiven Prozess VERÄNDERN, dann sollteman das nicht als eine Bedrohung empfunden, sondern als eine Chance zur Weiterentwicklung.

Nach meiner Überzeuung ist Politik alles, der Mensch kann nicht ohne politische psychologische Motivation leben, denn der Mensch ist ein politisches Tier von seiner Geburt an (Homo Animal Rationale), das heißt Rationalität existiert nie unabhängig seiner menschlichen Existenz, die der englische Biologe Richard Dawkins definiert als „Überlebensmaschinen“. Und so gesehen sind nicht nur einige spezielle Philosophen politisch motiviert, sondern grundsätzlich alle Philosophen wie alle Wissenschaftler als auch grundsätzlich alle Menschen.

Das beginnt schon mit Thales von Milet in der griechischen Antike, der als reicher Geschäftsmann sich die Frage stellte, wie die Natur ohne Zuhilfenahme von Göttern, zu erklären ist, politisch motiviert insofern, als er nicht mehr an die allgemeinen Erklärungen der vorherrschten Politik glauben wollte, sondern sich das NATURRECHT aneignete, als erster Philosoph des Abendlandes, SELBER zu denen.

Diskussion über Werte sind heute für grundsätzliche alle Philosophen unumgänglich, ganz gleich, welche Überzeugung man vertritt, ob konservative, sozialistische oder liberale - oder wie Max Weber meinte, „wertfrei“. Wie ich schon zuvor zitiert habe, Urs Sommer, im vorigen Thread, ist eine Diskussion über Werte deswegen unumgänglich für alle Philosophen, weil es so viele Gegensätze gibt, die sich immer noch weiter ausdifferenzieren, durch die zunehmende Säkularisierung und Individualisierung.

Gibt es Argumente hierzu, entweder bewusst auf Politik und Philosophie bezogen oder bewusst auf das genaue Gegenteil, also „wertfreie Wissenschaft“, wie die Soziologie von Max Weber, und dem Gegensatz dazu von Jürgen Habemas, der eine Philsophie der Werte vertritt, die ich zum Beispiel überhaupt nicht teile, aber das nur ein Beispiel von WERTGEGENSÄTZEN, über die man in der Philosphie diskutieren muss, dafür sind nicht Wissenschaftler zuständig, sondern PHILOSOPHEN.

Klar? Nicht? Warum?
CJW

Klar ist Hobbes gemeint und nicht „Hibbes“ (Schreibfehler) als klassischer politischer Philosoph, mit seinem weltberühmten Werk „Leviathan“, Pflichtlektüre für alle, die über Werte innerhalb der klassischen politischen Philosophie mitreden wollen.
CJW

Da kennst du dich aber wenig mit Philosophie aus. Platon greift z.B. mit:
„Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“ auf einen von Heraklits Lehrsätzen zurück.
Heraklit vergleicht das Sein mit einem Fluss. Wo siehst du da das „STATISCHE“?
Lächerlich.