Warum und wann schuf 'Gott' die Welt?

Hi zusammen.

FuF schrieb:

Gott erschuf doch angeblich die Welt, aber wer erschuf dann ihn?

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die Welt? Und wann geschah das?

Denn diese Fragen werfen ein großes logisches Problem auf.

Wenn denn „Gott“ nicht in Zeit und Raum ist und wenn er allmächtig und vollkommen ist, dann ist überhaupt kein Grund denkbar, warum er nicht „schon immer“ eine Welt geschaffen hatte.

Schöpfung - das heißt doch: es gibt einen Zustand v o r der Schöpfung. Denn durch die Schöpfung geschieht oder wird etwas Neues.

Logischerweise kann aber in einem Jenseits von Raum und Zeit kein Vorher und Nachher bestehen. Also kann „Gott“ nicht ein Gott ohne Welt gewesen sein, b e v o r er die Welt schuf. Denn diese Annahme - es gab mal einen 'Gott` ohne Welt - setzt voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Wenn er aber nicht in der Zeit ist, dann muss er dies jenseits von Raum und Zeit getan haben. Es kann also k e i n e n Anfang der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

Gab es aber doch einen Anfang, so muss gefragt werden, warum ein vollkommenes Wesen bis zu diesem Anfang n i c ht das tat, was es dann tat. Die Schöpfung würde also auf die Unvollkommenheit „Gottes“ schließen lassen.

Bin gespannt auf euere Überlegungen dazu.

Gruß Horst

Tach,

warum? - einfach so. Er hatte halt Bock drauf.
wann? - irgendwann

Denn diese Fragen werfen ein großes logisches Problem auf.

Nöö, das ist kein Problem der Logik. Da sollte man nicht drüber nach denken ; man kann vielleicht nach glauben.

Pit

Hallo,

Wenn er aber nicht in der Zeit ist, dann muss er dies jenseits
von Raum und Zeit getan haben. Es kann also k e i n e n Anfang
der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

geht auch nicht,denn indem er etwas g e t a n hat,ist er schon wieder in der Zeit…

denkbar wäre:
Es gibt keine Zeit.

Wie könnte Gott jenseits vom Raum existieren?
Wäre Gott nicht-materiell(nicht als Wesen oder Energie räumlich eingrenzbar),so wäre er überall.Außer im Raum?
Wieso verdrückt der sich?:wink:
Wäre Gott Materie(räumlich begrenztes Wesen),was läge zwischen Gott und Raum?
Wie weit sollte die Entfernung sein?

denkbar wäre:Gott ist in aller Materie

Gab es aber doch einen Anfang, so muss gefragt werden, warum
ein vollkommenes Wesen bis zu diesem Anfang n i c ht das tat,
was es dann tat.

Planungsunsicherheit?

Die Schöpfung würde also auf die
Unvollkommenheit „Gottes“ schließen lassen.

was spräche dagegen,dass er unvollkommen ist?

lg
Heidi

Hi Horst,

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber
lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die
Welt?

ich denke du weisst genau, dass es darauf keine Antwort
gibt. Wir können ja noch nicht einmal mit Bestimmtheit
beantworten, warum ein anderer Mensch genau das oder jenes
tut. Wie sollten wir da Gottes Plan durchschauen?

Und wann geschah das?

Zu keiner Zeit jedenfalls.

Denn diese Fragen werfen ein großes logisches Problem auf.

Nein, tun sie nicht.

Wenn denn „Gott“ nicht in Zeit und Raum ist und wenn er
allmächtig und vollkommen ist, dann ist überhaupt kein Grund
denkbar, warum er nicht „schon immer“ eine Welt geschaffen
hatte.

Und hat er das nicht? Woher willst du wissen, dass
dem nicht so ist? Die Frage, was war vor dem Urknall, ist ja
an sich schon unlogisch, weil/wenn mit dem Urknall
die Zeit begonnen hat! Es könnte auch lediglich eine
Transformation gewesen sein.

Schöpfung - das heißt doch: es gibt einen Zustand v o r der
Schöpfung. Denn durch die Schöpfung geschieht oder wird etwas
Neues.

„Vor“ wäre in der Zeit, wenn Gott aber ausserhalb der
Zeit existiert, dann brauchst du eine Metaebene.
Wenn du das Problem veranschaulichen willst, dann
reduziere die Frage. Drei- und Zweidimensionalität
beispielsweise.

es gab mal einen 'Gott` ohne Welt - setzt
voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Es gab mal
einen Gott ohne Zeit.

Wenn er aber nicht in der Zeit ist, dann muss er dies jenseits
von Raum und Zeit getan haben. Es kann also k e i n e n Anfang
der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

Das ist nun wirklich unlogisch! Es könnte höchstens
andersrum sein: Gott kann nicht der erste unbewegte
Beweger sein, wenn er in der Zeit existiert.

Gab es aber doch einen Anfang, so muss gefragt werden, warum
ein vollkommenes Wesen bis zu diesem Anfang n i c ht das tat,
was es dann tat. Die Schöpfung würde also auf die
Unvollkommenheit „Gottes“ schließen lassen.

Schliesst hier nicht eher die Schöpfung in Form des
[Edit: Name entfernt] auf seine eigene Unvollkommenheit?
Ob etwas unvollkommen ist, kann man erst dann erkennen,
wenn es beendet oder fertig ist. Solange die Schöpfung
expandiert, solange die Zeit existiert, wird sich die
Schöpfung entwickeln, wird ihrer Tendenz zur Transzendenz
von Formen höherer Komplexität folgen.

Ob es wirklich einen Gott gibt, weiss ich natürlich nicht
und ich kann auch nicht behaupten, dass ich daran glaube,
aber so einfach ist „ER“ nicht auszuhebeln.

Unser Vorstellungsvermögen scheitert an den Dimensionen.
Wenn man einen Physiker fragt, wie man sich die 4. oder
5. Dimension vorstellen soll, erhält man gerne die Antwort:
Das kann man sich nicht vorstellen, aber man kann gut damit
rechnen! :wink:

Sei gegrüsst
ST

Logisches Dilemma des Schöpfungsmythos
Hi tumiart.

Wenn er aber nicht in der Zeit ist, dann muss er dies jenseits von Raum und Zeit getan haben. Es kann also k e i n e n Anfang der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

geht auch nicht,denn indem er etwas g e t a n hat,ist er schon wieder in der Zeit…

Der christliche Weltschöpfungsmythos steckt eben voller Paradoxien und Ungereimtheiten. Ich hoffe, mir ist es gelungen, auf ein paar davon hinzuweisen. Auch dir scheint das Problem klar zu sein.

denkbar wäre:
Es gibt keine Zeit.

Bleiben wir einfach i n n er h a l b des christlichen Denkens, um dessen Widersprüche aufzuzeigen (man nennt so etwas eine „immanente Argumentation“, d.h. man widerlegt die angezweifelte Theorie durch ihre eigenen Widersprüche). Und innerhalb dieses christlichen Denkens g i b t es Zeit, denn die Welt hat für die Christen einen Anfang und ein lineares Hinstreben auf ein Ende.

Die Schöpfung würde also auf die
Unvollkommenheit „Gottes“ schließen lassen.

was spräche dagegen,dass er unvollkommen ist?

Die Theologie natürlich, die von Vollkommenheit spricht. Widerlegen wir aber die Vollkommenheit Gottes, dann widerlegen wir auch die Theologie - und „Gott“.

Horst

Die Unlogik des zeitlosen Schöpfungsgottes
Hi Sun Tsu.

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die Welt?

ch denke du weisst genau, dass es darauf keine Antwort
gibt.

Allerdings. Aber das nur, weil es keinen Gott gibt.

Übrigens gibt es für einige durchaus eine Antwort: Gott schuf die Welt aus Liebe. Ich halte diese Antwort für extrem fragwürdig. Denn ein vollkommenes Wesen braucht keine Liebe. Es ruht vollkommen in sich. Warum soll es ein Anderes schaffen?

Wir können ja noch nicht einmal mit Bestimmtheit
beantworten, warum ein anderer Mensch genau das oder jenes tut. Wie sollten wir da Gottes Plan durchschauen?

Mir scheint, du hast das Christentum ein bisschen verinnerlicht. Du vermenschlichst „Gott“ wie ein Christ. Wieso soll ein angeblich vollkommenes Wesen einen Plan haben? Pläne hat nur jemand, der Probleme hat oder eines lösen will. Hatte „Gott“ ein Problem?

Und wann geschah das?

Zu keiner Zeit jedenfalls.

Also k a n n es nie stattgefunden haben.

Wenn denn „Gott“ nicht in Zeit und Raum ist und wenn er allmächtig und vollkommen ist, dann ist überhaupt kein Grund denkbar, warum er nicht „schon immer“ eine Welt geschaffen hatte.

Und hat er das nicht? Woher willst du wissen, dass
dem nicht so ist?

Weil man sonst nicht behaupten kann, er habe die Welt geschaffen. Eine Schöpfung - das setzt ein Vorher und ein Nachher voraus. Was in der Zeitlosigkeit keinen Sinn macht. Also ist die Welt n i e geschaffen worden.

Ist doch logisch, oder?

Unlogisch ist nur der christliche Schöpfungsmythos.

Die Frage, was war vor dem Urknall, ist ja
an sich schon unlogisch, weil/wenn mit dem Urknall
die Zeit begonnen hat!

Ich habe nie von Urknall gesprochen, Sun Tsu.

„Vor“ wäre in der Zeit, wenn Gott aber ausserhalb der
Zeit existiert, dann brauchst du eine Metaebene.
Wenn du das Problem veranschaulichen willst, dann
reduziere die Frage. Drei- und Zweidimensionalität
beispielsweise.

2, 3, 4 usw. Das ist doch alles noch weltlich. Gott aber soll unendlich sein. Und außerhalb aller Dimensionen. Weil ohne Grenzen. Das ist Absolutheit und hat mit Metaebenen nichts zu tun.

es gab mal einen 'Gott` ohne Welt - setzt
voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Es gab mal
einen Gott ohne Zeit.

Du schreibst: „Gab“. Und zeigst damit, dass er d o c h in der Zeit war oder ist. Ich denke, ein Gott, der etwas Neues schafft, müsste in der Zeit sein. Dann aber ist er kein zeitloser Gott. Also stimmt der Schöpfungsmythos nicht, denn er ist unlogisch.

Es kann also k e i n e n Anfang
der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

Das ist nun wirklich unlogisch! Es könnte höchstens
andersrum sein: Gott kann nicht der erste unbewegte
Beweger sein, wenn er in der Zeit existiert.

Die Christen sagen: er ist zeitlos. Wir wollen doch die Christen widerlegen. Und nicht eigene Gott-Theorien schaffen.

Gruß Horst

Sei gegrüsst
ST

Hi,

das ist nun sicher so etwas wie beschäftigungstherapie. Man werfe einfach ein paar Begriffe verschiedener Bezugssysteme zusammen und fordere dann Andere auf die dadurch entstehenden Paradoxa zu lösen.

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber
lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die
Welt?

Fragen nach Motiven lassen sich schon bei Menschen von außen nicht mit Sicherheit beantworten. Bei einem nur durch Selbstoffenbarung (also nicht durch Vergleiche oder Untersuchung) zugänglichen Wesen bleibt da gar nichts übrig, außer dem was dieser Gott darüber selbst aussagt. Da er nichts darüber aussagt, gibt es keine Antwort. Wer etwas über das „Warum“ göttlicher Schöpfung spekuliert, sagt im Grunde eigentlich nur etwas über sich selbst aus.

Wenn denn „Gott“ nicht in Zeit und Raum ist und wenn er
allmächtig und vollkommen ist, dann ist überhaupt kein Grund
denkbar, warum er nicht „schon immer“ eine Welt geschaffen
hatte.

  1. Ist die Annahme, dass das was für dich oder mich denkbare Gründe sind, irgendwelche Gültigkeit für Gott haben muss absurd.
  2. Schließt eine unzeitlichkeit Gottes zeitliche Aussagen in Bezug auf ihn aus. Oder andersherum ist für ein Wesen außerhalb der Zeit jedes Ereignis gleichzeitig, immer und nie, weil diese Kategorien auf es einfach nicht zutreffen.

Schöpfung - das heißt doch: es gibt einen Zustand v o r der
Schöpfung. Denn durch die Schöpfung geschieht oder wird etwas
Neues.

Keine Ahnung was du uns mit diesen Spielchen zeigen willst. Weiter unten gehst du doch selbst davon aus dass die Zeit selbst Teil der Schöpfung ist. Darum trifft die Aussage eines davor nur auf die Schöpfung selbst zu, nicht für den Schöpfer. Für den Schöpfer gibt es kein vor der Schöpfung, weil das ja die Existenz von Zeit voraussetzen würde, die außerhalb der Schöpfung nicht vorhanden ist.

Logischerweise kann aber in einem Jenseits von Raum und Zeit
kein Vorher und Nachher bestehen. Also kann „Gott“ nicht ein
Gott ohne Welt gewesen sein, b e v o r er die Welt schuf.
diese Annahme - es gab mal einen 'Gott` ohne Welt - setzt
voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Mit dieser Erkenntnis, hast du schon alles vorangegangene überflüssig gemacht.
Wenn wir sie mal ernst nehmen, dann wird diese Aussage von Innerhalb der der Schöpfung gemacht, von Wesen, die zeitlich gebunden sind. Das sagt also primär etwas über uns aus. Für uns gab es Gott bevor es uns gab. Aus gottes Perspektive ist diese Aussage völlig bedeutungsleer.

Wenn er aber nicht in der Zeit ist, dann muss er dies jenseits
von Raum und Zeit getan haben. Es kann also k e i n e n Anfang
der Welt gegeben haben, da „Gott“ nicht in der Zeit besteht.

Fehlschluss, s. o. Die Welt kann einen Anfang haben und Gott kann trotzdem nicht vorher existiert haben, da es eben vorher kein vorher gab.

Gab es aber doch einen Anfang,

Wenn dir deine vorige Aussage ernst war, wäre diese Fortsetzung doch völlig unsinnig.

… so muss gefragt werden, warum
ein vollkommenes Wesen bis zu diesem Anfang n i c ht das tat,
was es dann tat. Die Schöpfung würde also auf die
Unvollkommenheit „Gottes“ schließen lassen.

Wieder ein Fehlschluss.
Für Gott als unzeitlichem Wesen gibt es kein „BIS“.
Es gibt keine Zeit, also gibt es auch kein „bis zur Schöpfung“ oder „nach der Schöpfung“. Die ganze Frage ist in diesem Zusammenhang sinnlos.

Ungefähr wie:
Ist der Sonnenuntergang nun eher blauer oder roter als Schwarz?

Gruß
Werner

Gruß
Werner

Hallo Horst,

Allerdings. Aber das nur, weil es keinen Gott gibt.

Du selbst bist in deinem Beitrag davon ausgegangen, dass Gott hypothetisch existiert. Nun belehrst du uns hier, dass es ihn nicht gibt. Sollen wir also nicht darüber reden?

Übrigens gibt es für einige durchaus eine Antwort: Gott schuf
die Welt aus Liebe. Ich halte diese Antwort für extrem
fragwürdig. Denn ein vollkommenes Wesen braucht keine Liebe.
Es ruht vollkommen in sich. Warum soll es ein Anderes
schaffen?

Wer sagt, dass Gott unseren Begriffen von Vollkommenheit entsprechen muss?
Wer sagt das, dass ein vollkommenes Wesen in sich ruhen muss?
Wer sagt, das göttliche Liebe ein Zeichen von Bedürftigkeit ist?
Wer sagt, das ein Bedürfnis nach Liebe ein Ausdruck von Unvollkommenheit ist?

Hinter all dem stehen Behauptungen, die unbeweisbar sind.
Wenn du diese aber voraussetzt, denn kann man dir natürlich nur noch zustimmen.

Gruß
Werner

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Hi Horst,

Mir scheint, du hast das Christentum ein bisschen
verinnerlicht.

das mag sein, ich wurde getauft und christlich/katholisch
erzogen. Wer weiss was da alles hängenbleibt?

Du vermenschlichst „Gott“ wie ein Christ.

Auch das will ich nicht abstreiten, aber dieses Argument
finde ich immer ein wenig hilflos, wie könnte ich denn
anders? Es ist mir nicht gegeben, „göttlich“ zu denken.

Wieso
soll ein angeblich vollkommenes Wesen einen Plan haben? Pläne
hat nur jemand, der Probleme hat oder eines lösen will. Hatte
„Gott“ ein Problem?

Das erschließt sich mir nicht ganz! Wieso sollte ein
Vollkommener denn keinen Plan haben? Was ist daran
unvollkommen? Und wieso ein Problem? Wenn er den Menschen
die Freiheit gibt sich zu entwickeln, obwohl er das Resultat
kennt, nur eben der Mensch nicht. Vielleicht hat das ja
seinen Grund. Vielleicht würden wir das Spiel nicht mitspielen,
wenn wir nicht determiniert wären? Aber klar, das sind alles
nicht ernstzunehmende Spekulationen, infantil, wie immer
wenn es um Gott geht. Da werden wir zu Kindern. Das wird
ein Grund sein, warum sich viele gegen einen allmächtigen
Gott zur Wehr setzen. Nur sind die gegenteiligen Argumente
auch nicht schlüssig. Uns fehlt ein gutes Stück!

Und wann geschah das?

Zu keiner Zeit jedenfalls.

Also k a n n es nie stattgefunden haben.

Nein, du verjüngst, statt hochzurechnen! Du gehst von
einer niederen Dimension aus, statt eine höhere zu
bedenken! Zeit ist eine Energieform und keine absolute
Größe!

Weil man sonst nicht behaupten kann, er habe die Welt
geschaffen. Eine Schöpfung - das setzt ein Vorher und ein
Nachher voraus. Was in der Zeitlosigkeit keinen Sinn macht.
Also ist die Welt n i e geschaffen worden.

s.o. Wenn du dir die Zeit eher wie ein Zwiebel, aus verschiedenen
Schalen betrachtest, die gleichzeitig existiert,
dann wirds verständlicher. Unsere Vorstellung der Zeit ist falsch.

Unlogisch ist nur der christliche Schöpfungsmythos.

Ja, das auch!

Ich habe nie von Urknall gesprochen, Sun Tsu.

Und wieso nicht? Das ist doch naheliegend.

2, 3, 4 usw. Das ist doch alles noch weltlich. Gott aber soll
unendlich sein. Und außerhalb aller Dimensionen. Weil ohne
Grenzen. Das ist Absolutheit und hat mit Metaebenen nichts zu
tun.

Natürlich! Es geht mir nur um eine bessere oder einfachere Vorstellung! Eine analoge Reduktion, zur menschlichen
Vorstellungsfähigkeit adaptiert!

Du schreibst: „Gab“. Und zeigst damit, dass er d o c h in der
Zeit war oder ist. Ich denke, ein Gott, der etwas Neues
schafft, müsste in der Zeit sein. Dann aber ist er kein
zeitloser Gott. Also stimmt der Schöpfungsmythos nicht, denn
er ist unlogisch.

„Gab“, sollte ein Wortspiel sein. Wenn Gott in der
Zeit existieren würde, dann hast du Recht. So
argumentieren auch Dawkins etc. Sollte es ihn geben,
muss er aber außerhalb existieren.

Die Christen sagen: er ist zeitlos. Wir wollen doch die
Christen widerlegen. Und nicht eigene Gott-Theorien schaffen.

Ich will eigentlich eher die Wahrheit finden, sollte es
so etwas geben oder möglich sein.
Wenn die Prämisse falsch ist, müssen auch die Konklusionen
falsch sein, selbst wenn sie logisch richtig sind oder erscheinen.
Ein Paradigemwechsel wirft oft alles wieder um oder
relativiert.
Es hat also immer etwas fragwürdiges, wenn man etwas widerlegen
will, weil man die Richtung apriorisch festlegt.
Deshalb lasse ich die Christen Christen sein.

Gruß
ST

1 „Gefällt mir“

Hallo Horst!

Wenn denn „Gott“ nicht in Zeit und Raum ist und wenn er
allmächtig und vollkommen ist, dann ist überhaupt kein
Grund denkbar, warum er nicht „schon immer“ eine Welt geschaffen
hatte.

Dein logischer Fehler ist, dass du für Gott die gleichen physikalischen Grenzen annimmst wie sie für die Welt gelten. Das Christentum geht aber davon aus, dass Gott außerhalb aller physikalischen Bedingungen steht und daher für seine Existenz nichts anderes, auch keine „Zeit“ benötigt. Von daher führen alle deine logischen Überlegungen ins Leere.

Man kann nun darüber nicht weiter diskutieren, sondern nur dies glauben oder nicht glauben!

Gruß!
Karl

Die islamische Sichtweise hierzu:
Gott existierte schon, als es kein davor und danach gab. Also beginnt der Punkt 0 der Zeit erst mit der Schöpfung der Zeit. Wenn diese mit dem Urknall geschah, dann muss für Wesen die Zeit als eine feste größe kennengelernt haben,der Urknall der Anstoss zur Erschaffung der Welt gewesen sein.

Gruß Aqib

Gott schuf die Welt um uns eine Heimat zu geben und um uns eine Plattform zu geben auf welcher wir die Probe ob wir Gute Menschen oder Böhse Menschen sind abzulegen.

Die nächste Frage allerdings wäre dann warum erschuf Gott den Menschen?
Nun ja darauf kann ich dir leider keine Auskunft geben, denn wir wissen es einfach nicht. Aber wenn du an Gott glaubst, dann wirst du merken das Gott immer Gründe für alles hat.

Fehlinterpretation meines Arguments
Hi Karl.

Dein logischer Fehler ist, dass du für Gott die gleichen
physikalischen Grenzen annimmst wie sie für die Welt gelten.

Ich glaube nicht an Gott, sondern nehme in meiner Argumentation genau die christliche Lehre von Gott zum Ausgangspunkt, die auch du ansprichst. Das habe ich MEHRMALS betont (indem ich z.B. sagte, „Gott“ ist jenseits von Raum und Zeit). Hast du das übersehen?

Mir geht es lediglich um den Widerspruch zwischen einem so vorausgesetzten Gott und der christlichen Annahme, es habe einen Schöpfungsakt durch diesen Gott gegeben.

Also nochmals: wenn es einen Schöpfungsakt gab, dann muss es ein Vorher dieses Aktes gegeben haben. Denn Gott muss ja auch existiert haben, b e v o r er die Welt schuf. Wie aber ist das möglich, wenn Gott zeitlos ist?

Man kann nun darüber nicht weiter diskutieren, sondern nur dies glauben oder nicht glauben!

Diese Antwort ist wenig befriedigend. Die Theologen geben sich sehr viel mehr Mühe als du, um solche Fragen zu klären.

Du bist übrigens nicht auf die Frage nach dem Warum der Schöpfung eingegangen.

Gruß Horst

‚Gott‘ und die Lust
Hi Werner.

das ist nun sicher so etwas wie beschäftigungstherapie.

Claro. Auch jüdische Theologen wie Pinchas Lapide…

http://botschaft.kilu.de/cms/

… vertreiben sich nur die Zeit, wenn sie solchen Fragen nachgehen (und das Warum der Schöpfung ist ein Lieblingsthema von Lapide und der Kabbala überhaupt).

Auch bei Uni-Diskussionen…

http://fodok.uni-salzburg.at/pls/portal/nav.show?x=&…

(siehe auf der Website weiter unten)… quatschen die Profs und Doctores und Studierenden nur über das Warum der Schöpfung, weil der Tag lang ist.

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber
lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die
Welt?

Fragen nach Motiven lassen sich schon bei Menschen von außen
nicht mit Sicherheit beantworten.

Damit hat schon Sun Tsu argumentiert, ohne mich zu überzeugen. Dein Verweis auf die Unbeantwortbarkeit der Warum-Frage…

Bei einem nur durch Selbstoffenbarung zugänglichen Wesen bleibt da gar nichts übrig, außer dem was dieser Gott darüber selbst aussagt. Da er nichts darüber aussagt, gibt es keine Antwort.

… ist so leer wie die Welt am ersten Tag der Schöpfung.

Also bleibt´s an mir, dem Skeptiker, hängen, eine Antwort zu präsentieren.

Im Buch der Sprichwörter (Spr 8,22-31 EU) spricht die personifizierte Weisheit:

„Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.“

Die Weisheit war also schon vor der Schöpfung eine „Gespielin“ Gottes und war das auch während der Schöpfung: „ich war seine Lust täglich“. Zugleich vergnügt sie sich ihrerseits mit „den Menschenkindern“.

Diese Weisheit ist gleichzusetzen mit dem „Heiligen Geist“.

Ich denke, dass ein Columbo hier schon Ansatzpunkte für ein Warum der Schöpfung fände - ein „psychologisches Motiv“, wenn man so will, denn von Lust ist viel die Rede.

Für die Hebräer galt der Heilige Geist als weiblich. Der Theologe Kuhlmann schreibt dazu:

http://www.stereo-denken.de/diomadre.htm

„Die Propheten, Jesus selbst und die Apostel, sie alle hatten also, sprachen sie vom Heiligen Geist, wenn überhaupt eine Person, dann eine Sie im verborgenen Bilderreich ihres Unterbewußtseins und keineswegs wie wir einen irgendwie gestaltlosen Er. Soviel Macht hat die Sprache. (Laut Hieronymus ist bei den Hebräern der Heilige Geist weiblich; sie legen den Psalmvers „Wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Herrin“ auf die Seele und ihre Herrin, den Heiligen Geist).“

Zitat Ende.

Kurz und gut: es spricht nichts dagegen, die Weisheit aka Heiliger Geist als Geliebte des Gottes aufzufassen. So macht die Trinität dann auch mehr Sinn (Vater-Sohn-Mutter).

Wer etwas über das „Warum“ göttlicher Schöpfung spekuliert, sagt im Grunde eigentlich nur etwas über sich selbst aus.

Ja, nämlich das, dass er Logik über blinden Glauben stellt.

Schließt eine unzeitlichkeit Gottes zeitliche Aussagen in Bezug auf ihn aus. Oder andersherum ist für ein Wesen außerhalb der Zeit jedes Ereignis gleichzeitig, immer und nie, weil diese Kategorien auf es einfach nicht zutreffen.

Das ist ja doch mal ein Ansatz, den man ernsthaft bedenken kann. Auch hier ergibt sich aber ein logisches Problem:

Z.B. die Willensfreiheit des Menschen, die es laut Christentum gibt. Wenn denn die menschlichen Entscheidungen frei sind, dann kann es keinen festgelegten Geschichtsablauf geben. Deine Annahme, dass Gott zu jedem Ereignis gleichzeitig ist, impliziert aber, dass er jedes Ereignis kennt. Was heißt, dass aus Gottes Perspektive die Geschichte festgelegt ist.

Wieso dann aber Gottes Zorn, als die Israeliten um das Goldene Kalb tanzen? Zornig ist nur jemand, der von einem unangenehmen Ereignis überrascht wird. Also kann deine These, dass Gott jedem Ereignis gleichzeitig ist, nicht zutreffen.

Schöpfung - das heißt doch: es gibt einen Zustand v o r der Schöpfung. Denn durch die Schöpfung geschieht oder wird etwas Neues.

Keine Ahnung was du uns mit diesen Spielchen zeigen willst.

Auch ich spiele gern, nicht nur der Heilige Geist :smile:

Weiter unten gehst du doch selbst davon aus dass die Zeit
selbst Teil der Schöpfung ist. Darum trifft die Aussage eines
davor nur auf die Schöpfung selbst zu, nicht für den Schöpfer.
Für den Schöpfer gibt es kein vor der Schöpfung, weil das ja
die Existenz von Zeit voraussetzen würde, die außerhalb der
Schöpfung nicht vorhanden ist.

EBEN. Das ist doch der Punkt, den ich als Widerspruch kritisiere. Denn wenn es keine Zeit gibt, kann es auch keine Schöpfung geben. Ist das so schwer nachzuvollziehen?

Daraus folgt: es gab nie einen Schöpfungsakt, und die Welt war „schon immer“ dar. Das ist genau mein Standpunkt (und längst nicht nur meiner).

Also kann „Gott“ nicht ein Gott ohne Welt gewesen sein, b e v o r er die Welt schuf. Diese Annahme - es gab mal einen 'Gott` ohne Welt -setzt voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Wenn wir (das) mal ernst nehmen, dann wird diese Aussage von innerhalb der der Schöpfung gemacht, von Wesen, die zeitlich gebunden sind. Das sagt also primär etwas über uns aus. Für uns gab es Gott bevor es uns gab. Aus gottes Perspektive ist diese Aussage völlig bedeutungsleer.

Das ist jetzt wieder der Rückzug auf den „Gott ist unergründlich“-Standpunkt, mit dem man einem Atheisten bitte nicht kommen darf. Der Schöpfungsbericht stammt, wie du weißt, von MENSCHEN - also von Wesen, die „zeitlich gebunden sind“. All die Widersprüche in dieser Konstruktion resultieren genau daraus.

Insofern könnte man auch sagen, die Schöpfungsgeschichte ist „völlig bedeutungsleer“, da sie von zeitlichen Menschen verfasst wurde, die über ein zeitloses Wesen berichten und dabei menschliche Kategorien darauf projizieren.

Was mich betrifft, so stelle ich diese Widersprüche einfach nur fest - produziert haben ihn die Jungs vor ein paar Tausend Jahren.

Gruß

Horst

Was war zuerst - Zeit oder Beginn?
Hi Aqib.

Die islamische Sichtweise hierzu:
Gott existierte schon, als es kein davor und danach gab. Also
beginnt der Punkt 0 der Zeit erst mit der Schöpfung der Zeit.

Soweit klar. Nur stellt sich dann die Frage, wieso man von einem „Beginn“ sprechen kann, wenn es noch keine Zeit gibt? Der Beginn setzt doch Zeit bereits voraus. Durch Zeit wird ein „Beginn“ doch erst möglich.

Ein Gott muss also erst „Zeit“ schaffen, damit „Beginn“ überhaupt möglich ist.

Erkläre mir bitte, wie man aus dieser Zwickmühle rauskommt.

Wenn diese mit dem Urknall geschah, dann muss für Wesen die
Zeit als eine feste größe kennengelernt haben,der Urknall der
Anstoss zur Erschaffung der Welt gewesen sein.

Urknall - das ist nicht mein Ding. An so etwas glaube ich nicht, jedenfalls nicht im Sinne einer Creatio ex nihilo.

Gruß

Horst

Hallo,

auch durch Wiederholung und weitere Beispiele wird es nicht logischer und die Probleme die du siehst realer.
Wobei Religionen natürlich ein irrationaler Kern innewohnt. Daraus lassen sich dann aber keine scheinlogischen Rückschlüsse basteln.

Ich denke, die eigentlichen brisanten Fragen müssten aber
lauten: warum schuf „Gott“ (ein hypothetisches Wesen) die
Welt?

Fragen nach Motiven lassen sich schon bei Menschen von außen
nicht mit Sicherheit beantworten.

Damit hat schon Sun Tsu argumentiert, ohne mich zu überzeugen.

Dann werde ich es wohl auch nicht schaffen. Nur ist deine Nichtüberzeugtheit natürlich kein Hinweis darauf, dass die Erklärung nicht zutreffend ist.

Diese Weisheit ist gleichzusetzen mit dem „Heiligen Geist“.

Sagt wer? Vieles der Sprüche ist adaptierte Weisheit des vorderen Orients und speist sich oft aus ägytischen Quellen, wo Maat ja eine zentrale Stellung hatte.
Nun kann man den Gedanken verfolgen, was mit dem Konzept einer personifizierten Weisheit im Kontext des JHWH-Glaubens und dann dem Christenglauben passiert und wie er mit dort zentralen Vorstellungen interagiert. Diese einfach mit dem hl. Geist gleich zu sezten, überstrapaziert aber das, was hier möglich ist.

Ich denke, dass ein Columbo hier schon Ansatzpunkte für ein
Warum der Schöpfung fände - ein „psychologisches Motiv“, wenn
man so will, denn von Lust ist viel die Rede.

Ja, natürlich kann und darf man darüber spekulieren, nur sollte man nicht glauben, dass die Ergebnisse außer Gemeinplätzen, etwas tragfähiges über die Motivation Gottes aussagen können. Unser Psychologisches Profil Gottes ist dafür einfach zu lückenhaft.

Wer etwas über das „Warum“ göttlicher Schöpfung spekuliert, sagt im Grunde eigentlich nur etwas über sich selbst aus.

Ja, nämlich das, dass er Logik über blinden Glauben stellt.

Nette Selbsterhöhung, die aber das, was ich sagte nicht aufnimmt.

Das ist ja doch mal ein Ansatz, den man ernsthaft bedenken
kann. Auch hier ergibt sich aber ein logisches Problem:

Nein.

Z.B. die Willensfreiheit des Menschen, die es laut Christentum
gibt. Wenn denn die menschlichen Entscheidungen frei sind,
dann kann es keinen festgelegten Geschichtsablauf geben.

Das ist natürlich ein Problem, auch dies letztlich unlöslich, aber es hat mit der Unzeitlichkeit Gottes nichts zu tun.

Deine Annahme, dass Gott zu jedem Ereignis gleichzeitig ist,
impliziert aber, dass er jedes Ereignis kennt. Was heißt, dass
aus Gottes Perspektive die Geschichte festgelegt ist.

Das ist alles andere als logisch, oder sind für dich Kenntnis und Festlegung identisch?

Wieso dann aber Gottes Zorn, als die Israeliten um das Goldene
Kalb tanzen? Zornig ist nur jemand, der von einem unangenehmen
Ereignis überrascht wird.

Auch das eine völlig falsche und anscheinend vom Ergebnis her gewählte Definition von Zorn.

Also kann deine These, dass Gott
jedem Ereignis gleichzeitig ist, nicht zutreffen.

Da deine Prämissen nicht zutreffen ist auch die Schlussfolgerung falsch.

Weiter unten gehst du doch selbst davon aus dass die Zeit
selbst Teil der Schöpfung ist. Darum trifft die Aussage eines
davor nur auf die Schöpfung selbst zu, nicht für den Schöpfer.
Für den Schöpfer gibt es kein vor der Schöpfung, weil das ja
die Existenz von Zeit voraussetzen würde, die außerhalb der
Schöpfung nicht vorhanden ist.

EBEN. Das ist doch der Punkt, den ich als Widerspruch
kritisiere. Denn wenn es keine Zeit gibt, kann es auch keine
Schöpfung geben. Ist das so schwer nachzuvollziehen?

Für mich ist schwer nachvollziehbar, wo dein Problem liegt. Was ist daran so schwer zu verstehen, dass die Zeit Teil der Schöpfung ist. Sie gilt nur in der Schöpfung. Wenn Gott außerhalb von Zeit existiert, unterliegt er der von ihm geschaffenen Zeit nicht.
Wobei auch all dies schon eine weit von jeder Schriftgunglage entfernte Spekulation ist.

Daraus folgt: es gab nie einen Schöpfungsakt, und die Welt war
„schon immer“ dar. Das ist genau mein Standpunkt (und längst
nicht nur meiner).

Die Logik darin bleibt mir völlig verborgen. Ich vermute es liegt daran, dass du die Möglichkeit einer zeitlosen Existenz, in der man also keine zeitlichen Aussagen wie vorher oder nachher treffen kann einfach nicht denkst.
Wenn die Zeit jedoch erst mit der Schöpfung begann, dabei aber die Zeit nur innerhalb der Schöpfung gilt, dann ist auch die Aussage eines „nie“, also eine zeitliche Aussage, in Bezug auf Gott sinnlos.
Das ist kein Ausweichen, sondern schlicht eine Schlussfolgerung.

Also kann „Gott“ nicht ein Gott ohne Welt gewesen sein, b e v o r er die Welt schuf. Diese Annahme - es gab mal einen 'Gott` ohne Welt -setzt voraus, dass „Gott“ in der Zeit ist.

Wenn wir (das) mal ernst nehmen, dann wird diese Aussage von innerhalb der der Schöpfung gemacht, von Wesen, die zeitlich gebunden sind. Das sagt also primär etwas über uns aus. Für uns gab es Gott bevor es uns gab. Aus gottes Perspektive ist diese Aussage völlig bedeutungsleer.

Das ist jetzt wieder der Rückzug auf den „Gott ist
unergründlich“-Standpunkt, mit dem man einem Atheisten bitte
nicht kommen darf.

Nein, das hat nichts mit der Unergründlichkeit Gottes zu tun (mit der man natürlich auch einem Atheisten kommen darf) sondern mit grundsätzlich unterschiedlichen Eigenschaften und der Beschränktheit des Menschen.
Wir sind dreidimensionale zeitliche Wesen. Das heißt, wir können uns die Zeit (vierte Dimension) schon nicht mehr richtig vorstellen, obwohl wir ihre Auswirkungen spüren und diese für uns ein unverfügbares Ordnungsraster bildet. Wir stoßen hier an die Grenzen unserer Vorstellungskraft und Ausdrucksfähigkeit. Wobei ich feststelle, das die Schwierigkeiten sich dem Phänomen der Zeit bzw. von Zeitlosigkeit zu nähern individuell anscheinend unterschiedlich groß sind.

Der Schöpfungsbericht stammt, wie du weißt,
von MENSCHEN - also von Wesen, die „zeitlich gebunden sind“.

Da du das erkannt hast, frage ich mich, wie du dann zu den vorausgehenden Schlussfolgerungen gekommen sein kannst.

Insofern könnte man auch sagen, die Schöpfungsgeschichte ist
„völlig bedeutungsleer“, da sie von zeitlichen Menschen
verfasst wurde, die über ein zeitloses Wesen berichten und
dabei menschliche Kategorien darauf projizieren.

Ob das Bedeutung gewinnt, musst jeder für sich entscheiden. Aber du hast hier eine wichtige Hürde erkannt, über die viele auch gläubige Menschen nicht hinwegkommen.
Die Bibel versucht in sehr symbolischer, mythischer Sprache etwas mitzuteilen, was über unsere Erfahrungen und in seiner Gänze über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Wenn man das dann einfach wortwörtlich glaubt oder auch von seiner symbolischen Tiefe entkleidet kritisiert, kommt da mehr oder weniger Unsinnges heraus.

Gruß
Werner

Hallo Horst!

Der Beginn ist ein durch den Menschen festgelegter Begriff, welcher die Stunde 0 beschreibt. Gott gibt es schon bevor der Beginn bzw. Die Schöpfung des Universums begann. Alsp gibt es ihn während der Zeit und davor.

hoffe dir damit gedient zu haben

gruß aqib

Klarstellung
Hi Horst,

Damit hat schon Sun Tsu argumentiert, ohne mich zu überzeugen.

du hast explizit nach unseren Überlegungen gefragt:

Bin gespannt auf euere Überlegungen dazu.

es ist keineswegs meine Absicht irgend jemand, von irgend
etwas zu überzeugen! Ich wüßte nicht einmal wovon!
Oder fragst du nur, um eine Plattform für DEINE
Überlegungen zu erhalten?
Nun denn nur zu, ich höre dir zu…

seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte
auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den
Menschenkindern."

Ist denn das nicht auch ein sehr „menschliches“ Gottesbild? :wink:

Gruß
ST

Ich glaube nicht an Gott, sondern nehme in meiner Argumentation genau die christliche Lehre von Gott zum Ausgangspunkt, die auch du ansprichst.

Ich habe nicht angenommen, dass du an Gott glaubst und weiß nicht, wie du darauf kommst.

Also nochmals: wenn es einen Schöpfungsakt gab, dann muss es ein Vorher dieses Aktes gegeben haben. Denn Gott muss ja auch existiert haben, b e v o r er die Welt schuf. Wie aber ist das möglich, wenn Gott zeitlos ist?

Naja, du hast meine Argumentation nicht verstanden. Du fängst wieder an, Gott den gleichen physikalischen Grenzen zu unterwerfen wie sie die Naturwissenschaftler formulieren. Das macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn, wie ich oben schrieb.

Gruß!
Karl

Und das sagt Einstein dazu:
Hallo Horst!
Um dich noch mehr zu verwirren: Nach Einstein (und vielen anderen Physikern) ist „Zeit“ nur eine - wenn auch hartnäckige - Illusion. Also: Zeit gibt es gar nicht, sagt die moderne Physik, es gibt nur Abfolgen von Ereignissen und ein subjektives menschliches Zeitempfinden.

Über die Eigenschaften eines wie auch immer gearteten Gottes sagt das jedoch rein gar nichts aus.

Nach deiner Theorie habe ich nun bewiesen, dass es keinen Gott gibt, oder?

Gruß!
Karl