Hallo, das ist ganz einfach: Das menschliche Auge arbeitet bereits mit einem kopfstehenden Abbild auf der Netzhaut, lediglich das Gehirn hat gelernt, damit richtig umzugehen. Kann man hervorragend mit irgendeiner Linse überprüfen oder einer Zeichnug der entsprechenden Wege des Lichtes durch die Augenlinse (hatten wir alles mal in Physik ). Deswegen spricht man auch nicht vom Sehen, sondern von der Wahrnehmung dessen, was wir sehen.
bekannt, aber unzureichend owT
.
Die Erklärung !
Hallo,
hier meine Erklärung: Ein Spiegel macht überhaupt nichts. Ein Spiegel ist eine metallische Fläche, die Licht reflektiert. Alles, was ein Spiegel „macht“, ist Wahrnehmungspsychologie.
Was ein Spiegel „macht“, entsteht erst in unserem Gehirn. In der im Spiegel abgebildeten Welt scheint rechts und links deshalb vertauscht zu sein, weil der Mensch sich in diese Welt gedanklich hineinversetzt und dabei in Gedanken um seine senkrechte Achse dreht. Um diese Achse kann man sich gedanklich am leichtesten drehen, weil wir uns auch in der Realität um diese Achse natürlicherweise und viel einfacher als um jede andere Achse drehen können.
Der Vergleich der abgebildeten mit der hineinversetzten Welt ergibt dann die vermeintliche Vertauschung.
Wären wir am Boden lebende, krabbelnde Wesen, und daran vollkommen gewöhnt, und würden wir über einen Spiegel laufen (die wir naturgemäß am Boden befestigen würden), dann würden wir uns immer wundern, warum ein Spiegel nur oben und unten vertauscht, und keine andere Richtung, denn unser Gleichgewichtssinn würde uns bei Hineinversetzen in die gespiegelte Welt suggerieren, daß wir uns auf den Rücken drehen müssen.
Es hängt also mit dem Gleichgewichtssinn zusammen, und welche Orientierung wir im Raum natürlicherweise einnehmen, und welche Orientierung wir als bewußt nachempfindende Wesen im gespiegelten Raum einnehmen müßten, um maximalen Überlapp zu erhalten. Es hat mit dem bewußten Wahrnehmen zu tun. Katzen oder Hunde können mit Spiegeln nichts anfangen.
Gruß
Moriarty
oder prägnanter:
Prägnant ausgedrückt:
Der Spiegel „vertauscht“ gar nichts, sondern das Gehirn vertauscht !
User Primatenverstand kommt anscheinend mit Spiegelbildern immer noch nicht klar, sondern versetzt eine zweite Person in den Spiegel hinein, deren Identität er dann annimmt. Aus der Warte dieser virtuellen Person scheint dann rechts und links vertauscht zu sein - In Wahrheit hebt das Spiegelbild seine rechte Hand, wenn Du Deine rechte Hand hebst.
Kinder müssen ja auch erst einmal lernen, daß das, was es im Spiegel sieht, keine zweite, andere Person ist, sonder es selbst - und es ist ein langwieriger Prozess!
Gruß
Moriarty
Hallo,
hier meine Erklärung: Ein Spiegel macht überhaupt
nichts. Ein Spiegel ist eine metallische Fläche, die Licht
reflektiert. Alles, was ein Spiegel „macht“, ist
Wahrnehmungspsychologie.
Das würde ich nicht sagen. Immerhin zeichnen sich Original und Spiegelbild durch eine entgegengesetzte Raumorientierung aus. Beispiel:
Auf eine Schraube mit Rechtsgewinde kannst Du nur eine Mutter mit Rechtsgewinde drehen. Das Spiegelbild der Mutter hätte dann ein Linksgewinde. Nehmen wir mal an, das Spiegelbild ließe sich materialisieren. Du kannst die Schraube und die gespiegelte Mutter nun drehen und wenden wie Du willst; Du wirst die Schraube niemals in die Mutter drehen können. Das ist keine Frage der Wahrnehmung sondern physikalische Realität.
Jörg
Hi,
es ist eben keine physikalische Realität, sondern Fiktion ("nehmen wir an, wir könnten das Spiegelbild materialisieren). Eine gespiegelte Schraube läßt sich in die gespiegelte Mutter hineindrehen.
In einer materialisierten Spiegelwelt wäre rechts und links vertauscht, weil unser Gehirn die Vertauschung von rechts und links am einfachsten bewerkstelligt, weil wir oben und unten spüren und anisotrope Wesen sind. So einfach ist das. Wir sprechen immer von Spiegeln, die senkrecht vor uns an der Wand hängen.
Stell Dich auf einen Spiegel drauf, und du wirst sehen, er „vertauscht“ oben und unten, Dein Spiegelbild steht Kopf!
Mathematisch kann man jede Richtung durch jede Gegenrichtung vertauschen, und das Resultat wäre immer dieselbe Spiegelwelt.
Gruß
Moriarty
In
der im Spiegel abgebildeten Welt scheint rechts und links
deshalb vertauscht zu sein, weil der Mensch sich in diese Welt
gedanklich hineinversetzt und dabei in Gedanken um seine
senkrechte Achse dreht.
hab ich doch schon geschrieben…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
Weder der Spiegel noch das Gehirn noch die Netzhaut vertauschen hier irgendetwas. Ein spiegelbildliches Vertauschen kommt ausschließlich zustande, weil in einem Spiegelbild eben genau nichts vertauscht ist.
Links und rechts sind konventionen, die von der subjektiven Stellung und Betrachtung abhängen. EinSpiegelbild hingegen hängt ausschließlich von Strahlengängen und Reflexionen im dreidimensionaln Raum ab. Alle Erklärungen sollten sich genau darauf beziehen, sonst gibt Markus nie Ruhe… )
Viele Grüße,
OnkelHeini
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Hallo,
dass ein Spiegel nichts objektiv Messbares machen soll, leuchtet mir nicht ein. Nehme ich zwei farbige Laser grün und rot, die horizontal nebeneinander liegen sollen, und strahle damit z. B. mit 45 ° auf eine Wandfläche, so erscheinen die entsprechenden Punkte auf der Wand in der horizontalen Reihenfolge, wie sie auch montiert sind. Stelle ich jetzt senkrecht zur Wand einen Spiegel in den Strahlengang, so erscheinen die Punkte auf der Wand an anderer Stelle, aber auch ‚spiegelverdreht‘. Die Spiegelungsrichtung steht dabei senkrecht zur Spiegelebene.
Jeder weitere Spiegel, den ich dabei zusätzlich einfüge, würde wiederum je eine Umkehrung bewirken.
Gruß
Dieter
SymmetrieOPERATION
Hi Moriarty,
Ein Spiegel macht überhaupt nichts …
Eswundert mich - da du das als Physiker sagst - ebenso wie es Jörg Rehrmann wundert. Warum nennt man wohl einen Symmetrieoperator (hier „m“) einen Operator?
Der Spiegelungsoperator " m" erzeugt immerhin die Punktgruppe Cs (= er vertauscht die der Spiegelebene zugewandten Punkte mit den ihr abgewandten Punkten). Das fällt für einen Axialvektor mit dem Symmetrieoperator " i" (Inversion) zusammen (= die Drehrichtung wird umgekehrt). Jörg Rehrmann wies gerade darauf hin.
Der Spiegel „macht“ also ganz gewaltig etwas
Daß wir das als „rechts-links-Vertauschung“ auffassen ist jedoch die Fehlinterpretation einer Wahrnehmung, und DAS hat etwas mit Wahrnehmungspsychologie zu tun: Wir sehen uns im Spiegel als einer Person gegenüberstehend und wir sind gewohnt, daß eine Person, die uns gegenübersteht, als uns gegenüber um eine vertikale C2 (= zweizählige Drehachse) gedreht ist. Und da der menschliche Körper eine intrinsische Spiegelebene „m“ enthält (rechts-links-Symmetrie), die orthogonal zur Ebene des Spiegels steht, verwechseln wir diese Operation „m“ mit der vertikalen Drehachse C2.
Dasselbe gilt für den Eindruck, daß man eine Schrift im Spiegel „in Spiegelschrift“ sehe, und nicht etwa „auf dem Kopf“: Man vergißt dann, daß man den Text vorher intrinsisch (also „in sich“) um eine vertikale zweizählige Achse gedreht hat und eben nicht um eine horizontale Drehachse.
Gruß
Metapher
Hallo,
es ist eben keine physikalische Realität, sondern Fiktion
("nehmen wir an, wir könnten das Spiegelbild materialisieren).
Eine gespiegelte Schraube läßt sich in die gespiegelte Mutter
hineindrehen.
Ich sagte aber, dass sich eine ungespiegelte Schraube nicht in die gespiegelte Mutter drehen läßt und das ist sehr wohl physikalische Realität.
In einer materialisierten Spiegelwelt wäre rechts und links
vertauscht, weil unser Gehirn die Vertauschung von rechts und
links am einfachsten bewerkstelligt, weil wir oben und unten
spüren und anisotrope Wesen sind. So einfach ist das. Wir
sprechen immer von Spiegeln, die senkrecht vor uns an der Wand
hängen.Stell Dich auf einen Spiegel drauf, und du wirst sehen, er
„vertauscht“ oben und unten, Dein Spiegelbild steht Kopf!Mathematisch kann man jede Richtung durch jede Gegenrichtung
vertauschen, und das Resultat wäre immer dieselbe Spiegelwelt.
Das ist ja richtig, aber es ändert doch nichts an der Tatsache, dass es einen objektiv messbaren Unterschied zwischen Original und Spiegelbild gibt (Schraube passt oder passt nicht). Ob unser Gehirn das nun als Vertauschung von oben/unten oder rechts/links interpretiert, ist doch eine ganz andere Sache. Genausogut könnte man es als Vertauschung von links oben und rechts unten interpretieren.
Offensichtlich kann man einem ausreichend asymmetrischen Körper eindeutig eine von zwei möglichen Raumorientierungen zuordnen, die beim Spiegelbild jeweils invertiert wird.
Jörg
Hallo,
der Spiegel vertauscht die Richtung, die senkrecht zu seiner Fläche ist.
Stehst du vor dem Spiegel, so vertauscht er vorne und hinten. Dein Spiegelbild schaut in die entgegengesetzte Richtung wie du selbst.
Lediglich durch die gedankliche Rotation deiner selbst in das Spiegelbild hinein, wird eine Links-Rechts-Vertauschung draus.
Hast du den Spiegel neben dir stehen, so vertauscht er links und recht, ist der Spiegel unter dir, so wird oben und unten vertauscht.
Gruß, Niels
Hallo an alle
Also ich bin fest davon überzeugt, dass der Spiegel überhaupt nichts vertauscht. Ein Spiegel ist allein dazu da um Lichtstrahlen zu reflektieren. Diese Lichtstrahlen werden immer im selben Winkel wie der Einfallwinkel wieder abgestrahlt. Dadurch ist es physikalisch unmöglich, dass die Seiten in irgendeiner Weise umgedreht werden können. Bei deinem Spiegelbild nimmst du an als wäre es eine andere Person dadurch hast du den Eindruck, dass die Seiten sich ändern was aber definitiv nicht stimmt denn wenn du deine rechte Hand hebst bewegt sich die selbe in deinem Spiegelbild. (und das ist nicht auf einmal die linke)
Bei der Schrift ist es auch physilkalisch erzwungen, dass du sie Spiegelverkehrt siehst. Mit dem Gedankenansatz der Reflexion ist es gar nicht anders Möglich. Am besten Experimentel testen oder einfach aufzeichnen.
mfg Stefan
Also ich bin fest davon überzeugt, dass der Spiegel überhaupt
nichts vertauscht. Ein Spiegel ist allein dazu da um
Lichtstrahlen zu reflektieren.
Und bei der Reflexion von Lichtstrahlen wir das Vorzeichen der zur Spiegelebene senkrecht stehenden Komponente ihres Richtungsvektors vertauscht.
Dadurch ist es physikalisch unmöglich, dass die
Seiten in irgendeiner Weise umgedreht werden können.
Ganz im Gegenteil. Bild und Spiegelbild lassen sich nur durch eine Spiegelung, aber nicht durch Rotation und Translation zur Deckung bringen. Bei spiegelbildlichen Molekülen (sogenannten Enantiomeren) hat das mitunter dramatische Konsequenzen (siehe Contagan).
Hallo ihr Spiegelfechter,
es ist sicher nicht falsch zu sagen, dass Dein Spiegelbild die linke Hand bewegt wenn Du in Wirklichkeit die rechte bewegst. Mit einigem Recht kann man also sagen der Spiegel vertausche rechts und links. Warum vertauscht er aber ausgerechnet rechts und links und nicht etwa oben und unten? Und das sagar bei einem völlig symmetrischen, sprich runden Spiegel?
Grüße
Gunter
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Hallo ihr Spiegelfechter,
es ist sicher nicht falsch zu sagen, dass Dein Spiegelbild die
linke Hand bewegt wenn Du in Wirklichkeit die rechte bewegst.
Mit einigem Recht kann man also sagen der Spiegel vertausche
rechts und links. Warum vertauscht er aber ausgerechnet rechts
und links und nicht etwa oben und unten? Und das sagar bei
einem völlig symmetrischen, sprich runden Spiegel?
Weil es nicht stimmt, egal was sonst behauptet wird. Super, jetzt ist dieser Riesenthread wieder am Anfangspunkt. Eigentlich wollte ich darauf nicht antworten, weiss der Teufel, ich mach’s trotzdem:
Ein Spiegel vertauscht nicht links und rechts. Vielmehr ist eine Spiegelung eine lineare Abbildung z --> -z, wenn die xy-Ebene in die Spiegelebene gelegt wird.
Damit geht eine zentrale Spiegeleigenschaft einher: „linkshaendig“ wird zu „rechtshaendig“. Das ist aber was ganz anderes als „links“ und „rechts“. Haendigkeit (im Fachjargon „Chiralitaet“) ist beispielsweise eine unveraenderliche Eigenschaft masseloser Elementarteilchen und gibt die relative Orientierung der Drehimpulses zum Impuls an.
Veranschaulichen kann man sich die Haendigkeit mit dem Spatprodukt zwischen dem Ortsvektor vec{r} und dem Impulsvektor vec{p}:
C = vec{r} * ( vec{p} x vec{r} )
Wenn nun z -> -y, dann ist auch p_z -> -p_z und C aendert sein Vorzeichen: C -> -C. Von links und rechts ist hier nicht die Rede!
Oliver
Hallo,
ich schließe mich Oliver an, gebe hier noch meinen etwas unwissenschaftlicher klingenden Senf hinzu:
Die lineare Abbildung ist wohl anschaulich, braucht man nichts mehr beweisen. Es ist auch wirklich kein echtes Phänomen, dass der Spiegel angeblich links und rechts vertausche, nicht aber oben und unten. Darauf ist zu sagen, dass man diese Seitenvertauschung durch geistige Positionierung hinter den Spiegel vollzieht, also eigentlich durch eigene Drehung um diejenige Achse, die senkrecht zur vermeintlichen Seitenvertauschung steht. Mit anderen Worten: Ich hebe meine rechte Hand, das Spiegelbild erhebt vermeintlich die linke Hand, weil ich mich gedanklich hinter den Spiegel versetze und mich dabei um die senkrechte Achse drehe. Und dieser reale Mensch müsste tatsächlich seine linke Hand heben, um mir dasselbe Bild zu generieren.
Dasselbe kann ich auch mit der horizontalen Achse tun, wenn wir uns gedanklich hinter diese waagerechte Achse hinter den Spiegel treten würden. Dann würden wir nämlich kopfstehen, und wir hätten die vermeintlichen Oben/unten-Vertauschung. (Da wir aber zur Horizontalachse nicht symmetrisch sind, würde uns das sofort auffallen.)
Gruß
Dieter