Warum wechselt die Windrichtung ständig?

Hallo,
woher kommt es, dass die Windrichtung sich ändert, sei es kurz, sodass sich kleine Fähnchen in kurzer Zeit um 90° bis 180° drehen. Dieser Zustand ist aber eher kurz und der Wind kommt wieder aus der Richtung wie zuvor.
Ich meine die großen Änderungen der Windrichtung hängen ja mit der Verschiebung der Hochs und Tiefs zusammen. Aber wovon hängen die lokalen kurzen Windrichtungsänderungen ab?

Danke
Tim

Hallo!

Wann gehen Dir eigentlich mal die Fragen aus?

Ich meine die großen Änderungen der Windrichtung hängen ja mit
der Verschiebung der Hochs und Tiefs zusammen. Aber wovon
hängen die lokalen kurzen Windrichtungsänderungen ab?

Wenn Du einfach das Pendeln der Windfahne meinst, dann handelt es sich lediglich um Turbulenz, also um Wirbel.

Wenn Du das Ändern der Windrichtung in relativ kurzen Zeiträumen meinst (Minuten, wenige Stunden), dann hat es genau die gleichen Ursachen wie das, was Du weiter oben beschrieben hast. Nur sind die Hochs und Tiefs viel zu klein und kurzlebig, als dass sie auf einer Wetterkarte auftauchen könnten. Beispiel: Die Sonne bestrahlt eine Bergflanke, warme Luft steigt auf, es bildet sich ein lokales Tiefdruckgebiet, Luft strömt von unten nach. Die Windrichtung dreht im Tal auf taleinwärts. Abends dreht sie auf talauswärts, wenn sich die Bergflanken schneller abkühlen als der Talgrund.

Ein ähnliches Spiel sorgt dafür, dass man am Meer tagsüber häufig auflandigen und nachts häufig ablandigen Wind hat.

Michael

Wenn Du einfach das Pendeln der Windfahne meinst, dann handelt
es sich lediglich um Turbulenz, also um Wirbel.

Woher kommen diese Wirbel? Die können doch nur entstehen, weil sich die Windrichtung schnell mal für kurz ändert, oder?

Wenn Du das Ändern der Windrichtung in relativ kurzen
Zeiträumen meinst (Minuten, wenige Stunden), dann hat es genau
die gleichen Ursachen wie das, was Du weiter oben beschrieben
hast. Nur sind die Hochs und Tiefs viel zu klein und
kurzlebig, als dass sie auf einer Wetterkarte auftauchen
könnten.

Das Beispiel mit der Bergflanke ist ja die Änderung über mehrere Stunden.
Aber wie kommen denn die Wirbel für die Minuten oder wenigen Sekunden zu Stande? Da muss doch irgendwie sich was aufwärmen und schlagartig die Luft ausdehnen, damit sich kurz der Wind ändert.

Hallo!

Wenn Du einfach das Pendeln der Windfahne meinst, dann handelt
es sich lediglich um Turbulenz, also um Wirbel.

Woher kommen diese Wirbel? Die können doch nur entstehen, weil
sich die Windrichtung schnell mal für kurz ändert, oder?

Nein. Wenn ein Hindernis umströmt wird, bilden sich immer Wirbel. Diese sind zeitlich stark veränderlich. Deswegen nennt man die Strömung turbulent.

Das Beispiel mit der Bergflanke ist ja die Änderung über
mehrere Stunden. Aber wie kommen denn die Wirbel für die Minuten oder wenigen
Sekunden zu Stande? Da muss doch irgendwie sich was aufwärmen
und schlagartig die Luft ausdehnen, damit sich kurz der Wind
ändert.

Nicht unbedingt. Da liegt z. B. warme Luft auf einer frisch gemähten Wiese, die von selbst nicht aufsteigt, obwohl sie leichter ist als die umgebende kalte Luft (warum das so ist, haben wir erst vor kurzem in einem anderen Thread besprochen). Dann kommt der Bauer und wendet das Heu. Dadurch erhält die Warmluftblase den Ablöseimpuls. Plötzlich muss aus der Umgebung Luft nachströmen, bis das „Loch“, das die Warmluftblase hinterlassen hat, aufgefüllt ist.

Das nur als Beispiel. In der Atmosphäre finden in jeder Skalengröße Prozesse statt, die Luftströmungen auslösen, und wenn es nur die offen gelassene Zimmertür ist. Alle tragen zu mehr oder weniger großen Störungen dessen bei, was man als „überregionale Strömung“ bezeichnet. Auf dem offenen Meer übrigens gibt es viel weniger Störfaktoren. Deswegen ist dort die Windrichtung auch über längere Zeiträume konstant.

Michael

Ergänzung
Hallo!

Woher kommen diese Wirbel? Die können doch nur entstehen, weil
sich die Windrichtung schnell mal für kurz ändert, oder?

Nein. Wenn ein Hindernis umströmt wird, bilden sich immer Wirbel.

Das können insbesondere Gebäude, Wälder, Geländeerhebungen
usw. sein, die kleine Bindböen erzeugen.
Auf einer sehr großen freien Fläche wird der Wind deutlich
weniger Turbulenzen haben. Auch in größerer Höhe, also
oberhalb der Oberflächenstrukturen des Geländes nimmt die
Turbulenz ab.

Das merkt man z.B. auch sehr deutlich beim Drachensteigen.
Wenn der Drachen erstmal weit oben steht, zappelt er lange
nicht so stark wie weiter unten in Baumhöhe.

Diese sind zeitlich stark veränderlich. Deswegen nennt
man die Strömung turbulent.

Turbulente Strömungen haben auch die Eigenschaft, recht
stabil zu sein. Wenn sich also erstmal so ein Wirbel
irgendwie gebildet hat, dann bewegt der sich unter Umständen
weite Strecken ohne sich aufzulösen.
Bei den großen Wetterbebilden (Hoch/Tiefdruckgebiete oder
Hurricans über tausende km).

Man kann im Sommer/Herbst öfters sehr schon sehen, wenn kleine
Bindböen über Wiesen und Äcker fegen und dabei Heu oder Staub
hochwirbeln. Diese Böen werden dadurch gut sichtbar und man
kann verfolgen, wie diese kleinen Wirbelstürmchen über
hunderte Meter bis einige km wandern und dabei ihr Unwesen Treiben.

Gruß Uwi