Warum weichlöten und nicht hartlöten?

Moin,

ein Bekannter, Schlosser von Beruf, wollte es richtig gut machen und hat deshalb seine gesamte Heizungsanlage (Kupferrohr) mit teuerem Silberlot hartverlötet. Nach ca. 3 Wochen mußte er dann bemerken, daß er doch lieber Weichlot genommen hätte - die Lötstellen öffneten sich. Er durfte alles nochmal verlöten, diesmal mit Weichlot. Danach hielt es dann.

Meine Frage ist nun: WARUM ist das so? Ist Weichlot elastischer und macht die bei Erhitzung und Erkalten auftretenden Dehnungs- und Schrumpfungsbewegungen des Geröhrs leichter mit, während Hartlot dafür zu spröde bzw. kristallin ist und mit der Zeit aufreißt?

Oder liegt es an dem zu großen Unterschied hinsichtlich der Dehnungs- /Schrumpfungsfaktoren zwischen Kupfer und Silberlot?

Oder woran genau liegt es? Welche physikalischen Eigenschaften und Größenordnungen spielen da eine Rolle?

Gruß
Uwe

Moin Uwe,

ich vermute, daß dein Bekannter alles zusammen gesteckt hat und dann munter drauf los gelötet hat. Hat er beim verlöten von Messing/Rotgussfittingen auch Flussmittel verwendet?
http://www.google.de/webhp?btnG=Suche&meta=cr%3Dcoun…
Beim Hartlöten haste mehr Wärme und dadurch auch mehr wärmebedingte Ausdehnung. Beim erkalten könnten sich dann die Lötstellen durch die Schrumpfung gelöst haben.
Echtes Silberlot ist übrigens nicht erforderlich.
Silfos 94 reicht da völlig aus.
http://www.armin-hain.de/artikel/117418.html
Schau mal nach, welches Lot er genommen hat.
http://www.armin-hain.de/kuperw.shtml
Ob Weich- oder Hartlöten ist Ansichtssache. Ich persönlich ziehe, wenn möglich Hartlöten vor, weil das CU-Rohr dann etwas „flexibler“ ist. Dies gilt aber nur für HZGs-installation.

Gruß Detlev

Hi Detlev,

hab vielen Dank für Deine Antwort.

.

Beim erkalten könnten sich dann die :Lötstellen durch die Schrumpfung gelöst haben.

Das erste Symptom (ein Zischen) trat aber, wie er sagte, erst nach 3 Wochen auf.

.

Echtes Silberlot ist übrigens nicht erforderlich.
Silfos 94 reicht da völlig aus.
http://www.armin-hain.de/artikel/117418.html
Schau mal nach, welches Lot er genommen hat.

Er sagte, er habe das teuere Silberlot noch übrig gehabt. Außerdem habe er es richtig gut machen wollen.

.

http://www.armin-hain.de/kuperw.shtml
Ob Weich- oder Hartlöten ist Ansichtssache. Ich persönlich
ziehe, wenn möglich Hartlöten vor, weil das CU-Rohr dann etwas
„flexibler“ ist. Dies gilt aber nur für HZGs-installation.

Jetzt bin ich verwirrt. Ist es also DOCH ok, hartzulöten?
*confused*

Gruß
Uwe

Hallo,

Das kann zum Beispiel mit der Eignung / Zusammensetzung des Lotes , der Vorbereitung der Lötstellen und der Flussmittel zusammenhängen.
Es wäre auch noch nach der Art des Brenners zu fragen. Kupferlote liegen in ihrer Schmelztemperatur ~ > 710 Grad. Und da Kupfer ein sehr guter Wärmeleiter ist, ist bei Hartloten die " Lötlampe " auf Propanbasis mit Saugdüse unbrauchbar. Hartgelötet wurde daher mit Acetylen / Sauerstoff, da diese eine deutlich höhere Energiedichte pro cm² erreichen.
Und wenn ich dann minutenlang mit der Flamme eine Lötstelle erhitzen müßte, bilden sich auch wider mehr Oxide auf den vorbehandelten Lötstellen. ( mein Flussmittel wird ebenfalls wirkungslos )
Deshalb dürfte das Weichlöten besser gefunzt haben.
Lötstelle entsprechend der Glühfarbe vorwärmen und in der Flamme lassen ( verhindert Oxidationsprozesse ) danach unter flamme das Lot an der Fuge aufschmelzen und die Hitze danach in Lötspaltrichtung gehend verlagern, damit das Lot voll einziehen kann. ( Lote ziehen sich in Richtung der heißesten Stelle )

mfg

nutzlos

Jetzt bin ich verwirrt. Ist es also DOCH ok, hartzulöten?
*confused*

Hi Uwe,

du brauchst nicht confused sein, ob hart oder weich Löten ist reine Geschmacksache. Kommt nur bischen auf die Erfahrung an.

Gruß Detlev

Hallo,
ganz so einfach ist die Sache nicht.
Beim Löten laufen verschieden chemische Reaktionen ab (Legierungsbildung usw.).
Zudem kommen dann noch die physikalischen Einflüsse (enorme Hitze auf eine rel. kleine Fläche, als Beispiel).
Also
Es hängt vom Medium, welches später durchläuft, ab.
Trikwasserleitungen bis DN 25 (also NW 28) dürfen nicht hartgelötet werden, da es durch die Wärmeeinwirkung zu Schäden am Kupferrohr kommt (auf Molekularebene).
Weichlöten von Heizungsleitungen ist Problematisch, weil das Flussmittel nur noch sehr schwer zu entfernen ist.

Das hat alles nichts mit Geschmack zu tun, sondern mit Erfahrungswerten aus aufgetretenen Schäden.

MfG
Uli

1 Like

Weichlöten von Heizungsleitungen ist Problematisch, weil das
Flussmittel nur noch sehr schwer zu entfernen ist.

Hi Uli,

genau deswegen wird das Flussmittel auch nur auf das Rohrende aufgetragen, damit überflüssiges Flussmittel aus dem Löt(Kapillar)spalt rausgedrückt wird.

Gruß Detlev

Hallo!
Meine Heizungsrohre sind vor 33Jahren alle hart gelötet worden und sind heute nuch alle dicht.Ich würde sagen da liegt ein Verarbeitungsfehler vor.Die Sache ist nicht so einfach.
MfG Habina16.